






pünktlich
Haushaltstipp: ohne Rezept kochen. Geht schneller!

30. oktober 2007

Gestern. „Das hier sind die wahren Schätze Berlins.“ sage ich feierlich zu der älteren Dame mit den kurzen grauen Haaren und dem slawischen gefärbten Akzent, als ich ihr die Nummer Neun für die Aufbewahrung zurückgebe. Wir sprachen vorher zwischendurch über die Lebensdauer von Akkus für Digitalkameras, weil ich wechseln musste. Sie müsste bereits nach zwanzig Minuten wechseln. Ich weiß ja nicht wieviel sie fotografiert, aber das ist schon sehr wenig. „Die von Olympus halten am längsten, auch schön kompakt“ jammere empfehle ich leicht sentimental. „Olympus hat auch die besten Objektive“ klage klugscheißere ich weiter, während ich die gefräßige Canon füttere. Sie nickt begeistert: „ja! Olympus hat sehr gute Objektive!“.
Als ich nun gehe, sie mir meine Tasche gibt und ich mit glänzenden Augen von wahren Schätzen spreche, nickt sie „ja“, mindestens genauso feierlich wie ich und lächelt so erfreut, als hätte ich ihren Kuchen nach eigener Rezeptur gelobt. Von tiefem Stolz erfüllt fügt sie, jedes Wort einzeln betonend, hinzu „Und Es Gehört Alles Wirklich Uns.“ Unglaublich. Als ich durch die Glastür durch den Garten gehe, muss ich dauernd darüber nachdenken, in welcher Beziehung sie zum Brücke-Museum stehen könnte. Das war nicht irgendeine zufällig angestellte Mitarbeiterin. Da war so viel Horizont in ihren Augen, als ob sie auf jedes einzelne dieser vierzig Jahre dort zurückblicken könnte.
31. oktober 2007







pünktlich
Haushaltstipp: ohne Rezept kochen. Geht schneller!

30. oktober 2007

Gestern. „Das hier sind die wahren Schätze Berlins.“ sage ich feierlich zu der älteren Dame mit den kurzen grauen Haaren und dem slawischen gefärbten Akzent, als ich ihr die Nummer Neun für die Aufbewahrung zurückgebe. Wir sprachen vorher zwischendurch über die Lebensdauer von Akkus für Digitalkameras, weil ich wechseln musste. Sie müsste bereits nach zwanzig Minuten wechseln. Ich weiß ja nicht wieviel sie fotografiert, aber das ist schon sehr wenig. „Die von Olympus halten am längsten, auch schön kompakt“ jammere empfehle ich leicht sentimental. „Olympus hat auch die besten Objektive“ klage klugscheißere ich weiter, während ich die gefräßige Canon füttere. Sie nickt begeistert: „ja! Olympus hat sehr gute Objektive!“.
Als ich nun gehe, sie mir meine Tasche gibt und ich mit glänzenden Augen von wahren Schätzen spreche, nickt sie „ja“, mindestens genauso feierlich wie ich und lächelt so erfreut, als hätte ich ihren Kuchen nach eigener Rezeptur gelobt. Von tiefem Stolz erfüllt fügt sie, jedes Wort einzeln betonend, hinzu „Und Es Gehört Alles Wirklich Uns.“ Unglaublich. Als ich durch die Glastür durch den Garten gehe, muss ich dauernd darüber nachdenken, in welcher Beziehung sie zum Brücke-Museum stehen könnte. Das war nicht irgendeine zufällig angestellte Mitarbeiterin. Da war so viel Horizont in ihren Augen, als ob sie auf jedes einzelne dieser vierzig Jahre dort zurückblicken könnte.
29. oktober 2007




