31. märz 2008

Wenn man erst anfängt, sich mit dem eigenen Zustand – – – also mit dem Zustand des eigenen Körpers zu befassen, fallen einem immer mehr Sachen auf, die man woanders schon in besserer Verfassung gesehen zu haben meint. Das macht die Sache nicht einfacher. Im Gegenteil. Interessante Perspektiven erhält man auch durch neu auf- oder umgehängte Spiegel. Probieren Sie es ruhig einmal aus. Sie werden staunen!
Seit geraumer Zeit habe ich Gelegenheit, meine Hinterbeine und die Verlängerung nach oben bei Tageslichteinfall von östlich links zu betrachten. Der Unterschied zu Lichteinfall frontal aus dem Norden ist gewaltig. Aus irgendeinem Grund bin ich gewillt, dem für mich ungünstigeren Ergebnis aus dem Osten mehr Beachtung zu schenken. Ich werde nun an den Ort des Schreckens zurückkehren und mit einem gut im Kleiderschrank versteckbaren Trimmgerät Abhilfe schaffen. In kleinen Schritten zum Erfolg!
Gerne würde ich die Beine von Cindy Crawford oder Frau Patitz einmal bei Licht in meiner Küche betrachten. Nur zum Vergleich. Wir sind ja ungefähr alle gleich alt und erwecken bei nicht so genauem Hinsehen den Eindruck, wir hätten uns gut gehalten.

31. märz 2008

Wenn man erst anfängt, sich mit dem eigenen Zustand – – – also mit dem Zustand des eigenen Körpers zu befassen, fallen einem immer mehr Sachen auf, die man woanders schon in besserer Verfassung gesehen zu haben meint. Das macht die Sache nicht einfacher. Im Gegenteil. Interessante Perspektiven erhält man auch durch neu auf- oder umgehängte Spiegel. Probieren Sie es ruhig einmal aus. Sie werden staunen!
Seit geraumer Zeit habe ich Gelegenheit, meine Hinterbeine und die Verlängerung nach oben bei Tageslichteinfall von östlich links zu betrachten. Der Unterschied zu Lichteinfall frontal aus dem Norden ist gewaltig. Aus irgendeinem Grund bin ich gewillt, dem für mich ungünstigeren Ergebnis aus dem Osten mehr Beachtung zu schenken. Ich werde nun an den Ort des Schreckens zurückkehren und mit einem gut im Kleiderschrank versteckbaren Trimmgerät Abhilfe schaffen. In kleinen Schritten zum Erfolg!
Gerne würde ich die Beine von Cindy Crawford oder Frau Patitz einmal bei Licht in meiner Küche betrachten. Nur zum Vergleich. Wir sind ja ungefähr alle gleich alt und erwecken bei nicht so genauem Hinsehen den Eindruck, wir hätten uns gut gehalten.

30. märz 2008

„Wir fangen bei A 70 an, das geht bis G 110“
Silke Meller, Dessousberaterin, SZ-TV Vox
Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde. Gut, dass ich seit heute fromm bin. So eine Information macht einen ja schon als Frau nervös.

30. märz 2008

„Wir fangen bei A 70 an, das geht bis G 110“
Silke Meller, Dessousberaterin, SZ-TV Vox
Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde. Gut, dass ich seit heute fromm bin. So eine Information macht einen ja schon als Frau nervös.

25. märz 2008

[…] In the evening I will fly you to the moon to the top right hand corner of the ceiling in my room. Where we’ll stay until the sun shines. Another day to swing on clothes lines May I be yawning It’s the morning of my life It’s the morning of my life


The first color TV transmission in Germany, 1967
Auch wenn Esther manchmal ein bißchen irre unter ihrem Lidstrich guckt und Abi ein altes Schlitzohr ist. Ich mag die beiden. Diese Bee Gees-Nummer wurde nie schöner gesungen. Und dann auch noch der Text. Der nimmt einen richtig mit, wenn man nicht mehr Zwanzig ist.
Meine Mama saß immer ganz andächtig da, wenn die beiden noch mal im Fernsehen kamen. Sie schien so eine Art Fan zu sein. Ich glaube, ich muß ihr mal eine Platte schicken, sie hat gar keine. Meine Freundin Ilona, die mir ja zwanzig Jahre voraus ist, hat noch die alten Vinylplatten von den beiden und kriegt auch einen ganz verklärten Blick, wenn sie die großen Hüllen in die Hand nimmt. Dann und wann wenn ich sie in ihrem verwunschenen Hexenhaus im tiefen Mecklenburg besuche, lege ich wenigstens einmal Esther und Abi auf und dann knistern die alten Rillen mit dem Kaminfeuer in der Ecke.

