09. September 2008


I’ve reached the platonic pavilion
A great way to swallow my time
But I do think I need a stronger witness
To watch me blow my mind
You ain’t digging all my questions
And I know I ain’t digging all your lies
Keep on selling me my future
And I’ll keep on wearing my disguise
Bullshit, they didn’t last forever
But my views get shorter everyday
I’m still so God damn hungry
I’ve feeded off my own bone
So lay me out in my parade
And meet me, dear, I glow
Dave Wyndorf, Baby Götterdämmerung

08. September 2008

Ja, wir müssen mal gute Sonnenbrillenfotos machen. Richtig gute. Das hier, neulich mitten in der Nacht nach deiner Eröffnung war ja nur ein erster Anlauf. Nachdem du meine Brille auf Cosmics Nase gesehen hast, fingst du an zu überlegen, wie du selbst mit dieser Brille aussehen würdest. Die Brille scheint ein kleines Macho-Gen zu übertragen. Was gar kein Problem ist. Nicht in diesem besonderen Fall.

05. september 2008

Neulich. „Lass uns doch mal gucken, ob es das Baal in der Mulack noch gibt“. Betty F*** Hoppla. „Ah – scheint jetzt ne Schwulenbar zu sein. Och komm, lass uns bleiben. Außerdem: ich bin schwul und du bist lesbisch.“



ALTE SCHÖNHAUSER NACHTS
Vorhin. „Ich lese noch ein bißchen in deinem Buch.„ „Ah! In meinem Buch! Das du mir demnächst bringst!“ „Ja, genau. Bachmann und Celan.“ „Dann kannst du mir ja vorlesen.“ „Ja, lese ich dir gerne vor“. „Und ich kann dir vorlesen.“ „Ja. Oder wir lesen uns beide vor. Mit verteilten Rollen. Das hat noch eine ganz andere Intensität. Sich diese Briefe vorzulesen… Du Bachmann, ich Celan.“ „Ja. Habe ich Lust. Du kannst ja beim Lesen liegen.“ „Immer bin ich ja nicht müde.“ Kannst ja trotzdem liegen. Und ich nehme es auf.“

02. September 2008


Gut, sich auf sich zu besinnen. Und eine Leinwand. Und morgen. An der letzten Signatur kann ich ablesen, wie lange ich nicht in meinem Atelier war. Ich sehe nicht nach. Reiße alle Fenster auf. Sammle die Blätter und Blüten der Balkone über mir vom Balkon. Schütte zwei Eimer heißes Wasser mit Seife darüber. Staub der Monate hinfort. Wasser aufsetzen. Im Küchenschrank noch zwei Rippen Vollmilch-Nuss. Im Briefkasten zwei Postkarten aus zwei verschiedenen Urlaubsorten aus zwei verschiedenen Jahreszeiten von demselben warmen Menschen. Eine Einladungskarte zu einer Ausstellungseröffnung, die längst vorbei ist. Eine dvd, die ich mich nicht erinnere bestellt zu haben, über die kurische Nehrung, wo ich vor einem Jahr war. Vor genau einem Jahr. Ist schon bezahlt. Wie kommt diese Post zu mir? Ein Geschenk? Der Rest, Reklame, Postwurfsendungen, verstopft den Briefkasten. Ich schmeiße alles auf den Boden und fische die Schätze heraus. Rest zusammengeknüllt in die Papiertonne. Die Nachbarinnen in der ersten Etage, zwei ältere Damen haben neue furchterregende Schilder an ihre Wohnungstüren geschraubt Wachsamer Nachbar! Ich habe es immer geahnt. Gewusst! Wobei sie damit ja in der Pflicht sind. Wehe, in dem Haus wird eingebrochen, dann sind sie aber dran, die beiden. „Ich dachte, sie wären wachsam?“ Langer freundlicher Kampf mit der Leinwand. Aufwändiges Herumgemale. Dann tabula rasa. Am Ende bleibt nicht viel, aber Eindeutigkeit.