12 obituaries
28. oktober 2007
26. oktober 2007
Ich gehe dann mal Hände waschen.
26. oktober 2007
Ich gehe dann mal Hände waschen.
25. oktober 2007
Nichts zu berichten!
25. oktober 2007
Nichts zu berichten!
24. oktober 2007
Etwas Geduld bitte. Lidocain ist ein altes Wort. Ich mag Island. Hey, auch wenn Ihr Euch auch schon acht Jahre her, mit dem einen oder anderen Gedanken gemacht, ja sich vielleicht sogar gesorgt, warum ich davon geträumt habe, wissen die Götter.
Ich kann mir seit Gedenken bewohnen. Verstreut, weites Land um sich mit etwas längeren Haaren, der trotz und der außerdem auch noch herzeigen.
No. 9
22. oktober 2007

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Das Requiem ist die Messfeier für Verstorbene (auch Missa pro defunctis). Das Wort bezeichnet sowohl den Ritus der Begräbnismesse nach der katholischen Liturgie als auch kirchenmusikalische Kompositionen für das Totengedenken. Die Bezeichnung ist abgeleitet vom ersten Wort des Introitus Requiem aeternam dona eis, Domine („Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr“).
Requiem. Pathos ist wichtig. Pathos erhöht den Augenblick, die Gegenwart. Das, was geschieht, wenn die Kamera auf einen gerichtet ist, Standbild oder Film. Intensität. Gegenwärtigkeit. Deshalb.
Kann man natürlich anders sehen.
papperlapapp
22. oktober 2007

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Das Requiem ist die Messfeier für Verstorbene (auch Missa pro defunctis). Das Wort bezeichnet sowohl den Ritus der Begräbnismesse nach der katholischen Liturgie als auch kirchenmusikalische Kompositionen für das Totengedenken. Die Bezeichnung ist abgeleitet vom ersten Wort des Introitus Requiem aeternam dona eis, Domine („Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr“).
Requiem. Pathos ist wichtig. Pathos erhöht den Augenblick, die Gegenwart. Das, was geschieht, wenn die Kamera auf einen gerichtet ist, Standbild oder Film. Intensität. Gegenwärtigkeit. Deshalb.
Kann man natürlich anders sehen.
papperlapapp
21. oktober 2007
17. oktober 2007

silent funeral.

Wie sich Verdienst und Glück verketten, das fällt den Toren niemals ein. Wenn sie den Stein der Weisen hätten, der Weise mangelte dem Stein.
19. oktober 2007


» (…) Ich greife einen Ordner aus dem Regal. Ein fünfseitiger, mit Maschine geschriebener Brief des chirurgischen Chefarztes von Sarnen kommt mir in die Hände. Ich war einer seiner Assistenten. Später, als ich schon in Luzern arbeitete, wurden wir Freunde. Auf den oberen Rand des ersten Blattes hatte er ein Zitat kopiert: „In Wahrheit gibt es reichlich Zeit für jedes Vorhaben“.
Das beschämt mich. In zwei Briefen, die ich verspätet beantwortet habe, nannte ich als Grund die mangelnde Zeit und die vielen anderen Verpflichtungen. Meine Klage ist doch immer wieder die selbe: Hätte ich Zeit, hätte ich Gedanken. Dabei ist es umgekehrt: Hätte ich Gedanken, nähme ich mir Zeit, sie aufzuschreiben. « (…)








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19. oktober 2007
Sei ihnen gegönnt.
Eins für die Herren, die demnächst in dieselbe Richtung wie ich. Irgendwas um einsachtzig. Muss mir jetzt ausgerechnet auch noch stundenlang damit aufhalten, umständlich irgendwelche Preisträger herauszuforschen. Letzten Montag habe ich mal vor der Mutter, vor drei Tagen fotografiert. ich glaube, er hat ganz schön sexy! Blöderweise haben wir den Filmförderungswahnsinn über Nacht
no. 7
10. oktober 2007


