23. Februar 2014










http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=140556

Letzten Mittwoch in Berlin. Nach dem Besuch bei Frau Iannone. Wo Jan erst nicht hinwollte. Er konnte aber in jeder Hinsicht bekehrt werden. Unlängst, anlässlich meiner Wiener Reise-Ambitionen verschiedene Personen zu den Unterschieden zwischen Berlin und Wien befragt. Eine Teilnehmerin an der Studie vom Meinungsforschungsinstitut Nielsen antwortete wie folgt (ach so, vorab die Daten zur Person: berufstätige Frau ohne Familienanhang, Anfang Sechzig, agil, in den siebziger Jahren zwecks Studium aus Süddeutschland (Bayern) eingewandert, liest und reist viel und gerne, Grundeinstellung: ‚Leben und leben lassen‘) also sie: „Der Unterschied zwischen Wien und Berlin? Der Unterschied? Ja also, Wien! Sehr, sehr hübsch, alles sehr, sehr hübsch, barock, toll. Tolle alte Bauwerke! So ein bißchen ähnlich wie München. Gemütlich, gediegen. Alles sehr nett. Ja. Unbedingt. Aber wissen Sie: da fehlt halt einfach das Durchgeknallte.“ Weiß nicht, was die Dame meint. In welchen Kreisen die wohl verkehrt.

23. Februar 2014










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Letzten Mittwoch in Berlin. Nach dem Besuch bei Frau Iannone. Wo Jan erst nicht hinwollte. Er konnte aber in jeder Hinsicht bekehrt werden. Unlängst, anlässlich meiner Wiener Reise-Ambitionen verschiedene Personen zu den Unterschieden zwischen Berlin und Wien befragt. Eine Teilnehmerin an der Studie vom Meinungsforschungsinstitut Nielsen antwortete wie folgt (ach so, vorab die Daten zur Person: berufstätige Frau ohne Familienanhang, Anfang Sechzig, agil, in den siebziger Jahren zwecks Studium aus Süddeutschland (Bayern) eingewandert, liest und reist viel und gerne, Grundeinstellung: ‚Leben und leben lassen‘) also sie: „Der Unterschied zwischen Wien und Berlin? Der Unterschied? Ja also, Wien! Sehr, sehr hübsch, alles sehr, sehr hübsch, barock, toll. Tolle alte Bauwerke! So ein bißchen ähnlich wie München. Gemütlich, gediegen. Alles sehr nett. Ja. Unbedingt. Aber wissen Sie: da fehlt halt einfach das Durchgeknallte.“ Weiß nicht, was die Dame meint. In welchen Kreisen die wohl verkehrt.

06. Februar 2014

Das mache ich so: wenn twoday downtime hat, hole ich einen der offline-Beiträge aus der Schublade und überschreibe ihn. Das funktioniert meistens. Nur neue Anlegen oder Kommentieren geht nicht. Die offline-Beiträge sind meistens zu Löschen vergessene, uralte Kommentar-Entwürfe mit verkürzten Links drin, dafür nehme ich im Ausnahmefall gerne das Beitrag-anlegen-Fenster, wegen ausführlicher Menüleiste. Das könnten die eigentlich auch langsam mal umbasteln, dass beim Kommentarfenster dieselben Sachen zur Auswahl sind. Vorhin habe ich auf der Kaffeehaus-Seite herumgeblättert und bin ein bißchen spazierengegangen. Ein paar haben mir vom Foto besonders gut gefallen. Das Schwarzenberg und das Zartl zum Beispiel. Und noch andere, das versteht sich ja von selbst. Bin gespannt, wie die fußläufigen Entfernungen von meiner Ferien-Wohnung in der Lambrechtgasse sind. Ich erlaufe mir ja alles am liebsten. Das Belvedere ist nicht so sehr weit weg. Und wenn ich immer nach oben gehe, komme ich automatisch in den ersten Bezirk. Ich überlege gerade, ob ich mich jemals zuvor dermaßen lange vorher auf eine so kleine Reise vorbereitet habe. Neulich musste ich lachen. Ich hatte einen Termin mit dem Wasser- und Heizungsableser, und wie ich es immer mache, alles freigeräumt, unter der Spüle zum Beispiel, wo sonst der Staubsauger und Putzmittel stehen. Mein Heizungszähler ist an der Rückwand vom Kleiderschrank, da muss ich immer ein paar Kleider wegnehmen, damit der Mann den Zähler sieht. Aber das kennt man ja nun langsam. Ich wohne seit fünfzehn Jahren da, und so lange wird abgelesen. Kurz nach Sieben war er da, ich habe die Tür aufgemacht, er ins Bad, dann in die Küche, dann zum offenen Kleiderschrank. Ging ganz schnell, keine zwei Minuten. Er anerkennend am Heizungszähler: „Sie sind ja richtig gut vorbereitet!“ Ich: „Na, langsam kennt man es ja, ist ja nicht das erste mal, da muss man ja nicht erst alles freiräumen, wenn Sie schon da sind“. Er: „Ja, könnte man denken. Aber das ist nicht überall so. Glauben Sie mir.“ „Schönen Tag noch.“ Dann drei Stunden später ein Termin. Ich hatte etwas mit jemandem zu besprechen und hatte da eine kleine Drucksache zur Hand, griffbereit auf dem Tisch. Der junge Mann sichtlich überrascht: „kann ich das haben?“ Ich: „Ja, dafür liegt es da.“ Er: „Sie sind ja richtig gut vorbereitet!“ Ich musste lachen, genau der Wortlaut wie vom Heizungsableser. Ich habe ihm erklärt, wieso ich auf einmal lachen musste. Ist das heutzutage nicht mehr üblich, dass man sich auf absehbare Ereignisse vorbereitet? Bin ich da irgendwie altmodisch? Das also zur Erklärung, wieso ich mich bereits heute mit einer in einem guten Vierteljahr anstehenden Reise beschäftige. Ich habe außerdem gerade Lust drauf. Das Wetter ist auch danach. Tagsüber scheint die Sonne, es ist nicht mehr eisig kalt, aber auf jeden Fall ein Wetter für Drinnenbleiben. Ich bin da ja auch sehr zimperlich. So, wieder ein Blogeintrag fertig. Gute Nacht!

06. Februar 2014

Das mache ich so: wenn twoday downtime hat, hole ich einen der offline-Beiträge aus der Schublade und überschreibe ihn. Das funktioniert meistens. Nur neue Anlegen oder Kommentieren geht nicht. Die offline-Beiträge sind meistens zu Löschen vergessene, uralte Kommentar-Entwürfe mit verkürzten Links drin, dafür nehme ich im Ausnahmefall gerne das Beitrag-anlegen-Fenster, wegen ausführlicher Menüleiste. Das könnten die eigentlich auch langsam mal umbasteln, dass beim Kommentarfenster dieselben Sachen zur Auswahl sind. Vorhin habe ich auf der Kaffeehaus-Seite herumgeblättert und bin ein bißchen spazierengegangen. Ein paar haben mir vom Foto besonders gut gefallen. Das Schwarzenberg und das Zartl zum Beispiel. Und noch andere, das versteht sich ja von selbst. Bin gespannt, wie die fußläufigen Entfernungen von meiner Ferien-Wohnung in der Lambrechtgasse sind. Ich erlaufe mir ja alles am liebsten. Das Belvedere ist nicht so sehr weit weg. Und wenn ich immer nach oben gehe, komme ich automatisch in den ersten Bezirk. Ich überlege gerade, ob ich mich jemals zuvor dermaßen lange vorher auf eine so kleine Reise vorbereitet habe. Neulich musste ich lachen. Ich hatte einen Termin mit dem Wasser- und Heizungsableser, und wie ich es immer mache, alles freigeräumt, unter der Spüle zum Beispiel, wo sonst der Staubsauger und Putzmittel stehen. Mein Heizungszähler ist an der Rückwand vom Kleiderschrank, da muss ich immer ein paar Kleider wegnehmen, damit der Mann den Zähler sieht. Aber das kennt man ja nun langsam. Ich wohne seit fünfzehn Jahren da, und so lange wird abgelesen. Kurz nach Sieben war er da, ich habe die Tür aufgemacht, er ins Bad, dann in die Küche, dann zum offenen Kleiderschrank. Ging ganz schnell, keine zwei Minuten. Er anerkennend am Heizungszähler: „Sie sind ja richtig gut vorbereitet!“ Ich: „Na, langsam kennt man es ja, ist ja nicht das erste mal, da muss man ja nicht erst alles freiräumen, wenn Sie schon da sind“. Er: „Ja, könnte man denken. Aber das ist nicht überall so. Glauben Sie mir.“ „Schönen Tag noch.“ Dann drei Stunden später ein Termin. Ich hatte etwas mit jemandem zu besprechen und hatte da eine kleine Drucksache zur Hand, griffbereit auf dem Tisch. Der junge Mann sichtlich überrascht: „kann ich das haben?“ Ich: „Ja, dafür liegt es da.“ Er: „Sie sind ja richtig gut vorbereitet!“ Ich musste lachen, genau der Wortlaut wie vom Heizungsableser. Ich habe ihm erklärt, wieso ich auf einmal lachen musste. Ist das heutzutage nicht mehr üblich, dass man sich auf absehbare Ereignisse vorbereitet? Bin ich da irgendwie altmodisch? Das also zur Erklärung, wieso ich mich bereits heute mit einer in einem guten Vierteljahr anstehenden Reise beschäftige. Ich habe außerdem gerade Lust drauf. Das Wetter ist auch danach. Tagsüber scheint die Sonne, es ist nicht mehr eisig kalt, aber auf jeden Fall ein Wetter für Drinnenbleiben. Ich bin da ja auch sehr zimperlich. So, wieder ein Blogeintrag fertig. Gute Nacht!