27. märz 2009


Ich kann mir gar nicht erklären, wieso Margret Dünser keine neuen Folgen mehr von der V.I.P.-Schaukel dreht. Das war doch eine hervorragende, um nicht zu sagen: prominente Sendung. Fernsehprogramm nach meinem Geschmack!
Bette Davis ist übrigens Madonnas Großmutter.

27. märz 2009


Ich kann mir gar nicht erklären, wieso Margret Dünser keine neuen Folgen mehr von der V.I.P.-Schaukel dreht. Das war doch eine hervorragende, um nicht zu sagen: prominente Sendung. Fernsehprogramm nach meinem Geschmack!
Bette Davis ist übrigens Madonnas Großmutter.

24. märz 2008

Anlasshalber aufgewärmte Eier.
(vom letzten Jahr)
Nicht dass wieder der Eindruck entsteht, ich ignoriere die hohen kirchlichen Feiertage. Auch mir liegt daran, der Fruchtbarkeit in alter heidnischer Tradition zu huldigen und möglichst vielen Eiern meinen Tribut zu zollen! Es gibt praktisch keine Eiersorte, die ich grundsätzlich ablehne. Aber bitte immer nur Eier von einigermaßen artgerecht gehaltenen Lebewesen. Auch so ein Mann braucht einen vernünftigen Bewegungsrad usw. usf.

25. märz 2008

[…] In the evening I will fly you to the moon to the top right hand corner of the ceiling in my room. Where we’ll stay until the sun shines. Another day to swing on clothes lines May I be yawning It’s the morning of my life It’s the morning of my life


The first color TV transmission in Germany, 1967
Auch wenn Esther manchmal ein bißchen irre unter ihrem Lidstrich guckt und Abi ein altes Schlitzohr ist. Ich mag die beiden. Diese Bee Gees-Nummer wurde nie schöner gesungen. Und dann auch noch der Text. Der nimmt einen richtig mit, wenn man nicht mehr Zwanzig ist.
Meine Mama saß immer ganz andächtig da, wenn die beiden noch mal im Fernsehen kamen. Sie schien so eine Art Fan zu sein. Ich glaube, ich muß ihr mal eine Platte schicken, sie hat gar keine. Meine Freundin Ilona, die mir ja zwanzig Jahre voraus ist, hat noch die alten Vinylplatten von den beiden und kriegt auch einen ganz verklärten Blick, wenn sie die großen Hüllen in die Hand nimmt. Dann und wann wenn ich sie in ihrem verwunschenen Hexenhaus im tiefen Mecklenburg besuche, lege ich wenigstens einmal Esther und Abi auf und dann knistern die alten Rillen mit dem Kaminfeuer in der Ecke.

24. märz 2008

Anlasshalber aufgewärmte Eier.
(vom letzten Jahr)
Nicht dass wieder der Eindruck entsteht, ich ignoriere die hohen kirchlichen Feiertage. Auch mir liegt daran, der Fruchtbarkeit in alter heidnischer Tradition zu huldigen und möglichst vielen Eiern meinen Tribut zu zollen! Es gibt praktisch keine Eiersorte, die ich grundsätzlich ablehne. Aber bitte immer nur Eier von einigermaßen artgerecht gehaltenen Lebewesen. Auch so ein Mann braucht einen vernünftigen Bewegungsrad usw. usf.

21. märz 2008


Ich wäre dann bald so weit. Die Körperpflege macht gewaltige Fortschritte. Aber der Tag ist dann auch schon rum. Im Hauptberuf Gepflegtes Luxusweib hat man praktisch rund um die Uhr zu tun. Alleine der Schönheitsschlaf bis Mittag, da ist schon der halbe Tag vorbei. Dann die ganzen Massagen und Einbalsamierungen. Zum Kochen kommt man auch nicht mehr. Aber was will ich eigentlich.

