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Gaga Nielsen am Sonntag, 29. Sept. 2013 zu Hannes Jaenicke in der Hörbar Rust und Christine Kaufmanns Buch Scheinweltfieber.
28. September 2013
Heute: Besuch im Kaufhaus. Ich brauche: flauschige Socken, neue Wimperntusche und graubraunen Lidschatten und was aus der Kurzwarenabteilung. Die Sonne scheint in Berlin, also jetzt gerade mit kleiner Wolke drüber, aber insgesamt ganz schönes Wetter. Gerade meinem Vater zum Geburtstag gratuliert. Wir haben auch über Paul Kuhn gesprochen, seine Generation. Mein Vater ist ja auch Musiker, Saxophon und Klarinette sind seine Hauptinstrumente. Er hat in seinem Leben auch viel Swing gespielt, immer noch. Da Paulchen ja gerade von uns gegangen ist, hab ich nach seiner vergriffenen Autobiographie geguckt und nur noch ein einziges Exemplar bei Amazon gefunden. Das hat er gekriegt, und noch eine CD dazu. Das Buch war in einem selten abgegriffenen Zustand, ein ausrangiertes Exemplar aus einer öffentlichen Bibliothek in Freiburg, zu einem wahnwitzigen Preis. Ein vergilbtes Taschenbuch. Aber auf den Inhalt kommt es ja in diesem Fall vor allem an. Also, ich muss jetzt – nein – will jetzt los.

29. September 2013
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Gaga Nielsen am Sonntag, 29. Sept. 2013 zu Hannes Jaenicke in der Hörbar Rust und Christine Kaufmanns Buch Scheinweltfieber.
27. September 2013
Vielleicht doch ab und zu Notizen machen. Kleine Begebenheiten unterwegs, aber das meiste ist mir schon wieder entglitten. Fast jeden Tag gibt es eine Kleinigkeit, die meine Aufmerksamkeit einen Moment bannt und ich denke, das könnte man festhalten, dann arbeite ich und es ist wieder weg, aus den Augen, aus dem Sinn. Heute, die Kassiererin bei Aldi, die ich sowieso gerne mag, so eine Dunkelhaarige, ein bißchen solariumgebräunt eventuell, längere Haare, sehr hübsch, gut im Futter, lebensfroh. Am Nasenflügel gepierced glaube ich. Schöne weiße Zähne. Immer ein Lächeln, so als Grundstimmung im Gesicht, unangestrengt. Die Kassiererinnen müssen immer checken, dass alles aus dem Einkaufswagen gepackt wurde, meiner war ordentlich leer, ich hab ihr noch meine große schwarze Einkaufstasche, in der noch eine andere Tasche war, unter die Nase gehalten: „Hier, nur Taschen!“ Sie: „Oh! Die Tasche!!!“ Ich: „?“ Sie: „Na, die Tasche, die is ja…! Wo gibt’s denn so wat?“ Ich: „Europacenter! In allen Farben! Erdgeschoss, war ganz billig, aber alle denken immer wäre echtes Leder, 34 Euro! Und nicht mal im Angebot, total stabil, nehme ich supergerne zum Einkaufen!“ Sie: „Europacenter? Das ist doch am Zoo oder? Der Totenkopf, hey! Echt gut, kann man sich merken! Sieht hochwertig aus! Gut zu wissen!“ Ich: „Ja! Schönen Abend und schönes Wochende!“ Sie: Ebenso! Schönet Wochenende!“. Ende der Konversation. Ging ganz schnell. Der Betrieb wurde nicht aufgehalten. Aber das ist doch nett. Ich mag solche kleinen Unterhaltungen mit Kassiererinnen unheimlich gerne. Vorher auch schon, bei Edeka. Jetzt nicht wegen der Tasche, aber die eine Blonde freut sich immer, wenn ich einkaufen komme und fragt immer: „Und? Jeht et jut?“ Ich: „ja, ich bin gesund und munter, und Sie?“ „Ja, ick ooch!“. Oder neulich, na ja, jetzt nicht so lustig, aber halt erinnerbar, Heike Makatsch, in aller Herrgottsfrüh, mit Karacho auf dem Fahrrad, mit grauer Strickmütze, ungeschminkt, unverkennbar, hübsch wie immer, knallt fast gegen den einen Pfosten, so eine Säule in den Hackeschen Höfen, da Richtung Ausgang Rosenhöfe, wo dieses schicke Yogastudio oben ist, „Spirit Yoga“. Sie hat ein bißchen spät gebremst, und ist so leicht zurückgeprallt. Aber hatte keine Beule. Ich wollte sie dann auch nicht behelligen, hab nur kurz gecheckt, ob sie noch gerade läuft, sah danach aus. Bin dann weiter Richtung S-Bahn. Ich mag sie ja gerne, unbekannterweise. Wirklich superhübsch, so ganz ohne Schminke und Gedöns. Wie eine Studentin hat sie ausgesehen. Schade, dass mir jetzt die ganzen anderen kleinen Sachen nicht mehr einfallen. Doch, eine noch, auf demselben Weg, durch die Hackeschen Höfe, ist mir neulich ein Mann entgegengekommen, mit einem Hund an der Leine, ich glaube, die Sorte heißt Golden Retriever. Ganz hübsch, ein großes Modell, also schon ausgewachsen. Der Hund ist ganz artig neben dem Mann gelaufen, der sehr kultiviert gewirkt hat, eine feine Brille auf der Nase und lauter Lesestoff in der Hand. Ein aufgeklapptes Buch und darüber ein Terminkalender und da hat er reingeguckt. Ganz selbstverständlich hat er im Laufen gelesen, so wie jemand wo entlangläuft, wo man den Weg auswendig kennt, und der Hund offenbar auch. Alles ganz easy. Er war auch sehr elegant gekleidet. Das war irgendwie ein schöner Anblick der mir gut gefallen hat. So ein entspanntes Multitasking, im Gehen ein bißchen Lesen, total unhektisch. Ich habe das früher auch manchmal gemacht, wenn ich von A nach B gelaufen bin und mich ein Buch total gefesselt hat, im Laufen einfach weitergelesen. Mache ich jetzt aber nicht mehr. So brisant ist meine Lektüre nicht mehr, dass ich es kaum aushalten kann, wie es weitergeht. Gerade lese ich ein Buch in einem sperrigen Format, ich lese ja noch Papierbücher. Von Christine Kaufmann, Lampendings – nein nicht Lampenfieber – Scheinweltfieber. Schon interessant, was sie so beobachten konnte, in fast siebzig Lebensjahren, davon rund sechzig im Filmgeschäft, gerade auch die Zeit in Hollywood, als Frau von Tony Curtis. Das Buch fängt mit einem Schauspielerwitz an: „Trifft einer einen befreundeten Schauspieler und sagt: „Ich hab dich neulich in der Straßenbahn gesehen!“ Der Schauspieler: „Und, wie war ich?“ Na ja, so ein Schauspielerwitz halt. Ich hab ihn jetzt nicht aus dem Buch abgetippt, sondern wie ich ihn erinnere. Schon recht geistreich, was Frau Kaufmann so durch den Kopf geht. Ein analytischer, scharfsinniger Typ. Aber sperriges Format. Also nicht inhaltlich. Ich lege es immer aufgeklappt auf die Beine. Da ist die Entfernung auch gerade noch ausreichend. Noch kann ich ohne Brille lesen. vorausgesetzt, die Buchstaben sind weit genug weg, haha. Ja ja. Irgendwann sind die Arme nicht mehr lang genug. Auch so ein alter Witz. So, endlich mal wieder ein neuer Blogeintrag. Leider ja ohne Bild. Fällt mir gerade nicht ein, was ich dazu für ein Foto posten könnte. Muss auch mal ohne gehen.
28. September 2013
Heute: Besuch im Kaufhaus. Ich brauche: flauschige Socken, neue Wimperntusche und graubraunen Lidschatten und was aus der Kurzwarenabteilung. Die Sonne scheint in Berlin, also jetzt gerade mit kleiner Wolke drüber, aber insgesamt ganz schönes Wetter. Gerade meinem Vater zum Geburtstag gratuliert. Wir haben auch über Paul Kuhn gesprochen, seine Generation. Mein Vater ist ja auch Musiker, Saxophon und Klarinette sind seine Hauptinstrumente. Er hat in seinem Leben auch viel Swing gespielt, immer noch. Da Paulchen ja gerade von uns gegangen ist, hab ich nach seiner vergriffenen Autobiographie geguckt und nur noch ein einziges Exemplar bei Amazon gefunden. Das hat er gekriegt, und noch eine CD dazu. Das Buch war in einem selten abgegriffenen Zustand, ein ausrangiertes Exemplar aus einer öffentlichen Bibliothek in Freiburg, zu einem wahnwitzigen Preis. Ein vergilbtes Taschenbuch. Aber auf den Inhalt kommt es ja in diesem Fall vor allem an. Also, ich muss jetzt – nein – will jetzt los.