Schon nach 13 Uhr, nix. Verhört? Vielleicht Lieferung von 11 – drei statt 11 – 13 Uhr? Weiter warten. Übersprungshandlungen. Man macht schon auch was, aber anders. Ganz anders. Niemals nicht hätte ich den schwarzen Fuß von der einen Lampe geputzt. Farbspritzer abgekratzt. Schon auch – na ja sinnvoll. Schaue auf das Monstrum am Boden und zweifle. Bringt es das? Dafür Leinwände? Und überhaupt. Will ich das um mich haben? Diese Wand? Immerzu daran erinnert werden? Vielleicht sollte ich alles auf einen Haufen schmeißen und anzünden. Ein großer schwarzer unförmiger Plastikklumpen. Adäquater vielleicht. Ein Klumpen. Vor mein geistiges Auge schwebt ein dampfender Kuhfladen, mattschwarz.
Es klingelt. Kurz vor drei. Endlich. Im Hörer der Türsprechanlage sagt wer „hier kommt eine schöne Lieferung!“. Betonung auf schön. Damit habe ich gar nicht gerechnet, ein fröhlicher Lieferant. Ich laufe nach unten und wuchte zwei der leichteren ‚Wände, er nimmt die beiden größten. „Vorsicht, um die Ecke ist ein bißchen schwierig mit den großen“. Er lacht und macht das ganz vorsichtig und leicht. Dann bezahlen. Er plappert drauflos, dass er im Haus nebenan vor zwanzig Jahren gewohnt hat. Seine erste Wohnung. („Dit war meene erste Bude! Ganz ähnlich geschnitten wie die hier! Und immer Feten gefeiert! Immer Musik!“) Er guckt beinah sentimental. Beim eigentlich schon gehen schaut er um die Ecke, wo das Zeug den Boden bedeckt, das ich schon halb verfluche. Er fragt, ob er mal gucken darf. Nur zu. Warum guckt er denn bloß so überrascht. Ich sehe das alles ja die ganze Zeit und finde es normal. Er wohl nicht. Er starrt auf den Boden. „is dit abjefahrn.“ „dit is ja abjefahrn“. Meint der wirklich das Zeug da? Ich erkläre ihm, dass das was mit den Leinwänden zu tun hat, die er mir gerade geliefert hat. Das kommt da drauf. Das ist der Prototyp. Dasselbe Format wie die vier Wände.“ Ich meine, ihm weiter erklären zu müssen, dass es sich um zerlegte Disketten mit – nun ja – delikatem Schriftverkehr handelt, der damit sozusagen versiegelt wird. Bilde ich mir das nur ein oder steht ihm wirklich der Mund offen? So spektakulär ist das ja nun auch wieder nicht. Ich rede weiter, dass das dann noch mit Scharnieren verbunden wird, die vier Teile. Dann kann das so zickzack stehen. Wie ein Paravent. Er sagt immer wieder nur das eine Wort „abjefahrn“. Ich beschließe, dann doch keinen schwarzen Klumpen daraus zu machen.

17. oktober 2007

silent funeral.

Wie sich Verdienst und Glück verketten, das fällt den Toren niemals ein. Wenn sie den Stein der Weisen hätten, der Weise mangelte dem Stein.
11. oktober 2007
13. oktober 2007
Der Mensch als organisches Wesen, bestehend aus Natur und Geist, der Mensch in seiner Leiblichkeit – mit Leiblichkeit ist das sinnliche und das geistige Wesen in seiner Freiheit zugleich gemeint – ist so Prinzip und Ausgangspunkt für natürliche wie spirituelle Erscheinungen. Damit offenbart er seine Doppelexistenz: Zwei getrennte Welten sind in ihm eine unlösbare Verbindung eingegangen. Das bedeutet weiter, daß im Menschen das rein Sinnenhafte, Tierhafte, Materielle überhöht ist. Er hat den Geist in sich aufgenommen, der ins Unendliche, Metaphysische strebt. Zwischen Geist und Natur, zwischen geistigen und physischen Vorgängen läßt sich keine exakte Grenze ziehen, eben weil der Mensch als Person beiden Bereichen zugehört.
[ Erzbischof Dr. Kardinal König; 1978 Nichts als Neugier. Interviews zu Fragen der Parapsychologie ]