22. märz 2008


Bei Hundert gibt es keine Ausrede mehr. Bei Hundert bin ich reif. Bei Hundert sind alle reif. Dann brauche ich Übermut. Ach was.
Bei 100 hat man Übermut!

22. märz 2008


Bei Hundert gibt es keine Ausrede mehr. Bei Hundert bin ich reif. Bei Hundert sind alle reif. Dann brauche ich Übermut. Ach was.
Bei 100 hat man Übermut!

18. märz 2008

Körperpflege muß noch mehr diszipliniert werden. Die Vernunft gebietet, die Bettstatt insgesamt früher aufzusuchen. Während der morgendlichen Dusche durchblutungsfördernde Massagen, Richtung Herzen. (Nur das Wichtigste kurz und knapp.)

21. märz 2008


Wegen Frühling UND SO. Auch schon wieder getrennt die beiden. Aber was ist schon für ewig. Dafür überdauern die Lieder. Home ist wunderbar. Für jetzt. Und später.

21. märz 2008


Wegen Frühling UND SO. Auch schon wieder getrennt die beiden. Aber was ist schon für ewig. Dafür überdauern die Lieder. Home ist wunderbar. Für jetzt. Und später.

21. märz 2008


Ich wäre dann bald so weit. Die Körperpflege macht gewaltige Fortschritte. Aber der Tag ist dann auch schon rum. Im Hauptberuf Gepflegtes Luxusweib hat man praktisch rund um die Uhr zu tun. Alleine der Schönheitsschlaf bis Mittag, da ist schon der halbe Tag vorbei. Dann die ganzen Massagen und Einbalsamierungen. Zum Kochen kommt man auch nicht mehr. Aber was will ich eigentlich.

18. märz 2008

Körperpflege muß noch mehr diszipliniert werden. Die Vernunft gebietet, die Bettstatt insgesamt früher aufzusuchen. Während der morgendlichen Dusche durchblutungsfördernde Massagen, Richtung Herzen. (Nur das Wichtigste kurz und knapp.)

17. märz 2008

92

Ohne eingewickelten Hals. Und nachts ohne Schal und langärmligem Hemd unter drei Decken. Schon alleine wegen solcher Verkleidung wollte ich niemanden sehen. Endlich wieder nackt. Mir ist, als wäre ich auch als Kind am liebsten alleine gewesen, wenn ich krank war. Hauptsache, die Bücher vom Petzi-Bär neben und auf dem Bett. Aber vielleicht erinnere ich mich auch nicht richtig.
Aus den Petzi-Büchern sind Sätze, Bilder und Filme im Computer geworden. Für Bücher keine Konzentration. Bei langen, anstrengenden Texten, die in Bücher gehören, vier, fünf Absätze nach unten gescrollt, nach dem siebten, die Entscheidung für eine andere Seite, ungelesen. Schon hart. Oder mit zwei bis sieben Links gespickte Texte ohne nennenswerten persönlichen Eigenanteil, schnell quergelesen, nach der einzig persönlichen Aussage in einem Absatz gescannt. Eigentlich ein Kompliment, Ehre dem Individuum.
Obwohl ich selbst scheue, allzu viel von dem, was mich privat bewegt, preiszugeben, suche ich nach solchen Inhalten bei anderen. Kein literarisch ambitioniert ausgeschmücktes Gefasel. Bloß keine elegischen narrativen Erschließungen. Aber Brüche, Schmerzen, Widersprüche.
Für mich ist es schon viel, wenn ich die Tendenz durchblicken lasse. Wer mehr weiß, kann mit den mitunter seltsamen oder banal scheinenden Andeutungen umgehen. Dann wird es hin und wieder sogar sehr direkt, beinah intim. Oh là là. Aber wie soll man es sonst anstellen. Man muß das Filigrane behüten. Das Grobe übersteht den Wind und den Lärm.