27. September 2013
Vielleicht doch ab und zu Notizen machen. Kleine Begebenheiten unterwegs, aber das meiste ist mir schon wieder entglitten. Fast jeden Tag gibt es eine Kleinigkeit, die meine Aufmerksamkeit einen Moment bannt und ich denke, das könnte man festhalten, dann arbeite ich und es ist wieder weg, aus den Augen, aus dem Sinn. Heute, die Kassiererin bei Aldi, die ich sowieso gerne mag, so eine Dunkelhaarige, ein bißchen solariumgebräunt eventuell, längere Haare, sehr hübsch, gut im Futter, lebensfroh. Am Nasenflügel gepierced glaube ich. Schöne weiße Zähne. Immer ein Lächeln, so als Grundstimmung im Gesicht, unangestrengt. Die Kassiererinnen müssen immer checken, dass alles aus dem Einkaufswagen gepackt wurde, meiner war ordentlich leer, ich hab ihr noch meine große schwarze Einkaufstasche, in der noch eine andere Tasche war, unter die Nase gehalten: „Hier, nur Taschen!“ Sie: „Oh! Die Tasche!!!“ Ich: „?“ Sie: „Na, die Tasche, die is ja…! Wo gibt’s denn so wat?“ Ich: „Europacenter! In allen Farben! Erdgeschoss, war ganz billig, aber alle denken immer wäre echtes Leder, 34 Euro! Und nicht mal im Angebot, total stabil, nehme ich supergerne zum Einkaufen!“ Sie: „Europacenter? Das ist doch am Zoo oder? Der Totenkopf, hey! Echt gut, kann man sich merken! Sieht hochwertig aus! Gut zu wissen!“ Ich: „Ja! Schönen Abend und schönes Wochende!“ Sie: Ebenso! Schönet Wochenende!“. Ende der Konversation. Ging ganz schnell. Der Betrieb wurde nicht aufgehalten. Aber das ist doch nett. Ich mag solche kleinen Unterhaltungen mit Kassiererinnen unheimlich gerne. Vorher auch schon, bei Edeka. Jetzt nicht wegen der Tasche, aber die eine Blonde freut sich immer, wenn ich einkaufen komme und fragt immer: „Und? Jeht et jut?“ Ich: „ja, ich bin gesund und munter, und Sie?“ „Ja, ick ooch!“. Oder neulich, na ja, jetzt nicht so lustig, aber halt erinnerbar, Heike Makatsch, in aller Herrgottsfrüh, mit Karacho auf dem Fahrrad, mit grauer Strickmütze, ungeschminkt, unverkennbar, hübsch wie immer, knallt fast gegen den einen Pfosten, so eine Säule in den Hackeschen Höfen, da Richtung Ausgang Rosenhöfe, wo dieses schicke Yogastudio oben ist, „Spirit Yoga“. Sie hat ein bißchen spät gebremst, und ist so leicht zurückgeprallt. Aber hatte keine Beule. Ich wollte sie dann auch nicht behelligen, hab nur kurz gecheckt, ob sie noch gerade läuft, sah danach aus. Bin dann weiter Richtung S-Bahn. Ich mag sie ja gerne, unbekannterweise. Wirklich superhübsch, so ganz ohne Schminke und Gedöns. Wie eine Studentin hat sie ausgesehen. Schade, dass mir jetzt die ganzen anderen kleinen Sachen nicht mehr einfallen. Doch, eine noch, auf demselben Weg, durch die Hackeschen Höfe, ist mir neulich ein Mann entgegengekommen, mit einem Hund an der Leine, ich glaube, die Sorte heißt Golden Retriever. Ganz hübsch, ein großes Modell, also schon ausgewachsen. Der Hund ist ganz artig neben dem Mann gelaufen, der sehr kultiviert gewirkt hat, eine feine Brille auf der Nase und lauter Lesestoff in der Hand. Ein aufgeklapptes Buch und darüber ein Terminkalender und da hat er reingeguckt. Ganz selbstverständlich hat er im Laufen gelesen, so wie jemand wo entlangläuft, wo man den Weg auswendig kennt, und der Hund offenbar auch. Alles ganz easy. Er war auch sehr elegant gekleidet. Das war irgendwie ein schöner Anblick der mir gut gefallen hat. So ein entspanntes Multitasking, im Gehen ein bißchen Lesen, total unhektisch. Ich habe das früher auch manchmal gemacht, wenn ich von A nach B gelaufen bin und mich ein Buch total gefesselt hat, im Laufen einfach weitergelesen. Mache ich jetzt aber nicht mehr. So brisant ist meine Lektüre nicht mehr, dass ich es kaum aushalten kann, wie es weitergeht. Gerade lese ich ein Buch in einem sperrigen Format, ich lese ja noch Papierbücher. Von Christine Kaufmann, Lampendings – nein nicht Lampenfieber – Scheinweltfieber. Schon interessant, was sie so beobachten konnte, in fast siebzig Lebensjahren, davon rund sechzig im Filmgeschäft, gerade auch die Zeit in Hollywood, als Frau von Tony Curtis. Das Buch fängt mit einem Schauspielerwitz an: „Trifft einer einen befreundeten Schauspieler und sagt: „Ich hab dich neulich in der Straßenbahn gesehen!“ Der Schauspieler: „Und, wie war ich?“ Na ja, so ein Schauspielerwitz halt. Ich hab ihn jetzt nicht aus dem Buch abgetippt, sondern wie ich ihn erinnere. Schon recht geistreich, was Frau Kaufmann so durch den Kopf geht. Ein analytischer, scharfsinniger Typ. Aber sperriges Format. Also nicht inhaltlich. Ich lege es immer aufgeklappt auf die Beine. Da ist die Entfernung auch gerade noch ausreichend. Noch kann ich ohne Brille lesen. vorausgesetzt, die Buchstaben sind weit genug weg, haha. Ja ja. Irgendwann sind die Arme nicht mehr lang genug. Auch so ein alter Witz. So, endlich mal wieder ein neuer Blogeintrag. Leider ja ohne Bild. Fällt mir gerade nicht ein, was ich dazu für ein Foto posten könnte. Muss auch mal ohne gehen.
23. September 2013
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Sich Gedanken über die Zurechnungsfähigkeit von Zeitgenossen zu machen und andererseits Material zu verarbeiten, das geeignet ist, bei anderen Gedanken über die eigene Zurechnungsfähigkeit zu verursachen, ist freilich ein etwas zwiespältiges Unterfangen. Ich kann das nur mit meinem Vornamen rechtfertigen. Genie und Wahnsinn sollen ja nah beieinander liegen, heißt es mitunter. Das mit dem Genie sei an dieser Stelle zu vernachlässigen. Es ist wie es ist. Eigenbrötler hat man früher auch gesagt. Heute mitunter auch noch. Andererseits, hielte man im vergleichbaren Zustand bei anderen die Kamera drauf, wäre das Ergebnis wohl kaum kontrollierter. Ich habe immerhin nur Dinge gesagt, die ich auch bei Tageslicht nicht widerlegen kann. Jetzt blogge ich das derart spät, dass ich davon ausgehen muss, dass es (wenn überhaupt) an einem Montag Morgen oder Vormittag gesehen wird. Dabei gehört diese Aufnahme in die Abendstunden. Oder in die Nacht. Wenn man selber ein bißchen trunken ist, und bereit, alles mögliche nachzusehen. Zu verzeihen. Zwei Uhr fünf, sagt die Uhr rechts unten auf dem Monitor. Immerhin nicht gelogen. Nicht die Uhrzeit, und nicht, was ich von mir gebe. Den Grimmepreis wird es nicht dafür geben, aber das ist heutzutage auch kein Kriterium mehr. War nicht unlängst das Dschungelcamp dafür nominiert? Oder verwechsle ich da etwas? In meinem eigenbrötlerischen Universum bekomme ich eine ganze Menge nicht mit. Und dann wieder doch. Und denke: nichts verpasst. NIcht viel. Aus irgendeinem Grund hatte ich gestern – was selten geschieht – Lust, den Fernseher anzumachen, auf gut Glück. Vox war voreingestellt, also der Sender, der kam, beim Anschalten. Und es lief gerade eine aufwändige Dokumentation über das Leben von Udo Lindenberg. Ich blieb dran. Das war sehr sehenswert. Vier Stunden. Ist sicher auch wieder in der Mediathek, wenigstens für eine Woche umsonst. Hat mir gefallen, weil Udo für mich, wie wahrscheinllich überhaupt für meine Generation, eine Lichtgestalt ist. Auch wenn man nicht zu seinen Konzerten gepilgert ist. Ich habe sogar ein paar CDs von ihm. Und Cello und das Mädchen aus Ostberlin sind nun wirklich zum Weinen schön. Und sein Panikorchester hat einen großartigen Sound, das ist mir gestern so richtig aufgefallen, als man sie bei Proben für die letzte Tournee hörte, diese alten Haudegen. Und die Wegbegleiter zu hören und zu sehen war auch schön. Inga Rumpf, die ich so mag. Als ich Inga sah, überlegte ich, ob ich mir früher als angedacht, die Haare wieder färben soll. Aber dann hänge ich plötzlich wieder so an meiner noch vorhandenen Haarfarbe und will sie sehen, so lange es noch geht. Ja, ja, Gedanken, wenn es nicht mehr selbstverständlich ist, keine grauen Haare zu haben. Ich habe ja gar nicht so viele, aber eben doch. Na ja. Mit dem Buch von Rolf Eden bin ich zu Ende. Immer nur Glück gehabt heißt es. Ich habe mich blendend unterhalten gefühlt. Es ist ein Stück Berliner Geschichte. Und wenn man Berlin liebt, so wie ich, und sich zumindest noch dunkel an das Big Eden der Achtziger erinnern kann, ist es spannend, die ganze Geschichte davor zu kennen. Er hat das Berliner Nachtleben seit Anfang der Sechziger Jahre geprägt wie kein anderer. Eine historische Figur. Aber das will man gar nicht erklären, das versteht sich eigentlich von selbst. Wählen war ich heute auch. Aber das Ergebnis beschäftigt mich ehrlich gesagt nicht dramatisch, das wäre gelogen. Ich bin auch nicht überrascht. Ist wohl keiner. Ich habe ja noch nie, auch heute nicht CDU gewählt, aber wenn die Sozialdemokraten – die ich auch noch nie gewählt habe – einen tolerierbaren, attraktiven Spitzenkandidaten gehabt hätten, wäre es vielleicht ein paar Sekunden Schwanken in der Kabine wert gewesen. Eigentlich furchtbar, dass man seine Positionen in einem Wahlprogramm findet, eine Reihe zumindest, und derart von dem Spitzenkandidaten abgestoßen ist, dass man noch lieber die Gegenpartei wählen würde. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie zuwider mir dieser Kandidat war. So habe ich in meiner Tradition konservativ gewählt. Schadet zumindest nicht. Und der Kandidat für Mitte, dem ich die Erststimme gab, ist in der Türkei geboren. Ich habe schon so eine integrative Ader. Und ich muss nicht mit meinem Gewissen hadern. Nicht deswegen, und auch nicht seiner Schwerpunkte wegen. Jetzt habe ich wieder mehr ausgeplaudert, als beabsichtigt. Sehr späte Schlafenszeit heute. Morgen muss ich auch aufstehen, aber nicht so früh, wie neulich, wo ich so überrascht war, wie voll die S-Bahn schon vor sechs Uhr Morgens ist. Gute Nacht muss ich wohl gar nicht schreiben. Wer das liest, hat vielleicht seinen Morgenkaffee vor sich. Hoffentlich einen guten. Ich mache jetzt immer eine kleine Prise Salz hinein, bevor ich das Wasser aufgieße. Wundersam für das Aroma. Aber nicht zuviel!
23. September 2013
Bundestagswahl hin oder her – wenn ich mir die Wahlergebnisse von MItte und zum Beispiel Friedrichshain-Kreuzberg Prenzlauer Berg Ost anschaue, dann ist das insgesamt schon eine sehr okaye Nachbarschaft, in der ich wohne, ja ich möchte sagen: lebe. Mir tun ja eher die Deutschen leid, wo das bundesdeutsche Gesamtergebnis repräsentativ für ihren eigenen Wahlkreis ist. Das stelle ich mir doch etwas weniger angenehm vor. Man sollte niemals die Auswirkung auf die Lebensqualität der Mentalität, der Toleranz und Progressivität der unmittelbaren Mitbewohner, also der Nachbarschaft des Lebensmittelpunktes unterschätzen. Die extremen Unterschiede nach Bezirken spiegeln natürlich absolut die dominante Atmosphäre in den Bezirken. Eine einfache Erkenntnis, aber trotzdem bedenkenswert, wenn man vielleicht irgendwie das Gefühl hat, nicht ganz am rechten Ort zu sein, in seinem Leben. Als ich vor siebenundzwanzig Jahren aus einer nordbayrischen Stadt, die nicht einmal von der CSU dominiert wurde, hierher kam, fiel mir besonders extrem auf, dass mir die konservativsten Berliner CDU-Anhänger liberaler, toleranter und progressiver erschienen, als der durchschnittliche Linksliberale aus Bayern. Man kann es wirklich nicht schönreden. Es hat wahrscheinlich auch etwas mit Tempo und Bevölkerungsdichte zu tun. In Berlin gab es 1986 einen S-Bahn-Abfertiger in Uniform mit grünem Irokesen. Der Iro war größer als der von Sascha Lobo. Mein Herz hat jedesmal einen Luftsprung gemacht, wenn ich ihn in seinem Glashäuschen gesehen habe. Weil ich wusste, ich bin am freiesten Ort der Welt. Ach, und Romy hat heute Geburtstag. Fünfundsiebzig ist sie geworden. Sie hat irgendwann mal gesagt, vielleicht auch öfter, die glücklichste Zeit ihres Lebens hätte sie in Berlin verbracht. Sie hatte später, als sie in Paris lebte, immer noch intensiven Kontakt nach Berlin, weil ihre beste Freundin hier lebte. Und Bruno Ganz, mit dem sie eine Liebesgeschichte hatte. So komme ich vom Wahlergebnis auf Romy. Ist auch angemessen.
23. September 2013
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Sich Gedanken über die Zurechnungsfähigkeit von Zeitgenossen zu machen und andererseits Material zu verarbeiten, das geeignet ist, bei anderen Gedanken über die eigene Zurechnungsfähigkeit zu verursachen, ist freilich ein etwas zwiespältiges Unterfangen. Ich kann das nur mit meinem Vornamen rechtfertigen. Genie und Wahnsinn sollen ja nah beieinander liegen, heißt es mitunter. Das mit dem Genie sei an dieser Stelle zu vernachlässigen. Es ist wie es ist. Eigenbrötler hat man früher auch gesagt. Heute mitunter auch noch. Andererseits, hielte man im vergleichbaren Zustand bei anderen die Kamera drauf, wäre das Ergebnis wohl kaum kontrollierter. Ich habe immerhin nur Dinge gesagt, die ich auch bei Tageslicht nicht widerlegen kann. Jetzt blogge ich das derart spät, dass ich davon ausgehen muss, dass es (wenn überhaupt) an einem Montag Morgen oder Vormittag gesehen wird. Dabei gehört diese Aufnahme in die Abendstunden. Oder in die Nacht. Wenn man selber ein bißchen trunken ist, und bereit, alles mögliche nachzusehen. Zu verzeihen. Zwei Uhr fünf, sagt die Uhr rechts unten auf dem Monitor. Immerhin nicht gelogen. Nicht die Uhrzeit, und nicht, was ich von mir gebe. Den Grimmepreis wird es nicht dafür geben, aber das ist heutzutage auch kein Kriterium mehr. War nicht unlängst das Dschungelcamp dafür nominiert? Oder verwechsle ich da etwas? In meinem eigenbrötlerischen Universum bekomme ich eine ganze Menge nicht mit. Und dann wieder doch. Und denke: nichts verpasst. NIcht viel. Aus irgendeinem Grund hatte ich gestern – was selten geschieht – Lust, den Fernseher anzumachen, auf gut Glück. Vox war voreingestellt, also der Sender, der kam, beim Anschalten. Und es lief gerade eine aufwändige Dokumentation über das Leben von Udo Lindenberg. Ich blieb dran. Das war sehr sehenswert. Vier Stunden. Ist sicher auch wieder in der Mediathek, wenigstens für eine Woche umsonst. Hat mir gefallen, weil Udo für mich, wie wahrscheinllich überhaupt für meine Generation, eine Lichtgestalt ist. Auch wenn man nicht zu seinen Konzerten gepilgert ist. Ich habe sogar ein paar CDs von ihm. Und Cello und das Mädchen aus Ostberlin sind nun wirklich zum Weinen schön. Und sein Panikorchester hat einen großartigen Sound, das ist mir gestern so richtig aufgefallen, als man sie bei Proben für die letzte Tournee hörte, diese alten Haudegen. Und die Wegbegleiter zu hören und zu sehen war auch schön. Inga Rumpf, die ich so mag. Als ich Inga sah, überlegte ich, ob ich mir früher als angedacht, die Haare wieder färben soll. Aber dann hänge ich plötzlich wieder so an meiner noch vorhandenen Haarfarbe und will sie sehen, so lange es noch geht. Ja, ja, Gedanken, wenn es nicht mehr selbstverständlich ist, keine grauen Haare zu haben. Ich habe ja gar nicht so viele, aber eben doch. Na ja. Mit dem Buch von Rolf Eden bin ich zu Ende. Immer nur Glück gehabt heißt es. Ich habe mich blendend unterhalten gefühlt. Es ist ein Stück Berliner Geschichte. Und wenn man Berlin liebt, so wie ich, und sich zumindest noch dunkel an das Big Eden der Achtziger erinnern kann, ist es spannend, die ganze Geschichte davor zu kennen. Er hat das Berliner Nachtleben seit Anfang der Sechziger Jahre geprägt wie kein anderer. Eine historische Figur. Aber das will man gar nicht erklären, das versteht sich eigentlich von selbst. Wählen war ich heute auch. Aber das Ergebnis beschäftigt mich ehrlich gesagt nicht dramatisch, das wäre gelogen. Ich bin auch nicht überrascht. Ist wohl keiner. Ich habe ja noch nie, auch heute nicht CDU gewählt, aber wenn die Sozialdemokraten – die ich auch noch nie gewählt habe – einen tolerierbaren, attraktiven Spitzenkandidaten gehabt hätten, wäre es vielleicht ein paar Sekunden Schwanken in der Kabine wert gewesen. Eigentlich furchtbar, dass man seine Positionen in einem Wahlprogramm findet, eine Reihe zumindest, und derart von dem Spitzenkandidaten abgestoßen ist, dass man noch lieber die Gegenpartei wählen würde. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie zuwider mir dieser Kandidat war. So habe ich in meiner Tradition konservativ gewählt. Schadet zumindest nicht. Und der Kandidat für Mitte, dem ich die Erststimme gab, ist in der Türkei geboren. Ich habe schon so eine integrative Ader. Und ich muss nicht mit meinem Gewissen hadern. Nicht deswegen, und auch nicht seiner Schwerpunkte wegen. Jetzt habe ich wieder mehr ausgeplaudert, als beabsichtigt. Sehr späte Schlafenszeit heute. Morgen muss ich auch aufstehen, aber nicht so früh, wie neulich, wo ich so überrascht war, wie voll die S-Bahn schon vor sechs Uhr Morgens ist. Gute Nacht muss ich wohl gar nicht schreiben. Wer das liest, hat vielleicht seinen Morgenkaffee vor sich. Hoffentlich einen guten. Ich mache jetzt immer eine kleine Prise Salz hinein, bevor ich das Wasser aufgieße. Wundersam für das Aroma. Aber nicht zuviel!
21. September 2013