12. oktober 2007
11. oktober 2007
10. oktober 2007


Schon nach 13 Uhr, nix. Verhört? Vielleicht Lieferung von 11 – drei statt 11 – 13 Uhr? Weiter warten. Übersprungshandlungen. Man macht schon auch was, aber anders. Ganz anders. Niemals nicht hätte ich den schwarzen Fuß von der einen Lampe geputzt. Farbspritzer abgekratzt. Schon auch – na ja sinnvoll. Schaue auf das Monstrum am Boden und zweifle. Bringt es das? Dafür Leinwände? Und überhaupt. Will ich das um mich haben? Diese Wand? Immerzu daran erinnert werden? Vielleicht sollte ich alles auf einen Haufen schmeißen und anzünden. Ein großer schwarzer unförmiger Plastikklumpen. Adäquater vielleicht. Ein Klumpen. Vor mein geistiges Auge schwebt ein dampfender Kuhfladen, mattschwarz.
Es klingelt. Kurz vor drei. Endlich. Im Hörer der Türsprechanlage sagt wer „hier kommt eine schöne Lieferung!“. Betonung auf schön. Damit habe ich gar nicht gerechnet, ein fröhlicher Lieferant. Ich laufe nach unten und wuchte zwei der leichteren ‚Wände, er nimmt die beiden größten. „Vorsicht, um die Ecke ist ein bißchen schwierig mit den großen“. Er lacht und macht das ganz vorsichtig und leicht. Dann bezahlen. Er plappert drauflos, dass er im Haus nebenan vor zwanzig Jahren gewohnt hat. Seine erste Wohnung. („Dit war meene erste Bude! Ganz ähnlich geschnitten wie die hier! Und immer Feten gefeiert! Immer Musik!“) Er guckt beinah sentimental. Beim eigentlich schon gehen schaut er um die Ecke, wo das Zeug den Boden bedeckt, das ich schon halb verfluche. Er fragt, ob er mal gucken darf. Nur zu. Warum guckt er denn bloß so überrascht. Ich sehe das alles ja die ganze Zeit und finde es normal. Er wohl nicht. Er starrt auf den Boden. „is dit abjefahrn.“ „dit is ja abjefahrn“. Meint der wirklich das Zeug da? Ich erkläre ihm, dass das was mit den Leinwänden zu tun hat, die er mir gerade geliefert hat. Das kommt da drauf. Das ist der Prototyp. Dasselbe Format wie die vier Wände.“ Ich meine, ihm weiter erklären zu müssen, dass es sich um zerlegte Disketten mit – nun ja – delikatem Schriftverkehr handelt, der damit sozusagen versiegelt wird. Bilde ich mir das nur ein oder steht ihm wirklich der Mund offen? So spektakulär ist das ja nun auch wieder nicht. Ich rede weiter, dass das dann noch mit Scharnieren verbunden wird, die vier Teile. Dann kann das so zickzack stehen. Wie ein Paravent. Er sagt immer wieder nur das eine Wort „abjefahrn“. Ich beschließe, dann doch keinen schwarzen Klumpen daraus zu machen.