14. märz 2008

Ich schreibe das jetzt nicht, mit dem immer noch nicht ganz so gesund wie früher sein. Blöd ist nur, wenn man immer in Kommentaren herumblödelt und einen Ausflug nach Frankfurt macht und sich rote Backen malt, denken die anderen, alles wäre bestimmt wieder toll in Ordnung. Gestern war ich ungefähr 79 Prozent gesund. Heute bin ich ungefähr 82 Prozent gesund. In der Mitte und weiter unten, an den Fußsohlen sogar bestimmt noch mehr Prozent! Auch denken kann ich fast wie vorher. Dass ich trotzdem andere Sachen denke als vorher, liegt aber an was anderem. Ich muss mich nämlich dringend um mein Privatleben oder so etwas ähnliches kümmern. Ist mir eingefallen. Ich schreibe mir das gleich auf so einen gelben Klebezettel
Butter, Fische, Spüli, Eier, Käse, Mann, Klopapier
Ich glaube, so nennt man das.

15. märz 2008


Penélope hat an sich sehr verständig reagiert. Sie ist ja eine vernünftige und patente junge Frau und wird nicht lange alleine bleiben. Wenn der Himmel zwei Menschen so füreinander bestimmt hat, so hat man sich der Macht dieser Liebe zu beugen.

15. märz 2008


Penélope hat an sich sehr verständig reagiert. Sie ist ja eine vernünftige und patente junge Frau und wird nicht lange alleine bleiben. Wenn der Himmel zwei Menschen so füreinander bestimmt hat, so hat man sich der Macht dieser Liebe zu beugen.

14. märz 2008

Ich schreibe das jetzt nicht, mit dem immer noch nicht ganz so gesund wie früher sein. Blöd ist nur, wenn man immer in Kommentaren herumblödelt und einen Ausflug nach Frankfurt macht und sich rote Backen malt, denken die anderen, alles wäre bestimmt wieder toll in Ordnung. Gestern war ich ungefähr 79 Prozent gesund. Heute bin ich ungefähr 82 Prozent gesund. In der Mitte und weiter unten, an den Fußsohlen sogar bestimmt noch mehr Prozent! Auch denken kann ich fast wie vorher. Dass ich trotzdem andere Sachen denke als vorher, liegt aber an was anderem. Ich muss mich nämlich dringend um mein Privatleben oder so etwas ähnliches kümmern. Ist mir eingefallen. Ich schreibe mir das gleich auf so einen gelben Klebezettel
Butter, Fische, Spüli, Eier, Käse, Mann, Klopapier
Ich glaube, so nennt man das.

09. märz 2008

Neues Parföng gekauft, riecht gut!
Welche Rasierwässer und Düfte bevorzugen meine hochverehrten und geschätzten Leser und Leserinnen? Also nicht nur an sich selber. Es dürfen unbedingt und gerne auch Sachen aus dem Niedrigpreissegment genannt werden!
1985 war ich vorübergehend in einen verrückten Maler und Kneipier verliebt und der hat immer gut gerochen. Irgendwann habe ich Seife kaufen müssen und am Seifenregal hatte ich plötzlich eine Spur von seinem Geruch in der Nase. Er kam von der Seife 8×4 oder 3×4 oder so ähnlich. Bestimmt habe ich ab da für mindestens ein, zwei Jahre keine andere Seife mehr gekauft. Aber ich habe nie nachgefragt oder rausgekriegt, ob er wirklich die Seife benutzt hat. Vielleicht hatte er ja ein Rasierwasser, das zufällig ähnlich roch.
Ein paar Jahre vorher war ich einem jungen Mann verfallen, der Lagerfeld von Lagerfeld benutzte. Ich habe es mir erst vor zwei Wochen wieder gekauft, weil ich die Erinnerung an diese Zeit mag. An den Sommer und den Wald und seine Haut, obwohl ich ihm kein bißchen sentimental hinterherweine. In einem Sommer in Griechenland gab es einen Barmann, der benutzte Cacharel pour l’homme. Ich habe es mir gekauft und mag es heute noch.
Aber ich habe auch Düfte, die keine Geschichte mit einer anderen Person haben. Ich mag hin und wieder Kiton von Kiton, ein Herrenduft und immer wieder White musk aus dem Bodyshop, nicht teuer. Oder den Geruch von dieser shea bodybutter. Als ich sehr jung war, schenkte ich meiner Mama ein Parfum, das sie leider nie benutzt hat, aber ich umso öfter, ich hätte es gerne wieder, aber es scheint nicht mehr hergestellt zu werden. Es hieß „essence rare“ von Houbigant. Die Erinnerung an diesen Geruch fasziniert mich heute noch. Meine Freundin Ilona benutzte eine Zeit lang Fahrenheit von Dior, ich fand es sehr gewöhnungsbedürftig, bis ich es an einem Mann roch und hingerissen war.

