mir fehlen buchstaben auf der tastatur, um zu beschreiben, was dieses stück mit mir macht. auf jeden fall fühlt es sich gut an. sehr sehr gut. ich sollte holz hacken.
30. oktober 2005
27. oktober 2005
23. oktober 2005
gerade auf der flickrseite im profil rumgefrickelt. auf einmal steht unter dem namen „I’m female and 40„. sofort wieder geändert. aber sofort.
22. oktober 2005

ich sollte viel öfter meinen drachen ausführen
21. oktober 2005
20. oktober 2005
etwas geduld bitte.
16. oktober 2005
im hintergrund der fernsehpreis. ton aus. als dietmar schönherr gegen ende die bühne betritt, um seinen ehrenpreis entgegenzunehmen, und die kamera ins publikum auf die sichtlich gerührte vivi bach mit der wunderbaren grauen mähne geht, mache ich den ton wieder an.
wie gerne ich die beiden mag. immer schon. schon als kind. und als erwachsene sowieso. ein moment, wo ich gerne hätte dabeisein mögen. (außer vielleicht noch, wenn ulrich mühe da gewesen wäre, um seinen preis entgegenzunehmen… aber der hätte ja sicher seine nicht minder bezaubernde frau dabei gehabt…)
16. oktober 2005
15. oktober 2005

ich las bis zum nachmittag. regungslos, gebannt. berührt. nach dem neunten tod musste ich aufhören. zu viele leben, zu viele gefühle, schmerzen. ich nahm eine lange dusche. sehr lang. bei der konfrontation mit solchen dokumentationen wird man sehr gegenwärtig. hungrig. lebenshungrig. das wasser spülte die geschichten weg. nur noch das fließende wasser auf warmer haut. es ist gut, sich dem zu zeiten zu stellen. und es ist auch gut, wieder damit aufzuhören. lieben. liebe finden.
15. oktober 2005
14. oktober 2005
12. oktober 2005
nach eigentlich zu kurzem schlaf und dem üblich starken kaffee, stellte ich heute morgen an mir leicht irritiert, nicht nur keine katerspuren, sondern eine überraschende, ja geradezu dreiste und ganz klar körperlich zuzuordnende dümmliche euphorie fest, als ob ein absurd zufriedener (warumeigentlich-wovoneigentlich-womiteigentlich) bauch den abwesend lustlosen rest ansteckt. komplett. weiß der mehr als ich? nicht zu fassen. ist ja großartig. damit hätte ich ja nun überhaupt nicht mehr gerechnet. aus dem bauch katapultiert irgendwer, irgend- was, irgendwoher, energie in sämtliche richtungen. cape canaveral am solar plexus. eine völlig neue stufe der körpererfahrung durch nix. so habe ich mir das ja immer schon gewünscht. ganz ohne yoga und kamasutra oder was die da alle machen. das kann ja nicht lange anhalten. ich rechne jeden moment mit der rückkehr des langweiligen normalzustandes.
oder ob das vielleicht mit dem essen zu tun hat? mit der verdauung? oder ist das schon der anfang vom ende? da soll man ja auch noch mal so richtig aufblühen. was habe ich eigentlich gegessen gestern. kartoffelsuppe. knoblauch, pfeffer, rosmarin. eine spur kreuzkümmel. dann walnusseis aus dieser familienpackung von mövenpick. aber der wein. der wein… der dicke alte saxophonspieler, im nebenberuf trinker hatte seinen wochenbedarf mitgebracht, kistenweise. ich nahm eine flasche vom weißen. das wunder begann bereits sonntag zu wirken. ich hatte wirklich viel [viel] davon getrunken und keinen kopf am folgetag. moment. ich hab die flasche noch riesling, 2002, trocken, qualitätswein erzeugerabfüllung pfalz, südliche weinstraße, weingut joachim hof, d-76831 heuchelheim-klingen, klingbachstr. 29, tel. 063491591
vielleicht unterschätzt man ja allgemein die auswirkungen körperlichen wohlbefindens. vielleicht führen diese ganzen kleinen zellen ein eigenleben und haben gerade ein kleines hoch, an dem sie mich großzügig teilhaben lassen. vielleicht wird da gerade irgendwas ge- feiert. weiß der geier. vor zwei jahren ungefähr bildete ich mir ein, ich hätte einen körperlichen tiefpunkt aufgrund meiner ach so schlimmen seelischen belastung. die haut an den handgelenken und unterarmen juckte und blühte, ich armes neurodermitis-affines sensibelchen. dabei hatte ich nur wenige wochen vorher in diesem unglaublich heißen sommer meine liebe zu orangensaft neu entdeckt. ich trank jeden tag ungefähr zwei liter von dem zeug. lange rede, kurzer sinn: eine findige hautärztin klebte mir drei tage lang alle möglichen lebensmittelsubstanzen auf den rücken. voilà: ich reagierte allergisch auf zitrussäure. ich ließ den blöden saft weg und einen halben tag später war der scheiß verschwunden.
eigentlich doch sehr beruhigend, dass es einem auch mal nur deswegen gefühlt gut gehen kann, weil der stoffwechsel funktioniert. aber wer weiß, was ich für stoffwechsel halte.
12. oktober 2005
11. oktober 2005
11. oktober 2005
07. oktober 2005

warum habe ich eigentlich nie lust zu packen. ist doch gar nicht so schwer. oder morgen einfach irgendwie sehr früh aufstehen. eigentlich ist es völlig wurscht, ob ich drei tage oder drei wochen weg bin. der unterschied liegt eigentlich nur in der zahl der socken.
siebter oktober. gutes datum.
den kopf mit wüstenbildern aus mauretanien geflutet. durchgeatmet.
05. oktober 2005

