Jetzt mal unter uns Königstigern
(…)
(hitziger Diskussionsgegenstand: qualitative Beschaffenheit von Unterbekleidung, insbesondere Gejammer über kratzig-kneifende passionata-Schlüpfer meinerseits versus disqualifizierte Stringtangas ihrerseits)
Ich: „Was hast du gerade gesagt? „Unter uns Königstigern„?
Sie: „Selbstverständlich.“
Über die Oberteile kann und will ich auch nicht meckern. Vielleicht habe ich gerade eine blöde saisonale Kollektion erwischt. Mir ist zu viel einengender (Kunst-)Stoff an den Unterhosen, zu viele Borten, zu viele spürbare Nähte und das Material ist nicht wirklich kuschelig. Vielleicht ist mein Arsch auch einfach zu groß. Ich mag untenrum das Gefühl, man hätte im Grunde nichts an. Da gibt es allerdings zugegebenermaßen nicht sehr viele Hersteller die etwas Passendes im Programm haben.
kommt ganz auf den Arsch an. Diese derzeit hochgejubelten Riesenunterhosen im Minirockformat sehen zwar mitunter putzig aus, müssen aber schon aus wirklich aller-edelstem Material sein, damit man nach einer halbe Stunde nicht das Gefühl hat, das Zeug unbedingt ausziehen zu wollen. Leider sind die Spitzeneinsätze auch bei den teuereren Herstellern überwiegend aus Kunstfasern. Sehr schade. Da bin ich Prinzessin auf der Erbse. Aber das kennt man ja: hat man kein Rendezvous, zieht man sowieso völlig andere Unterwäschekombinationen als für den Ernstfall an. Wenn man (quasi) verheiratet ist, wird man vermutlich disziplinierter in dieser Hinsicht. Man weiß dann ja auch wofür;-)
Lustig, eine Studie, von der ich vor einigen Wochen las. Männer wurden befragt, welche Art von Unterwäsche sie am meisten erotisiert. Irgendwie kam unter anderem ein recht hoher Prozentsatz dabei heraus, der sich durch chaotische Wäschekombinationen animiert fühlt. Sprich: BH passt nicht zum Slip. Das wirkt angeblich unkompliziert, flexibel und experimentierfreudig. Im Sinne von: „da geht Einiges“. Allerdings müssen die Einzelteile natürlich in sich stimmig sein. Sicher ist damit nicht gemeint, praktischer, weißer Baumwoll-Sport-BH zum hautfarbenen Feinripp-Schlüpfer.
Passionata-BHs kratzen fürchterlich. Ich bin mal der Mutterfirma Chantelle untreu geworden und war sehr enttäuscht von Passionata. Außerdem sind deren Träger viel zu elastisch, was bei 75D schnell zum ein Problem wird. (Leider produziert Chantelle in jüngerer Zeit auch viele blöde Modelle mit Microfasermist, was mich sehr ärgert.)
Nachtrag (zwei Monate später): Ich habe inzwischen festgestellt, dass ich auch zwei sehr gute BHs von Passionata besitze und gern trage, die nicht kratzen und gute Träger haben. Wusste ich damals selbst nicht mehr, dass die auch von dieser Firma sind. Aber jetzt weiß ich’s, darum sag ich es nun hier. Tut mir leid, wenn ich jemanden verunsichert haben sollte.
Ich vermute, es gibt für jeden Hersteller die perfekte Kundin, auch was die Figur angeht. Passionata hat wahrscheinlich so ein kleinarschiges italienisches Modell, bei dem die Unterhosen noch mit Wäscheklammern festgezurrt werden, da kneift dann natürlich höchstens die Klammer. Es ist auch durchaus nicht so, dass ich zu kleine Größen kaufen würde, es ist der Schnitt und die Nahtführung. Ich habe mehrere Modelle von passionata, die ich aber nicht bevorzugt trage. Die raffiniertesten Details sind leider meistens genau die, die die Sache unbequem machen. Ein BH hat doppelte Träger, einen breiteren und einen aus spaghettidünner Spitzenborte. Das krabbelt vielleicht an der Schulter! Wie tausend Käfer.
Ich bin allerdings allgemein hyperzimperlich, was Hautkontakt angeht, Frau Arboretum wahrscheinlich auch. Das erste was ich mache, nachdem ich ein Kleidungsstück gekauft habe, das direkt auf der Haut getragen wird: Etiketten heraustrennen. Und zwar alle, tabula rasa. Die am Kragen, die Waschzettel auf der Seite, alles, alles. Neulich erstand ich einen roten Rollkragenpullover aus Baumwolle, der ziemlich eng anliegt. Ich hatte das in die Seitennaht genähte Waschzetteletikett möglichst dicht an der Naht abgeschnitten. Aber der Rest hat gepiekst wie tausend Nadeln, weil das Etikett aus so einem steifen Material war. Dann musste ich wirklich die Naht auftrennen, explantieren und die Wunde wieder schließen. Aber dafür kann ich den Pullover jetzt auch ohne Unterhemd anziehen. Wenn ich mal tot bin, wird jeder meine Klamotten für selber genäht halten, weil keine Etiketten darin zu finden sind.