04. Februar 2014

Herrschaften… einmal ein Gürtel-Foto (oder zwei) hochgeladen. Nach JAHREN entdeckt ein Gürtel-Freund die Abbildung, auf einmal Botschaften „XXX folgt Ihnen!“. Nächsten Tag: „XY folgt Ihnen!“ Nächsten Tag: „Z folgt Ihnen!“ Ich habe ja nicht geahnt, dass ein einziges Kleidungsstück so viele Menschen derart beschäftigen kann. Wenn ich da also irgendwie hilfreich sein konnte – gern geschehen. Nur. da ist nicht so furchtbar viel mehr zu erwarten. Mein Gürtel ist ja auch gar nicht fetisch-geeignet, sondern eher bizarr. Aber wer einmal im Thema ist, nimmt es vielleicht nicht so streng. Wenn meine „Folger“ wüssten, dass ich unlängst sogar noch einen zweiten Gürtel angehabt habe. Die würden gleich die ganze Community informieren. Nein lieber nicht.

04. Februar 2014

Herrschaften… einmal ein Gürtel-Foto (oder zwei) hochgeladen. Nach JAHREN entdeckt ein Gürtel-Freund die Abbildung, auf einmal Botschaften „XXX folgt Ihnen!“. Nächsten Tag: „XY folgt Ihnen!“ Nächsten Tag: „Z folgt Ihnen!“ Ich habe ja nicht geahnt, dass ein einziges Kleidungsstück so viele Menschen derart beschäftigen kann. Wenn ich da also irgendwie hilfreich sein konnte – gern geschehen. Nur. da ist nicht so furchtbar viel mehr zu erwarten. Mein Gürtel ist ja auch gar nicht fetisch-geeignet, sondern eher bizarr. Aber wer einmal im Thema ist, nimmt es vielleicht nicht so streng. Wenn meine „Folger“ wüssten, dass ich unlängst sogar noch einen zweiten Gürtel angehabt habe. Die würden gleich die ganze Community informieren. Nein lieber nicht.

01. Februar 2014

(…) Dann beendeten John und Yoko die Pressekonferenz und sangen zum Abschluss den Donauwalzer. (…) Heller vereinbarte für den nächsten Morgen einen exklusiven Gesprächstermin mit dem berühmtesten Paar der Popgeschichte. Als er zum festgelegten Zeitpunkt an der Tür von Suite 101 klopfte, öffnete niemand. Heller wollte nachsehen, drückte die Klinke nach unten und fand die Tür unverschlossen. Neugierig betrat er den Raum. Niemand da, nur ein leises Schnarchen von nebenan. „In einem goldgrünen Rokoko-Bett sahen wir Mr. und Mrs. Lennon in tiefem Schlaf“
(…) „Das schöne Gesicht von Yoko war von schwarzleuchtenden Haaren umrahmt, und ihre rechte Hand wirkte mit zwei ausgestreckten Fingern, als ob sie gerade im Traum einen Schwur leistete. Er, halb abgedeckt, trug einen blau-weiß gestreiften Pyjama, wie ein Häftling. Auf dem Nachtkästchen lag ein Buch des Dichters Allen Ginsberg und dar­auf die Brille mit den runden Gläsern.“ Heller und seine Begleiter Alfred Treiber und Richard Goll weckten John und Yoko, indem sie die österreichische Bundeshymne intonierten. „Eine Viertelstunde später brachten zwei Etagenkellner, vorsichtig geschätzt, etwa ein Viertel aller auf der Roomservice-Karte angebotenen Speisen und drapierten diese auf diversen Tischen und Servierwagen. Nach weiteren zehn Minuten erschien das ‚divine couple‘. Nun aßen wir Ham and Eggs, Suppen, Sachertorte, Schnitzel und Porridge, gemischten Aufschnitt, Spaghetti und Obst in anarchischer Reihenfolge. Dann baute Richard Goll sein Mikrofon und das Uher-Magnetofon auf, und das legendäre, fast eineinhalbstündige Gespräch begann. (…)
Dann mussten John und Yoko zum Flughafen. Komm mit, sagte Lennon zu Heller, lass uns weiterreden. Heller stieg zu Lennon in die Limousine, Yoko nahm mit dem Manager der beiden eine zweite.
„Wir fuhren über die Simmeringer Hauptstraße in Richtung Flughafen. Als wir uns dem Zentralfriedhof näherten, erklärte ich, dass hier Franz Schubert, der wohl bedeutendste Liederkomponist vor Lennon/McCartney, liegen würde.
‚Ich will ihn besuchen‘, sagte John. Wir hielten am Tor 2 und liefen, weil die Zeit drängte, durch die Hauptallee bis zu jener Stelle auf der linken Seite, die den Blick auf ein Rondeau mit Ehrengräbern freigibt. Ich deutete auf Schuberts letzte Adresse. John bewegte stumm die Lippen, als würde er zu sich selbst sprechen oder beten. Dann tänzelte er beinahe verlegen über den Kies und suchte mit den Augen die Umgebung ab. Plötzlich gab er mir einen sanften Boxhieb auf die Brust und wiederholte ungläubig die Namen, die im Umkreis von etwa zwanzig Metern an unterschiedlichen Grüften in Marmor gemeißelt waren: ‚Mozart, Beethoven, Hugo Wolf, Johann Strauß Sohn und Vater, Johannes Brahms, Christoph Willibald Gluck.‘ Ich ergänzte: ‚Ein Stück weiter ist noch die Ruhestätte von Arnold Schönberg.‘
‚Was für eine aberwitzige Versammlung‘, sagte er. ‚Ja‘, antwortete ich, ‚in musikalischer Hinsicht ist hier am Tag der Auferstehung der Nabel der Welt.‘
Dann bückte John sich, zog den Schnürsenkel aus seinem rechten Schuh und legte ihn mit der Bemerkung ‚Statt Blumen‘ auf Schuberts Grab. Eine Dreiviertelstunde später enteilte die Maschine mit der Fluxus-Künstlerin und dem ­Beatle über das Rollfeld in den eisgrauen Himmel. Es war John Lennons erster und letzter Besuch in Wien.“


[ Leseprobe ] Christian Seiler, André Heller: Feuerkopf

Ja. Ich lese. Ich mache den Computer wieder aus und lese nebenan in der Küche weiter, wie bereits die letzten zwei Stunden. Ein sagenhafter Bilderbogen. Wenn man sich für Wien interessiert, sicher nicht die schlechteste Empfehlung, das Buch zu lesen. Es erfordert auch nicht, dass man sich für die Hellerschen Spektakel interessiert. Ich habe ja auch nur sein (insbesondere frühes) musikalisches Schaffen verfolgt, die anderen Sachen beschäftigten mich nicht weiter. Auch bin ich recht schwer für Zirkusartistik und ähnlich launiges Brimborium zu begeistern. Doch dieses umfangreiche Werk von Herrn Seiler birgt schon sagenhafte Erinnerungen und Begebenheiten aus einem sehr intensiven Leben.

29. Januar 2014

(Internet-)Haushaltstipp: Sie möchten das Layout bzw. den Content der um die Ohren gehauenen Werbebanner aufwerten? Suchen Sie einfach konsequent an Ihrem Rechner nach bekannten, Sie stark ansprechenden Motiven der Kunstgeschichte. Zum Beispiel „Man Ray“ „Tears“ „Noir et Blanc“ etc. pp. Schon ist Schluss mit den grellen Werbebannern. Eigentlich doch ganz simpel. Gewusst wie!