http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=124984

Der Titel ist vielleicht schwer verständlich. Nicht nur wegen der Abkürzung „baw“. Das ist für berlin art week. Und wo ist die berlin art week zu sehen, in der Fotostrecke? Äh. In meinen leuchtenden Augen, bevor ich hin bin. Nun hatte ich die Kamera dabei, es wollte sich mir aber kein Motiv aufdrängen. Es war ja auch nur die Eröffnung in der Auguststraße, mit Klaus Wowereit, den ich aber auch nicht fotografieren wollte. Man weiß ja, wie er ausschaut. Okay, man weiß auch langsam, wie ich ausschaue, aber ich stehe mir einfach näher, als unser Bürgermeister. Ich finde, das ist als Erklärung ausreichend. Auch war es draußen schon recht dunkel, und in den hellen Galerien, war es mir wieder zu hell. Man muss mit achtundvierzig auch einfach noch mehr auf die Lichtverhältnisse achten, bevor fotografiert wird. Profis wissen das! Ich will ja hier keine knallharte Reportage-Fotografie betreiben. Das ist jetzt aber genug Erklärung. Ich war auch nur ungefähr fünfzehn Minuten dort. Dann hatte ich einen umfassenden Eindruck und konnte es mir wieder gemütlich machen, am heimischen Küchentisch. War dann noch ein lustiger Abend mit mir selber. Mit Kamera. Demnächst in diesem Theater. Ich erzähle da u. a. auch, was Rolf Eden und ich gemeinsam haben. Also kein gemeinsames Kind, aber so ähnlich.
21. September 2013

http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=124984

Der Titel ist vielleicht schwer verständlich. Nicht nur wegen der Abkürzung „baw“. Das ist für berlin art week. Und wo ist die berlin art week zu sehen, in der Fotostrecke? Äh. In meinen leuchtenden Augen, bevor ich hin bin. Nun hatte ich die Kamera dabei, es wollte sich mir aber kein Motiv aufdrängen. Es war ja auch nur die Eröffnung in der Auguststraße, mit Klaus Wowereit, den ich aber auch nicht fotografieren wollte. Man weiß ja, wie er ausschaut. Okay, man weiß auch langsam, wie ich ausschaue, aber ich stehe mir einfach näher, als unser Bürgermeister. Ich finde, das ist als Erklärung ausreichend. Auch war es draußen schon recht dunkel, und in den hellen Galerien, war es mir wieder zu hell. Man muss mit achtundvierzig auch einfach noch mehr auf die Lichtverhältnisse achten, bevor fotografiert wird. Profis wissen das! Ich will ja hier keine knallharte Reportage-Fotografie betreiben. Das ist jetzt aber genug Erklärung. Ich war auch nur ungefähr fünfzehn Minuten dort. Dann hatte ich einen umfassenden Eindruck und konnte es mir wieder gemütlich machen, am heimischen Küchentisch. War dann noch ein lustiger Abend mit mir selber. Mit Kamera. Demnächst in diesem Theater. Ich erzähle da u. a. auch, was Rolf Eden und ich gemeinsam haben. Also kein gemeinsames Kind, aber so ähnlich.
18. September 2013
Gaga müde. Gaga müde gut! Gaga gut! Gestern Quatsch gemacht. Quatsch aufgenommen und Obstler getrunken. Trau mich nicht ganz, das herzuzeigen. Der Leser soll nicht denken, dass ich Gewohnheitstrinkerin bin, es sieht nämlich schon irgendwie sehr routiniert aus, und das, obwohl ich nicht mehr ganz hundertprozentig nüchtern gewesen zu sein scheine, auf der Aufnahme, obwohl ich mich noch ziemlich nüchtern gefühlt habe. Aber die Bilder sprechen eine andere Sprache. Wenn ich es nicht besser wüsste, und ich nicht ich wäre, würde ich denken, die Frau in dem Film hat eine Schraube locker, wie man früher gerne gesagt hat. Dabei habe ich nur kurz rapportiert, wie kurz ich bei der gestrigen Eröffnung der Berlin Art Week war, weil das bei mir nebenan war und ich dachte, Schande, wenn man nicht wenigstens mal einen kleinen Verdauungsspaziergang macht, die paar Meter nach nebenan, und wo doch Wowi auch da ist und dann kann man wieder sagen, ja! Ich war auch da! Mir könnt ihr nichts erzählen. Na ja. Und so weiter und so fort. Das Licht in der Küche war aber auch irgendwie so, dass ich aussehe wie eine Trinkerin. Die Haare auch so leicht fettig in der Stirn. Dann wieder geht es eigentlich. Ich weiß noch nicht, was ich damit mache. Aber jetzt erst mal schlafen gehen. Wenn ich weiter tippe, werde ich wieder wach, zu wach! Ich muss nochmal in den komischen Früh-Aufsteh-Rhythmus von Ende letzter Woche kommen, weil Freitag nochmal früh aufstehen, also morgen nicht, aber ich sorge schon mal vor. Proaktiv heißt das Wort, das in meinen Ohren immer klingt wie ein Joghurt zur Verdauungsförderung. Ich trinke aber noch mein Glas Wein aus. Eigentlich stimmt es ja. Ich bin schon wieder zur Gewohnheitstrinkerin geworden. Aber gerne! Es schmeckt mir einfach! Schlimm war das ja schon irgendwie, als ich eineinhalb Jahre immer nur Tee und Wasser am Abend getrunken habe. Alleine wenn ich den Satz lese, wird mir vor Langweiligkeit ganz anders. Das soll ich gewesen sein? Und ich habe es nicht mal superschlimm gefunden. Verrückt. Total verrückt. Aber ich habe dieses Alkoholproblem ja zum Glück überwunden. Diese Berührungsängste. Ganz schlimme Sache. Nun bin ich wieder gesellschaftsfähig und bereit, es unter Beweis zu stellen! Aber heute nicht mehr. Bloggen ist ja auch das Bestreben, nicht ins soziale Abseits zu geraten. Schließlich könnte ich das alles auch in eine Papierkladde kritzeln, so wie früher, als wir noch kein Internet hatten. Ich kann mir das gar nicht mehr vorstellen. Wir wussten es ja nicht besser, deswegen haben wir nicht rund um die Uhr vor Entzugserscheinungen gewinselt. Was hat man noch gemacht? Schallplatten gehört. Die musste ja auch immer abgestaubt und vorsichtig umgedreht werden. Kassetten mitgeschnitten. Getrunken. Ja, getrunken hat man früher auch schon! Getrunken wurde immer. Und andere Sachen. Ich ja heute nicht mehr. Also andere Sachen. Früher habe ich auch Tip gelesen. Den Veranstaltungskalender. Schon seit Jahren nicht mehr. Ich bin dann auch zu Veranstaltungen gegangen, die im Tip gestanden habe. Das hat man wirklich gemacht. Nicht nur immer zu Sachen, wo man über einen E-Mail-Verteiler eine Einladung gekriegt hat und sonst gar nicht mehr wüsste, was los ist. Dabei gibt es tip und zitty immer noch. Ich hab früher öfter den tip gekauft und gelesen. Zitty auch manchmal, aber nicht so oft. Im tip war immer so eine Szene-Klatschspalte, das war in den achtziger Jahren hochinteressant für mich, da ich ja im Thema stehen wollte und man die beklatschten Leute auch öfter getroffen hat. Jetzt wird der Eintrag aber entschieden zu lang. Mir tut ja schon das Hangelenk weh, vom vielen Tippen. Also Schluss jetzt. Auch wenn das jetzt ein blödes und etwas abruptes Ende von diesem schönen Blogeintrag ist. Jetzt wird geschlafen!
15. September 2013
BERLINER FRÜCHTCHEN