04. märz 2008

Ich tue einfach so, als wäre es gleich um die Ecke. Da wird nicht viel gepackt. Weniger als vierundzwanzig Stunden. Morgen, 11:37 Uhr. Vier Stunden, sieben Minuten fährt mein Zug, gegen vier betrete ich mein Hotelzimmer, liege ein bißchen auf dem Bett herum, nehme vielleicht meine Kamera und sehe mir den Dachgarten an, gehe wieder zurück in mein Zimmer, ins Bad.
Merke, dass ich mich nicht umziehen muss, weil das ja übertrieben wäre und ich sowieso nichts dabeihabe, außer frischer Unterwäsche für den nächsten Tag. Korrigiere die am unteren rechten Lid leicht verwischte Wimperntusche. Mache ein paar Grimassen, werfe mir interessante Blicke im Spiegel zu. Male mir den Mund dreimal nach. Schaue, ob im individuellen Interieur Platz für eine ordinäre Minibar ist.
Zu Sieben hin. Ich laufe, es ist nicht weit. Auf dem Plan so weit wie der Weg vom Bahnhof zum Hotel. Dann gehe ich hinein. Sehe vielleicht ein bekanntes Gesicht, höre zu, schaue mir den Fußboden an und die zerdrückten Blumen von Clara Schumann. Und Kafkas Handschrift. Altes Papier. Lese Tafeln. Schaue den Katalog an.Vielleicht spricht mich jemand an, ich antworte leise oder haue jemanden in die Seite. Essen, trinken irgendwo. Zurück ins Zimmer, schlafen, aufstehen, viel Kaffee, ein bißchen Frühstück, bezahlen. Um zwei der Zug zurück.
Vier Stunden, sechs Minuten. S-Bahn. Hackescher Markt. Fußweg sieben Minuten. Tür auf. Fahrstuhl. Wohnungstür auf, lasse mich fallen, schaue die Bilder an, lösche, drehe, lade hoch, schreibe einen Eintrag. Irgendeine, irgendeiner kommentiert. Wäre gerne dabei gewesen. Ich kommentiere irgendwas zurück. Mache ein Bild davon. Lade es hoch. Schreibe irgendeinen Eintrag, den keiner kommentiert. Schreibe noch einen Eintrag. Herr Walhalladada erbarmt sich und hinterlässt eine lustige Spur. Ich antworte, freilich auch lustig. Und immer so weiter.
Und irgendwann wird es mir zu blöd. Und ich mache die Kiste aus. Und gehe unter die Dusche. Und ziehe mich an. Ziehe mich gut an. Denn es ist nicht egal. Und gehe vor die Tür. Und habe keine Kamera. Und kehre irgendwann zurück. Und schreibe keinen Eintrag, weil ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Ich glaube, ich lege die Kristallkugel jetzt beiseite und gehe schlafen. Diese Sitzungen sind doch immer etwas ermüdend.