Da bin ich anders.
Ich vermute die Frage bezieht sich auf so ein gewisses, sehr leuchtendes Rot. Meine Versuchsreihen mit diesem Farbton befinden sich noch im homöopathischen Bereich. Es gab allerdings dereinst einen mir nahe stehenden Herrn, der dekorative Unterwäsche explizit für überflüssig erklärte. Die nackte Wahrheit war das einzig interessante für ihn. Interessanterweise begeisterte er sich durchaus für Oberbekleidung und überprüfte auch gerne das Material. Ein dunkleres, blutigeres Rot mit Schwarz kann aber schon sehr schön sein. Kommt auf das Modell und den Inhalt an.
Wie gesagt, leider hat Chantelle angefangen, auch so einigen Mist zu produzieren, Chantelle ist ja die Mutterfirma von Passionata. Plötzlich gab es BHs aus Mikrofaser mit gepolsterten Körbchen – in 75D. Bitteschön, wer braucht sowas in D-Körbchen? Ich habe fast den Eindruck, bei Chantelle hat an entscheidender Stelle inzwischen jemand anderes das Sagen. Scheint aber jemand zu sein, der nur etwas von flachbrüstigen Frauen versteht. Ich war schon ‚mal drauf und dran, denen deshalb einen bösen Brief zu schreiben.
Daher muss man dort jetzt auch manchmal auf die Träger schauen, außerdem gibt es nicht immer die Farben, die man sich gerade so in den Kopf gesetzt hat, dafür aber welche, von denen man sich nur schwer vorstellen kann, dass die eine Frau freiwillig anzieht.
Sortiert man aber solche Albernheiten aus, machen sie wirklich gut geschnittene Modelle. Ich habe bislang keine andere Firma gefunden, deren BHs bei mir so gut sitzen wie die von Chantelle (auch die von Passionata nicht), und ich habe schon einige ausprobiert. Mein teuerster Fehlkauf war vor vielen, vielen Jahren ‚mal ein schwarzer BH von Aubade. Er war höllisch teuer und kratzte teuflisch.
Eigentlich sollte ich auch ‚mal wieder einkaufen gehen.
Am besten man lässt maßarbeiten! Diese Ware von der Stange ist doch nur etwas für junge Dinger!
Wenn wir eine Selbsthilfegruppe gründen, können wir uns bestimmt ein tapferes Schneiderlein leisten!
Hab ich da gerade gelesen, nur ein String sei bequem und scheuerfrei? Und die Erde ist eine Scheibe?
Das ist eine hervorragende Idee. Ich glaube, ich brauche ganz dringend eine Selbsthilfegruppe, schon allein deshalb, weil ich die einzige Frau weit und breit zu sein scheine, die noch nie einen Stringtanga besessen hat.
Aber aber. Schiesser (zum Beispiel! zum Beispiel!) macht
spitzenmäßigganz ohne Frage bequeme Baumwoll-Schlüpper ohne Schnürchen. Die Sache mit den Strings scheint eine Art Offenbarungsreligion zu sein, derer man aber nur teilhaftig wird, wenn man eines der schwieriger zu findenden, unspürbaren Modelle gefunden hat. Das war ja eben der schwierige Punkt in dem oben zitierten Ausgangsgespräch, da die Gesprächspartnerin bislang nur unzulängliche Modelle erwischt hat. Die machen natürlich wenig Freude. Ich geißelte und verabscheute die Dinger über Jahre, wie man etwas nur verabscheuen kann!Meinethalben müssen sich die Herren nicht so bedeckt halten. Die beiden sind ja sonst auch immer recht gesprächig.
Aber vielleicht stenografieren sie ja auch nur fleißig mit und kommen deshalb (noch!) nicht dazu, uns an ihrer hochgeschätzten Meinung teilhaben zu lassen!
(wir üben das dann in der Gruppe!)
@books&more .
Vor allem hätte ich gerne die maßgearbeiteten Oberteile (die anderen Dinger überlasse ich gerne den anderen Damen).
Man sieht: Spätestens bei der gehobenen Ausziehkunst gerät der Sportschlüpper schnell auf die Verliererstraße.
Schöner Übergang auch zu Beinbekleidung.
mais oui voilà
hey hey.
Fördert sicher die Durchblutung.
So gesehen.
Ich meine ja auch, dass die Abwesenheit von innerem Sex Appeal nur in Spurenelementen durch scharfe Wäsche ausgeglichen werden kann. Im Umkehrschluss heißt das dann auch, dass ein schlichtes weißes Rippenunterhemd (egal ob Männchen oder Weibchen) mit dem richtigen Inhalt ebenfalls nicht wirkungslos bleibt. Wenn die Kleidungsträgerin allerdings ein gewisses Potenzial hat UND die Wäsche das ihre… oh là là. Schon explosiv.
