Die Wiener Secession ist in meiner DNA. Bei wenig anderen Gruppierungen habe ich annähernd vergleichbare familiäre ‚Kollegen‘-Empfindungen. Ähnlich vorhanden auch bei der Glasgow School, zu der Charles Rennie Mackintosh und seine Frau Margaret MacDonald Mackintosh zählten. Und bei der Bloomsbury Group, um Vanessa Bell und Duncan Grant. Das ist rein emotional und stark verankert. Mitunter läuft in meinem Kopf ein phantasiertes Qualitätsmanagement ab. Ich sitze vor meinem Werk, Bild oder Skulptur, annähernd fertig oder auf der Zielgeraden, und befrage eine andere Epoche, ob es den Segen erhält. Ein weiteres von mir gerne imaginiertes Qualitätskriterium ist, ob es sich als Grabmal eignen könnte. Nicht für mich, für irgendwen, grundsätzlich. Es geht dabei um die Aura des Erhabenen, Ewigen. Daher kommt auch, dass ich oft so extrem handwerklich aufwändige Sachen mache. Als ob mir die Koryphäen einer versunkenen Ära über die Schulter sehen, und könnte ich deren Blick channeln. Das mag für jemanden bizarr oder sogar lächerlich klingen, der anders vorgeht, aber es widerfährt mir.

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