4. okt.
so kann man leute erschrecken. man zuckt jedesmal ein bißchen zusammen, wenn man so plötzlich, mir nichts dir nichts, das gesicht des menschen vor sich sieht, der da schreibt. so unbefangen ich an anderer stelle damit umgehe, so selten mache ich das hier.
im wirklichen leben ist das gegenteil, die abwesenheit eines physischen eindruckes, die völlige ausnahme. man kommuniziert und hat eine körperliche vorstellung seines gegenübers. und sei es die stimme. hier fehlen diese impulse. ich frage mich, inwieweit sich das auf inhalt und tonfall in kommentaren auswirkt. man schreibt wie unbeobachtet, in einem blicklosen raum. während man die worte festlegt, wird man von keinem blick getroffen. vielleicht entstünde ja eine seltsame illusion von nähe und man nähme sich gerade deshalb befangen zurück. oder das gegenteil.
05. oktober 2005
der mais ist reif. die felder in mecklenburg werden jetzt geerntet. die kraniche sind unterwegs. man kann sie schon hören. das holz ist aufgeschichtet. für ein großes feuer. hoffentlich sehe ich sie, die zugvögel. gen norden, den kranichen entgegen.
[keine kryptik. einfach auch mal was so nehmen, wie es da steht. ungewohnt? dann wird das jetzt geübt.]
04. oktober 2005
ach ja. pistazien
04. oktober 2005
es ist doch wirklich interessant zu sehen, welche bilder am häufigsten aufgerufen wurden. die damen liegen ganz entschieden vorne. wobei ich nicht mitzähle, weil mein verschämtes bildchen gerade eben erst vor einer minute nachgeladen wurde. das kann ich natürlich nie mehr aufholen. die siegerin steht im grunde fest. auch der zweite platz scheint ziemlich stabil zu sein, wobei es noch ein kopf-an-kopf rennen um den dritten platz zu geben scheint. (und das, wo auf einem der beiden bilder gar kein kopf zu sehen ist)
03. oktober 2005
03. oktober 2005
wenn der boden beginnt zu schwanken, weil die erde ein bißchen bebt und die fassade bröckelt, während einem die decke auf den kopf fällt, kann es helfen, die tapete zu wechseln. vorübergehend. nennt man das dann eigentlich makulatur? nein. makulatur ist eine mischung aus kleister und altpapier, die man auf den nackten putz aufträgt, um kleinere unebenheiten auszugleichen. wenn die mauer bricht, hilft makulatur nicht weiter.
ich brauche eine zugverbindung zu den kranichen. die haben einen guten orientierungssinn. viel besser als meiner. ich muss landen, wo sich die kraniche im herbst niederlassen. wo es nahrung gibt.
[ tonspur: marianne faithfull | vagabond ways, track 3: file it under fun ]
01. oktober 2005
01. oktober 2005
warum die vielen bilder.
gestern, in jener dokumentation über veruschka, wurde deutlich, dass sie nicht nur bei ihren späteren produktionen, die sie selbst insze- nierte, sondern bereits bei ihrer arbeit für die amerikanische vogue einen kreativen einfluss auf die ästhetik und das setting der bilder hatte. dank diana vreeland, gab es bei diesen produktionen in den sechziger jahren keine ästhetischen dogmen. wenn man diese bilder heute sieht, denkt man an eher an die dokumentation wilder per- formances, als an modeaufnahmen.
dabei entstand wieder dieses gefühl des wiedererkennens, das ich immer habe, wenn ich veruschka agieren sehe. ich begreife, wie sie tickt. sie spart sich nicht aus. ihr körper, ihr gesicht sind gleichwertige teile ihrer existenz. es gibt keine reduktion auf den geist. das faszi- nosum ist das ineinandergreifen der elemente körper, geist und seele. sie trägt ihr bewusstsein nicht nur im kopf und im herzen, sondern auch in den knochen, in den haaren, den händen. der eigene blick, das eigene gesicht wird zum material, gleichberechtigt neben farbe und leinwand.
das ist mir ungeheuer vertraut. im laufe der letzten jahre habe ich erkannt, dass es den horizont meines selbstverständnisses, meiner selbsterkenntnis erweitert, wenn ich meine gegenwart, meine existenz in fotografien nachvollziehe. ich sehe beim blick auf ältere fotografien die geschichte jener zeit, wo ich stand. ich sehe, wo ich mich befreit habe. und wann. in den augen sind neue geschichten zu lesen. ich sehe darin die licht- und schattenreflexe des grand canyon. heilende wunden, aber auch die spuren, die immer bleiben werden. ich sehe die reise, meine reise.
im augenblick des fotografierens entsteht eine konzentration auf den gegenwärtigen augenblick, der das sein verdichtet. es entsteht nichts artifizielles sondern ein surrogat der bewusstseinskräfte. das gibt es sonst nur im film. wenn man vor laufender kamera agiert, begreift man, dass exakt, genau dieser augenblick hier und jetzt, der ist, auf den es ankommt. es soll ein guter augenblick sein, der da eingefangen wird. intensiv. authentisch. vibrierend. jetzt.





homestory
herbst. feuer


