(…) ich war völlig alleine dort, später nachmittag, tiefstehende sonne. ich trat durch die steinernen arkaden des eingangsportals und die zeit schien auf einmal still zu stehen. absolute geräuschlosigkeit. ich ging über den unwahrscheinlich grünen, seltsam privat wirkenden, teppich- artigen rasen auf die entfernten grabreihen zu, in diesem moment wurde marlenes sag mir wo die blumen sind aus dem off eingeblendet. ich hörte das stück in meinem kopf. die ganze zeit. es war wie in einem film, und ich war mittendrin.

9 Antworten auf „06. november 2005

  1. Zur novemberlichen Todesfuge vielleicht ein TV-Hinweis: am 4.12. zeigt 3SAT eine Doku über die „Sterbeforscherin“ Elisabeth Kübler-Ross, die recht sehenswert ist.

  2. gute hinweise. wenn ich auch keine todesfuge zelebrieren möchte. kübler-ross hat mich immer fasziniert und jeder, der sich mit dem thema je befasst, kommt – mit welchem ergebnis und welcher be- wertung auch immer – nicht an ihr vorbei. ihr eigenes, meiner kenntnis nach schweres und langwieriges sterben, nicht erlöst werden, hat im kontext ihres lebenswerkes – man könnte durchaus sagen, einer to- desbejahenden grundhaltung, ein (aus meiner perspektive) beson- deres gewicht. ich bin sehr gespannt, inwieweit der bericht auf ihren eigenen letzten weg eingeht.

    mutmaßlich festige ich gerade mit meinen letzten beiträgen das kli- schee, meine gedanken würden zentral um tod und friedhof kreisen. ich sehe mich schon auf dieser seite ‚blogs nach kategorien‘ frau gaga: tolle texte rund ums sterben, prima friedhofsfotos. nur mal ganz nebenbei: ich war seit fast drei monaten auf keinem friedhof und habe in näherer zukunft auch keine pläne in der richtung. aber gut – kann ja keiner wissen. wer guckt schon so genau auf das datum unter den fotos.

  3. Hola Herr Kid
    Leicht saß es im Kaffee und schlenzte die Todesfuge auf ein Wölkchen Kaffeeduft, wo sie erschrocken liegenblieb und den grossen Bruder draußen anstarrte. Mit der andere Hand bemerkte er: recht sehenswert. Das wiederum landete direkt neben einem Himbeertörtchen.
    Hab mich grad gefreut über Sie, einfach so.
    Liebe Gaga, wenn das der Biographische Film ist, dann ist der wunderbar. Weil er einem Abstand gewährt ohne die Arbeit zu schmälern. Stahnsdorf , ein Begriff.

  4. je nun – ich kann leider nicht leugnen, dass ich gestern meinerseits nach einbruch der dämmerung auf der seite der totentanzvereinigung spazierenging. totentanz! musik in meinen ohren. was für ein zufall (?!) ich war bis gestern noch nie auf jener seite, stolperte darüber und war freilich entzückt. was auch sonst. ich bin geneigt zu sagen: der wichtigste veranstaltungshinweis des kommenden jahres! (ohne das vermeintliche klischee jetzt weiter festigen zu wollen)

  5. jetzt doch überraschend: als mir gestern bei meiner foto-runde diverse friedhofsbilder begegneten, reihte ich aus der laune heraus einige von ihnen in meine lieblingssammlung ein, auch bei mir hat sich marlene eingefunden. und erst jetzt lese ich Ihren blogtext dazu.
    „weitermachen!“ sagte ein anderer.

  6. ahhh! – ihre kleinen favoriten beamen mich weg… antelope canyon. dieser canyon trieb mich nach arizona. nicht nur – aber… ja. doch. was ist ein friedhof dagegen… nein, man sollte nicht dumm vergleichen. und ich tue es doch: nichts.

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