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Lobet und preiset die Schöpfung! MIr wäre ja lieber, wenn alles Mögliche geschlechtsneutral bezeichnet wäre, außer Männer und Frauen natürlich. Lobet und preiset das Schöpfung! Was mir auch gar nicht nachvollziehbar ist, woher bei einigen Damen der Drang kommt, aus „der Gott“ „die Göttin“ zu machen, anstatt „das Gott“. Dinge, die mir für immer ein Rätsel bleiben werden. Oder von wegen „la luna“ etc., muss in bestimmten Kreisen „die Mondin“ statt „der Mond“ verehrt werden. Ich hingegen sage aus Faulheit wie hierzulande Tradition „der Mond“, gefühlt ist der Ball da oben aber „das Mond“. Gefühltes Wissen! Ich könnte immer so weiter machen. Überhaupt interessant zu überlegen, wieviele Sprachen es geben mag, wo auf Geschlechtszuordnungen komplett verzichtet wird, außer eben bei Mann und Frau. Muss man sich das Leben unnötig schwer machen? Überhaupt Artikel. Wer hat Artikel erfunden. Macht das unsere Sprache nicht unnötig kompliziert und erschwert das Erlernen für den Ausländer und die Äusländerin? Auf jeden Fall: vielen Dank nochmal Schöpfung für die schöne Ernte. Ist zwar nicht aus meinem Garten, aber ich bin trotzdem total dankbar dafür. Viele von den Bildern gibt es auch in bunt, das sehen aber nur die, die tapfer durchhalten beim Angucken, oder hier gucken. Eigentlich wollte ich ein tolles Erntedank-Gedicht hier pasten und posten, aber ich hab keines gefunden, das mir insgesamt gefallen hätte. In einem war von einem Pflaumenregen die Rede, was schon mal sehr schön war, aber der Rest über der Zeile und darunter war dann wieder nicht so meins. Auch findet man bei Gedichtesuchen zum Herbst recht weinerliche Werke, die mir insgesamt zu nebelschwer und freudlos daherkommen. Das entspricht überhaupt nicht meinem Empfinden. Der Herbst ist eine freudvolle, sonnige Jahreszeit, in der man sich reich beschenkt fühlen darf und jeden Sonnenstrahl mit Dankbarkeit begrüßt. Wie die Pflaumen. Und die Zucchini. Und die Peperoni. Und überhaupt.

15. September 2013
BERLINER FRÜCHTCHEN

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Lobet und preiset die Schöpfung! MIr wäre ja lieber, wenn alles Mögliche geschlechtsneutral bezeichnet wäre, außer Männer und Frauen natürlich. Lobet und preiset das Schöpfung! Was mir auch gar nicht nachvollziehbar ist, woher bei einigen Damen der Drang kommt, aus „der Gott“ „die Göttin“ zu machen, anstatt „das Gott“. Dinge, die mir für immer ein Rätsel bleiben werden. Oder von wegen „la luna“ etc., muss in bestimmten Kreisen „die Mondin“ statt „der Mond“ verehrt werden. Ich hingegen sage aus Faulheit wie hierzulande Tradition „der Mond“, gefühlt ist der Ball da oben aber „das Mond“. Gefühltes Wissen! Ich könnte immer so weiter machen. Überhaupt interessant zu überlegen, wieviele Sprachen es geben mag, wo auf Geschlechtszuordnungen komplett verzichtet wird, außer eben bei Mann und Frau. Muss man sich das Leben unnötig schwer machen? Überhaupt Artikel. Wer hat Artikel erfunden. Macht das unsere Sprache nicht unnötig kompliziert und erschwert das Erlernen für den Ausländer und die Äusländerin? Auf jeden Fall: vielen Dank nochmal Schöpfung für die schöne Ernte. Ist zwar nicht aus meinem Garten, aber ich bin trotzdem total dankbar dafür. Viele von den Bildern gibt es auch in bunt, das sehen aber nur die, die tapfer durchhalten beim Angucken, oder hier gucken. Eigentlich wollte ich ein tolles Erntedank-Gedicht hier pasten und posten, aber ich hab keines gefunden, das mir insgesamt gefallen hätte. In einem war von einem Pflaumenregen die Rede, was schon mal sehr schön war, aber der Rest über der Zeile und darunter war dann wieder nicht so meins. Auch findet man bei Gedichtesuchen zum Herbst recht weinerliche Werke, die mir insgesamt zu nebelschwer und freudlos daherkommen. Das entspricht überhaupt nicht meinem Empfinden. Der Herbst ist eine freudvolle, sonnige Jahreszeit, in der man sich reich beschenkt fühlen darf und jeden Sonnenstrahl mit Dankbarkeit begrüßt. Wie die Pflaumen. Und die Zucchini. Und die Peperoni. Und überhaupt.