Und dann – na gut – das ist natürlich nebensächlich – wer interessiert sich schon ernsthaft für Haushaltstipps – von Abflussproblemen abgesehen. Wobei: derzeit, dieser Tage zeige ich mich von einer ungewohnt kooperativen Seite. Ich konnte mir bei keiner Gelegenheit verkneifen zu erwähnen, dass Rossmann am Hackeschen Markt seit einigen Tagen (Neueröffnung der alten Filiale, nur hier! Noch bis 1. Februar!) zehn Prozent Rabatt auf alle Artikel gibt. Für mich habe ich natürlich auch schon Hamsterkäufe getätigt. Seit gestern, heute auch, bin ich für den Bekanntenkreis unterwegs. Gestern sieben Beutel Cashewkerne. (Bestellung aus Wilmersdorf, Nähe Prager Platz) Heute zehn (Bestellung aus Wilmersdorf, Nähe Südwestkorso.) Das rechnet sich einfach. Dass ich nun mit noch festerem Handschlag, als ohnehin schon in der Filiale begrüßt werde, ist mir Lohn genug. Außerdem weitere Wien-Verhandlungen. Ich halte weiterhin die Fahne der Völkerfreundschaft, Achse Berlin-Wien hoch. Lese mich ehrgeizig in das Thema ein. Soll keiner sagen, die Berliner wären ignorant und interessieren sich nicht für den Rest der Welt! Neulich war ich auch extra freundlich zu einer Touristin, Herkunft nicht genau zu verorten, aber deutsch. Ich hatte es wirklich, wirklich eilig! Und ich wusste, ich würde zu spät kommen. Aber ich sagte mir: denke an die Öffentlichkeitsarbeit, denke an den Ruf der Hauptstadt! Nicht, dass es wieder heißt, man wird eilig abgefertigt. Mit aller Zeit der Welt habe ich den Fußweg zur Synagoge erklärt. Die ältere Dame hat ihr wärmstes Lächeln aufgesetzt und ich natürlich sowieso. Wieder jemanden glücklich gemacht! Auch dachte ich mir, in aller Herrgottsfrüh, so um Fünf nach Neun, eigentlich vielleicht doch keine schlechte Idee, auf Reisen nicht bis mittags in den Federn zu liegen, sondern sich (zeitig!) etwas vorzunehmen! Dachte natürlich an Wien. Und die Ferienwohnung, wo einem keiner auf die Finger klopft. Mein Reisegefährte ist nun auch nicht der Frühaufsteher, wenn ich so sehe, dass die meisten Mail-Antworten überwiegend in den Stunden zwischen zwei und drei Uhr nachts verfasst werden. Nun, wir werden sehen. Bis Mai ist ja noch ein bißchen Spielraum, den Biorhythmus zu manipulieren. Sozusagen.

30. Januar 2014

Gerade gelesen. In einem Forum mit grüner Hintergrundfarbe zum Thema „Kiffende Prominente“.

AW: Kiffende Prominente
– britney spears
– vincent van gogh
– mein neffe

Besonders der letzte Prominente hat mich stark erheitert. Entweder bin ich heute von Hause aus etwas alberner als sonst, oder der Branntwein. Oder ich bin da einfach zu ungenau. Welcher Prominente könnte einen Onkel haben, der in einem Kiffer-Forum seinen Neffen outet? Ganz schön knifflig.
(ja, blöder Eintrag)

29. Januar 2014

(Internet-)Haushaltstipp: Sie möchten das Layout bzw. den Content der um die Ohren gehauenen Werbebanner aufwerten? Suchen Sie einfach konsequent an Ihrem Rechner nach bekannten, Sie stark ansprechenden Motiven der Kunstgeschichte. Zum Beispiel „Man Ray“ „Tears“ „Noir et Blanc“ etc. pp. Schon ist Schluss mit den grellen Werbebannern. Eigentlich doch ganz simpel. Gewusst wie!

Und dann – na gut – das ist natürlich nebensächlich – wer interessiert sich schon ernsthaft für Haushaltstipps – von Abflussproblemen abgesehen. Wobei: derzeit, dieser Tage zeige ich mich von einer ungewohnt kooperativen Seite. Ich konnte mir bei keiner Gelegenheit verkneifen zu erwähnen, dass Rossmann am Hackeschen Markt seit einigen Tagen (Neueröffnung der alten Filiale, nur hier! Noch bis 1. Februar!) zehn Prozent Rabatt auf alle Artikel gibt. Für mich habe ich natürlich auch schon Hamsterkäufe getätigt. Seit gestern, heute auch, bin ich für den Bekanntenkreis unterwegs. Gestern sieben Beutel Cashewkerne. (Bestellung aus Wilmersdorf, Nähe Prager Platz) Heute zehn (Bestellung aus Wilmersdorf, Nähe Südwestkorso.) Das rechnet sich einfach. Dass ich nun mit noch festerem Handschlag, als ohnehin schon in der Filiale begrüßt werde, ist mir Lohn genug. Außerdem weitere Wien-Verhandlungen. Ich halte weiterhin die Fahne der Völkerfreundschaft, Achse Berlin-Wien hoch. Lese mich ehrgeizig in das Thema ein. Soll keiner sagen, die Berliner wären ignorant und interessieren sich nicht für den Rest der Welt! Neulich war ich auch extra freundlich zu einer Touristin, Herkunft nicht genau zu verorten, aber deutsch. Ich hatte es wirklich, wirklich eilig! Und ich wusste, ich würde zu spät kommen. Aber ich sagte mir: denke an die Öffentlichkeitsarbeit, denke an den Ruf der Hauptstadt! Nicht, dass es wieder heißt, man wird eilig abgefertigt. Mit aller Zeit der Welt habe ich den Fußweg zur Synagoge erklärt. Die ältere Dame hat ihr wärmstes Lächeln aufgesetzt und ich natürlich sowieso. Wieder jemanden glücklich gemacht! Auch dachte ich mir, in aller Herrgottsfrüh, so um Fünf nach Neun, eigentlich vielleicht doch keine schlechte Idee, auf Reisen nicht bis mittags in den Federn zu liegen, sondern sich (zeitig!) etwas vorzunehmen! Dachte natürlich an Wien. Und die Ferienwohnung, wo einem keiner auf die Finger klopft. Mein Reisegefährte ist nun auch nicht der Frühaufsteher, wenn ich so sehe, dass die meisten Mail-Antworten überwiegend in den Stunden zwischen zwei und drei Uhr nachts verfasst werden. Nun, wir werden sehen. Bis Mai ist ja noch ein bißchen Spielraum, den Biorhythmus zu manipulieren. Sozusagen.

26. Januar 2014


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Flashback. Neunzehnhundertfünfund-/sechundachtzig. Es gab ein Leben vor Berlin. Flashback. Aber dann Berlin. Flashback. Wilde Nächte. Flashback. Besuch. Neunzehnhundertachtundachtzig. In Büchern geblättert. Gestern. Nein, ich bin nicht sentimental in Bezug auf Vergangenheit. Es gab sehr schöne Momente. Auch in der Gegenwart. Und in der Zukunft. Ich glaube, ich bin eher sentimental in Bezug auf die Zukunft. Vergangene Gefühle sind gut, um alte Bilder besser erinnern zu können. Dreidimensionaler. Ich bereite nur meinen kleinen Wien-Aufenthalt vor. Ist doch wunderbar, einem wertvollen Menschen aus der Vergangenheit in der Zukunft wiederzubegegnen. An einem anderen Ort, einem besonders schönen dazu. Davon gehe ich aus. Als ich blätterte, stieß ich auch auf eine Horoskopzeichnung, die mein Bruder angefertigt hatte. Darauf steht als Geburtsdatum achtundzwanzigster Oktober. Wieso dachte ich immer 27. oder 29. Oktober? Ich weiß es nicht. Er hatte noch ein zweites Horoskop erstellt, ein Composit. Ich glaube, es war eine Übung für ihn, er hatte gerade gelernt, wie man Horoskope berechnet und er mochte ihn. Sonst hätte er es nicht gemacht. Und da war diese Eintrittskarte aus Zelluloid. Für die Filmpremiere in unserem anarchistischen Kunstverein. Am liebsten erinnere ich mich daran, wie es war hinter dem Tresen zu stehen, und bestimmen zu können, welche Musik lief. Ich liebte es abwechselnd Ramones- und Frank Sinatra-Platten zu spielen. Und die autonomen Jungs fuhren schwer auf My Way ab. Nicht von Sid Vicious gesungen, das Original. Das war mein Verständnis von Punk. Sich das herauszunehmen. Aber ich wollte noch mehr. Ich wollte mir noch mehr herausnehmen. Deshalb bin ich gegangen. Was mich am meisten freut, außer dass er noch lebt, was mir lange Zeit nicht klar war, ist dass ich Recht hatte, mit meiner Vermutung, dass er seinen rebellischen Geist bewahren würde.



Ich werde das überprüfen, am elften Mai. Die abfotografierten Tagebuchseiten rühren daher, dass Victor einfiel, dass wir uns 1988 noch einmal kurz begegnet waren, in Berlin. Ich lebte schon mehr als zwei Jahre dort, seit April sechsundachtzig. Mir war der Besuch entfallen und ich konnte es nicht von der Hand weisen, als ich es selbst im Tagebuch aus diesem Jahr fand. Ich habe nicht alles hier für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht, es gibt drei, vier, zehn Seiten, die nur für ihn sichtbar sind. Von wegen Beweisführung. Mein Gott, wenn ich alles abfotografieren würde, was ich seit meinem elften Lebensjahr auf Papier gekritzelt habe… bis Zweitausenddrei. Ich wäre für die nächsten Jahre beschäftigt. Wie alt war ich Zweitausenddrei…? Achtunddreißig. 27 Jahre Gefühle auf Papier. Und seit Zweitausendvier in dieses Fenster. Ein Wunder, dass ich keine Schriftsteller-Ambitionen habe. Nur bewahren möchte ich es gerne. Aber Eintritt braucht keiner zu bezahlen. Das ist also die grobe Erklärung für die Bilder. Das letzte Zitat ist nicht von mir. Es ist von einem gewissen André Heller, eine Zeile aus einem schönen alten Liebeslied „Auch wenn du nachts betrunken weinst, dann hast du meine Sympathie…“ […] Das ist amüsant, man klebt so eine Fotografie mit einem Zitat unter einen Eintrag, und suggeriert, das hat sicher mit dem im Eintrag Erklärten zu tun. Kann, muss aber nicht. Man kann auch einfach eimal etwas in den Raum stellen. So ganz und gar unzementiert.

