Kompensationsbloggen. Eindeutig. So ähnlich wie „wer schläft, sündigt nicht“. Wer bloggt, sündigt nicht. Man muß sich schon ein bißchen zusammenreißen und kann nicht jeden Mist hierhineinschreiben. Transzendent, im Grunde. Meta meta meta. Gut gut gut. Aushalten. Aussitzen. Ja. Ja ja ja. Komische Situation. Ungreifbar. Gibt keinen Griff daran. Keinen Aufhänger. Keine Klinke, die man herunterdrücken könnte, um die Tür zu öffnen. Ja ja. Kryptik. Meta meta. Man wird immer schlauer und sagt und schreibt immer weniger dummes Zeug. Und irgendwann macht man nur noch einen Punkt. Oder geht offline. Aber offline ist gerade merkwürdig out of space. Energie folgt Aufmerksamkeit, hat mir ein Freund einmal geschrieben. Oder war es umgekehrt? Aufmerksamkeit folgt Energie? Oder stimmt beides. Ach egal. Hauptsache hochkonzentriert. Hochkonzentriert die Zeit vertreiben. Als hätte man zuviel davon. Manchmal ja. Zeiträume, die man nicht ausfüllen kann, wie einem danach wäre. Wenn man sehr gut ist, kommt man nicht in Warteschleifen. Aber so gut bin ich noch nicht. Ich arbeite daran. Ich schaffe es zu ca. 97 Prozent, so viel mir sinnvoller als alles andere Erscheinendes vorzuhaben, dass keine Orientierungslosigkeit aufkommt. Aber jetzt ist gerade einer der drei-Prozent-Augenblicke. Ich weiß nicht, in welche Richtung ich blicken soll. Und zum Schlafen gehen ist es zu früh. Und Trinken bringt auch nichts. Und es ist ja auch noch hell. Und zum Tanzen bin ich zu faul. Und zum Essen fehlt mir der Hunger. Und zum Singen der Frohsinn. Und zum Filmen die Inspiration. Und zum Fotografieren das zwingende Bild. Und zum Ausgehen die Stimmung. Verlegenheit. Verlegenheitsbloggen.
etwas Melancholisches singen vielleicht?
Eichendorff lesen?
Romane lesen (brauche Tipp? aber die Bibliotheken haben ja zu) oder schreibenplappern – die Zeit anschieben.
Lesen… richtige, ganze Bücher lesen… ich verlerne das gerade irgendwie. Was ist nur geschehen. Hab ganz, ganz viele Bücher, die ich mal lesen wollte hier. Alle ganz neu. Schande über mich. Was mich aber zuletzt elend beeindruckte, als Buch, ist lange her, das war das Lily-Brett-Buch über ihren Auschwitz-Besuch. Das hat mich wirklich mitgenommen. Auch der verzweifelte Trotz darin. Empfehlungen gerne, auch wenn ich nicht sofort dazu komme.
Schreibenplappern ist natürlich eines meiner Haupt-Hobbies!
Ich glaube, ich lege mir jetzt ein verstaubtes VHS-Video* in den genauso verstaubten Videorecorder und mache ein Fläschchen Côtes du Rhône auf.
*Brücken am Fluss. Ewig nicht gesehen. Bestimmt wieder schön.