Sind eigentlich Vornamen wie Ralph und Holger schon wieder in Mode? Fällt mir gerade ein, weil ich soeben eine Mail erhielt, wo der Doppel-Vorname des schon etwas älteren Kuriers (schätzungsweise Anfang Sechzig), der mir gerade etwas gebracht hat, vermerkt war.

Als ich zur Schule ging, gab es jede Menge Ralph und Holger, aber auch Thomas und Jürgen und Michael waren immer mehrfach in der Klasse vorhanden. Und Klaus! Kläuse gab es am laufenden Meter! Und Stefan. Und Norbert. Den Namen fand ich immer besonders unattraktiv.

Des weiteren Peter und Alexander. Aber nicht Peter Alexander! So alt bin ich noch nicht. Das Elternhaus von den Alexandern war meistens etwas gehobener, besser situiert, gerne mal mit akademischem Hintergrund, sie sahen meistens auch ganz gut aus. Ebenso die Michaels, und Christian war auch fast schon ein Garant für eine gewisse Hübschheit.

Thomas und Jürgen waren eher solider Durschnitt. Unkomplizierte Typen. Christian, Michael und Stefan waren romantischer. Manche hießen auch Hartmut, damit konnte ich gar nichts anfangen. Einfach spröde!

Nicht zu vergessen: Harald, Sebastian, Martin, Jochen und Bernd! Und Uwe, manchmal auch Kai-Uwe. Nur Kai war dann schon sehr hip und geradezu extravagant modern. Kai-Eltern wohnten in Bungalows. Jörg, Dietmar und Thorsten fand ich jetzt nicht so prickelnd vom Namen her. Süß dagegen waren die Bernhards.

Ein bißchen Mitleid hatte man mit Herbert, Günter, Helmut, Horst und Dieter. Die hatten meistens ganz altmodische oder auch ältliche Eltern und dann hat man sich ein bißchen für die Eltern mitgeschämt, die man gar nicht gekannt hat, weil sie ihr Kind mit so einem uncoolen Namen beleidigt haben. So hat man das eben früher empfunden.

Kristof oder Christoph und Matthias gab es auch in jeder Klasse, das waren ganz coole, schmerzfreie Vornamen. Irgendwie okay! Christoph mit C war etwas romantischer veranlagt als Kristof mit K und kam auch meist aus gutem Hause!

P.S. Ganz vergessen: die ganzen Rainers und Reiners und Reinholde und Reinhards. Auf die Udos und Thilos kann ich jetzt nicht auch noch eingehen, das waren aber auch nicht ganz so viele.

4 Antworten auf „23. Januar 2023

  1. Lydia G.
    Ich werde meinen nächsten Kater Hartmut nennen. Das ist ganz nach meinem Geschmack.

    Gaga Nielsen
    Du bist ja echt knallhart! Ich stelle mir da so einen etwas spießigen Kater vor, der immer pünktlich zur selben Uhrzeit sein Näpfchen haben möchte. Wenn du dann fünf Minuten zu spät damit um die Ecke kommst: strafender Katerblick von Hartmut!

    Lydia G.
    Ja, ein wohlerzogenes Tierchen.
    Vielleicht füllt Katerchen 🐈‍⬛ Hartmut seinen Namen aber auch mit ganz gegenteiligen Eigenschaften auf. Wer weiß 🫢

    Gaga Nielsen
    Ja, natürlich, jede Münze hat zwei Seiten! Ich wollte Hartmut nicht schlecht machen. Ich muss an diesen alten Vorurteilen arbeiten.

    Lydia G.
    “HARTMUT!!!“
    Ich freue mich schon, diesen Namen voller Inbrunst in den Hinterhof zu brüllen.

    Gaga Nielsen
    <3
    Da fällt mir noch ein Name ein, den ich vergaß zu würdigen: "Roobert…!" 🙂

  2. Duke Meyer
    Ein Kumpel sagte mal zu mir, als wir gerade als junge Menschen in einer Fu-Zo standen: „Wenn ich jetzt ‚Sabine!‘ rufe, dreht sich die Hälfte aller Frauen nach uns um.“ Hätte damals, wie ich vermutete, auch mit „Susanne“ funktioniert. Muss noch in den 80ern gewesen sein, wahrscheinlich sogar frühen. Trifft sicher längst nicht mehr zu und hat mich – bis zu deinem jäh gelesenen Gedanken oben – auch nimmer beschäftigt. 😃 Außer, wenn ich (manchmal, in Ausnahmefällen) auf quäkenden Anrufbeantwortern – oder zuweilen krakelig unterschriebenen Ansichtskarten – nicht immer anhand eines ausschließlichen Vornamens die betreffende Person klar zu identifizieren vermochte.

    Gaga Nielsen
    Sehr clever auch von Deinem Kumpel formuliert: „(…) dreht sich die Hälfte aller Frauen ’nach uns‘ um.“ 🙂 Der verstand was von Ego-Boosting! Hoffe, er hat sich diesen Optimismus erhalten können!

    Duke Meyer
    Na ja, nach dem Ruf halt, meinte er wohl. Traue ihm diesbezügliches Selbstbewusstsein im von dir angedeuteten Sinn zu, kann’s aber nicht wissen. Unsere Wege gingen ein paar Monate nach dem Moment (aus ganz anderen Gründen) auseinander.

  3. Duke Meyer
    Stümpt. Immer einer. Sogar Jahrzehnte später in einem Theaterensemble war ein Markus. Und als der ging, kam bald ein anderer. Der ebenfalls Markus hieß, das ging nur so (obwohl die Regie behauptete, sowas spiele keine Rolle, sondern das Spielvermögen entscheide, aber letztlich fühlten wir alle, was in Wahrheit los war. Alle im Ensemble hatten irgendwann Schulen besucht, waren in Klassen gewesen. Hatten dort sicher jeweils einen Markus gekannt – und wussten instinktiv Bescheid. Das entsprach wahrscheinlich irgendeiner kosmischen Verordnung fürs Raumzeitgefüge (an den entsprechenden Raum-Zeit-Koordinaten). Nur ob mit c oder mit k, weiß ich nicht mehr. Aber inzwischen wird es sich eh wieder verschoben haben, wenngleich nur ein bisschen. Wie sie jetzt heißen, weiß ich nicht.

    Gaga Nielsen
    Ja, faszinierend. Es gab zum Beispiel auch nur einen Oliver pro Klasse, wenn überhaupt, aber niemals zwei!

    Duke Meyer
    Oh. Ich dachte immer, der eine, den ich kannte, wäre der Einzige. 😸 Zugegeben lernte ich später noch mal einen anderen kennen, aber der war in keiner Klasse – der ist klasse. 😃

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s