23. Januar 2014

Tagebuch gesucht. Von 1988. Hat lange gedauert. Alle in der Wohnung in verschiedenen Regalen verstreut. Doch noch gefunden. Geblättert, eine Begegnung gesucht. Aber vorher und nachher… was für eine Intensität der Einträge. War das die Jugend… oder die absolute Privatheit? Nichts davon ist peinlich. Fast bin ich eifersüchtig auf die Qualität, die Intensität… sogar Wortgewalt scheint mir nicht übertrieben. Und die Patina auf dem Papier. Und wie idiotisch, manche Bücher mit Bleistift zu schreiben. Dabei mochte ich die Härte von Bleistiften nie besonders. Es verblasst. Aber irgendwann löst sich alles auf. Ich werde wahrscheinlich für Victor einen Eintrag abfotografieren. Vielleicht auch den davor und danach, damit er den Kontext besser ermessen kann. Er konnte sich nämlich erinnern, rekonstruieren, dass wir uns 1988 noch einmal, für einen Abend in Berlin begegneten. Ich hatte es vergessen. Verdrängt. War in Gedanken woanders. Er wusste es noch. Und weil er niemand ist, der phantasiert, musste es stimmen. Und er hatte recht. Ich werde den Eintrag abfotografieren. Heute nicht mehr, aber morgen vielleicht. Oder übermorgen. Ich treffe ihn am elften Mai in Wien. Verrückt alles. Vielleicht lerne ich wieder, wahrhaft bewegende Einträge zu verfassen. Scheiß drauf. Man lebt nur einmal. Wozu bloggen, wenn alles an der unverfänglichen Oberfläche bleibt? Bliebe. Unfug. Vergangenheit bewältigen. Und Gegenwart. Und die Zukunft. Alles.

23. Januar 2014


Ungewöhnliche Impulse
Während einiger Monate gültig: Der alltägliche Trott langweilt Sie heute über alle Maßen, Sie möchten etwas unternehmen, das Ihrem Leben ungewöhnliche, neue Impulse gibt. Dieses Neue suchen Sie auch in zwischenmenschlichen Beziehungen. (…) Sie finden keine stabile Partnerschaft, sondern das Ungewöhnliche. Vielleicht treffen Sie auch eine unkonventionelle Abmachung mit…
Die obige Deutung ist für Ihren heute ausgewählten Transit: Venus Trigon Uranus
Schon toll irgendwie, wenn sich das Horoskop am Leben orientiert!

23. Januar 2014

Tagebuch gesucht. Von 1988. Hat lange gedauert. Alle in der Wohnung in verschiedenen Regalen verstreut. Doch noch gefunden. Geblättert, eine Begegnung gesucht. Aber vorher und nachher… was für eine Intensität der Einträge. War das die Jugend… oder die absolute Privatheit? Nichts davon ist peinlich. Fast bin ich eifersüchtig auf die Qualität, die Intensität… sogar Wortgewalt scheint mir nicht übertrieben. Und die Patina auf dem Papier. Und wie idiotisch, manche Bücher mit Bleistift zu schreiben. Dabei mochte ich die Härte von Bleistiften nie besonders. Es verblasst. Aber irgendwann löst sich alles auf. Ich werde wahrscheinlich für Victor einen Eintrag abfotografieren. Vielleicht auch den davor und danach, damit er den Kontext besser ermessen kann. Er konnte sich nämlich erinnern, rekonstruieren, dass wir uns 1988 noch einmal, für einen Abend in Berlin begegneten. Ich hatte es vergessen. Verdrängt. War in Gedanken woanders. Er wusste es noch. Und weil er niemand ist, der phantasiert, musste es stimmen. Und er hatte recht. Ich werde den Eintrag abfotografieren. Heute nicht mehr, aber morgen vielleicht. Oder übermorgen. Ich treffe ihn am elften Mai in Wien. Verrückt alles. Vielleicht lerne ich wieder, wahrhaft bewegende Einträge zu verfassen. Scheiß drauf. Man lebt nur einmal. Wozu bloggen, wenn alles an der unverfänglichen Oberfläche bleibt? Bliebe. Unfug. Vergangenheit bewältigen. Und Gegenwart. Und die Zukunft. Alles.

21. Januar 2014

Manchmal erzählen Musiker in Interviews, dass sie sich ihre alten Sachen nicht anhören. Überwiegend stimmt das sogar. Aber manchmal doch. Jahre später. Und ich sehe mir manchmal meine alten Videos an. Nicht jede Woche, nicht jeden Monat. Nicht jedes. Nur manche. Manchmal. Und manche öfter. Gerade habe ich wieder Widerspruch gesehen. Ich kann machen was ich will, es berührt mich immer noch. Egal, was passiert ist. Egal, wie die Verhältnisse sind. Egal, egal, egal. Ich liebe dieses Stück Zerrissenheit. Und die Bilder. Als ich es geschnitten habe, war ich in keinem Widerspruch. Ich war am Boden zerstört. Aber wenn ich es sehe, baut etwas in mir auf. Als ob man ein Surrogat aus Nährstoffen in einem Glas Wasser auflöst. Es ist doch ein Glück, dass ich es sogar schaffe, mich in dunkelsten Stunden in meiner Dunkelkammer aufzubauen, indem ich Bilder an die Wand werfe. Es muss nicht immer eine Bühne sein. Wenn ich tot bin, oder fast, und mein letzter Film in meinem Kopf abläuft, werden Bilder aus diesem Video drin sein. Und die Töne. Da bin ich mir ganz sicher. Mein Herz in diesen Frühlingstagen, mein Herz, in diesen Frühlingstagen… mein Herz in diesen Frühlingstagen… ist ein Widerspruch… ein Widerspruch… ein Widerspruch… Widerspruch
http://vimeo.com/moogaloop.swf?clip_id=76777725&color=55514e&server=0&title=0&byline=0&portrait=0&fullscreen=1&autoplay=0&loop=0
~
Es hat geschneit… zum ersten mal in diesem Winter. Als ich nach Hause kam, nach meinem Schlüssel suchte, vor der Haustür, war da ein Junge, vielleicht elf oder zwölf. Er hatte einen Ast in der Hand, von einem Nadelbaum, mit dem er jedes Auto streifte, eine Spur im Schnee hinterließ. Ich schaute ihn an. Er blieb vor dem Auto vor meiner Haustür stehen. Dann malte er schnell und routiniert ein Gesicht auf die Kühlerhaube. Ich blieb stehen und sagte oh schön…! Er sagte danke! Dann malte er den Mund. Mit großen, vollen Lippen. Ein lachender Mund. In einem großen Rund.

21. Januar 2014

Ein wenig HerzensBildung.

Ethnophaulismus ist eine abwertende Bezeichnung für eine Ethnie. (…) „Ethnophaulismus“ setzt sich aus den griechischen Wörtern ἔθνος, ethnos, „Volk“, und φαῦλος, phaulos, „gering; wertlos; böse“ zusammen. Fachsprachlich definiert ist ein Ethnophaulismus ein pejoratives exonymisches Ethnonym, also eine abwertende Fremdbezeichnung für eine Volksgruppe. (…) Auf die Deutschen bezogen gibt es etwa im Englischen die Bezeichnungen Kraut, Hun („Hunnen“) sowie das auch im Französischen, Russischen und Polnischen gebräuchliche Fritz, zu nennen sind außerdem französisch Boche, italienisch Crucco, niederländisch Mof, dänisch Sakse („Sachse“), finnisch sakemanni oder niksmanni, polnisch Szwab („Schwabe“), Szkop und Hanys, kroatisch Švabo und serbisch Švaba | Шваба, und tschechisch skopčák.[3] In Österreich werden Deutsche oft als Piefke verfemt, in der Schweiz als Schwabe oder Gummihals, in der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens als Prüss („Preuße“, ähnlich dem bayerischen „Preiß“).
vgl. „Spaghettifresser“ „Kanaken“ „Schlitzaugen“ „Zigeuner“ [ Schmerzen ]