@kid
Nicht dass es wieder heißt, hier werden Kommentare nicht beachtet: danke für diesen Beitrag, der uns wieder etwas tiefer in die kidspezifische, männliche Psyche blicken lässt.
@mek
Ich achte ja immer sehr darauf, dass meine Einträge thematisch aufeinander aufbauen. Ich bin da als ordentliche Jungfrau (wie Sophia!) sehr gut strukturiert.
ha! Danke für diesen Beitrag. Das passt zu der Beobachtung, die ein mir nicht ganz unbekannter Lateinamerikaner kolportiert: die Latina an sich bewegt sich alleine beim Laufen so lasziv und tänzerisch, dass jeder Mann ein Versprechen daraus ableitet, ein bemerkenswertes erotisches Temperament, die deutsche Frau dagegen marschiert, bewegt sich ohne groß zu mäandern, schnörkellos vorwärts. Unverspielt, ohne Versatzstücke der Verlockung. Der Beobachter hatte nennenswerte Erfahrungen mit der näheren Begegnung mit Frauen beider Nationalitäten und sein unumstößliches Fazit lautete: Die Latina hält nicht, was sie verspricht, die deutsche Frau als Geliebte übertrifft schon deshalb jegliche Erwartung, weil sie nichts vorgibt. Er sah außerdem einen Zusammenhang zwischen den immer noch stark verinnerlichten strikt katholischen Erziehungswerten in lateinamerikanischen Ländern und der erotischen Befangenheit der Latinas, zumindest wenn es um voreheliche Beziehungen geht. Der deutschen Frau ist das alles komplett schnurz. Die macht, was sie will.
Wenn ich von mir und den Herren der Schöpfung ausgehe: ich sage ja immer (auch wenn mich keiner danach fragt): „Ich will keinen Mann, der einen Jaguar hat, sondern einen Mann, der ein Jaguar ist.“
Aha. Bildmaterial also. Von meiner Wenigkeit gab es in der Vergangenheit tatsächlich ein Wäschebild, da muß man sich natürlich ein wenig durcharbeiten, Frau Klugscheisser hatte einmal ein sehr schönes schwarzes Bikinioberteil mit weißen Paspeln im Blog, Frau Kaltmamsell ein beeindruckend bauchfreies Bild und Frau Arboretum hat ja oben immerhin auf das Verpackungsmaterial verlinkt. Und Isa und Frau Creezy müssen Sie sich eben einfach vorstellen.
Aber damit Sie nicht ganz leer ausgehen, zeige ich Ihnen eine Unterhose, die mir gut gefällt (aber vermutlich auch leider etwas kratzt, wobei zwei, drei Stunden hält man das schon mal aus).
Die Beschreibung zum Bild ist ja die reinste Mathe-Aufgabe. Das übersteigt heute meine intellektuellen Fähigkeiten.
Zur Beruhigung: in meiner Schublade befindet sich nicht ein Exemplar in Größe 75 D. So eine Körbchengröße schwankt ja auch mit Gewichtsveränderungen, bei mir zumindest. Und 75 (für die Herren: das ist der sog. Unterbrustumfang) ist bei großen Frauen sowieso unrealistisch. Ich nehme immer 85 aber hätte manchmal lieber 90, gibt’s oft gar nicht.
Frau Creezy, 75B ist die Standardgröße der Wäschemodells, die Größe, wo dann auf dem Foto alles gut aussieht und gut sitzt, auch mit elastischen Trägern. Und außerdem ist es die Größe, in der es die meiste Auswahl gibt. Früher gab es in 75D immer genau ein einziges Exemplar jedes Modells, und wenn dann die andere Frau in dieser Stadt, die diese Größe ebenfalls trägt, schneller war als ich, ging ich leer aus. Seit ein paar Jahren ist es aber besser geworden. Jetzt haben sie immer mindestens zwei da, manchmal drei. Und beim Bikini- und Badeanzugkauf sind Sie auch eindeutig im Vorteil, liebe Creezy. 75 endet da meistens bei C.
Welcher Speck? Sie meinen, das IST das Nachher-Bild und Sie wollen uns demnächst ein mutiges Vorherbild präsentieren! Nur Mut!
P.S.: als Veteranin unter den Exhibitionistinnen kann ich mich da natürlich nicht lumpen lassen.
Neues an der Passionata-Front? Halten Sie uns unbedingt auf dem Laufenden! Übrigens hat sich in den letzten Monaten ein Chantelle-Modell zu meinem Lieblingsdingens entwickelt. Auch in einer nie hochgeladenen Fotostrecken zu sehen. Ich hadere mit gefüllter Unterwäsche. Obwohl nicht schlüpfrig!