Las gerade bei Kirchhoff die selten gehörte Wendung „mit Aplomb“. Musste nachsehen, was das nochmal heißt. Kontext bei Kirchhoff: „(…) und Cathy, oder wie sie hieß, kam mit Aplomb auf die jungen Beine, nahm ihren Rucksack und ging (…).“
Wikipedia definiert Aplomb so: „Das (oder der) Aplomb (vom lateinischen plumbum „Blei“, „Senkblei“, im Französischen aplomb oder auch à plomp „senkrecht“) ist ein prägnanter Ausdruck für eine gerade, sichere Haltung, ein selbstsicheres Auftreten, Nachdrücklichkeit in der Rede, Gelassenheit bis hin zur Dreistigkeit. Im Balletttanz bezeichnet der Begriff Aplomb die Fähigkeit zum Abfangen einer Bewegung, entspricht also der Balance. Im 18. Jahrhundert, als das tägliche Verhalten in den höheren Gesellschaftsschichten stark von Tanzbewegungen geprägt war, wurde der Ausdruck Aplomb generell für ein souveränes bis stürmisches Verhalten verwendet, ähnlich der Bravour.“
In der Definition gefällt mir besonders das Bild „Gelassenheit bis hin zur Dreistigkeit“. Nicht die Haltung gefällt mir, die Beschreibung dieses speziellen Auftretens ist ungeheuer prägnant. Bei Kirchhoff hätte vielleicht „souverän“ oder „mit Verve“ besser gepasst, aber wer bin ich, Kirchhoff Vorschläge zu unterbreiten. Das Buch ist ja auch schon gedruckt und er wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Vielleicht kannte er auch den Ballett-relevanten Bezug von „Aplomb“, mit dem „Gleichgewicht ausbalancieren“ oder im Sinne von senkrecht, dann passt es wieder. Aber wer kennt diesen Bezug schon. Ich hatte nie Ballett-Unterricht. Ob Kirchhoff spezielle Kenntnisse von Ballett-Tanz hat? Aber an der Stelle klingt „mit Aplomb“ auch einfach gut. Knackig. Vom musikalischen her schon in Ordnung, und er ist ja ein musikalischer Schriftsteller. Sehr guter Rhythmus in seiner Schreibe.