19. Januar 2014



Wien Berlin. Das ist nicht nur eine Ausstellung, das ist eine Auseinandersetzung. Eine private. Oder Zusammensetzung. Demnächst eine Zusammensetzung. Einiger Fragmente, Puzzleteilchen. Erinnerungen. Ich schreibe nicht so gerne über Ausstellungen, das wird schnell langweilig. Man kann hingehen und sich das mit eigenen Augen ansehen. Meine Fotos zeigen auch viel, wenn auch nicht die Exponate, Fotografieren ist in dieser Sonderausstellung nicht erlaubt. Nur das: da sind so berühmte Sachen wie das Mädchen von Christian Schad mit dem Pagenkopf, das jeder von der Briefmarke kennt. Tatsächlich aber ist der Antrieb, mir die Ausstellung gerade jetzt anzusehen, vor einer Woche vielmehr, ein privaterer Bezug. Ich treffe im Mai jemanden in Wien. Für ihn ist Wien ungefähr das, wie für mich Berlin. Nur, dass er gerade nicht da wohnt. Ich habe eine Wohnung im vierten Bezirk gefunden. Nur für wenige Tage. Da war dieses kleine Hin- und Her per Mail, an irgendeiner Stelle die Frage von ihm, ob ich Wien überhaupt kennen würde. Ein paar Mails und Nächte später dachte ich mir: soll er mir doch sein „Wien, Wien nur du allein“ zeigen. Flug habe ich auch gebucht. Ja, sollte man gesehen haben, bin ich mir sicher, keine Frage. Wie eben so manche europäische Metropole. Ich war nur einmal ganz kurz dort, auf der Durchreise, 1981 oder 1982. Sehr bizarrer Hintergrund. Hatte mit dem psychotischen Aktionskünstler Otto Mühl zu tun. Bei dem war ich, in seiner Alternativ-Kommune. Fürchterliche Sache. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich freue mich auf „baba“ und „waast es eh“ und „heast“. Mir ist der Dialekt entweder zu geknödelt oder auf eine zeitweise vulgär anmutende Art gedehnt. Die Langsamkeit wirkt auf mich auch nicht gemütlich sondern, grob gesprochen, lahmarschig. Wenn ich ab und zu aus Versehen den Fernseher anmache und auf die 3-Sat-Taste drücke und dann zufällig die Nachrichtensendung vom ORF kommt, bin ich nicht elektrisiert von den österreichischen Kollegen. Das hat immer so einen fünfziger Jahre-Vibe, ich bin da ja auch sehr auf Äußerlichkeiten fixiert. Schlecht geschnittene Anzüge, vernuschelte Endsilben, schwerfällige Bewegungsabläufe. Ich möchte gar nicht wissen, worüber die reden. Aber sei’s drum. Ich schaue mir die dekorativen Bauwerke, das Haus der Sezession und die Kaffeehäuser an und vielleicht das Ernst-Fuchs-Museum und durchaus auch die Klimts im Belvedere und vielleicht das Sissi-Museum und das vom Freud. Lustigerweise wurde meine Idee, meinen lieben alten Freund als Fremdenführer zu engagieren, mit dem Hinweis beantwortet, er hätte ja einen ganz schlechten Orientierungssinn, aber er könnte sich da ja bestimmt so eine App oder weiß der Geier… Nun gut. Ich sehe schon, bis Mai kenne ich nicht nur den Stadplan grob auswendig, sondern werde ihn zu mancher Sehenswürdigkeit lotsen. Einiges wird wahrscheinlich sowieso unter den Tisch fallen, weil ich ja unheimlich gerne ausschlafe, was ja in einer Ferienwohnung exzellent möglich ist. Und nun habe ich kurzfristig auch noch ein Lebenszeichen von meinem früheren Freund von 1985, der nach Wien gezogen ist, der von dem ich dachte, er wäre womöglich tot. Vielleicht kann man sich auch für einen Abend treffen. Mal sehen, was das wird! Auf jeden Fall freue ich mich auf die Wohnung und endlich mal wieder Geld in den Wirtschaftskreislauf zu bringen! Ich habe mir auch gleich am Freitag zwei Bildbände und einen Reiseführer und einen Stadtplan gekauft. Aber den Stadtplan tausche ich morgen wieder um. Ich dachte, die hätten alle die typische Falk-Patentfaltung, aber der nicht, der ist wie so ein großer Lappen. Ich will den anderen. Sehr angetan hingegen war ich vom Namen meines Vermieters der Wohnung in Wien. Ein Name wie aus einem Roman. Alter österreichischer Adel. Habe die Ehre! Und den monströsen zehn-Kilo Schinken mit allen Klimtwerken von Taschen bestellt. Und die Heller-Autobiographie. Also ich denke, ich bin bis Mai bestens vorbereitet. Voraussichtlich werde ich dann Führungen zu meinen persönlichen Highlights anbieten können, dann ist die Miete gleich wieder drin! In den Bildbänden habe ich schon ganz viel gesehen, was mich überhaupt nicht interessiert, die ganzen Kirchen, keinerlei Bedarf. Ich war in genug Kirchen in meinem Leben. Tipps brauche ich auch keine, das vewirrt mich eher. Bei den größeren Museen mit den Gemäldesammlungen habe ich auch schon das meiste gestrichen. Kennst du eines, kennst du alle! Die Wohnung ist in der Nähe vom Belvedere, ich denke das reicht in der Hinsicht. Ja, die haben in einem anderen auch die größte Schiele-Sammlung der Welt, aber bin ich so ein Schiele-Fan? Da gerade in der Ausstellung war wieder einiges. Ich bin da eher zwiespältig. Wenn man dann womöglich anstehen muss, ist ja der Nachmittag schon wieder erledigt. Also Hauptsache draußen herumlaufen und schauen und immer schön viel trinken. Kaffee mit Schlagobers und später Alkohol! Womöglich rauche ich auch. Und dann natürlich noch die Gespräche. Vergangenheitsbewältigungsgespräche. Haha. Ich bin ja wirklich gespannt. Den einen habe ich vor zwölf Jahren zuletzt gesehen, über die Umstände möchte ich hier nicht näher ins Detail gehen, den anderen vor 8 6undzwanzig Jahren. Na servas! So, nun sind Sie im Bilde, warum ich beim „Wien Berlin“-Plakat erst in zweiter Linie an die Ausstellung denke. Um nicht zu sagen: in dritter Linie.










http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=138195

11. Januar 2014

So. Ich werde jetzt das Rollo am Küchenfenster anschrauben, das ich vor fünfzehn Jahren gekauft habe. Gut Ding braucht eben manchmal Weile. Nur noch die sechs kleinen Löcher bohren und schon ist die Sache geritzt. Die Sonne scheint, na prima. Das Rollo soll mir nicht etwa dabei helfen, mich vor unerwünschter Sonnenbestrahlung zu schützen, sondern die Privatsphäre meiner neuen Nachbarn vollumfänglich zu gewährleisten. Sie werden sich einfach sicherer und privater fühlen, wenn ich mich nach Einbruch der Dunkelheit in meiner Küche aufhalten sollte und Licht brennt. Ich will meinen neuen Nachbarn einfach nicht zur Last fallen. Sie sollen sich rundherum privat fühlen können. Vorgestern früh habe ich den neuen Nachbarn nur in T-Shirt und Unterhose gesehen (beides schwarz). Wie heißt es doch so schön: zu viel Information.