8. oktober 2007
Ich mache jetzt den Computer aus.
8. oktober 2007
Ich mache jetzt den Computer aus.
7. oktober 2007
leckt mich. alle gleich aussehenden portraitfotos merkwürdig seitlich von oben gesehen. aber auch einfach schwer. (und gestern sage ich „du hast mir kein glück gebracht!“ und weg. er hatte eine botschaft. sie füllte das gesamte buch. sie lag schon in seiner stimme, in der wildnis fand und mitbrachte.
no. 6
4. oktober 2007
Ich muß endlich dem Schornsteinfeger schreiben.
4. oktober 2007
Ich muß endlich dem Schornsteinfeger schreiben.
3. oktober 2007
3. oktober 2007
2. oktober 2007
„(…) komplizierte rechenaufgaben versuchte er, der nicht hässliche, etwa 29-lenzige dunkelblonde verkäufer mit pferdeschwanz bis zur nächsten fußballweltmeisterschaft totschlagen. quatsch. das sind wir denn.
ich habe vor ungefähr 20 minuten über „serges tagebuch“ stolperte. nicht nur wegen # 771) sophia geht shoppen. wahrscheinlich pucci. dann summen wir gemeinsam den militärmarsch von schubert.
No. 5
Ich bevorzuge als Drehorte stets Originalschauplätze. Der alte Palazzo Pucci in Florenz kommt mir da gerade recht. Allein die Originalaufnahme des Militärmarsches bereitet mir Kopfzerbrechen. Solche Raritäten sind schwer zu finden. Der erste Handlungsstrang mit dem langhaarigen Fußballfreund deutet bereits subtile innere Spannungen an.
Wir sehen einen in sich gekehrten, grüblerischen Hobby- Mathematiker mit etwas längeren Haaren, der trotz attraktivem Pferdeschwanz nicht so recht den Weg zum anderen Geschlecht findet, ja die Hoffnung bereits aufgegeben hat und nur noch von einer Fußball-WM zur nächsten lebt.
Hier tritt die kecke Sophia aus gutem Hause auf den Plan. Scheinbar ein fernes Wesen aus einer fremden Welt für so einen in sich gekehrten Grübler. Stets ein Liedchen auf den Lippen, erweckt die reiselustige und modisch interessierte Sophia zunächst einen leichfertigen Eindruck. Doch dieser Eindruck täuscht.
Es ist kein Zufall, dass es sich um den Militärmarsch von Schubert handelt, den sie stets vor sich hinpfeift. Seit Jahren steht sie wie unter Zwang, diese Melodie zu pfeifen und sie gäbe ihre gesamte Pucci-Kollektion dafür, das Lied endlich loszuwerden. Nur die Reinkarnation von Schubert kann sie von dem Fluch erlösen.
Der zu seinen Lebzeiten viel zu wenig aufgeführte und stets aus dem Programm verbannte Militärmarsch, war sein letztes Vermächtnis. Er starb mit dem Fluch auf den Lippen, dass seine Agentin, die ihm stetig die Aufführung des Marsches im ansonsten betulichen Liederabend-Programm mit Klavierbegleitung verweigerte (das Publikum möchte das einfach nicht von Ihnen hören!), in ihrem nächsten Leben von der schmissigen Weise heimgesucht werden solle, so dass ihr nimmermehr ein anderes Lied über die Lippen käme. Und so geschah es.
Doch die Götter wollten, dass der Marsch eine zweite Chance erhält und verfügten eine gleichzeitige Reinkarnation von Schubert und seiner Agentin.
Als Fachverkäufer der Abteilung Weißwaren in einem Berliner Elektromarkt hat Schubert II. Gelegenheit, regelmäßig sein stets aktuelles Fachwissen an die Kundschaft zu bringen.
Sophia beschließt, eine neue, möglichst laute Waschmaschine zu kaufen, um ihr Gepfeife endlich nicht mehr hören zu müssen. Es soll ein Gerät sein, das möglichst laut rumpelt, noch lauter als der dumme Marsch in ihrem Kopf!
Unsere hübsche, kupferhaarige Protagonistin verbringt ihre Tage und Nächte alleine in einem schicken Apartment, wo sie nie jemanden zu sich einlädt, weil die Gäste spätestens nach einer halbe Stunde von ihrem Gepfeife genervt sind. Alle denken: „so eine hübsche, musikalische junge Frau hat doch bestimmt einen netten Mann, der gut zu ihr ist!“. Doch weit gefehlt! In Wahrheit möchte kein Mann länger als fünfzehn Minuten mit ihr zusammen sein, weil so toll ist die Melodie von dem Militärmarsch auch nicht.
Und doch gibt es einen einzigen Menschen auf der ganzen Welt, der sich freuen würde, den Marsch zu hören.
2. oktober 2007
„(…) komplizierte rechenaufgaben versuchte er, der nicht hässliche, etwa 29-lenzige dunkelblonde verkäufer mit pferdeschwanz bis zur nächsten fußballweltmeisterschaft totschlagen. quatsch. das sind wir denn.
ich habe vor ungefähr 20 minuten über „serges tagebuch“ stolperte. nicht nur wegen # 771) sophia geht shoppen. wahrscheinlich pucci. dann summen wir gemeinsam den militärmarsch von schubert.
No. 5
Ich bevorzuge als Drehorte stets Originalschauplätze. Der alte Palazzo Pucci in Florenz kommt mir da gerade recht. Allein die Originalaufnahme des Militärmarsches bereitet mir Kopfzerbrechen. Solche Raritäten sind schwer zu finden. Der erste Handlungsstrang mit dem langhaarigen Fußballfreund deutet bereits subtile innere Spannungen an.