13. September 2013
Gerade ungefähr ein Pfund (oder zwei?) frisch geerntete Berliner Pflaumen im Stehen in der Küche gegessen. Die Kerne in eine Plastiktüte gespuckt und ein paar in die Erde gesteckt und den Rest übers Dach mit der Blumengießkanne in die Rinne gespült. Ich weiß, wo die landen, die Kerne. Mitten in Mitte! Mal sehen, ob es im nächsten Frühling Pflaumenbäumchen gibt. Ich hab noch mehr. Ein gutes Kilo bestimmt. Kleine, knackige, reife Früchtchen. Und wie mir scheint, sehr verträglich. Gab es umsonst auf einem Gabentisch. Die Stifterin hat noch mehr tolle Sachen in ihrem Garten, unter anderem hab ich gestern eine riesige Zucchini abgestaubt, schon die vierte in diesem Sommer. Ja, es ist noch Sommer. Im Kalender auch. Ein bißchen herbstlicher Sommer, okay. Aber das ist auch völlig in Ordnung und wunderbar. Auch habe ich aus dem Garten Peperoni präsentiert bekommen. Ich habe die grünen gewählt. Total unterschiedlich scharf. Interessant. Man weiß vorher gar nicht, wie scharf die kleinen Dinger sind. Immer für eine Überraschung gut. Von der Riesen-Zucchini mache ich auch gerne so schnitzelmäßige, dicke Scheiben, schön in Butter gedünstet, bis jede Seite schön leicht angebräunt ist. Und ein bißchen Knoblauch. Und frischer Pfeffer und Salz. Und dies und das. Solche Früchte zu kriegen ist echter Luxus! Jedes Sterne-Restaurant würde sich um meine kleine Ernte auf dem Küchentisch reißen. Das ist ja wohl klar. Die Gartenbesitzerin und ihr Mann haben ein echtes Händchen für Super-Ernte, obwohl sie die gar nicht brauchen. Sie jammern fast schon über die vielen Früchte. Bald gibt es wieder fette Kürbisse! Ich rechne fest damit. Ich habe der guten Frau schon vorgeschlagen, sie könnte sich mit ihrer Ernte auf den Hackeschen Markt stellen und für gutes Geld verkaufen. Alles Bio. Aber keine Böcke. Zu faul! Sie liegt lieber im Garten und ruht sich aus. Ich glaube der Mann (schon auf Rente) macht den größten Teil der Gartenarbeit. Ist er beschäftigt. Und er liefert auch immer die ganzen Sachen an. Super Service. Wenn man nicht genug davon nimmt, wird geschimpft. Vorgestern wurde wie folgt gedroht: „ich bringe morgen einen großen Eimer Pflaumen mit! Da muss sich jeder nehmen! Und wenn der am Abend nicht leer ist, binge ich am Freitag gleich noch einen!“ Strenges Regiment. Die Berliner können auch unwahrscheinlich aggressiv werden! Ich bin dann lieber folgsam. Will es mir nicht verscherzen.
13. September 2013
Gerade ungefähr ein Pfund (oder zwei?) frisch geerntete Berliner Pflaumen im Stehen in der Küche gegessen. Die Kerne in eine Plastiktüte gespuckt und ein paar in die Erde gesteckt und den Rest übers Dach mit der Blumengießkanne in die Rinne gespült. Ich weiß, wo die landen, die Kerne. Mitten in Mitte! Mal sehen, ob es im nächsten Frühling Pflaumenbäumchen gibt. Ich hab noch mehr. Ein gutes Kilo bestimmt. Kleine, knackige, reife Früchtchen. Und wie mir scheint, sehr verträglich. Gab es umsonst auf einem Gabentisch. Die Stifterin hat noch mehr tolle Sachen in ihrem Garten, unter anderem hab ich gestern eine riesige Zucchini abgestaubt, schon die vierte in diesem Sommer. Ja, es ist noch Sommer. Im Kalender auch. Ein bißchen herbstlicher Sommer, okay. Aber das ist auch völlig in Ordnung und wunderbar. Auch habe ich aus dem Garten Peperoni präsentiert bekommen. Ich habe die grünen gewählt. Total unterschiedlich scharf. Interessant. Man weiß vorher gar nicht, wie scharf die kleinen Dinger sind. Immer für eine Überraschung gut. Von der Riesen-Zucchini mache ich auch gerne so schnitzelmäßige, dicke Scheiben, schön in Butter gedünstet, bis jede Seite schön leicht angebräunt ist. Und ein bißchen Knoblauch. Und frischer Pfeffer und Salz. Und dies und das. Solche Früchte zu kriegen ist echter Luxus! Jedes Sterne-Restaurant würde sich um meine kleine Ernte auf dem Küchentisch reißen. Das ist ja wohl klar. Die Gartenbesitzerin und ihr Mann haben ein echtes Händchen für Super-Ernte, obwohl sie die gar nicht brauchen. Sie jammern fast schon über die vielen Früchte. Bald gibt es wieder fette Kürbisse! Ich rechne fest damit. Ich habe der guten Frau schon vorgeschlagen, sie könnte sich mit ihrer Ernte auf den Hackeschen Markt stellen und für gutes Geld verkaufen. Alles Bio. Aber keine Böcke. Zu faul! Sie liegt lieber im Garten und ruht sich aus. Ich glaube der Mann (schon auf Rente) macht den größten Teil der Gartenarbeit. Ist er beschäftigt. Und er liefert auch immer die ganzen Sachen an. Super Service. Wenn man nicht genug davon nimmt, wird geschimpft. Vorgestern wurde wie folgt gedroht: „ich bringe morgen einen großen Eimer Pflaumen mit! Da muss sich jeder nehmen! Und wenn der am Abend nicht leer ist, binge ich am Freitag gleich noch einen!“ Strenges Regiment. Die Berliner können auch unwahrscheinlich aggressiv werden! Ich bin dann lieber folgsam. Will es mir nicht verscherzen.
12. September 2013

Heute gehe ich wieder früher schlafen. Weil ich es kann. Und natürlich wegen früh aufstehen müssen. Einmal hat es schon geklappt, nämlich heute. Gar nicht so leer, die S-Bahn um fünf Uhr vierzig. Aber noch gut Platz gekriegt. Am Nachmittag aufgeregter Anruf vom Malermeister, der in meinem Atelier am Balkon was neu verputzen soll (nicht meinethalben, sondern wegen Herrn Weber, meinem Vermieter). Er hat fast gestottert, so unwohl war ihm. Ich habe ihm letzte Woche meinen Atelierschlüssel gegeben, damit er frei ein- und ausgehen kann, um seine dreitägige Arbeit zu erledigen. Ich vertraue Ihnen! Habe ich versichert. Blöderweise ist ihm gestern die große Tasche abhanden gekommen, in der nicht nur mein Schlüssel war, sondern auch noch hunderttausend andere Schlüssel für noch andere Häuser und so weiter. Aber nur an meinem Schlüssel war ein kleines Schildchen dran, mit der genauen Adresse. Niemals nicht würde ich unter normalen Umständen an einen Schlüssel einen Anhänger mit einer Adresse machen. Nur für den Malermeister! Damit er ihn zuordnen kann, er kennt ihn doch nicht aus dem Effeff, meinen Schlüssel! Und nun kann jeder, der die Tasche aufgegabelt hat, zumindest schnurstracks kombinieren, dass die Straße mit der Hausnummer und der Etagenbezeichnung und gaga-atelier eben dafür ist. Mannmannmann. Ich habe ihn erstmal beruhigt und gesagt, er soll erst mal tief Luft holen! Da war er glaub ich ganz schön froh, dass ich ihm nicht noch mehr Ärger gemacht habe. Au weia. Na ja. wir haben dann noch ein paar mal telefoniert und nun ist das Schloss am Nachmittag gleich ausgewechselt worden. Die Einbrecher hätten sowieso dumm geschaut, wenn sie in mein Kabuff gekommen wären. Keine modernen technischen Geräte zu finden! Kein Fernseher, nur eine uralte Mini-Kompaktanlage mit Kassettenrekorder (!) und eben die dazugehörigen uralten Musik-Kassetten sowie vollgepinselte und leere Leinwände und Farbe und Zeugs und ein paar Lampen und eine Iso-Matte (aber schon super) und eine alte Moka Express auf dem Gasherd. Und ein paar Bildbände. Na ja, doch schon einiges! Aber nicht gerade das Beuteschema des klassischen Kriminellen. Womöglich hätte der Einbrecher aus Ärger noch die Leinwände aufgeschlitzt! Ritsch Ratsch! So wie manchmal Fahrraddiebe, die das Fahrrad nicht loskriegen, die Reifen aufschlitzen. Aber ist ja noch mal alles gut gegangen. Muss schnell noch was zu essen machen, vor dem Schlafengehen. Mache ich ganz oft. Bekommt mir ausgezeichnet.
12. September 2013
Gerade gelesen. Ein bißchen traurig gewesen. Und glücklich auch.

Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
Immer zu schmeicheln, zu kosen.
Rosen entfaltet am Morgen sein Hauch,
Abends verstreut er die Rosen.
Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
Bis er ihn völlig gelichtet.
Alles, o Herz, ist ein Wind und ein Hauch,
Was wir geliebt und gedichtet.
Friedrich Rückert