19. Januar 2014



Wien Berlin. Das ist nicht nur eine Ausstellung, das ist eine Auseinandersetzung. Eine private. Oder Zusammensetzung. Demnächst eine Zusammensetzung. Einiger Fragmente, Puzzleteilchen. Erinnerungen. Ich schreibe nicht so gerne über Ausstellungen, das wird schnell langweilig. Man kann hingehen und sich das mit eigenen Augen ansehen. Meine Fotos zeigen auch viel, wenn auch nicht die Exponate, Fotografieren ist in dieser Sonderausstellung nicht erlaubt. Nur das: da sind so berühmte Sachen wie das Mädchen von Christian Schad mit dem Pagenkopf, das jeder von der Briefmarke kennt. Tatsächlich aber ist der Antrieb, mir die Ausstellung gerade jetzt anzusehen, vor einer Woche vielmehr, ein privaterer Bezug. Ich treffe im Mai jemanden in Wien. Für ihn ist Wien ungefähr das, wie für mich Berlin. Nur, dass er gerade nicht da wohnt. Ich habe eine Wohnung im vierten Bezirk gefunden. Nur für wenige Tage. Da war dieses kleine Hin- und Her per Mail, an irgendeiner Stelle die Frage von ihm, ob ich Wien überhaupt kennen würde. Ein paar Mails und Nächte später dachte ich mir: soll er mir doch sein „Wien, Wien nur du allein“ zeigen. Flug habe ich auch gebucht. Ja, sollte man gesehen haben, bin ich mir sicher, keine Frage. Wie eben so manche europäische Metropole. Ich war nur einmal ganz kurz dort, auf der Durchreise, 1981 oder 1982. Sehr bizarrer Hintergrund. Hatte mit dem psychotischen Aktionskünstler Otto Mühl zu tun. Bei dem war ich, in seiner Alternativ-Kommune. Fürchterliche Sache. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich freue mich auf „baba“ und „waast es eh“ und „heast“. Mir ist der Dialekt entweder zu geknödelt oder auf eine zeitweise vulgär anmutende Art gedehnt. Die Langsamkeit wirkt auf mich auch nicht gemütlich sondern, grob gesprochen, lahmarschig. Wenn ich ab und zu aus Versehen den Fernseher anmache und auf die 3-Sat-Taste drücke und dann zufällig die Nachrichtensendung vom ORF kommt, bin ich nicht elektrisiert von den österreichischen Kollegen. Das hat immer so einen fünfziger Jahre-Vibe, ich bin da ja auch sehr auf Äußerlichkeiten fixiert. Schlecht geschnittene Anzüge, vernuschelte Endsilben, schwerfällige Bewegungsabläufe. Ich möchte gar nicht wissen, worüber die reden. Aber sei’s drum. Ich schaue mir die dekorativen Bauwerke, das Haus der Sezession und die Kaffeehäuser an und vielleicht das Ernst-Fuchs-Museum und durchaus auch die Klimts im Belvedere und vielleicht das Sissi-Museum und das vom Freud. Lustigerweise wurde meine Idee, meinen lieben alten Freund als Fremdenführer zu engagieren, mit dem Hinweis beantwortet, er hätte ja einen ganz schlechten Orientierungssinn, aber er könnte sich da ja bestimmt so eine App oder weiß der Geier… Nun gut. Ich sehe schon, bis Mai kenne ich nicht nur den Stadplan grob auswendig, sondern werde ihn zu mancher Sehenswürdigkeit lotsen. Einiges wird wahrscheinlich sowieso unter den Tisch fallen, weil ich ja unheimlich gerne ausschlafe, was ja in einer Ferienwohnung exzellent möglich ist. Und nun habe ich kurzfristig auch noch ein Lebenszeichen von meinem früheren Freund von 1985, der nach Wien gezogen ist, der von dem ich dachte, er wäre womöglich tot. Vielleicht kann man sich auch für einen Abend treffen. Mal sehen, was das wird! Auf jeden Fall freue ich mich auf die Wohnung und endlich mal wieder Geld in den Wirtschaftskreislauf zu bringen! Ich habe mir auch gleich am Freitag zwei Bildbände und einen Reiseführer und einen Stadtplan gekauft. Aber den Stadtplan tausche ich morgen wieder um. Ich dachte, die hätten alle die typische Falk-Patentfaltung, aber der nicht, der ist wie so ein großer Lappen. Ich will den anderen. Sehr angetan hingegen war ich vom Namen meines Vermieters der Wohnung in Wien. Ein Name wie aus einem Roman. Alter österreichischer Adel. Habe die Ehre! Und den monströsen zehn-Kilo Schinken mit allen Klimtwerken von Taschen bestellt. Und die Heller-Autobiographie. Also ich denke, ich bin bis Mai bestens vorbereitet. Voraussichtlich werde ich dann Führungen zu meinen persönlichen Highlights anbieten können, dann ist die Miete gleich wieder drin! In den Bildbänden habe ich schon ganz viel gesehen, was mich überhaupt nicht interessiert, die ganzen Kirchen, keinerlei Bedarf. Ich war in genug Kirchen in meinem Leben. Tipps brauche ich auch keine, das vewirrt mich eher. Bei den größeren Museen mit den Gemäldesammlungen habe ich auch schon das meiste gestrichen. Kennst du eines, kennst du alle! Die Wohnung ist in der Nähe vom Belvedere, ich denke das reicht in der Hinsicht. Ja, die haben in einem anderen auch die größte Schiele-Sammlung der Welt, aber bin ich so ein Schiele-Fan? Da gerade in der Ausstellung war wieder einiges. Ich bin da eher zwiespältig. Wenn man dann womöglich anstehen muss, ist ja der Nachmittag schon wieder erledigt. Also Hauptsache draußen herumlaufen und schauen und immer schön viel trinken. Kaffee mit Schlagobers und später Alkohol! Womöglich rauche ich auch. Und dann natürlich noch die Gespräche. Vergangenheitsbewältigungsgespräche. Haha. Ich bin ja wirklich gespannt. Den einen habe ich vor zwölf Jahren zuletzt gesehen, über die Umstände möchte ich hier nicht näher ins Detail gehen, den anderen vor 8 6undzwanzig Jahren. Na servas! So, nun sind Sie im Bilde, warum ich beim „Wien Berlin“-Plakat erst in zweiter Linie an die Ausstellung denke. Um nicht zu sagen: in dritter Linie.










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18. Januar 2014

Schon lange nicht mehr an Miezi gedacht. Aber vorhin.
g a g a – Sa, 01:23
ich habe als Kind auch eine gehabt, so bis ich ungefähr zwölf war, dann ist sie gestorben, sie hat einmal Junge gehabt und ist dann sterilisiert worden und mit der großen Wunde und dem Verband um den Bauch wild im Garten herumgesprungen, da ist die Wunde nicht geheilt und hat sich entzündet und sie ist gestorben. Da war ich sehr traurig. Ich habe ihre Pfote gehalten, als sie das einzige Mal Junge gekriegt hat, fünf Stück, die ganzen Wehen lang. Sie hat immer auf meiner Bettdecke geschlafen. So eine schöne große Wärmflasche auf meinem Bauch. Ihr Name war Miezi. Nicht sehr originell, aber mir hat der Name gefallen.
P.S. komisch… kann mich gar nicht erinnern, dass ich mal von ihr geträumt hätte. Aber ich vergesse auch fast alles, was ich träume… leider
g a g a – Sa, 01:29
P.P.S. ich kann mich noch erinnern, dass ich immer ganz fasziniert in ihre Ohren geguckt habe, die zarten rosa Gehörgänge mit den flaumigen Härchen und ein bißchen reingepustet. Und mit den Ohren gespielt. Umgeklappt und so. Klingt irgendwie nach Tierquälerei, aber ich habe nur Sachen gemacht, die sie sich hat gefallen lassen. Sonst hätte sie mich bestimmt angefaucht.

18. Januar 2014

Schon lange nicht mehr an Miezi gedacht. Aber vorhin.
g a g a – Sa, 01:23
ich habe als Kind auch eine gehabt, so bis ich ungefähr zwölf war, dann ist sie gestorben, sie hat einmal Junge gehabt und ist dann sterilisiert worden und mit der großen Wunde und dem Verband um den Bauch wild im Garten herumgesprungen, da ist die Wunde nicht geheilt und hat sich entzündet und sie ist gestorben. Da war ich sehr traurig. Ich habe ihre Pfote gehalten, als sie das einzige Mal Junge gekriegt hat, fünf Stück, die ganzen Wehen lang. Sie hat immer auf meiner Bettdecke geschlafen. So eine schöne große Wärmflasche auf meinem Bauch. Ihr Name war Miezi. Nicht sehr originell, aber mir hat der Name gefallen.
P.S. komisch… kann mich gar nicht erinnern, dass ich mal von ihr geträumt hätte. Aber ich vergesse auch fast alles, was ich träume… leider
g a g a – Sa, 01:29
P.P.S. ich kann mich noch erinnern, dass ich immer ganz fasziniert in ihre Ohren geguckt habe, die zarten rosa Gehörgänge mit den flaumigen Härchen und ein bißchen reingepustet. Und mit den Ohren gespielt. Umgeklappt und so. Klingt irgendwie nach Tierquälerei, aber ich habe nur Sachen gemacht, die sie sich hat gefallen lassen. Sonst hätte sie mich bestimmt angefaucht.

17. Januar 2014

immer wenn ich Ftotos von Sandra bBullock sehe, überlege ich mir, ob ich mir wieder die haare färeben soll. irgendwas ist mit meiner Tastatur und der Großschreibetaste nicht iin ordnung. Das war jetzt aber noch nicht der prognostizierte interessante Eintrag.

11. Januar 2014

So. Ich werde jetzt das Rollo am Küchenfenster anschrauben, das ich vor fünfzehn Jahren gekauft habe. Gut Ding braucht eben manchmal Weile. Nur noch die sechs kleinen Löcher bohren und schon ist die Sache geritzt. Die Sonne scheint, na prima. Das Rollo soll mir nicht etwa dabei helfen, mich vor unerwünschter Sonnenbestrahlung zu schützen, sondern die Privatsphäre meiner neuen Nachbarn vollumfänglich zu gewährleisten. Sie werden sich einfach sicherer und privater fühlen, wenn ich mich nach Einbruch der Dunkelheit in meiner Küche aufhalten sollte und Licht brennt. Ich will meinen neuen Nachbarn einfach nicht zur Last fallen. Sie sollen sich rundherum privat fühlen können. Vorgestern früh habe ich den neuen Nachbarn nur in T-Shirt und Unterhose gesehen (beides schwarz). Wie heißt es doch so schön: zu viel Information.

07. Januar 2014

Keine Sehnsucht nach Eis und Schnee. Ich bin zufrieden, wie es ist. Irgendwas zwischen sieben und fünfzehn Grad. Super extreme Wetterzustände sind nur für Wetterfrösche interessant oder? Außer Gewitter, Donner und Doria. Gewitter kann ich gut leiden, es gefällt mir sogar richtig gut, wenn ich drinnen bin, in meinem warmen, sicheren Nest. Einfach gemütlich, wenn es dann so schön dunkel donnert und grollt. Aber Schnee? Na ja. Durchs Fenster ganz schön anzusehen. Aber Skifahren? Habe ich nur einmal im Leben gemacht, als Schülerin. Ich war ungefähr dreizehn oder vierzehn. Skilager in Südtirol. Hoch gewachsen und ungelenk. In Erinnerung sind mir auch umständliche Anziehsachen, so ein türkisblauer Skianzug mit Skiunterwäsche drunter. Und Sonnenbaden in Unterwäsche auf einem Holzbalkon mit geschnitzten Herzen. Und dass ich das erste Mal in meinem Leben so etwas wie Erotik mit dem anderen Geschlecht erlebt habe. Also die Vorstufe. Nicht bis zum Äußersten! Aber das war erst ganz am Schluß vom Skilager, ich glaube fast, der letzte Abend. Erstaunlich, was ich so schreibe, wenn ich mich nicht zügle! Da war so eine andere Schulklasse in der Pension Iris untergebracht. War es das Kleinwalsertal, kann das sein? Eine Klasse von einem Jungengymnasium in München. Damals waren Schuklassen oft noch nur mit Mädchen oder Jungen. Meine Klasse aber glaube ich gemischt. Oder doch nicht? Alles so lange her. Also diese Gymnasiasten aus München, da waren einige dabei, wo die Hormone schon ganz schön am Arbeiten waren. Ich glaube, das hat mich damals angesteckt. Und die haben das gleich gemerkt. Mir ist, als hätte ich mit allen getanzt, das erste Mal in meinem Leben. Und mit einem bin ich auch auf’s Zimmer von der Pension Iris. Also das Zimmer, das ich mit zwei anderen Mädchen geteilt habe. Wir haben aber nur ein bißchen gefummelt und geküsst. Das war ganz schön aufregend, huiuiui! Nun ist es raus!