04. märz 2008

Ich tue einfach so, als wäre es gleich um die Ecke. Da wird nicht viel gepackt. Weniger als vierundzwanzig Stunden. Morgen, 11:37 Uhr. Vier Stunden, sieben Minuten fährt mein Zug, gegen vier betrete ich mein Hotelzimmer, liege ein bißchen auf dem Bett herum, nehme vielleicht meine Kamera und sehe mir den Dachgarten an, gehe wieder zurück in mein Zimmer, ins Bad.
Merke, dass ich mich nicht umziehen muss, weil das ja übertrieben wäre und ich sowieso nichts dabeihabe, außer frischer Unterwäsche für den nächsten Tag. Korrigiere die am unteren rechten Lid leicht verwischte Wimperntusche. Mache ein paar Grimassen, werfe mir interessante Blicke im Spiegel zu. Male mir den Mund dreimal nach. Schaue, ob im individuellen Interieur Platz für eine ordinäre Minibar ist.
Zu Sieben hin. Ich laufe, es ist nicht weit. Auf dem Plan so weit wie der Weg vom Bahnhof zum Hotel. Dann gehe ich hinein. Sehe vielleicht ein bekanntes Gesicht, höre zu, schaue mir den Fußboden an und die zerdrückten Blumen von Clara Schumann. Und Kafkas Handschrift. Altes Papier. Lese Tafeln. Schaue den Katalog an.Vielleicht spricht mich jemand an, ich antworte leise oder haue jemanden in die Seite. Essen, trinken irgendwo. Zurück ins Zimmer, schlafen, aufstehen, viel Kaffee, ein bißchen Frühstück, bezahlen. Um zwei der Zug zurück.
Vier Stunden, sechs Minuten. S-Bahn. Hackescher Markt. Fußweg sieben Minuten. Tür auf. Fahrstuhl. Wohnungstür auf, lasse mich fallen, schaue die Bilder an, lösche, drehe, lade hoch, schreibe einen Eintrag. Irgendeine, irgendeiner kommentiert. Wäre gerne dabei gewesen. Ich kommentiere irgendwas zurück. Mache ein Bild davon. Lade es hoch. Schreibe irgendeinen Eintrag, den keiner kommentiert. Schreibe noch einen Eintrag. Herr Walhalladada erbarmt sich und hinterlässt eine lustige Spur. Ich antworte, freilich auch lustig. Und immer so weiter.
Und irgendwann wird es mir zu blöd. Und ich mache die Kiste aus. Und gehe unter die Dusche. Und ziehe mich an. Ziehe mich gut an. Denn es ist nicht egal. Und gehe vor die Tür. Und habe keine Kamera. Und kehre irgendwann zurück. Und schreibe keinen Eintrag, weil ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Ich glaube, ich lege die Kristallkugel jetzt beiseite und gehe schlafen. Diese Sitzungen sind doch immer etwas ermüdend.

01. märz 2008


Hi

STUMM ABER MUNTER

UND SELBST?

Vorhin in der U-Bahn lief auf diesen Info-Monitoren, die von der Decke hängen, ein Cartoon mit gephotoshopten Fotografien, die mit diesem Comiceffekt nachbearbeitet wurden. Ich war total fasziniert, obwohl ich nicht kapiert habe, worum es ging. Eine leicht depressiv wirkende Frau in meinem Alter mit Rollkragenpullover und komischer langer Perlenkette sitzt in einem Café und raucht und trinkt und sinniert düster vor sich hin. Ich musste schon gestern unbedingt alle Denkblasen entziffern und erinnere mich an rein gar nichts.
Aber mir fiel wieder ein, dass ich so zwischen neun und zwölf leidenschaftlich gerne Comichefte las, die extra für Mädchen gemacht wurden. Die Hefte hießen Melanie und es gab ganz viele gute und böse, immer wie Models aussehende sexy Frauen darin. Richtige Hexen waren dabei. Ich war ganz süchtig nach den Geschichten. Am allerliebsten in der Badewanne oder mit dem Bauch auf dem Bett liegend. Wie gerne würde ich jetzt in einem dieser alten Hefte blättern. Totaler Schund aber super irgendwie.

02. märz 2008

Neulich im Schönheitsinstitut. „Möchten Sie vielleicht…- – – ?“ Ich: „Auf keinen Fall! Ich will doch nicht aussehen wie Zwanzig. Unter keinen Umständen!“

01. märz 2008


Hi

STUMM ABER MUNTER

UND SELBST?