für Eugenie
12. September 2013

Haushaltstipp. Was für den inneren Sparfuchs. Wobei ich persönlich Eldena (200 ml 1,29 €, ohne Konservierungsstoffe, Ökotest „gut“ 2,3) von Aldi der guten Nivea aus Ersparnisgründen und dem Eindruck von keinerlei Qualitätsverlust vorziehe. Selbe Konsistenz, selber Effekt, gibt es auch in einer light und einer kompakteren Version, zum selben Preis. Es gibt also noch eine Steigerung. Okay, ich bin jetzt vielleicht nicht unbedingt für superzarte Haut berühmt, aber die Testperson turns demnächst sechsundvierzig, und älter sehe ich mit meinen taufrischen achtundvierzig doch auch nicht aus, oder? Als mir das Geld noch lockerer in der Tasche saß, hatte ich auch mal aus Jux und Tollerei überlegt, ein Töpfchen Crème de la Mer zu kaufen. Kann man sich also schenken. Ich meine natürlich: sparen.
10. September 2013
Ich weiß nicht, ob ich das schon einmal vermerkt habe, aber sicherheitshalber: noch viel wichtiger, als seine Umgebung oder die Leser nicht zu langweilen, ist sich selbst nicht zu langweilen. Danach kommen freilich sofort und unverzüglich die Anderen. Also die Leser. Innen. Zum Beispiel ist es mit Sicherheit nicht interessant, wenn ich heute erwähne, dass ich wieder einmal den Vorsatz habe, zeitiger als sonst schlafen zu gehen. Das ist enorm langweilig als Blogeintrag. Auch handelt es sich um keine Weltneuheit. Aber für mich ist nach längerer Zeit dieser erneute Vorsatz – ja ich möchte sagen: wie neu. Allerdings gibt es einen pragmatischen Grund. Ich muss zwar morgen nicht früh raus, aber übermorgen sehr früh. Und auch am Freitag. Und da versuche ich schon mal in die Spur zu kommen. Mich einzunorden, wie es so schön heißt. Woher diese Redewendung wohl kommen mag? Einnorden. Das klingt robust und handfest und ein bißchen grob. Möglicherweise aus der Seefahrt. Wikinger wüssten eventuell auch um die Herkunft. Egal. Ich trinke noch ein bißchen Rotwein (wieder den Zweigelt vom Weingut Weiss aus dem Burgenland) und hoffe auf angenehme Bettschwere. Also noch ein bißchen mehr, als eh schon vorhanden. Ich habe derzeit keine großen Pläne, die mich wachhalten und wie verrückt an den Rechner fesseln. Insofern. Prost. Und gute Nacht. Also bald. Ausgeschlafen sein ist toll. Totales Luxus-Gefühl. Und preisgünstig. Auch für den kleinen Geldbeutel jederzeit erschwinglich. Also!
10. September 2013
Ich weiß nicht, ob ich das schon einmal vermerkt habe, aber sicherheitshalber: noch viel wichtiger, als seine Umgebung oder die Leser nicht zu langweilen, ist sich selbst nicht zu langweilen. Danach kommen freilich sofort und unverzüglich die Anderen. Also die Leser. Innen. Zum Beispiel ist es mit Sicherheit nicht interessant, wenn ich heute erwähne, dass ich wieder einmal den Vorsatz habe, zeitiger als sonst schlafen zu gehen. Das ist enorm langweilig als Blogeintrag. Auch handelt es sich um keine Weltneuheit. Aber für mich ist nach längerer Zeit dieser erneute Vorsatz – ja ich möchte sagen: wie neu. Allerdings gibt es einen pragmatischen Grund. Ich muss zwar morgen nicht früh raus, aber übermorgen sehr früh. Und auch am Freitag. Und da versuche ich schon mal in die Spur zu kommen. Mich einzunorden, wie es so schön heißt. Woher diese Redewendung wohl kommen mag? Einnorden. Das klingt robust und handfest und ein bißchen grob. Möglicherweise aus der Seefahrt. Wikinger wüssten eventuell auch um die Herkunft. Egal. Ich trinke noch ein bißchen Rotwein (wieder den Zweigelt vom Weingut Weiss aus dem Burgenland) und hoffe auf angenehme Bettschwere. Also noch ein bißchen mehr, als eh schon vorhanden. Ich habe derzeit keine großen Pläne, die mich wachhalten und wie verrückt an den Rechner fesseln. Insofern. Prost. Und gute Nacht. Also bald. Ausgeschlafen sein ist toll. Totales Luxus-Gefühl. Und preisgünstig. Auch für den kleinen Geldbeutel jederzeit erschwinglich. Also!
08. September 2013
07. September 2013
„Viele Leute haben Angst, sich zu erlauben, was ihnen selbst gefällt. Die wollen sich nur erlauben, was anderen auch gefällt. Und darum finde ich Leute, die grauenhaft angezogen sind, beinahe mutig, weil sie eben den Mut haben, sich so ein Zeug auf den Rücken zu tun.“
Karl Lagerfeld
07. September 2013
„Viele Leute haben Angst, sich zu erlauben, was ihnen selbst gefällt. Die wollen sich nur erlauben, was anderen auch gefällt. Und darum finde ich Leute, die grauenhaft angezogen sind, beinahe mutig, weil sie eben den Mut haben, sich so ein Zeug auf den Rücken zu tun.“
Karl Lagerfeld
06. September 2013
Heute in der U-Bahn, in der S-Bahn, in der U-Bahn, in der S-Bahn. Gelesen. Neben mir saß immer jemand. Männer. Sympathische. Bei dem einen konnte ich mir vorstellen, dass er mit in mein Buch guckt. War igendwie so der Typ. Auf eine interessierte, sympathische Art. Obwohl ich ihn ja nur beim Hinsetzen aus dem Augenwinkel gesehen habe, und registriert, dass er so ein ganz klein wenig beiseite gerückt ist, um eben höflich noch mehr Platz zu bieten. Ich weiß solche Gesten enorm zu schätzen. Sehr. Mir fehlt geradezu der Superlativ. Jedenfalls las ich, noch bei den ersten Kapiteln des Buches. Das Geschehen spielte in Palästina und drehte sich um die ersten Konflikte zwischen dem neu gegründeten Staat Israel und den alteingesessenen Arabern. Ein Erfahrungsbericht aus erster Hand, aus den Vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Es wurden auch einige, wenige, Aktivitäten der jungen Armee in Haifa beschrieben. Der Erzähler hatte die ersten Konflikte hautnah miterlebt. Nicht, dass mich der uralte, unselige Palästina-Konflikt derart beschäftigen würde, dass ich mir ein Buch darüber zulegen würde. Ich nehme das so mit, weil mich der Hauptprotagonist interessiert. Ein gebürtiger Berliner, der Anfang der Dreißiger Jahre mit seiner Familie aus Nazi-Deutschland geflohen ist. Als es noch relativ einfach war. Er selbst hat Glück gehabt. Kein Mitglied seiner Familie väterlicherseits ist im Holocaust umgekommen und aus der mütterlichen Familie nur entferntere Verwandte, zu denen es keinen persönlichen Kontakt gab. Als ich also so in der U- und S-Bahn sitze und lese, denke ich gleichzeitig, dass wohl kaum jemand, der mir über die Schulter auf meine Lektüre gucken würde, auch nur im Entferntesten auf den Namen des Autors käme. Es sei denn, er wäre vielseitig interessiert und umfassend informiert. Das Motto seines Leben ist „Glück gehabt“. Immer nur Glück gehabt. Und das sieht man. Ich sehe es auf jedem Bild, das ihn zeigt. Ich mag ihn. Sein Familienname rührt von dem Hotel, das seine Eltern nach der Flucht aus Nazideutschland in Haifa übernahmen. Hotel Eden. Damals konnte man, wie er erklärt, als Holocaust-Flüchtling sehr leicht einen selbst gewählten Namen annehmen. Er änderte nur seinen Nachnamen, weil Eden prägnanter war als Sostheim sein Geburtsname, und weil er Glück verhieß. Eden. Rolf Eden.
07. September 2013
06. September 2013
Heute in der U-Bahn, in der S-Bahn, in der U-Bahn, in der S-Bahn. Gelesen. Neben mir saß immer jemand. Männer. Sympathische. Bei dem einen konnte ich mir vorstellen, dass er mit in mein Buch guckt. War igendwie so der Typ. Auf eine interessierte, sympathische Art. Obwohl ich ihn ja nur beim Hinsetzen aus dem Augenwinkel gesehen habe, und registriert, dass er so ein ganz klein wenig beiseite gerückt ist, um eben höflich noch mehr Platz zu bieten. Ich weiß solche Gesten enorm zu schätzen. Sehr. Mir fehlt geradezu der Superlativ. Jedenfalls las ich, noch bei den ersten Kapiteln des Buches. Das Geschehen spielte in Palästina und drehte sich um die ersten Konflikte zwischen dem neu gegründeten Staat Israel und den alteingesessenen Arabern. Ein Erfahrungsbericht aus erster Hand, aus den Vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Es wurden auch einige, wenige, Aktivitäten der jungen Armee in Haifa beschrieben. Der Erzähler hatte die ersten Konflikte hautnah miterlebt. Nicht, dass mich der uralte, unselige Palästina-Konflikt derart beschäftigen würde, dass ich mir ein Buch darüber zulegen würde. Ich nehme das so mit, weil mich der Hauptprotagonist interessiert. Ein gebürtiger Berliner, der Anfang der Dreißiger Jahre mit seiner Familie aus Nazi-Deutschland geflohen ist. Als es noch relativ einfach war. Er selbst hat Glück gehabt. Kein Mitglied seiner Familie väterlicherseits ist im Holocaust umgekommen und aus der mütterlichen Familie nur entferntere Verwandte, zu denen es keinen persönlichen Kontakt gab. Als ich also so in der U- und S-Bahn sitze und lese, denke ich gleichzeitig, dass wohl kaum jemand, der mir über die Schulter auf meine Lektüre gucken würde, auch nur im Entferntesten auf den Namen des Autors käme. Es sei denn, er wäre vielseitig interessiert und umfassend informiert. Das Motto seines Leben ist „Glück gehabt“. Immer nur Glück gehabt. Und das sieht man. Ich sehe es auf jedem Bild, das ihn zeigt. Ich mag ihn. Sein Familienname rührt von dem Hotel, das seine Eltern nach der Flucht aus Nazideutschland in Haifa übernahmen. Hotel Eden. Damals konnte man, wie er erklärt, als Holocaust-Flüchtling sehr leicht einen selbst gewählten Namen annehmen. Er änderte nur seinen Nachnamen, weil Eden prägnanter war als Sostheim sein Geburtsname, und weil er Glück verhieß. Eden. Rolf Eden.
06. September 2013
Dieser Eintrag ist vor allem für mich. Mehr noch als die anderen, die es auch sind. Als – ich glaube am 23. November 2003 – mein ein Meter zwanzig mal ein Meter fünfzig großer Phoenix das Licht der Welt erblickte, wusste ich, dass es mir schwer fallen würde, mich je von ihm zu trennen, weil er so sehr ein Teil von mir ist, weil er mich seit zehn Jahren beschützt, auch aus der Ferne, wo er in meinem Atelier an die Küchentür gelehnt, seinen Platz gefunden hatte. Meinen Phoenix. Mein Herztier. Mein Totem. Heute hat er einen neuen Adlerhorst im Herzen von Berlin gefunden. Und jetzt können ihn außer mir auch andere sehen. Das ist schön. Das hat mich heute ungeheuer froh gemacht. Und immer noch. Wie eine warme Welle. Weil ihn auch andere gern haben. Meinen Phönix. Mein Herztier. Es ist schwer, eine Erfahrung angemessen zu kommunizieren, wie ich sie heute erleben durfte. Viel Respekt war dabei, von allen Seiten, aber am tiefsten hat mich die Reaktion von einer Frau berührt, die sich vielleicht am wenigsten von allen mit akademischem Anspruch mit Malerei befasst hat. Ach, ich will das auch gar nicht zitieren. Das wäre mir jetzt zu folkloristisch. Ich müsste genauso schreiben, wie sie berlinert. Was ich liebe. Und ich weiß ja, was sie gesagt hat. Und trage es im Herzen. Ist nur eine kleine Notiz für mich selber. Mein türkisblauer Phönix wohnt jetzt in seinem neuen Reich. Und beschützt alles in seinem Kreis.

