Heute früh zu Bett. Schlafen kann ich meistens gut. Husten ist weg, nur die Tatkraft ist noch nicht ganz wiederhergestellt. Der Übermut fehlt mir noch. Viel Bedürfnis draußen Maske aufzuziehen, auch weil es warm hält. War die ganze Woche immer wieder draußen und unterwegs, aber dann will ich wieder heim. Dick eingepackt mit flauschigem Schal, dickem Mantel und der Teddyfell-Tschapka. Lange Unterwäsche unter den anderen Sachen. Tasche nach vorne umgehängt, Handschuhe. Da stapfe ich dann (auch ohne Schnee) so schlenkernd herum, wie ein Schulkind, das keine Lust hat, heimzugehen, obwohl ich auf dem Heimweg bin. Aber ich trödele herum, wie eine zehnjährige Schulschwänzerin. Vielleicht hab ich mir in letzter Zeit zu viele Kinderfotos von mir angeschaut, dass das irgendwas angeschubst hat und wieder erweckt.
Und dann keinen Alkohol getrunken seit 27. November. Das ist auch so schulkinderhaft. Aber vorhin hatte ich immerhin Lust auf ein kleines Jever zum Essen. Ein kleiner Fortschritt.
Vorhin habe ich Perfektes Dinner geguckt, aber nicht richtig zugehört, weil beschäftigt. Da ging das Gespräch am Tisch auf einmal um Trinkgewohnheiten der Franzosen. Der eine Mann sagte, dass die Franzosen Wein nur, und wirklich nur, nur, nur als Begleitung zum Essen trinken. Einen Wein einfach so, ohne Essen aufzumachen, wäre unüblich. Das weiß ich gar nicht. Ob das stimmt? Oder vielleicht hat es auch eine Frau erzählt. Jedenfalls meinte jemand am Tisch, wenn man also in Frankreich nachdem das Essen beendet ist, noch nach einem weiteren Glas Wein fragt, würde man schon komisch angeguckt. Also ich habe wirklich gestaunt. Und wenn es stimmt, finde ich es gut und sehr interessant, dass ich etwas mir richtig Neues aus dem Fernsehen gelernt habe.
Eskommendierauhnaechte… Und Sie sind wach! Gut so!
Ina Weisse
Gut, dass es dir besser geht