Vorhin in der U-Bahn lief auf diesen Info-Monitoren, die von der Decke hängen, ein Cartoon mit gephotoshopten Fotografien, die mit diesem Comiceffekt nachbearbeitet wurden. Ich war total fasziniert, obwohl ich nicht kapiert habe, worum es ging. Eine leicht depressiv wirkende Frau in meinem Alter mit Rollkragenpullover und komischer langer Perlenkette sitzt in einem Café und raucht und trinkt und sinniert düster vor sich hin. Ich musste schon gestern unbedingt alle Denkblasen entziffern und erinnere mich an rein gar nichts.
Aber mir fiel wieder ein, dass ich so zwischen neun und zwölf leidenschaftlich gerne Comichefte las, die extra für Mädchen gemacht wurden. Die Hefte hießen Melanie und es gab ganz viele gute und böse, immer wie Models aussehende sexy Frauen darin. Richtige Hexen waren dabei. Ich war ganz süchtig nach den Geschichten. Am allerliebsten in der Badewanne oder mit dem Bauch auf dem Bett liegend. Wie gerne würde ich jetzt in einem dieser alten Hefte blättern. Totaler Schund aber super irgendwie.

01. märz 2008


Hausaufgabe

Irgendwann braucht man nicht mehr viele neue Sachen. Lieber beseelte. Nahrung. Geist. Und was sich verbraucht. Einatmen, ausatmen. Bei einem oder zwei, oder allen vielleicht dann ein herzhaftes Ja. Ich finde das heraus.
Ein komisches Spiel fällt mir da ein. Ich hatte eine Freundin als Kind, die ich nach der Schule fast immer besuchte. Ute wohnte um die Ecke, ich konnte zu Fuß hinlaufen. Vielleicht war ich sieben oder acht. Oder neun. Ich aß oft das warme Mittagessen, das ihre Mama kochte, weil es bei uns daheim erst am Abend warmes Essen gab. Vor allem wegen meinem Vater.
Ich erinnere mich an den Geruch im Flur. Nicht unangenehm, ein kleines bißchen süß aber nicht zu sehr, ganz appetitlich, vielleicht vom bestimmt guten Parfum ihrer Mutter oder noch eher von irgendeinem Weichspüler in frischer Wäsche. Nicht steril. Auch ein bißchen nach Essen. Und irgendein dunkelrotschwarzgrünkarierter Vorhang vor einem Schuhregal. Komisch, dass ich mich überhaupt nicht mehr erinnere, was es genau zu essen gab. Aber es waren andere Sachen als bei uns zuhause. Wenn ich darüber nachdenke, kommt es mir vor, als hätte sie oft bunte Nudel- und Reisgerichte gekocht, auch mit Käse. Und gefüllte Paprika, grün und rot und Eintöpfe mit Reis und Gemüse. Das Wort Risotto kannte damals kaum einer. Oder man hat das Wort nicht benutzt.
Dass sie eine echte Barbiepuppe hatte, ist gerade egal. Für uns war der Quelle-Katalog außer Malen, Barbie, Knetgummi und Geschichten erzählen das tollste Spielzeug. Es kommt mir vor, als hätten wir uns stundenlang damit beschäftigt, die Bilder anzuschauen. Das Spiel war, zusammen die nächste Seite umzublättern und so schnell wie möglich mit dem Finger auf die Sachen zu zeigen, die einem am besten gefallen. Ich weiß gar nicht mehr, ob es darum ging, dass eine von uns beiden schneller war. Eher kommt es mir vor, als wäre das Wichtigste der Spaß am schnellen Ausgucken gewesen, um zu sehen, ob die Freundin denselben Geschmack hat. Wenn man dann gleich schnell auf dasselbe getippt hat und sich die Finger berührt haben, haben wir vor lauter Begeisterung ganz aufgeregt gekichert. Man wusste ja so gut wie nie, was auf der nächsten Seite kommt, so dick war der Katalog. Es gab auch einen Otto-Katalog. Und noch einen von Schöpflin. Aber der Quelle-Katalog war die ungeschlagene Nummer Eins.
Ich würde gerne in die Vergangenheit schauen können und unsere Kindergesichter sehen, wenn wir die Seite umgeblättert haben, wo die rotschwarze Büstenhebe drauf war. Oder die komischen Sachen, die es auch beim Tina-Versand gegeben hat. Und Hunde waren im Katalog. Richtige echte Hunde! Einen Pudel oder einen Dackel oder einen Schäferhund konnte man sich bestellen. Und die ganz kleinen Hunde mit der Schleife oben, wo mir der Name jetzt nicht einfällt. Oder einen Cockerspaniel. Sogar ein Bernhardiner war dabei! Und ein Collie natürlich. Als Kind hat mir immer der Cockerspaniel, der Collie und der Bernhardiner am besten gefallen. Heute gefällt mir aus dem Sortiment am besten der Schäferhund.
Mittag bei Ute, 1973