Wir sehen einen in sich gekehrten, grüblerischen Hobby- Mathematiker mit etwas längeren Haaren, der trotz attraktivem Pferdeschwanz nicht so recht den Weg zum anderen Geschlecht findet, ja die Hoffnung bereits aufgegeben hat und nur noch von einer Fußball-WM zur nächsten lebt.
Hier tritt die kecke Sophia aus gutem Hause auf den Plan. Scheinbar ein fernes Wesen aus einer fremden Welt für so einen in sich gekehrten Grübler. Stets ein Liedchen auf den Lippen, erweckt die reiselustige und modisch interessierte Sophia zunächst einen leichfertigen Eindruck. Doch dieser Eindruck täuscht.
Es ist kein Zufall, dass es sich um den Militärmarsch von Schubert handelt, den sie stets vor sich hinpfeift. Seit Jahren steht sie wie unter Zwang, diese Melodie zu pfeifen und sie gäbe ihre gesamte Pucci-Kollektion dafür, das Lied endlich loszuwerden. Nur die Reinkarnation von Schubert kann sie von dem Fluch erlösen.
Der zu seinen Lebzeiten viel zu wenig aufgeführte und stets aus dem Programm verbannte Militärmarsch, war sein letztes Vermächtnis. Er starb mit dem Fluch auf den Lippen, dass seine Agentin, die ihm stetig die Aufführung des Marsches im ansonsten betulichen Liederabend-Programm mit Klavierbegleitung verweigerte (das Publikum möchte das einfach nicht von Ihnen hören!), in ihrem nächsten Leben von der schmissigen Weise heimgesucht werden solle, so dass ihr nimmermehr ein anderes Lied über die Lippen käme. Und so geschah es.
Doch die Götter wollten, dass der Marsch eine zweite Chance erhält und verfügten eine gleichzeitige Reinkarnation von Schubert und seiner Agentin.
Als Fachverkäufer der Abteilung Weißwaren in einem Berliner Elektromarkt hat Schubert II. Gelegenheit, regelmäßig sein stets aktuelles Fachwissen an die Kundschaft zu bringen.
Sophia beschließt, eine neue, möglichst laute Waschmaschine zu kaufen, um ihr Gepfeife endlich nicht mehr hören zu müssen. Es soll ein Gerät sein, das möglichst laut rumpelt, noch lauter als der dumme Marsch in ihrem Kopf!
Unsere hübsche, kupferhaarige Protagonistin verbringt ihre Tage und Nächte alleine in einem schicken Apartment, wo sie nie jemanden zu sich einlädt, weil die Gäste spätestens nach einer halbe Stunde von ihrem Gepfeife genervt sind. Alle denken: „so eine hübsche, musikalische junge Frau hat doch bestimmt einen netten Mann, der gut zu ihr ist!“. Doch weit gefehlt! In Wahrheit möchte kein Mann länger als fünfzehn Minuten mit ihr zusammen sein, weil so toll ist die Melodie von dem Militärmarsch auch nicht.
Und doch gibt es einen einzigen Menschen auf der ganzen Welt, der sich freuen würde, den Marsch zu hören.
2. oktober 2007
Ich bin ja schon wegen der Verwertungsrechteproblematik nicht so der Typ, der leere Zeilen mit Fremdmaterial auffüllt. Aber manchmal muß man hingebungsvoll den Mund halten und jemand anderen zu Wort kommen lassen. Es ist zwar kein neuer Text, aber dafür einer, den ich um so öfter gehört habe und noch sehr oft hören werde. Es gibt vollendete Stücke um den Herbst auszuhalten. Patti Smith hat eines der schönsten geschrieben. Ihr Mann Fred hat es vor seinem Tod produziert. Ich weiß nicht, ob es mich deshalb so anrührt. Mehr als es irgendein Lied über fallende Blätter kann.
WILD LEAVES are falling
falling to the ground
every leave a moment
a light upon the crown
that we’ll all be wearing
in a time unbound
and WILD LEAVES are falling
falling to the ground
every word that’s spoken
every word decreed
every spell that’s broken
every golden deed
all the parts we’re playing
binding as the reed
WILD LEAVES are falling
wild WILD LEAVES
as the campfire’s burning
as the fire ignites
all the moments turning
in the stormy bright
well enough the churning
when enough believe
the coming and the going
wild WILD LEAVES
wild WILD LEAVES
wild WILD LEAVES
1. oktober 2007
Die Werkstatt wird sich über die Maßen freuen. 1. Segment 189 x 103,5 2. Segment 189 x 84,5 3. Segment 189 x 66,0 4. Segment 189 x 56,5.
Und wenn sie schon dabei sind, können sie die Grundierung gleich in Schwarz machen, muß ich mich nicht damit aufhalten. Und einen Auszubildenden vorbeischicken, der Klebstoff aufträgt und das Zeug aufklebt und die Scharniere schraubt. Ist ja eigentlich alles vorgegeben. Wenn es Unklarheiten gibt, kann er ruhig fragen. Vielleicht sollte ich überhaupt selber einen Auszubildenden einstellen. Der Bewerber sollte kräftig gebaut sein und flinke Bewegungsabläufe kennen. Halbwegs normale Intelligenz ist kein Hinderungsgrund!