04. September 2013
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Achtundvierzig und Hilma.
04. September 2013
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Achtundvierzig und Hilma.
03. September 2013
01. September 2013
Ich weiß nicht, was ich anziehen soll.
01. September 2013

Symbolfoto
Jetzt kommt sie wieder, die Sonne. Man muss für alles gewappnet sein, an einem solchen Tag. Gerade an der offenen Balkontür Kaffee getrunken und Haare gekämmt und Wimpern getuscht und alles. Dicke Wolke über meinem kleinen Balkon. Drei Regentropfen. Jetzt schiebt die Sonne die Wolke auf die Seite, die zeigt sich aber ein bißchen widerspenstig. Gerade ist die Sonne wieder am Ball. Mal gucken, wer gewinnt. Ich will einen kleinen Spaziergang machen.
1. zum Hackeschen Markt zur Sparkassenfiliale, Bargeld holen.
2. weiter zur U-Bahn-Haltestelle Oranienburger Tor. Von da eine Haltestelle weiter fahren, bis Naturkundemuseum.
3. aussteigen und in die Invalidenstraße biegen, vorbei am Invalidenpark, zum Hamburger Bahnhof.
4. Ausstellung von der geheimnisvollen Hilma af Klint gucken.
Ich überlege dauernd, ob Hilma af Klint die Malerin ist, von der mir mal ein Vermieter von einem Atelier erzählt hat, als ich eins gesucht habe. Ich habe ihm, auf seine Selbsteinladung zu meiner in keinster Weise avisierten Ausstellungseröffnung geantwortet, dass das nicht so sinnvoll wäre, weil ich mich ja so schwer von den Bildern trennen könnte. Usw. usf. Daraufhin erzählte er von einer Malerin, die zu Lebzeiten verweigert hätte, ihre Bilder auszustellen und er hat auch den Namen genannt. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern. Aber jetzt, wo ich lese, dass Hilma af Klint testamentarisch verfügt hatte, dass ihre Bilder frühestens zwanzig Jahre nach ihrem Tod ausgestellt werden dürfen, komme ich ins Grübeln, ob sie das war. Nun ist es jedenfalls so weit. Es ist die erste Retrospektive ihrer Bilder überhaupt, hier in Berlin. Ich bin nur zufällig drüber gestolpert. Ich bin in einem Verteiler von artslant, einem New Yorker Kunstportal, und da war eine warme Empfehlung für diese Ausstellung. Ich hatte vorher noch nie von Hilma gehört. Ihre Bilder sind die Geburtstagsblumen, die ich mir heute selber schenke. Mir ist vorhin noch mal durch den Kopf gegangen, dass wenn man achtundvierzig geworden ist, gleichzeitig, also ratzfatz, das neunundvierzigste Lebensjahr angefangen hat. Uh. Das geht jetzt aber stramm auf die Fünfzig zu. Nicht, dass ich Angst davor hätte. Es ist ja ein Geschenk des Himmels, wenn man möglichst viele Geburtstage bei guter Gesundheit erleben darf. Also erst mal Danke für die ersten fertigen achtundvierzig Jahre. Ich nehm auch meine Kamera mit. So jung kommen wir nicht mehr zusammen, mein Fotoapparat und ich. Muß endlich mal zum Kleiderschrank und mir was Passendes anziehen. Passend zu Hilmas Bildern und mir selber.
01. September 2013

Symbolfoto
Jetzt kommt sie wieder, die Sonne. Man muss für alles gewappnet sein, an einem solchen Tag. Gerade an der offenen Balkontür Kaffee getrunken und Haare gekämmt und Wimpern getuscht und alles. Dicke Wolke über meinem kleinen Balkon. Drei Regentropfen. Jetzt schiebt die Sonne die Wolke auf die Seite, die zeigt sich aber ein bißchen widerspenstig. Gerade ist die Sonne wieder am Ball. Mal gucken, wer gewinnt. Ich will einen kleinen Spaziergang machen.
1. zum Hackeschen Markt zur Sparkassenfiliale, Bargeld holen.
2. weiter zur U-Bahn-Haltestelle Oranienburger Tor. Von da eine Haltestelle weiter fahren, bis Naturkundemuseum.
3. aussteigen und in die Invalidenstraße biegen, vorbei am Invalidenpark, zum Hamburger Bahnhof.
4. Ausstellung von der geheimnisvollen Hilma af Klint gucken.
Ich überlege dauernd, ob Hilma af Klint die Malerin ist, von der mir mal ein Vermieter von einem Atelier erzählt hat, als ich eins gesucht habe. Ich habe ihm, auf seine Selbsteinladung zu meiner in keinster Weise avisierten Ausstellungseröffnung geantwortet, dass das nicht so sinnvoll wäre, weil ich mich ja so schwer von den Bildern trennen könnte. Usw. usf. Daraufhin erzählte er von einer Malerin, die zu Lebzeiten verweigert hätte, ihre Bilder auszustellen und er hat auch den Namen genannt. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern. Aber jetzt, wo ich lese, dass Hilma af Klint testamentarisch verfügt hatte, dass ihre Bilder frühestens zwanzig Jahre nach ihrem Tod ausgestellt werden dürfen, komme ich ins Grübeln, ob sie das war. Nun ist es jedenfalls so weit. Es ist die erste Retrospektive ihrer Bilder überhaupt, hier in Berlin. Ich bin nur zufällig drüber gestolpert. Ich bin in einem Verteiler von artslant, einem New Yorker Kunstportal, und da war eine warme Empfehlung für diese Ausstellung. Ich hatte vorher noch nie von Hilma gehört. Ihre Bilder sind die Geburtstagsblumen, die ich mir heute selber schenke. Mir ist vorhin noch mal durch den Kopf gegangen, dass wenn man achtundvierzig geworden ist, gleichzeitig, also ratzfatz, das neunundvierzigste Lebensjahr angefangen hat. Uh. Das geht jetzt aber stramm auf die Fünfzig zu. Nicht, dass ich Angst davor hätte. Es ist ja ein Geschenk des Himmels, wenn man möglichst viele Geburtstage bei guter Gesundheit erleben darf. Also erst mal Danke für die ersten fertigen achtundvierzig Jahre. Ich nehm auch meine Kamera mit. So jung kommen wir nicht mehr zusammen, mein Fotoapparat und ich. Muß endlich mal zum Kleiderschrank und mir was Passendes anziehen. Passend zu Hilmas Bildern und mir selber.
01. September 2013
Ich weiß nicht, was ich anziehen soll.