01. märz 2008


Hausaufgabe

Irgendwann braucht man nicht mehr viele neue Sachen. Lieber beseelte. Nahrung. Geist. Und was sich verbraucht. Einatmen, ausatmen. Bei einem oder zwei, oder allen vielleicht dann ein herzhaftes Ja. Ich finde das heraus.
Ein komisches Spiel fällt mir da ein. Ich hatte eine Freundin als Kind, die ich nach der Schule fast immer besuchte. Ute wohnte um die Ecke, ich konnte zu Fuß hinlaufen. Vielleicht war ich sieben oder acht. Oder neun. Ich aß oft das warme Mittagessen, das ihre Mama kochte, weil es bei uns daheim erst am Abend warmes Essen gab. Vor allem wegen meinem Vater.
Ich erinnere mich an den Geruch im Flur. Nicht unangenehm, ein kleines bißchen süß aber nicht zu sehr, ganz appetitlich, vielleicht vom bestimmt guten Parfum ihrer Mutter oder noch eher von irgendeinem Weichspüler in frischer Wäsche. Nicht steril. Auch ein bißchen nach Essen. Und irgendein dunkelrotschwarzgrünkarierter Vorhang vor einem Schuhregal. Komisch, dass ich mich überhaupt nicht mehr erinnere, was es genau zu essen gab. Aber es waren andere Sachen als bei uns zuhause. Wenn ich darüber nachdenke, kommt es mir vor, als hätte sie oft bunte Nudel- und Reisgerichte gekocht, auch mit Käse. Und gefüllte Paprika, grün und rot und Eintöpfe mit Reis und Gemüse. Das Wort Risotto kannte damals kaum einer. Oder man hat das Wort nicht benutzt.
Dass sie eine echte Barbiepuppe hatte, ist gerade egal. Für uns war der Quelle-Katalog außer Malen, Barbie, Knetgummi und Geschichten erzählen das tollste Spielzeug. Es kommt mir vor, als hätten wir uns stundenlang damit beschäftigt, die Bilder anzuschauen. Das Spiel war, zusammen die nächste Seite umzublättern und so schnell wie möglich mit dem Finger auf die Sachen zu zeigen, die einem am besten gefallen. Ich weiß gar nicht mehr, ob es darum ging, dass eine von uns beiden schneller war. Eher kommt es mir vor, als wäre das Wichtigste der Spaß am schnellen Ausgucken gewesen, um zu sehen, ob die Freundin denselben Geschmack hat. Wenn man dann gleich schnell auf dasselbe getippt hat und sich die Finger berührt haben, haben wir vor lauter Begeisterung ganz aufgeregt gekichert. Man wusste ja so gut wie nie, was auf der nächsten Seite kommt, so dick war der Katalog. Es gab auch einen Otto-Katalog. Und noch einen von Schöpflin. Aber der Quelle-Katalog war die ungeschlagene Nummer Eins.
Ich würde gerne in die Vergangenheit schauen können und unsere Kindergesichter sehen, wenn wir die Seite umgeblättert haben, wo die rotschwarze Büstenhebe drauf war. Oder die komischen Sachen, die es auch beim Tina-Versand gegeben hat. Und Hunde waren im Katalog. Richtige echte Hunde! Einen Pudel oder einen Dackel oder einen Schäferhund konnte man sich bestellen. Und die ganz kleinen Hunde mit der Schleife oben, wo mir der Name jetzt nicht einfällt. Oder einen Cockerspaniel. Sogar ein Bernhardiner war dabei! Und ein Collie natürlich. Als Kind hat mir immer der Cockerspaniel, der Collie und der Bernhardiner am besten gefallen. Heute gefällt mir aus dem Sortiment am besten der Schäferhund.
Mittag bei Ute, 1973