ja, Karl.
Nun habe ich mich um drei Disketten verzählt und alle Berechnungen und den Prototyp für 693 Teile gemacht. Drei lumpige Disketten! Falls wer drei alte übrig hat, Briefumschlag da hin: GAGA-ATELIER, Schierker Str. 27, 12051 Berlin. Gibt bei Verwendung Erwähnung auf der Rückseite!
1. oktober 2007
schöner nikolaus.
nix zu meckern.
all die schönen gänsehautmomente.
die schönen gänsehautmomente.
die schönen und der andere ein kleinkind.
eine jüngere frau.
alte menschen.
ich kannte fotos und die wolle ist erstaunlich weich.
da war ich angetan von diesem internet.
oder diese celli vielmehr, und bedauere bedauere – – .
nein.
erst mal geguckt, wo man jetzt nicht gerade sehr fasziniert das gealterte
No. 3
1. oktober 2007
schöner nikolaus.
nix zu meckern.
all die schönen gänsehautmomente.
die schönen gänsehautmomente.
die schönen und der andere ein kleinkind.
eine jüngere frau.
alte menschen.
ich kannte fotos und die wolle ist erstaunlich weich.
da war ich angetan von diesem internet.
oder diese celli vielmehr, und bedauere bedauere – – .
nein.
erst mal geguckt, wo man jetzt nicht gerade sehr fasziniert das gealterte
No. 3
1. oktober 2007
Die Werkstatt wird sich über die Maßen freuen. 1. Segment 189 x 103,5 2. Segment 189 x 84,5 3. Segment 189 x 66,0 4. Segment 189 x 56,5.
Und wenn sie schon dabei sind, können sie die Grundierung gleich in Schwarz machen, muß ich mich nicht damit aufhalten. Und einen Auszubildenden vorbeischicken, der Klebstoff aufträgt und das Zeug aufklebt und die Scharniere schraubt. Ist ja eigentlich alles vorgegeben. Wenn es Unklarheiten gibt, kann er ruhig fragen. Vielleicht sollte ich überhaupt selber einen Auszubildenden einstellen. Der Bewerber sollte kräftig gebaut sein und flinke Bewegungsabläufe kennen. Halbwegs normale Intelligenz ist kein Hinderungsgrund!

ja, Karl.
Nun habe ich mich um drei Disketten verzählt und alle Berechnungen und den Prototyp für 693 Teile gemacht. Drei lumpige Disketten! Falls wer drei alte übrig hat, Briefumschlag da hin: GAGA-ATELIER, Schierker Str. 27, 12051 Berlin. Gibt bei Verwendung Erwähnung auf der Rückseite!