Ich denke gerne dran zurück, auch weil ich damals meinen ersten Liebesbrief von einem Jungen gekriegt habe. Dann ist aber lange nichts mehr gekommen. Also er hat mehrere geschrieben und ich bestimmt auch zurück, aber wir haben uns nie mehr gesehen. Ich erinnere mich aber noch an seine Sommersprossen. Die waren sexy, obwohl ich vorher nicht gedacht hätte, dass ich jemals einen Jungen mit Sommersprossen und so rötlichen Haaren sexy finden könnte. Ich überlege dauernd, ob er mit irgendwem, den man kennt, Ähnlichkeit hatte. Nur, um ihn sich besser vorstellen zu können! Na ja, vielleicht so eine Mischung aus Heintje und Robert Wagner! Ja, ich weiß, das ist jetzt ganz schwer vorzustellen, aber ich möchte ungern ein Foto posten. Ich glaube nämlich, in einem alten Briefumschlag versteckt sich noch eins, oder einem alten Fotoalbum. Dauernd lief bei der Party die Rocky-Horror-Picture-Show-Platte und Saturday Night Fever. Könnte 79 gewesen sein. Ach ja! Toll. Schöne Erinnerung. Ich habe mich glaube ich nie mehr davor und danach so umschwärmt gefühlt, wie bei dieser Party mit den Münchner Gymnasiasten. Ich könnte mich gerade richtig hineinsteigern. Schon schön, dass man sich nicht nur an blöde Sachen erinnert. Ein wahrer Segen! So viel zum Thema Skifahren. Michael Schumacher und Angela Merkel hätten sich auch mal mehr auf’s Fummeln und Tanzen und küssen Üben konzentrieren sollen, natürlich auch nicht ganz ungefährlich, besonders für’s Herz, aber meistens bleiben doch die Knochen und die grundlegenden Hirnfunktionen erhalten. Also zumindest nicht irreparabel. Wobei ich schon ganz schön den Verstand verloren habe, seinerzeit! Aber ich wollte hier gar nicht auf betrübliches Zeitgeschehen kommen. Meine Pubertät finde ich eigentlich viel wichtiger. Also für mich. Man ist ja immer am Verarbeiten. Wann fing das alles an, was ist schief gelaufen? Etc. pp. Usw. usf. Zehre ich womöglich heute noch von diesem Erlebnis und versuche durch mein Blog ähnliche Bewunderung wie an diesem Abend zu erlangen, als ich irgendwas zwischen Dreizehn und Vierzehn war?

07. Januar 2014

Keine Sehnsucht nach Eis und Schnee. Ich bin zufrieden, wie es ist. Irgendwas zwischen sieben und fünfzehn Grad. Super extreme Wetterzustände sind nur für Wetterfrösche interessant oder? Außer Gewitter, Donner und Doria. Gewitter kann ich gut leiden, es gefällt mir sogar richtig gut, wenn ich drinnen bin, in meinem warmen, sicheren Nest. Einfach gemütlich, wenn es dann so schön dunkel donnert und grollt. Aber Schnee? Na ja. Durchs Fenster ganz schön anzusehen. Aber Skifahren? Habe ich nur einmal im Leben gemacht, als Schülerin. Ich war ungefähr dreizehn oder vierzehn. Skilager in Südtirol. Hoch gewachsen und ungelenk. In Erinnerung sind mir auch umständliche Anziehsachen, so ein türkisblauer Skianzug mit Skiunterwäsche drunter. Und Sonnenbaden in Unterwäsche auf einem Holzbalkon mit geschnitzten Herzen. Und dass ich das erste Mal in meinem Leben so etwas wie Erotik mit dem anderen Geschlecht erlebt habe. Also die Vorstufe. Nicht bis zum Äußersten! Aber das war erst ganz am Schluß vom Skilager, ich glaube fast, der letzte Abend. Erstaunlich, was ich so schreibe, wenn ich mich nicht zügle! Da war so eine andere Schulklasse in der Pension Iris untergebracht. War es das Kleinwalsertal, kann das sein? Eine Klasse von einem Jungengymnasium in München. Damals waren Schuklassen oft noch nur mit Mädchen oder Jungen. Meine Klasse aber glaube ich gemischt. Oder doch nicht? Alles so lange her. Also diese Gymnasiasten aus München, da waren einige dabei, wo die Hormone schon ganz schön am Arbeiten waren. Ich glaube, das hat mich damals angesteckt. Und die haben das gleich gemerkt. Mir ist, als hätte ich mit allen getanzt, das erste Mal in meinem Leben. Und mit einem bin ich auch auf’s Zimmer von der Pension Iris. Also das Zimmer, das ich mit zwei anderen Mädchen geteilt habe. Wir haben aber nur ein bißchen gefummelt und geküsst. Das war ganz schön aufregend, huiuiui! Nun ist es raus!

Ich denke gerne dran zurück, auch weil ich damals meinen ersten Liebesbrief von einem Jungen gekriegt habe. Dann ist aber lange nichts mehr gekommen. Also er hat mehrere geschrieben und ich bestimmt auch zurück, aber wir haben uns nie mehr gesehen. Ich erinnere mich aber noch an seine Sommersprossen. Die waren sexy, obwohl ich vorher nicht gedacht hätte, dass ich jemals einen Jungen mit Sommersprossen und so rötlichen Haaren sexy finden könnte. Ich überlege dauernd, ob er mit irgendwem, den man kennt, Ähnlichkeit hatte. Nur, um ihn sich besser vorstellen zu können! Na ja, vielleicht so eine Mischung aus Heintje und Robert Wagner! Ja, ich weiß, das ist jetzt ganz schwer vorzustellen, aber ich möchte ungern ein Foto posten. Ich glaube nämlich, in einem alten Briefumschlag versteckt sich noch eins, oder einem alten Fotoalbum. Dauernd lief bei der Party die Rocky-Horror-Picture-Show-Platte und Saturday Night Fever. Könnte 79 gewesen sein. Ach ja! Toll. Schöne Erinnerung. Ich habe mich glaube ich nie mehr davor und danach so umschwärmt gefühlt, wie bei dieser Party mit den Münchner Gymnasiasten. Ich könnte mich gerade richtig hineinsteigern. Schon schön, dass man sich nicht nur an blöde Sachen erinnert. Ein wahrer Segen! So viel zum Thema Skifahren. Michael Schumacher und Angela Merkel hätten sich auch mal mehr auf’s Fummeln und Tanzen und küssen Üben konzentrieren sollen, natürlich auch nicht ganz ungefährlich, besonders für’s Herz, aber meistens bleiben doch die Knochen und die grundlegenden Hirnfunktionen erhalten. Also zumindest nicht irreparabel. Wobei ich schon ganz schön den Verstand verloren habe, seinerzeit! Aber ich wollte hier gar nicht auf betrübliches Zeitgeschehen kommen. Meine Pubertät finde ich eigentlich viel wichtiger. Also für mich. Man ist ja immer am Verarbeiten. Wann fing das alles an, was ist schief gelaufen? Etc. pp. Usw. usf. Zehre ich womöglich heute noch von diesem Erlebnis und versuche durch mein Blog ähnliche Bewunderung wie an diesem Abend zu erlangen, als ich irgendwas zwischen Dreizehn und Vierzehn war?

05. Januar 2014


http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=138195
Jan war da. War schön. Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt. Na gut, es gibt auch noch andere schönste Sachen, gar keine Frage. Aber langfristig gesehen, ist ein richtig guter Freund, dem man so manches erzählen kann, und der einem so manches erzählen kann, schon sehr schön, vor allem wenn die Interessenslage viele Parallelen hat. Auch in der Hinsicht, was einen nicht am anderen interessiert. Und die Gemeinsamkeiten daher angenehm unverfänglich sind, ohne den anderen auch als „Erscheinung“ zu ignorieren. Ich meine: ich sehe schon, dass ich keinen unattraktiven Mann vor mir habe.

