
„und laden sie ein zur kostenlosen besichtigungsfahrt des von uns genutzten krematoriums in tschechien“.
das berliner wochenblatt weiß eben, mit welchen anzeigenkunden man den leser gewinnt.

„und laden sie ein zur kostenlosen besichtigungsfahrt des von uns genutzten krematoriums in tschechien“.
das berliner wochenblatt weiß eben, mit welchen anzeigenkunden man den leser gewinnt.
Um mit Heinrich Lohse zu freagen: „Wird das billiger, wenn ich gleich mehrere davon nehme?“
Der Erlebnistourismus (wobei Erlebnis und Krematorium zusammen schon eher paradox wirken) treibt hier eine todsicher seltsame Blüte.
Oh, das gibt es doch schon seit etlichen Jahren. Ich erinnere mich, schon amüsante Reportagen von solchen Kaffeefahrten zum Krematorium im Deutschlandradio gehört zu haben. Da waren auch ältere Herrschaften dabei, die häufiger mitfahren, um auf diese Weise die dort beigesetzten Angehörigen zu besuchen. Ich glaube, der Tagesspiegel brachte auch schon einmal eine Reportage darüber.
Von der Stadt Frankfurt am Main las ich übrigens einmal, dass die jetzt ihre mittellosen Einwohner ohne Hinterbliebene nicht mehr auf dem städtischen Friedhof anonym beisetzen lässt, sondern nach Thüringen schafft und in irgendeinem kleinen Kaff verbrennen und beisetzen lässt. Dort sei es billiger.
Der Imbiss verspricht, ein Leichenschmaus zu sein.
Und? Nehmen Sie die Gelegenheit wahr?
Seele… Furcht… gemeinsamen… Liebesgeschichte.
Da wahre Drama scheint mir auf der anderen Seite zu liegen.