Doch dieses interessante Kapitel haben wir in geraumer Vergangenheit ausgeleuchtet und kann daher heute besonnen im Licht des Kameraobjektivs stehen. Und was für unmögliches Schummerlicht zum Fotografieren in meiner Wohnung. Keine Lust, den Scheinwerfer auszupacken, aber Lust Fotos zu machen. Man ist ja geübt, und weiß vorher, dass es natürlich zu neunzig Prozent verrauscht wird, aber einfach mal gucken. Komm, stell dich dahin, da vor die Tür, ja vor den Vorhang. Das kommt so Helmut Berger-mäßig, zu seinen besseren Zeiten, Visconti, auch ein bißchen Delon, Killerblick. Als ich die fertigen Bilder sehe, muss ich lachen, weil ich besonders bei einem und denen mit der Brille, diese Jürgen Prochnow-Assoziation kriege und mir wieder einfällt, wie mich einmal ein Redakteur vom Freitag angerufen hat, um die Verwertungsrechte für einige Bilder einer Strecke zu kaufen, die eine Reportage über Jürgen Prochnow illustrieren sollten. In der Fotostrecke war aber leider nicht Herr Prochnow abgebildet, sondern mein lieber Freund Jan. So wurden also keine Verwertungsrechte ge- und verkauft. Das angebotene Honorar wäre übrigens erschreckend niedrig gewesen. Also haben wir das Telefonat auf beiden Seiten heiter und amüsiert beendet. Wir haben am Neujahrsabend schön geplaudert und getrunken. Und viel gelacht. Und ein Stück von der Warhol-Doku auf youtube geguckt.

Jan hat keinen Fernseher und bislang auch keinen gesehen, der youtube aufrufen kann, fand er interessant. Das nächste mal habe ich wieder ordentlich Wein im Kühlschrank, nicht nur eine angebrochene Flasche vom Vortag. Dann müssen wir nicht dauernd den hochprozentigen Williamsgeist ins Glas schütten. Aber schön war es doch. Am besten gefällt mir ja, wenn er so leicht die Stimme senkt und in einem verschwörerischen Tonfall, als könnte wer mithören, pikante Sachen von Leuten erzählt, die er getroffen hat. Was ich hier natürlich nicht bloggen kann. Aber jetzt so ganz allgemein gesprochen z. B., mir die eine oder andere kleine Eitelkeit von dem einen oder anderen älter gewordenen Berliner Chansonnier berichtet. Eitel sind wir ja alle. Und älter sind wir auch alle. Daher ist es so interessant. So verging die Zeit wie im Fluge. Was ich auch unendlich angenehm finde ist, dass er mir nicht auf die Finger klopft, wenn ich hier Bilder von ihm zeige oder Sachen über ihn blogge. Das würde mir ja unheimlich auf die Nerven gehen! Dann wäre es aber bald vorbei mit der Freundschaft! Ich brauche freie Hand. Wie er halt auch. Wir verstehen uns eben. Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt.

05. Januar 2014

Man hat uns nicht gefragt,
als wir noch kein Gesicht,
ob wir leben wollen,
oder lieber nicht.
Jetzt gehe ich ganz allein,
durch eine meine große Stadt,
und ich weiß nicht einmal,
ob dass diese Stadt mich lieb hat? (!!!)
Dann schau ich in die Stuben,
durch Tür und Fensterglas,
und ich höre, warte,
auf etwas (aber was)
Wenn ich mir was wünschen dürfte,
käm ich nicht in Verlegenheit,
was ich mir denn wünschen sollte:
eine schlimme oder gute Zeit? (!)
Wenn ich mir was wünschen dürfte,
möchte ich etwas recht viel glücklich sein,
denn sobald ich gar zu recht viel glücklich wär,
hätt ich kein (!) Heimweh nach dem Traurigsein.
Menschenskind,
warum glaubst du bloß,
gerade dein Leid, dein Schmerz,
wären riesengroß,
Wünsch dir nichts was!
Dummes Schlaues Menschenkind,
Wünsche sind nicht nur schön,
so lang sie unerfüllbar sind.

F. Hollaender 1931; Überarb. G. Nielsen 2014
Bestellung beim Universum
gewünschter Liefertermin: 17. Mai 2014
(Gesundheit für duweißtschonwenalles bitte früher: 11. Februar 2014)

Wenn ich mir was wünschen dürfte, käme ich nicht in Verlegenheit. Gesundheit, Evolution und Weltruhm. Nicht nur für mich, aber natürlich auch. Ich bin ja auch wer. Ein Lebewesen mit menschlichen Bedürfnissen. Nicht, dass es am Ende des Jahres heißt, ich hätte so genuschelt, dass man es nicht verstehen konnte. Weißt du Bescheid, Universum. Ich denke, wenn du darüber nachdenkst, kommst du auch drauf, dass die Sachen, die ich mir wünsche, für alle Beteiligten von Vorteil sind, also auch für dich. Du kannst nur gewinnen, wenn du die Sachen erfüllst, es ist auch zu deinem Besten, Universum! Vielleicht fällt dir auf meinem Wunschzettel auf, dass der häufig gewünschte, ja überaus gerne bestellte Partner nicht drin vorkommt. Das hast du gut beobachtet. Da glaube ich nämlich nicht dran. Also ans Liebe wünschen oder gar bestellen. Ich bin außerdem auch sehr beschäftigt im Moment, da habe ich gar keine Zeit mir zu überlegen, ob ich mir so einen erotischen und/oder romantischen Partner wünsche. Früher ja! Immerzu. Ohne Unterbrechung. Alle Nase lang. Ich war direkt besessen von diesem Posten auf meinem Wunschzettel. Aber im Moment ist es nicht wichtig bei mir. Ich kann mich außerdem auch noch ziemlich gut erinnern, wie das war. Nämlich durchaus nicht unkompliziert. Wenn du aber zufällig irgendwo Liebe rumliegen hast, die deiner Meinung nach zu meinem Kundenprofil passt, kannst du mir ja mal eine Testversion zukommen lassen. Aber wie gesagt: es eilt nicht. Also in diesem Sinne: mach’s gut Universum.
Deine
Gaga Nielsen
P.S.: wegen Geld: ist auch nicht drauf auf dem Wunschzettel, weil ich ja jetzt gelernt habe zu sparen, deswegen ist noch welches da. Kannst du anderen* geben!
P.P.S.: und wegen Frieden: ist schon in der Evolution mit drin, logo.
*) bei Bedarf hier in den Kommentaren bestellen!

05. Januar 2014


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Jan war da. War schön. Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt. Na gut, es gibt auch noch andere schönste Sachen, gar keine Frage. Aber langfristig gesehen, ist ein richtig guter Freund, dem man so manches erzählen kann, und der einem so manches erzählen kann, schon sehr schön, vor allem wenn die Interessenslage viele Parallelen hat. Auch in der Hinsicht, was einen nicht am anderen interessiert. Und die Gemeinsamkeiten daher angenehm unverfänglich sind, ohne den anderen auch als „Erscheinung“ zu ignorieren. Ich meine: ich sehe schon, dass ich keinen unattraktiven Mann vor mir habe.

Doch dieses interessante Kapitel haben wir in geraumer Vergangenheit ausgeleuchtet und kann daher heute besonnen im Licht des Kameraobjektivs stehen. Und was für unmögliches Schummerlicht zum Fotografieren in meiner Wohnung. Keine Lust, den Scheinwerfer auszupacken, aber Lust Fotos zu machen. Man ist ja geübt, und weiß vorher, dass es natürlich zu neunzig Prozent verrauscht wird, aber einfach mal gucken. Komm, stell dich dahin, da vor die Tür, ja vor den Vorhang. Das kommt so Helmut Berger-mäßig, zu seinen besseren Zeiten, Visconti, auch ein bißchen Delon, Killerblick. Als ich die fertigen Bilder sehe, muss ich lachen, weil ich besonders bei einem und denen mit der Brille, diese Jürgen Prochnow-Assoziation kriege und mir wieder einfällt, wie mich einmal ein Redakteur vom Freitag angerufen hat, um die Verwertungsrechte für einige Bilder einer Strecke zu kaufen, die eine Reportage über Jürgen Prochnow illustrieren sollten. In der Fotostrecke war aber leider nicht Herr Prochnow abgebildet, sondern mein lieber Freund Jan. So wurden also keine Verwertungsrechte ge- und verkauft. Das angebotene Honorar wäre übrigens erschreckend niedrig gewesen. Also haben wir das Telefonat auf beiden Seiten heiter und amüsiert beendet. Wir haben am Neujahrsabend schön geplaudert und getrunken. Und viel gelacht. Und ein Stück von der Warhol-Doku auf youtube geguckt.

Jan hat keinen Fernseher und bislang auch keinen gesehen, der youtube aufrufen kann, fand er interessant. Das nächste mal habe ich wieder ordentlich Wein im Kühlschrank, nicht nur eine angebrochene Flasche vom Vortag. Dann müssen wir nicht dauernd den hochprozentigen Williamsgeist ins Glas schütten. Aber schön war es doch. Am besten gefällt mir ja, wenn er so leicht die Stimme senkt und in einem verschwörerischen Tonfall, als könnte wer mithören, pikante Sachen von Leuten erzählt, die er getroffen hat. Was ich hier natürlich nicht bloggen kann. Aber jetzt so ganz allgemein gesprochen z. B., mir die eine oder andere kleine Eitelkeit von dem einen oder anderen älter gewordenen Berliner Chansonnier berichtet. Eitel sind wir ja alle. Und älter sind wir auch alle. Daher ist es so interessant. So verging die Zeit wie im Fluge. Was ich auch unendlich angenehm finde ist, dass er mir nicht auf die Finger klopft, wenn ich hier Bilder von ihm zeige oder Sachen über ihn blogge. Das würde mir ja unheimlich auf die Nerven gehen! Dann wäre es aber bald vorbei mit der Freundschaft! Ich brauche freie Hand. Wie er halt auch. Wir verstehen uns eben. Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt.