02. Januar 2013

Zwar nicht komplett nach Plan gelaufen, der Tag, aber trotzdem recht angenehm. Hier muss wieder mehr Leben in die Bude! Neues Jahr, neue Gepflogenheiten! Kann mich gar nicht erinnern, dass ich jemals in irgendeinem Jahr direkt zum Anfang irgendeinen Vorsatz gehabt hätte. Mehr so vage Ideen, was man sich mal erlauben könnte oder ausprobieren. Letztes Jahr war ich ja plötzlich im Mai, nachdem Sarkozy den Löffel abgegeben hat, schlagartig wieder bereit, alkoholische Getränke zu mir zu nehmen. Ich bleibe bis auf weiteres dabei, es hat mir noch nicht geschadet. Bildet man sich zumindest gerne ein.
Sehr merkwürdiges Ereignis heute auch: bei Ullrich am Zoo, (großer Supermarkt) ging ich heute mal zur Kasse auf der ganz anderen Seite. Ich war schon fertig mit Bezahlen und Einpacken und dabei, die Tasche zu schultern, als mich ein Mann, ca. Ende Vierzig, Anfang Fünfzig anspricht. Nun muss man vielleicht wissen, dass ich extrem selten im Alltag einfach so von der Seite angequatscht werde. Vielleicht war der Mann ja auch so alt wie ich, und ich habe ihn nur älter geschätzt. Ach so, ich bin ja auch schon Ende Vierzig, mehr oder weniger! Wie auch immer – er wandte sich mit folgenden Worten an mich (jetzt fällt mir überhaupt erst auf, dass er mich geduzt hat): „Kann es sein, dass ich dich von irgendwoher kenne?“ Ich innerlich ratter ratter ratter, „oh oh, ist das jetzt einer, der Blogs liest und mich von einem Foto erkannt hat oder wie oder was, oh je, oh je, was kommt jetzt?“ Er weiter: „Bist du öfter mal im A-Trane? Mittwochs immer? Zum grmpflgrmpfl – (nicht verstanden)?“ Ich: „Im A-Trane? Da war ich bestimmt schon seit… zehn Jahren ungefähr nicht mehr!“ Er: „Echt? Wirklich nicht? Ganz bestimmt nicht? Bist du SICHER?“. „Ja. Ich wohn in Mitte, ich bin nicht mehr so oft in dem Dreh hier“ „Achso! In Mitte, da ist ja das B-Flat!, na dann gehst du doch bestimmt immer ins B-Flat, oder? Da ist doch Mittwochs immer Dingsgrmspfrmpfl! (nicht verstanden)“. Ich: „Äh… ah…. ja, im B-Flat war ich auch schon länger nicht mehr“ Er: „Ja, aber das ist sehr gut, also mittwochs (!) gerade, das ist wirklich – – – !“ Ich: „Ja, im B-Flat, da sind schon auch gute Sachen, ja ja! Ich bin in Eile, ich muss los! Tschüss!“ Weg war ich. Also okay, er tat mir dann ein kleines bißchen leid, weil das mit der Eile ein bißchen geschwindelt war. Aber nur so halb! Auf dem Weg zur S-Bahn fiel mir plötzlich auf, dass ich einen leichten rheinländischen Tonfall identifiziert hatte und dachte so „Ach, guck! Das sagt man den Rheinländern ja immer nach, dass sie so kontaktfreudig sind!“ Für mich war das auf jeden Fall ein nettes Ereignis, weil ich es halt nicht oft erlebe. Ich weiß gar nicht, ob ich früher öfter angesprochen worden bin. Obwohl, im Supermarkt eigentlich noch nie. Ob ich eine jazzbegeisterte Doppelgängerin in Berlin habe? Vielleicht sollte ich mittwochs mal ins A-Trane! Ich glaube, ich schreibe jetzt vielleicht lieber nicht so detailliert, dass mir der Mann nicht so richtig gut gefallen hat, aber er war bestimmt Akademiker. Also gute Allgemeinbildung, vor allem in Sachen Jazz-Clubs in Berlin! Das war das erste besondere Ereignis mit Menschen heute.

Das zweite besondere Ereignis war bei Rossmann (in der Rosi). Ich habe Seife und Deo gekauft und da bin ich auf einmal an einem Regal vorbeigekommen, wo was Besonderes war. Etwas ganz Besonderes! Etwas, wofür ich eindeutig nicht die Zielgruppe bin! Eine Funktions-Babypuppe! Links von den Zahnpastas und rechts von den Haarfärbemitteln gab es in einem Meter Höhe (komisch, das können die kleinen Kinder dann ja gar nicht richtig sehen, fällt mir gerade auf), Schachteln mit irgendwie so rosa-lila oder hellblau angezogenen flauschigen Babypuppen mit putzigen Gesichtern. Ungefähr 40 bis 50 Zentimeter groß, vier Schachteln, immer zwei nebeneinander, und die Schachteln waren so offen, dass man richtig reingreifen konnte! Die Funktion war nämlich, dass die Babypuppe was kann, was Babypuppen „zu meiner Zeit“ nicht gekonnt haben! Ich war total neugierig, wie weit die Babypuppentechnik nun inzwischen ist, gut fünfundvierzig Jahre später, nachdem ich zuletzt mit so etwas gespielt habe. Auf der Schachtel standen wie so tags ungefähr acht verschiedene Comic-Blasen mit was drin. Zum Beispiel „Dadadada“ „Mama“ „Aua!“ „hihihihi“ usw. usf. Ich hab alles ausprobiert, es war ganz einfach! Ich habe die Babypuppe in der Schachtel fest an verschiedenen Stellen am Bauch gedrückt und an bestimmten Stellen ist ein bestimmtes Geräusch gekommen und zwar voll wie echt! Ein Audiofile wurde abgespielt mit der Aufnahme von einer echten, wirklich sehr putzigen Babystimme! Lauter Gebrabbel und Zeugs. Es nahm kein Ende! Ich konnte nicht mehr aufhören zu drücken. Es gab auch ein Schlaf- und ein Weingeräusch, aber das war langweilig. Am Lustigsten war das etwas empörte „Aua!“ Echt süß! Ich habe wirklich einen Moment überlegt, ob ich die Puppe kaufen soll. Ich glaube 11,99 Euro! Aber dann fand ich den Strampelanzug irgendwie zu unstylish und wohin damit, wenn man keine Lust mehr hat, dauernd „Aua!“ usw. zu hören? Das wird dann ja auch schnell langweilig, ich kenne mich! Na ja. Ich habe dann noch ein bißchen stereo mit den Puppen gespielt, den beiden Vordersten. Die eine hab ich weinen lassen und die andere durfte Aua machen und auch mal lachen! Das war schon eine tolle Show! Nach fünf Minuten habe ich dann aber schon alles gekannt und es hat mir gereicht. Aber toll war es doch. Ich habe viel gelacht und war guter Dinge. Insgeheim hatte ich sogar überlegt, ob ich nicht doch eine Babypuppe kaufe (obwohl ich als Kind ja ehrlich gesagt kein Babypuppentyp war – und ich fürchte auch heute nicht so richtig), also, ob ich nicht doch eine mitnehme, und ein Gaga Nielsen-Opus mache, in dem ich die Funktionen der Baby-Puppe vorführe. Ich kann ja nochmal drüber schlafen! Auf alle Fälle: ganz schön interessant, was heutzutage Babypuppenmäßig so geboten ist. Man hat nach ein paar Minuten Spielen eigentlich genau das Gefühl wie mit einem echten Baby, nur dass es anschließend nicht in die Windel kackt und nicht gefüttert werden muss. Sehr praktisch! Also ich kann die Puppe uneingeschränkt empfehlen. Noch vier Stück bei Rossmann!
Und dann auch noch nicht uninteressant, auch bei Rossmann, an der Kasse dann: hinter mir eine Frau ungefähr Anfang Dreißig, dunkelblond, sympathischer, entspannter Typ mit kleiner Tochter, ca. elf Jahre alt. Auch nett, das Mädchen, also so vom Gucken. Sagt die Mutti zur Kassiererin ganz feierlich: „HEUTE ist ein BESONDERER Tag!“ Ich auch gleich ganz gespannt wie ein Flitzebogen, was jetzt kommt. Mama: „Heute! Ihre erste Wimperntusche!“ Das Mädchen wirkte zwar noch sehr kindlich und lächelte ganz putzig dabei, man merkte aber, die Kleine hatte die Mama überredet. Das Kind war überhaupt nicht affig herausgeputzt oder überkandidelt, die Mama wirkte auch eher schlicht und praktisch und gar nicht grell. Die Wimpern der Kleinen, die blond war, waren ganz fein und sogar dunkel, aber sie wirkten nicht getuscht. Ich sage zur Mama: „Oh! Sie hat ja so schon dunkle Wimpern, auch ohne! Die hätte ICH gerne!“ Mama lacht: „da ist Wimperntusche drauf, wir haben mal ausprobiert! Aber nicht für jeden Tag! Nur mal so, gelegentlich!“ Sah sehr überzeugend echt aus und nicht angemalt. Ich sage noch: „Ja komisch oder? Farblose Wimpern kommen irgendwie nie in Mode.“ Das ganze Szenario war so entspannt und unverkrampft, dass mir so durch den Kopf ging, wie gut es die Kleine doch hat, dass sie ihre Mama lässig zu solchen Aktionen überreden kann. Man hatte auch überhaupt keinen Grund zur Befürchtung, dass da eine frühreife Lolita gezüchtet wird. Einfach nur ein neues Spielzeug, halt mal wie Buntstifte für die Wimpern. Wir haben uns fröhlich verabschiedet und raus gings auf die Rosi. Weiter durch die Sophie-Gips-Höfe, da spricht mich schon wieder einer an! Ein junger Mann, recht attraktiv! Aber diesmal nur wegen mangelnder Ortskenntnis. Ob ich mich hier auskennnen würde und wüsste, wo das „Alte Europa“ ist? Ich: „eh – gibt’s das denn überhaupt noch?“ Er: „soll wohl ganz in der Nähe…“ Dann fiel es mir wieder ein, der Laden, das Café da links vom Eingang zu den Sophie-Gips-Höfen, na klar, wo Deutschküche dransteht. Ich war da nur noch nie drin, obwohl ich seit bald vierzehn Jahren jeden Tag dran vorbeilaufe. Ein hübscher Junge, habe es ihm gezeigt, hat sich artig bedankt.
Also: ich hatte menschlichen Kontakt, heute nach meinem Tagwerk, sehr nett. Man wird bescheiden. Und dann hat sogar noch das Telefon geklingelt und ich bin sogar ran! Ich konnte nämlich Jan auf dem Display identifizieren, was ihn sehr gewundert hat, weil der doch meinte, er hätte die Rufnummernerkennung deaktiviert. War ein sehr schönes, langes Gespräch. Es hat gemenschelt! Über alles Mögliche und Gott und die Welt. Ach ja, ich wollte ihm ja noch ein paar Links raussuchen und zumailen, u. a. einen Clip mit Ellen von Unwerth, falls ich den finde. Muss ich noch machen vor dem Schlafengehen. Wegen dem ganzen Gemenschel heute gibt es also keine alten neuen Fotos vom letzten August heute, aber morgen wieder. Und dafür einen ganz schön langen Blogeintrag. Sollen sich bloß nicht beschweren, die Leser! Sonst ist Schluss hier! Morgen dann Bildchen vom Ausflug zum Bundespresseamt. Gute Nacht!

02. Januar 2013

Zwar nicht komplett nach Plan gelaufen, der Tag, aber trotzdem recht angenehm. Hier muss wieder mehr Leben in die Bude! Neues Jahr, neue Gepflogenheiten! Kann mich gar nicht erinnern, dass ich jemals in irgendeinem Jahr direkt zum Anfang irgendeinen Vorsatz gehabt hätte. Mehr so vage Ideen, was man sich mal erlauben könnte oder ausprobieren. Letztes Jahr war ich ja plötzlich im Mai, nachdem Sarkozy den Löffel abgegeben hat, schlagartig wieder bereit, alkoholische Getränke zu mir zu nehmen. Ich bleibe bis auf weiteres dabei, es hat mir noch nicht geschadet. Bildet man sich zumindest gerne ein.
Sehr merkwürdiges Ereignis heute auch: bei Ullrich am Zoo, (großer Supermarkt) ging ich heute mal zur Kasse auf der ganz anderen Seite. Ich war schon fertig mit Bezahlen und Einpacken und dabei, die Tasche zu schultern, als mich ein Mann, ca. Ende Vierzig, Anfang Fünfzig anspricht. Nun muss man vielleicht wissen, dass ich extrem selten im Alltag einfach so von der Seite angequatscht werde. Vielleicht war der Mann ja auch so alt wie ich, und ich habe ihn nur älter geschätzt. Ach so, ich bin ja auch schon Ende Vierzig, mehr oder weniger! Wie auch immer – er wandte sich mit folgenden Worten an mich (jetzt fällt mir überhaupt erst auf, dass er mich geduzt hat): „Kann es sein, dass ich dich von irgendwoher kenne?“ Ich innerlich ratter ratter ratter, „oh oh, ist das jetzt einer, der Blogs liest und mich von einem Foto erkannt hat oder wie oder was, oh je, oh je, was kommt jetzt?“ Er weiter: „Bist du öfter mal im A-Trane? Mittwochs immer? Zum grmpflgrmpfl – (nicht verstanden)?“ Ich: „Im A-Trane? Da war ich bestimmt schon seit… zehn Jahren ungefähr nicht mehr!“ Er: „Echt? Wirklich nicht? Ganz bestimmt nicht? Bist du SICHER?“. „Ja. Ich wohn in Mitte, ich bin nicht mehr so oft in dem Dreh hier“ „Achso! In Mitte, da ist ja das B-Flat!, na dann gehst du doch bestimmt immer ins B-Flat, oder? Da ist doch Mittwochs immer Dingsgrmspfrmpfl! (nicht verstanden)“. Ich: „Äh… ah…. ja, im B-Flat war ich auch schon länger nicht mehr“ Er: „Ja, aber das ist sehr gut, also mittwochs (!) gerade, das ist wirklich – – – !“ Ich: „Ja, im B-Flat, da sind schon auch gute Sachen, ja ja! Ich bin in Eile, ich muss los! Tschüss!“ Weg war ich. Also okay, er tat mir dann ein kleines bißchen leid, weil das mit der Eile ein bißchen geschwindelt war. Aber nur so halb! Auf dem Weg zur S-Bahn fiel mir plötzlich auf, dass ich einen leichten rheinländischen Tonfall identifiziert hatte und dachte so „Ach, guck! Das sagt man den Rheinländern ja immer nach, dass sie so kontaktfreudig sind!“ Für mich war das auf jeden Fall ein nettes Ereignis, weil ich es halt nicht oft erlebe. Ich weiß gar nicht, ob ich früher öfter angesprochen worden bin. Obwohl, im Supermarkt eigentlich noch nie. Ob ich eine jazzbegeisterte Doppelgängerin in Berlin habe? Vielleicht sollte ich mittwochs mal ins A-Trane! Ich glaube, ich schreibe jetzt vielleicht lieber nicht so detailliert, dass mir der Mann nicht so richtig gut gefallen hat, aber er war bestimmt Akademiker. Also gute Allgemeinbildung, vor allem in Sachen Jazz-Clubs in Berlin! Das war das erste besondere Ereignis mit Menschen heute.

Das zweite besondere Ereignis war bei Rossmann (in der Rosi). Ich habe Seife und Deo gekauft und da bin ich auf einmal an einem Regal vorbeigekommen, wo was Besonderes war. Etwas ganz Besonderes! Etwas, wofür ich eindeutig nicht die Zielgruppe bin! Eine Funktions-Babypuppe! Links von den Zahnpastas und rechts von den Haarfärbemitteln gab es in einem Meter Höhe (komisch, das können die kleinen Kinder dann ja gar nicht richtig sehen, fällt mir gerade auf), Schachteln mit irgendwie so rosa-lila oder hellblau angezogenen flauschigen Babypuppen mit putzigen Gesichtern. Ungefähr 40 bis 50 Zentimeter groß, vier Schachteln, immer zwei nebeneinander, und die Schachteln waren so offen, dass man richtig reingreifen konnte! Die Funktion war nämlich, dass die Babypuppe was kann, was Babypuppen „zu meiner Zeit“ nicht gekonnt haben! Ich war total neugierig, wie weit die Babypuppentechnik nun inzwischen ist, gut fünfundvierzig Jahre später, nachdem ich zuletzt mit so etwas gespielt habe. Auf der Schachtel standen wie so tags ungefähr acht verschiedene Comic-Blasen mit was drin. Zum Beispiel „Dadadada“ „Mama“ „Aua!“ „hihihihi“ usw. usf. Ich hab alles ausprobiert, es war ganz einfach! Ich habe die Babypuppe in der Schachtel fest an verschiedenen Stellen am Bauch gedrückt und an bestimmten Stellen ist ein bestimmtes Geräusch gekommen und zwar voll wie echt! Ein Audiofile wurde abgespielt mit der Aufnahme von einer echten, wirklich sehr putzigen Babystimme! Lauter Gebrabbel und Zeugs. Es nahm kein Ende! Ich konnte nicht mehr aufhören zu drücken. Es gab auch ein Schlaf- und ein Weingeräusch, aber das war langweilig. Am Lustigsten war das etwas empörte „Aua!“ Echt süß! Ich habe wirklich einen Moment überlegt, ob ich die Puppe kaufen soll. Ich glaube 11,99 Euro! Aber dann fand ich den Strampelanzug irgendwie zu unstylish und wohin damit, wenn man keine Lust mehr hat, dauernd „Aua!“ usw. zu hören? Das wird dann ja auch schnell langweilig, ich kenne mich! Na ja. Ich habe dann noch ein bißchen stereo mit den Puppen gespielt, den beiden Vordersten. Die eine hab ich weinen lassen und die andere durfte Aua machen und auch mal lachen! Das war schon eine tolle Show! Nach fünf Minuten habe ich dann aber schon alles gekannt und es hat mir gereicht. Aber toll war es doch. Ich habe viel gelacht und war guter Dinge. Insgeheim hatte ich sogar überlegt, ob ich nicht doch eine Babypuppe kaufe (obwohl ich als Kind ja ehrlich gesagt kein Babypuppentyp war – und ich fürchte auch heute nicht so richtig), also, ob ich nicht doch eine mitnehme, und ein Gaga Nielsen-Opus mache, in dem ich die Funktionen der Baby-Puppe vorführe. Ich kann ja nochmal drüber schlafen! Auf alle Fälle: ganz schön interessant, was heutzutage Babypuppenmäßig so geboten ist. Man hat nach ein paar Minuten Spielen eigentlich genau das Gefühl wie mit einem echten Baby, nur dass es anschließend nicht in die Windel kackt und nicht gefüttert werden muss. Sehr praktisch! Also ich kann die Puppe uneingeschränkt empfehlen. Noch vier Stück bei Rossmann!
Und dann auch noch nicht uninteressant, auch bei Rossmann, an der Kasse dann: hinter mir eine Frau ungefähr Anfang Dreißig, dunkelblond, sympathischer, entspannter Typ mit kleiner Tochter, ca. elf Jahre alt. Auch nett, das Mädchen, also so vom Gucken. Sagt die Mutti zur Kassiererin ganz feierlich: „HEUTE ist ein BESONDERER Tag!“ Ich auch gleich ganz gespannt wie ein Flitzebogen, was jetzt kommt. Mama: „Heute! Ihre erste Wimperntusche!“ Das Mädchen wirkte zwar noch sehr kindlich und lächelte ganz putzig dabei, man merkte aber, die Kleine hatte die Mama überredet. Das Kind war überhaupt nicht affig herausgeputzt oder überkandidelt, die Mama wirkte auch eher schlicht und praktisch und gar nicht grell. Die Wimpern der Kleinen, die blond war, waren ganz fein und sogar dunkel, aber sie wirkten nicht getuscht. Ich sage zur Mama: „Oh! Sie hat ja so schon dunkle Wimpern, auch ohne! Die hätte ICH gerne!“ Mama lacht: „da ist Wimperntusche drauf, wir haben mal ausprobiert! Aber nicht für jeden Tag! Nur mal so, gelegentlich!“ Sah sehr überzeugend echt aus und nicht angemalt. Ich sage noch: „Ja komisch oder? Farblose Wimpern kommen irgendwie nie in Mode.“ Das ganze Szenario war so entspannt und unverkrampft, dass mir so durch den Kopf ging, wie gut es die Kleine doch hat, dass sie ihre Mama lässig zu solchen Aktionen überreden kann. Man hatte auch überhaupt keinen Grund zur Befürchtung, dass da eine frühreife Lolita gezüchtet wird. Einfach nur ein neues Spielzeug, halt mal wie Buntstifte für die Wimpern. Wir haben uns fröhlich verabschiedet und raus gings auf die Rosi. Weiter durch die Sophie-Gips-Höfe, da spricht mich schon wieder einer an! Ein junger Mann, recht attraktiv! Aber diesmal nur wegen mangelnder Ortskenntnis. Ob ich mich hier auskennnen würde und wüsste, wo das „Alte Europa“ ist? Ich: „eh – gibt’s das denn überhaupt noch?“ Er: „soll wohl ganz in der Nähe…“ Dann fiel es mir wieder ein, der Laden, das Café da links vom Eingang zu den Sophie-Gips-Höfen, na klar, wo Deutschküche dransteht. Ich war da nur noch nie drin, obwohl ich seit bald vierzehn Jahren jeden Tag dran vorbeilaufe. Ein hübscher Junge, habe es ihm gezeigt, hat sich artig bedankt.
Also: ich hatte menschlichen Kontakt, heute nach meinem Tagwerk, sehr nett. Man wird bescheiden. Und dann hat sogar noch das Telefon geklingelt und ich bin sogar ran! Ich konnte nämlich Jan auf dem Display identifizieren, was ihn sehr gewundert hat, weil der doch meinte, er hätte die Rufnummernerkennung deaktiviert. War ein sehr schönes, langes Gespräch. Es hat gemenschelt! Über alles Mögliche und Gott und die Welt. Ach ja, ich wollte ihm ja noch ein paar Links raussuchen und zumailen, u. a. einen Clip mit Ellen von Unwerth, falls ich den finde. Muss ich noch machen vor dem Schlafengehen. Wegen dem ganzen Gemenschel heute gibt es also keine alten neuen Fotos vom letzten August heute, aber morgen wieder. Und dafür einen ganz schön langen Blogeintrag. Sollen sich bloß nicht beschweren, die Leser! Sonst ist Schluss hier! Morgen dann Bildchen vom Ausflug zum Bundespresseamt. Gute Nacht!

01. Januar 2013



Von A nach B. Von Alexandria nach Baalbek. Äh – falsch. Von A nach D. Von Auguststraße nach Dorotheenstraße. Da kommt man so hin: aus dem Haus von Gaga Nielsen rechts die Auguststraße entlanglaufen, Richtung Große Hamburger. Bitte überqueren, weiter bis zur Tucholskystraße, vorbei am KW. Dann bitte links abbiegen, vorbei am Keyser Soze und Stop am Eingang zur S-Bahn-Haltestelle „Oranienburger Straße“. Bitte die Treppe nach unten gehen und auf den Bahnsteig, wo die S-Bahn Richtung Friedrichstraße fährt. Es ist egal, welche man nimmt, weil auf der Seite alle über Friedrichstraße fahren müssen. Es ist auch gleich schon die nächste Haltestelle und man hätte auch fast laufen können, aber wir müssen Kräfte sparen, weil noch ein langer Ausflug vor uns liegt und die Schuhsohlen sonst unnötig abgelaufen werden. Dank BVG-Jahresabo entstehen uns keine extra Ausgaben für diese Fahrt, es ist somit eine kluge Entscheidung. Am S-Bahnhof Friedrichstraße nehmen wir den Ausgang zur Georgenstraße und laufen die Friedrichstraße entlang Richtung Dussmann-Haus. Bzw. die Richtung wo unser Modezar Harald Glööckler in seinem Penthouse residiert, das ist nämlich genau daneben. Aber ganz so weit gehen wir nicht, wir biegen bitte kurz vorher rechts in die Dorotheenstraße und laufen noch ein paar Schritte. Auf der rechten Seite, so schräg gegenüber von einem Park kommt dann das Bundespresseamt. Wir sind an unserem ersten Ziel angelangt. Dank hervorragender Gaga-Nielsen-Navigation. Ich könnte jetzt eventuell noch ein glückliches neues Jahr wünschen. Wäre vielleicht nicht verkehrt. Denn wenn ich ehrlich bin, ist heute gar nicht der 19. August 2012, sondern der 1. Januar 2013. Nur damit die Leser wissen, dass ich noch nicht komplett geistig verwirrt bin. Fühle mich übrigens den ganzen Tag schon irgendwie reichlich platt wie verkatert, trotz sehr geringfügigem Alkoholgenusses am Vortag. Mir ist, als wäre der erste Januar schon immer irgendwie unkomfortabel. Nicht der Höhepunkt von meinem Jahres-Biorhythmus. Das heißt, ab morgen wird das neue Jahr schon mal viel besser. Daher Glück auf! allen meinen Leserinnen und Lesern, die sich bis jetzt geoutet haben, haha! Die anderen müssen sich meine Glückwünsche erst noch durch umfangreiche, ansprechende Kommentartätigkeit verdienen!
http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=122138
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01. Januar 2013



Von A nach B. Von Alexandria nach Baalbek. Äh – falsch. Von A nach D. Von Auguststraße nach Dorotheenstraße. Da kommt man so hin: aus dem Haus von Gaga Nielsen rechts die Auguststraße entlanglaufen, Richtung Große Hamburger. Bitte überqueren, weiter bis zur Tucholskystraße, vorbei am KW. Dann bitte links abbiegen, vorbei am Keyser Soze und Stop am Eingang zur S-Bahn-Haltestelle „Oranienburger Straße“. Bitte die Treppe nach unten gehen und auf den Bahnsteig, wo die S-Bahn Richtung Friedrichstraße fährt. Es ist egal, welche man nimmt, weil auf der Seite alle über Friedrichstraße fahren müssen. Es ist auch gleich schon die nächste Haltestelle und man hätte auch fast laufen können, aber wir müssen Kräfte sparen, weil noch ein langer Ausflug vor uns liegt und die Schuhsohlen sonst unnötig abgelaufen werden. Dank BVG-Jahresabo entstehen uns keine extra Ausgaben für diese Fahrt, es ist somit eine kluge Entscheidung. Am S-Bahnhof Friedrichstraße nehmen wir den Ausgang zur Georgenstraße und laufen die Friedrichstraße entlang Richtung Dussmann-Haus. Bzw. die Richtung wo unser Modezar Harald Glööckler in seinem Penthouse residiert, das ist nämlich genau daneben. Aber ganz so weit gehen wir nicht, wir biegen bitte kurz vorher rechts in die Dorotheenstraße und laufen noch ein paar Schritte. Auf der rechten Seite, so schräg gegenüber von einem Park kommt dann das Bundespresseamt. Wir sind an unserem ersten Ziel angelangt. Dank hervorragender Gaga-Nielsen-Navigation. Ich könnte jetzt eventuell noch ein glückliches neues Jahr wünschen. Wäre vielleicht nicht verkehrt. Denn wenn ich ehrlich bin, ist heute gar nicht der 19. August 2012, sondern der 1. Januar 2013. Nur damit die Leser wissen, dass ich noch nicht komplett geistig verwirrt bin. Fühle mich übrigens den ganzen Tag schon irgendwie reichlich platt wie verkatert, trotz sehr geringfügigem Alkoholgenusses am Vortag. Mir ist, als wäre der erste Januar schon immer irgendwie unkomfortabel. Nicht der Höhepunkt von meinem Jahres-Biorhythmus. Das heißt, ab morgen wird das neue Jahr schon mal viel besser. Daher Glück auf! allen meinen Leserinnen und Lesern, die sich bis jetzt geoutet haben, haha! Die anderen müssen sich meine Glückwünsche erst noch durch umfangreiche, ansprechende Kommentartätigkeit verdienen!
http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=122138
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01. Februar 2012


So ungefähr, Februar in Berlin. Kalt wie eben überall im Land. Aber ganz trocken und oft Sonne, die aber temperaturmäßig nichts Erwähnenswertes ausrichtet. Kapuzenanoraks, Mützen, Schals vor dem Mund, Kälteschutzbrille. Die Menschen laufen noch schneller als sonst von da nach da, wo sie halt hinmüssen. Ich auch. Zack zack. Alles schnell, Schnell zurück ins Warme. Auch bald wieder vorbei! Hauptsache dicke Strümpfe und Socken, viele Schichten. Es gibt heutzutage sogar flauschig weiche, dickere Strumpfhosen, auch wenn sich das viele traumatisierte Menschen meiner Generation nur schwer vorstellen können. Von Falke und Ergee, so Baumwoll-Elastan-Gemisch. Bestimmt auch noch von anderen tollen Marken. Muss man mal ausprobieren. Ich kann halt immer nur über die Marken reden, die ich kenne und die guten Sachen soll man beim Namen nennen! Bin ich froh, dass ich nicht für eine Zeitung oder ein öffentliches Organ schreibe, wo man nie das Kind beim Namen nennen darf. Ich schreibe ja sowieso fast nur die Namen von Sachen, die ich gerne mag. Die anderen müssen sich halt noch mehr anstrengen, mit ihrer Spitzen-Qualitäts-Produktion!

01. Februar 2012


So ungefähr, Februar in Berlin. Kalt wie eben überall im Land. Aber ganz trocken und oft Sonne, die aber temperaturmäßig nichts Erwähnenswertes ausrichtet. Kapuzenanoraks, Mützen, Schals vor dem Mund, Kälteschutzbrille. Die Menschen laufen noch schneller als sonst von da nach da, wo sie halt hinmüssen. Ich auch. Zack zack. Alles schnell, Schnell zurück ins Warme. Auch bald wieder vorbei! Hauptsache dicke Strümpfe und Socken, viele Schichten. Es gibt heutzutage sogar flauschig weiche, dickere Strumpfhosen, auch wenn sich das viele traumatisierte Menschen meiner Generation nur schwer vorstellen können. Von Falke und Ergee, so Baumwoll-Elastan-Gemisch. Bestimmt auch noch von anderen tollen Marken. Muss man mal ausprobieren. Ich kann halt immer nur über die Marken reden, die ich kenne und die guten Sachen soll man beim Namen nennen! Bin ich froh, dass ich nicht für eine Zeitung oder ein öffentliches Organ schreibe, wo man nie das Kind beim Namen nennen darf. Ich schreibe ja sowieso fast nur die Namen von Sachen, die ich gerne mag. Die anderen müssen sich halt noch mehr anstrengen, mit ihrer Spitzen-Qualitäts-Produktion!

30. Januar 2012

Ich will es einmal so formulieren, also irgendwie positiv. Eine große Freude kann man mir immer damit machen, wenn man mir nichts Selbstgestricktes schenkt. Zum Glück besteht keinerlei akute Gefahr. Zu den Dingen, über die ich mich nicht wirklich freuen kann, gehört der Anblick von Selbstgestricktem. Weder Socken (wobei die noch das kleinste Übel sind, aber auch nichts, wofür ich aus freien Stücken Verwendung hätte), noch Schals, noch Pullover und ganz bestimmt niemals Strickjacken. Neben den kratzigen Strickstrumpfhosen meiner Kindheit, die härteste Herausforderung. Aber man soll nicht denken, das sei ja nun alles lange her, irgendwann Ende der Sechziger Jahre, Anfang der Siebziger. Damals mussten sogar arme kleine Jungs gestrickte Höschen und Hosen anziehen. Von Mutti oder Oma gestrickt. Man konnte sich ja nicht wehren. Zum Glück blieb mir eine Strickhose erspart. Aber was macht man, wenn man über ein oder sogar mehrere Blogs stolpert, in denen Abbildungen von Selbstgestricktem in allerlei Farbkombinationen, die ich persönlich nie für möglich gehalten hätte, zur Ansicht dargeboten werden. Also nicht 1969, sondern 2012. Es gibt sogar Frauen, die nicht nur freiwillig „melierte“ Wolle zu unförmigen Strickjacken mit aufdringlichen Knopfleisten verarbeiten, sondern diese Wolle auch noch selbst färben. Mit Pflanzenfasern. Da kommen dann so schöne grün-kackbraun-dunkelrot-grau-Nuancen dabei raus. Ganz apart. Fortgeschrittene spinnen die Wolle nicht nur selber, sondern schnitzen sich auch die Spindel selbst. Ein die langen, langen dunklen Wintertage ausfüllendes Hobby. Ganz oft haben die strickenden Frauen Familie, Kleinkinder (die nonstop mit neuer Ware versorgt werden müssen, sie wachsen ja so schnell raus, die lieben Kleinen) und auch Männer, von denen aber nur so am Rande die Rede ist. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendein Mann auf diesem Planeten Frauen in Strickjacken mit Holzknöpfen attraktiv findet. Was ist da los? Fressen diese nebenher laufenden Familienväter ihre ästhetische Frustration in sich hinein? Oder setzt irgendwann ein Stadium der totalen visuellen Abstumpfung ein? Hauptsache Mutti kocht und backt immer schön und nachts unter der Bettdecke ist sie ja zum Glück nackig? Okay. Ich war mal wieder zu Besuch auf einem meiner „Studien„-Blogs. Sie wissen schon. Manchmal muss es einfach raus. Ja, das Blog mit den Astlochmöbeln.

30. Januar 2012

Ich will es einmal so formulieren, also irgendwie positiv. Eine große Freude kann man mir immer damit machen, wenn man mir nichts Selbstgestricktes schenkt. Zum Glück besteht keinerlei akute Gefahr. Zu den Dingen, über die ich mich nicht wirklich freuen kann, gehört der Anblick von Selbstgestricktem. Weder Socken (wobei die noch das kleinste Übel sind, aber auch nichts, wofür ich aus freien Stücken Verwendung hätte), noch Schals, noch Pullover und ganz bestimmt niemals Strickjacken. Neben den kratzigen Strickstrumpfhosen meiner Kindheit, die härteste Herausforderung. Aber man soll nicht denken, das sei ja nun alles lange her, irgendwann Ende der Sechziger Jahre, Anfang der Siebziger. Damals mussten sogar arme kleine Jungs gestrickte Höschen und Hosen anziehen. Von Mutti oder Oma gestrickt. Man konnte sich ja nicht wehren. Zum Glück blieb mir eine Strickhose erspart. Aber was macht man, wenn man über ein oder sogar mehrere Blogs stolpert, in denen Abbildungen von Selbstgestricktem in allerlei Farbkombinationen, die ich persönlich nie für möglich gehalten hätte, zur Ansicht dargeboten werden. Also nicht 1969, sondern 2012. Es gibt sogar Frauen, die nicht nur freiwillig „melierte“ Wolle zu unförmigen Strickjacken mit aufdringlichen Knopfleisten verarbeiten, sondern diese Wolle auch noch selbst färben. Mit Pflanzenfasern. Da kommen dann so schöne grün-kackbraun-dunkelrot-grau-Nuancen dabei raus. Ganz apart. Fortgeschrittene spinnen die Wolle nicht nur selber, sondern schnitzen sich auch die Spindel selbst. Ein die langen, langen dunklen Wintertage ausfüllendes Hobby. Ganz oft haben die strickenden Frauen Familie, Kleinkinder (die nonstop mit neuer Ware versorgt werden müssen, sie wachsen ja so schnell raus, die lieben Kleinen) und auch Männer, von denen aber nur so am Rande die Rede ist. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendein Mann auf diesem Planeten Frauen in Strickjacken mit Holzknöpfen attraktiv findet. Was ist da los? Fressen diese nebenher laufenden Familienväter ihre ästhetische Frustration in sich hinein? Oder setzt irgendwann ein Stadium der totalen visuellen Abstumpfung ein? Hauptsache Mutti kocht und backt immer schön und nachts unter der Bettdecke ist sie ja zum Glück nackig? Okay. Ich war mal wieder zu Besuch auf einem meiner „Studien„-Blogs. Sie wissen schon. Manchmal muss es einfach raus. Ja, das Blog mit den Astlochmöbeln.

29. Januar 2012


Da hat wer ein Strichmännchen in den Schnee auf dem einen Auto da unten gemacht. Sieht super aus. Ich bin aber zu faul zum Fotografieren. Wahrscheinlich, weil ich schon seit ungefähr sechs Uhr auf bin. Einfach so! Bin aufgewacht und habe dies und das gemacht. Und die größte Aktion war, bis gerade eben, Wachsflecken aus dem Teppich machen, die da schon ein Weilchen sind. Gestern habe ich wieder eine Kerze umgeschmissen, beim Drübersteigen und Hinsetzen mit dem Ellbogen umgekippt. Jetzt hat es sich richtig gelohnt. Ganz schön umständlich, so viel Wachs aus dem Teppich zu kriegen. Zuerst habe ich das trockene Wachs mit einem Salatlöffel aus Edelstahl so weit wie möglich abgekratzt. Dann die Krümel weggesaugt. Und dann mit dem Bügeleisen und Zeitungs- und Einwickelpapier drübergebügelt. Muss man ein paar mal machen. Dann Ergebnis prüfen! Noch mal mit dem Salatlöffel gegen den Strich kratzen, es darf keinen weißen Schatten vom Wachs mehr geben. War aber! Also nochmal mit dem Bügeleisen drüber. Nun ist es vollbracht. Die Sonne scheint und es liegt ein bißchen erster Schnee. Was mich aber, wie ich mich kenne, nicht dazu bewegen wird, mein kuscheliges Nest zu verlassen. Auf diese Art und Weise gelingt es mir seit mittlerweile – toi! toi! toi! – drei Jahren erkältungsfrei zu überleben! Ich sehe da einen Zusammenhang. Und niemals kalt duschen! Und immer dicker Schal und Handschuhe! Und warme Füße. Habe ich, glaube ich schon letztes Jahr gepredigt, wo es wirklich ein saukalter, eisiger Winter war. Nun kriegen wir halt auch so ein paar Tage Demoversion Winter. Ist schon okay. Meinethalben Februar in der Wintervariante und dann März. Super!

Ulkiges Foto mit Hasenzähnen! An was ich da wohl wieder gedacht habe. Wahrscheinlich, dass ich beim Fotografieren öfter mal die Zähne zeigen sollte, so lange ich noch welche, also echte, habe!

29. Januar 2012

http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=109615

Als ich vorhin noch mal aus dem Fenster geguckt habe, hat jemand noch ein zweites Strichmännchen unter das andere gemalt und kommentiert. Wie im Blog! Cool. Dann habe ich doch den Fotoapparat aus dem Schlafzimmer geholt und das inzwischen wieder verschwundene Werk für die Ewigkeit festgehalten. Und die Schaufel Schnee auf den Dachziegeln und dem Balkon. Demoversion Winter halt, völlig okay. Ich habe sogar kurz die Balkontür aufgemacht, um den Grashalm und den Schnee ein bißchen näher abzulichten. Dann aber gleich wieder zu und fix zurück ins Warme! Ich war bestimmt zwanzig Sekunden an der kalten Luft! Hoffentlich gibt das keine Lungenentzündung! Schnell noch einen Apfel extra gegessen, als zusätzlichen Abwehrschutz!

29. Januar 2012


Da hat wer ein Strichmännchen in den Schnee auf dem einen Auto da unten gemacht. Sieht super aus. Ich bin aber zu faul zum Fotografieren. Wahrscheinlich, weil ich schon seit ungefähr sechs Uhr auf bin. Einfach so! Bin aufgewacht und habe dies und das gemacht. Und die größte Aktion war, bis gerade eben, Wachsflecken aus dem Teppich machen, die da schon ein Weilchen sind. Gestern habe ich wieder eine Kerze umgeschmissen, beim Drübersteigen und Hinsetzen mit dem Ellbogen umgekippt. Jetzt hat es sich richtig gelohnt. Ganz schön umständlich, so viel Wachs aus dem Teppich zu kriegen. Zuerst habe ich das trockene Wachs mit einem Salatlöffel aus Edelstahl so weit wie möglich abgekratzt. Dann die Krümel weggesaugt. Und dann mit dem Bügeleisen und Zeitungs- und Einwickelpapier drübergebügelt. Muss man ein paar mal machen. Dann Ergebnis prüfen! Noch mal mit dem Salatlöffel gegen den Strich kratzen, es darf keinen weißen Schatten vom Wachs mehr geben. War aber! Also nochmal mit dem Bügeleisen drüber. Nun ist es vollbracht. Die Sonne scheint und es liegt ein bißchen erster Schnee. Was mich aber, wie ich mich kenne, nicht dazu bewegen wird, mein kuscheliges Nest zu verlassen. Auf diese Art und Weise gelingt es mir seit mittlerweile – toi! toi! toi! – drei Jahren erkältungsfrei zu überleben! Ich sehe da einen Zusammenhang. Und niemals kalt duschen! Und immer dicker Schal und Handschuhe! Und warme Füße. Habe ich, glaube ich schon letztes Jahr gepredigt, wo es wirklich ein saukalter, eisiger Winter war. Nun kriegen wir halt auch so ein paar Tage Demoversion Winter. Ist schon okay. Meinethalben Februar in der Wintervariante und dann März. Super!

Ulkiges Foto mit Hasenzähnen! An was ich da wohl wieder gedacht habe. Wahrscheinlich, dass ich beim Fotografieren öfter mal die Zähne zeigen sollte, so lange ich noch welche, also echte, habe!

22. Januar 2012


Wenn man über das erschrickt, was man verloren hat, weil man sich einen Moment umgedreht hat und zurückgeschaut, ist es gut, sich gleich danach wieder in die andere Richtung zu drehen und nachzuschauen, ob nicht auch etwas gewachsen ist, mehr geworden ist. Etwas an Gutem nachgewachsen ist. Vielleicht sogar daraus. Aus der erstickten oder kranken oder abgeschnittenen Wurzel. Zum Beispiel kann es sein, dass etwas ganz Neues an derselben Stelle keimt. Vielleicht ein Gewächs, das besser mit dem Erdboden zurechtkommt, als das alte, das man zum Blühen bringen wollte. Das keinen Extra-Dünger braucht, von dem man nicht weiß, wo man ihn herkriegen soll. Oh weh, ich verheddere mich in einem Metapherngestrüpp, wenn ich weiterschreibe. Ich sehe etwas Verlorenes, eine Art verlorenes Barbiepuppenschloss. Pink und Orange. Und Schwarz. So ein schräges Hippie-Barbie-Puppen-Rocker-Gruftie-Schloss. Aber die schwarzpinkorange Hippie-Barbie ist noch da. Das bin ich. Sie hat keine albernen Blumen mehr auf den Sonnenbrillengläsern. Ein bißchen souveräner ist sie geworden. Unerschütterlicher. Und sehr stark. Sie hat wieder ein bißchen mehr gesehen, durch die transparenten bunten Tücher in ihrem Elfenbeinturm und kann noch besser die Wirklichkeit erkennen. Das ist ein Gewinn, weil man dann weniger verlieren kann und einen Bagger nicht mehr mit einem Einhorn verwechselt. Oder so ähnlich. Vergessen Sie diesen Eintrag. Der ist nur für mich allein daheim bestimmt. Ich kann derlei wirre Blogeinträge mit kryptischem Geschwafel auf den Tod nicht ausstehen! Zur Strafe bleibt der Eintrag stehen, als Mahnmal!

22. Januar 2012

Heller ist schon schöner. Es muss nicht sonnig sein, aber so eine Ahnung davon hinter den Wolken ist doch inspirierender als die betonierte Wolkendecke, wenn man gerade keine Sachen vorhat, die sich nur vor dem Computer abspielen. Aber sogar dann. Ich bin gestern ganz früh schlafen gegangen, weil es den ganzen Tag so halbdunkel war und dann schon früh komplett. Mit Buch kurz nach Neun Uhr ins Bett, ein bißchen lesen und dann weg. Das ist eine zuverlässige Einschlaftechnik, so ein bißchen seitlich zur Lampe neben dem Bett gedreht, damit der kleine Lichtschein gerade auf die eine Buchseite fällt, die ich lese. Nach spätestens fünf Seiten merke ich, dass ich nur noch Buchstaben scanne und nichts mehr von der Geschichte mitkriege seit einer Weile, egal wie spannend das Buch ist. Dann klappe ich zu und mache die Lampe aus und bin nach wenigen Sekunden weg. Ja, heute ist es heller. Wenn die Sonne ein bißchen wärmend dabei wäre, würde ich vielleicht zum Trödelmarkt am Siebzehnten Juni fahren oder zu dem an der Museumsinsel. Ich hätte nämlich gerne eine Psyche. Jawohl, eine Psyche. Scheinbar einer der wenigen Begriffe bei Wikipedia, der nicht in dem Zusammenhang vertreten ist, den ich meine. Ich habe das auch gerade erst gelernt. Als Psyche hat man früher unter anderem auch ein kleines Möbel bezeichnet, das hauptsächlich aus einem schwenkbaren Frisier- oder Schminkspiegel mit einer kleinen Schublade unter dem Fuß besteht, aber ohne Tischbeine.

Am liebsten hätte ich eine Psyche aus einem schönen Holz, vielleicht Wurzelholz, Art Déco oder sehr schnörkelloses Biedermeier. Kirschbaum wäre auch schön. Und nicht zu groß. Hab schon das ganze Internet durchgeschaut. Eine schlichtere ist dabei, kostet stolze fünfhundertachtzig Euro, Biedermeier. Die ist mir allerdings zu groß. Ich mache mich nämlich am liebsten bequem im Sitzen zurecht, nicht im Badezimmer vor dem Spiegel. Im Stehen ist mir zu unbequem. Ich sitze lieber mit einem kleinen Standspiegel am Küchentisch, mit dem heißen Kaffee neben mir und mache alles ganz in Ruhe. Haare föhnen, Wimpern tuschen. Rummalen. Ich liebe dieses Ritual. Mein Spiegel hat einen kleinen Sprung, schon eine Weile. Er ist ganz schön, aber seit ich realisiert habe, dass es auch alte Psychen gibt, bin ich daran interessiert, eine besonders schöne zu finden. Ich bin drauf gekommen, als ich vorhin einen kurzen Film über das blaue Haus von Frida Kahlo gesehen habe und in einer kurzen Sequenz [bei 4:37] war ein besonders schöner Spiegel auf einem Fuß zu sehen und daneben Farben und Pinsel. Ich dachte einen Moment, das wäre ihr Frisiertisch gewesen, aber als ich das Standbild genau betrachtete, erkannte ich, dass es keine Schminkpinsel und -Farben waren sondern ihre Malsachen. Klar, sie brauchte ja einen Spiegel für ihre Selbstportraits. So ein Spiegel wie der von Frida wäre auch schön, nur nicht zu schnörkelig, das ist nicht mein Fall. Aber mit Schublade unten dran ist noch besser. Dann sind die Malsachen schon immer dabei. Vielleicht schaue ich nächstes Wochenende mal auf unseren schönen Flohmärkten. Außerdem muss man da ja dann ordentlich Bargeld mitnehmen. Ich schätze mal, dass man technisch noch nicht so fortgeschritten ist, um an den Tapeziertischen mit EC- oder Visakarte bezahlen zu können. Fände ich schön, wenn ich mir von meinen kleinen Ersparnissen eine Psyche kaufen könnte.
P.S. gerade überlegt, vielleicht kommt von dem alten Möbel ja sogar die gebräuchliche Metapher einen Sprung in der Psyche haben.

19. Januar 2012

http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=109615
Kleines DschungelBuch. Die meisten Kreaturen wollte keiner mehr haben und ich habe sie vor dem Mülleimer gerettet. Der komische Kaktus, der auf einmal so grüne Blätter aus der Seite kriegt, nach vielen Jahren, ist lieblos in einer Art Raucher-Aufenthaltsraum verkümmert. Dann wurde das Rauchen verboten und alles ausgeräumt und gestrichen und das stachelige Wesen stand ziemlich eklig nach altem Rauch müffelnd in einer schattigen Ecke, von niemandem gepflegt, aber man war wohl auch zu faul den einen Meter hohen vergammelten Kaktus irgendwo zu begraben, geschweige denn zu retten. Mir tat er leid und ich wollte sehen, ob er nach all den Jahren des Kränkelns gesund und kräftig werden könnte. So ein großer Kaktus ist teuer! Ich habe ihn erst mal kräftig abgeduscht und ausgelüftet und in einen guten Topf mit so kleinen Wüstensteinchen. Das scheint er zu mögen, er ist ganz fit und kriegt auf einmal diese Blätter auf der Seite, wie eine kleine Diva mit einem Fächer oder einer Blume im Haar. Die anderen Gewächse sind auch irgendwo gefunden oder aussortiert worden. Nur die Agave und den Bambus hab ich mal gekauft. Alle anderen Sachen, die ich nicht identifizieren kann, sind ganz von selber gewachsen. Einen Grapefruitbaum habe ich erst nach Monaten identifiziert, an den Blättern und Stacheln. Ich schmeiße immer die Obstkerne in die Blumentöpfe. Manchmal aus zwei bis drei Metern Entfernung. Ich habe deswegen jede Menge Orangenbaumkinder, in allen Größen. Wenn also wer einen braucht. Dass es Orangenbäumchen sind, kann ich deswegen so sicher sagen, weil ich keine Zitronen esse und auch keine Mandarinen und Grapefruit nur ganz selten, alle zwei Jahre. In den nächsten Monaten dürften allerdings einige Pflaumenbäumchen das Licht der Welt meiner Wohnung entdecken, da hab ich einiges verteilt, in den letzten Wochen. Gießen ist so eine Gefühlssache. Früher ist mir viel eingegangen, weil ich überbemüht war, eben immer viel, viel zu gießen und hab manches Pflänzchen wohl ertränkt. Jetzt habe ich scheinbar nur Pflanzen und Gestrüpp, das nichts groß übel nimmt. Ich kann auch mal zwei Wochen verreisen, vorher schön gießen und wenn ich nach Hause komme, können sie wieder gut was vertragen aber keiner ist tot. Und auf dem Balkon, hinten raus, hab ich sowieso nur Zeugs aus dem Wald und was da eben wachsen mag. So Heckmeck gibt es bei mir nicht, mit Pflanzen im Frühling raus und im Winter rein. Das ist mir alles zu umständlich. Ich wollte ausnahmsweise in diesem Sommer meinem Grapefruitbaum eine Sommerfrische auf dem Südbalkon bescheren, als besondere Zuwendung. Keine gute Idee! Ich musste ihn anbinden, am Dach, so windig war es in seiner Zwei-Meter-Höhe, der knalligen Südsonne und dem Wind ausgesetzt. Er hat ganz beleidigt und vertrocknet ausgeschaut. Die Blätter sind immer blasser geworden und dann sind welche abgefallen und ich habe Panik gekriegt. Er sah schon halb tot aus. Dann hab ich ihn wieder reingestellt, nach mehrwöchiger Sommer-Tortur im Freien. Er hat sich sofort berappelt. Kein einziges neues Blatt hat er draußen gekriegt, im Gegenteil! Und sonst, voher, dauernd neue! Alle Nase lang! Ich hatte ein ganz schlechtes Gewissen. Und dann war er endlich wieder an seinem windgeschützen Platz an der Fensterscheibe zum Balkon und schon nach drei Tagen hat er wie verrückt angefangen, neue kleine Blätter zu machen. Ich habe fast geweint! Und nach zwei Wochen hab ich die Blätter gezählt. Siebzehn neue Blätter! Und große Blätter! Das war wahrscheinlich einer der schönsten Momente im letzten Jahr. Also ich bin eine faule aber bemühte Gärtnerin von meinem kleinen Dschungel. Ich denke, recht viel besser als bei mir ist es woanders auch nicht! Ebendrum.

19. Januar 2012

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Kleines DschungelBuch. Die meisten Kreaturen wollte keiner mehr haben und ich habe sie vor dem Mülleimer gerettet. Der komische Kaktus, der auf einmal so grüne Blätter aus der Seite kriegt, nach vielen Jahren, ist lieblos in einer Art Raucher-Aufenthaltsraum verkümmert. Dann wurde das Rauchen verboten und alles ausgeräumt und gestrichen und das stachelige Wesen stand ziemlich eklig nach altem Rauch müffelnd in einer schattigen Ecke, von niemandem gepflegt, aber man war wohl auch zu faul den einen Meter hohen vergammelten Kaktus irgendwo zu begraben, geschweige denn zu retten. Mir tat er leid und ich wollte sehen, ob er nach all den Jahren des Kränkelns gesund und kräftig werden könnte. So ein großer Kaktus ist teuer! Ich habe ihn erst mal kräftig abgeduscht und ausgelüftet und in einen guten Topf mit so kleinen Wüstensteinchen. Das scheint er zu mögen, er ist ganz fit und kriegt auf einmal diese Blätter auf der Seite, wie eine kleine Diva mit einem Fächer oder einer Blume im Haar. Die anderen Gewächse sind auch irgendwo gefunden oder aussortiert worden. Nur die Agave und den Bambus hab ich mal gekauft. Alle anderen Sachen, die ich nicht identifizieren kann, sind ganz von selber gewachsen. Einen Grapefruitbaum habe ich erst nach Monaten identifiziert, an den Blättern und Stacheln. Ich schmeiße immer die Obstkerne in die Blumentöpfe. Manchmal aus zwei bis drei Metern Entfernung. Ich habe deswegen jede Menge Orangenbaumkinder, in allen Größen. Wenn also wer einen braucht. Dass es Orangenbäumchen sind, kann ich deswegen so sicher sagen, weil ich keine Zitronen esse und auch keine Mandarinen und Grapefruit nur ganz selten, alle zwei Jahre. In den nächsten Monaten dürften allerdings einige Pflaumenbäumchen das Licht der Welt meiner Wohnung entdecken, da hab ich einiges verteilt, in den letzten Wochen. Gießen ist so eine Gefühlssache. Früher ist mir viel eingegangen, weil ich überbemüht war, eben immer viel, viel zu gießen und hab manches Pflänzchen wohl ertränkt. Jetzt habe ich scheinbar nur Pflanzen und Gestrüpp, das nichts groß übel nimmt. Ich kann auch mal zwei Wochen verreisen, vorher schön gießen und wenn ich nach Hause komme, können sie wieder gut was vertragen aber keiner ist tot. Und auf dem Balkon, hinten raus, hab ich sowieso nur Zeugs aus dem Wald und was da eben wachsen mag. So Heckmeck gibt es bei mir nicht, mit Pflanzen im Frühling raus und im Winter rein. Das ist mir alles zu umständlich. Ich wollte ausnahmsweise in diesem Sommer meinem Grapefruitbaum eine Sommerfrische auf dem Südbalkon bescheren, als besondere Zuwendung. Keine gute Idee! Ich musste ihn anbinden, am Dach, so windig war es in seiner Zwei-Meter-Höhe, der knalligen Südsonne und dem Wind ausgesetzt. Er hat ganz beleidigt und vertrocknet ausgeschaut. Die Blätter sind immer blasser geworden und dann sind welche abgefallen und ich habe Panik gekriegt. Er sah schon halb tot aus. Dann hab ich ihn wieder reingestellt, nach mehrwöchiger Sommer-Tortur im Freien. Er hat sich sofort berappelt. Kein einziges neues Blatt hat er draußen gekriegt, im Gegenteil! Und sonst, voher, dauernd neue! Alle Nase lang! Ich hatte ein ganz schlechtes Gewissen. Und dann war er endlich wieder an seinem windgeschützen Platz an der Fensterscheibe zum Balkon und schon nach drei Tagen hat er wie verrückt angefangen, neue kleine Blätter zu machen. Ich habe fast geweint! Und nach zwei Wochen hab ich die Blätter gezählt. Siebzehn neue Blätter! Und große Blätter! Das war wahrscheinlich einer der schönsten Momente im letzten Jahr. Also ich bin eine faule aber bemühte Gärtnerin von meinem kleinen Dschungel. Ich denke, recht viel besser als bei mir ist es woanders auch nicht! Ebendrum.

11. Januar 2012

Bitte nicht meine dumme Angewohnheit übernehmen, sich niemals für Kündigungsfristen von freudig geschlossenen Verträgen zu interessieren. Will ich gar nicht weiter ausführen. Passt nicht so super zu meinen Ersparnisbestrebungen im guten neuen Jahr, aber das nenne ich dann immer euphemistisch Lehrgeld. Wird mir nimmer mehr passieren! Egal. Stets will ich aus meinen Fehlern lernen. Ich wäre auch so eine Kandidatin für irgendeine Knalltüte heiraten und dann aus, finito und ich habe irgendwelche dummen Sachen unterschrieben, in meiner für-immer-und-ewig-Verliebtheit. Oh je oh je. Besser, dass ich nie jemanden geehelicht habe. Die Tendenz zeichnet sich bei mir schon vorher ab, bevor das überhaupt ein Thema sein könnte. Dieses Unterstützende, Solidarische, stets hilfreich zur Stelle. Ein Problem, das ich jedenfalls gerade nicht habe. Wenn man es hat, nimmt man es meistens gar nicht wahr, das Materielle ist ja so ein schnödes, weltliches Thema, Hauptsache alles fließt usw. usf. und meine rosa Träumereien kriegen Futter. Dass ich jemals bei der Hinwendung zu Männern auf ihre materiellen Verhältnisse geachtet hätte, kann mir wirklich niemand nachsagen. Heute auch noch nicht. Aber ich bin vielleicht sensibilisiert, was den Ehrgeiz angeht, sich aus eigener Kraft zu erhalten. Ich deute das inzwischen auch als eine Art Charakterstärke, einen Zug von Rücksichtnahme, den Willen zu zeigen, in einem ausgewogenen Maß zu geben und zu beanspruchen. Zeit zu investieren, um einen gesellschaftlichen Beitrag zu liefern, der gebraucht und gefragt ist, nicht nur selbstgefällig egozentrisch zu definieren, welche Gegenleistung andere als brauchbar verifizieren sollen, weil es der bequemere Weg ist und dann griesgrämig Beschwerde führen, wenn die Hokuspokus-Ich-AG keine Kundschaft findet. Ich bin da erstaunlich streng, stelle ich fest. Ich habe größten Respekt vor den Menschen, die sich nicht zu schade sind, einfache aber notwendige und von mir hochgradig geschätzte Dienstleistungen zu erbringen, zum Beispiel an der Kasse von Aldi oder bei der Müllabfuhr. Die größten Helden des Alltags haben meistens keinen bekannten Namen. Da gab es neulich bei dieser Bambiverleihung den Preis für Menschen, die ehrenamtlich arbeiten. Großartig. Dagegen diese ganzen Poser-Jobs, wo nichts wirklich Notwendiges zustande kommt, diese ganzen Consultants und Blablabla-Berater. Täte sich die Erde auf, keiner würde auch nur einen vermissen. Außer vielleicht privat, haha. War da was? Nö.
Ein Hoch auf alle wahren Arbeiter und Arbeiterinnen. Ein Hoch auf alle Aldi-Kassiererinnen und die Damen und Herren hinter der Theke bei Butter Lindner. Und die Jungs von der BSR. Ich liebe, ehre und achte euch. Und alle Bus- und Taxifahrer. Und die ganzen anderen, die dauernd irgendetwas machen, damit Berlin funktioniert. Ich schließe alle Köche, Bäcker, Lieferanten, Kellner, Sanitäter, Handwerker, Montierer, Installateure, Pförtner, Friseure, Verkäuferinnen, Regaleinräumerinnen und Reinigungskräfte in mein Gute-Nacht-Gebet ein. Heute, morgen und immerdar. AMEN.

15. Januar 2012


Das Wochenende ist nun vorbei, bitte machen Sie sich bettfertig! Ich natürlich auch. Keiner ist ausgenommen. Davon ausgehend, dass hier keine Tagediebe mitlesen! Aber selbst wenn, gilt diese Empfehlung auch für Menschen mit unbegrenzter Tagesfreizeit, da ich aus eigener Erfahrung versichern kann, ein Tagesablauf frei von jeder Verpflichtung führt auf Dauer zur Verlotterung. Doch, doch. Man will es nicht wahrhaben, aber so ist es. Seinerzeit, also vor ungefähr fünfundwanzig Jahren, als ich wenig Veranlassung hatte, vor – sagen wir halbdrei – am Nachmittag aufzustehen, war ich im Anschluss vollauf damit beschäftigt, den damals noch auf achtzehn Uhr terminierten Ladenschluss nicht zu versäumen, sprich die letzte Möglichkeit abzupassen, die notwendigsten Sachen für das in den Abendstunden angedachte Frühstück zu erwerben. Das war vielleicht ein Stress. Ich war vollauf beschäftigt, es war praktisch kaum, bzw. nur unter absolutem Hochdruck zu schaffen. Ich hätte wirklich nicht gewusst, wann ich da noch hätte arbeiten sollen. Nach ausgiebigem Frühstück, man musste bereits Licht anmachen, war ich dann vollumfänglich mit der Aufgabe beschäftigt, mir zu überlegen, was ich zum Ausgehen anziehen soll. Schließlich wollte man nicht zweimal hintereinander in denselben Klamotten auftreten. Mit Auftreten meine ich jetzt nicht etwa ein Bühnenengagement, obwohl es schon auch einen gewissen Performance-Charakter hatte, jede zweite Nacht möglichst aufsehenerregend im Dschungel und im Anschluss in der Dominabar einzulaufen. Ich denke, ich habe es immer ganz gut hingekriegt, aber das war natürlich mit jeder Menge Vorarbeit verbunden. Ständig musste man sich neue Kombinationen der vorhandenen Abendgarderobe überlegen. Ein Glück, dass es damals schon Second Hand-Klamotten zum Kilopreis gab, da war ich dann glücklicherweise in Sachen Extravaganz immer ganz vorne mit dabei. Dann natürlich das Make up. Da musste ordentlich was drauf, schon wegen der Augenringe und dann schluckt die Beleuchtung in diesen schummrigen Etablissements ja auch unheimlich Farbe. Es war schon auch eine schöne Zeit, aber auf Dauer doch recht anstrengend. Denn wie bereits erwähnt, konnte ich diese Bühnenleistung nur jede zweite Nacht zu hundert Prozent absolvieren. Da man orts- und situationsbedingt genötigt war, das eine oder andere alkoholhaltige Getränk zu sich zu nehmen, sowie aus Solidarität und um die Form zu wahren, an der einen oder anderen Tüte gezogen hat, gab es im Anschluss einen nicht unbeträchtlichen Erholungsbedarf. Leider stand der zeitliche Aufwand, den man benötigte, um die verschiedenen Flüssigkeiten und Substanzen einzunehmen, in keinem Verhältnis zu den Bemühungen des Körpers, die Sachen wieder loszuwerden, um wieder aufs Neue loszulegen. Eine Nacht durchfeiern, eineinhalb Tage durchschlafen, im Anschluss erholen. Es war in jedem Fall ein hartes Stück Arbeit, das mir rückblickend irgendwann einfach zu anstrengend geworden ist. Burn out! Deswegen war irgendwann Schluss mit dem stressigen Nachtleben und dem Tagediebstahl! Ja gut, man mag mir nachsagen, ich bin da in gewisser Hinsicht bequem und leistungsunwillig. Sei’s drum! Es ist mir einfach zu anstrengend und außerdem bin ich seit geraumer Zeit in dem Alter, wo man mit jedem zusätzlichen Stündchen Nachtschlaf bei Tageslicht um mindestens ein Jahr besser aussieht. Nein, ich will nicht schreiben jünger, aber besser eben! Deswegen: Gute Nacht!

15. Januar 2012


Das Wochenende ist nun vorbei, bitte machen Sie sich bettfertig! Ich natürlich auch. Keiner ist ausgenommen. Davon ausgehend, dass hier keine Tagediebe mitlesen! Aber selbst wenn, gilt diese Empfehlung auch für Menschen mit unbegrenzter Tagesfreizeit, da ich aus eigener Erfahrung versichern kann, ein Tagesablauf frei von jeder Verpflichtung führt auf Dauer zur Verlotterung. Doch, doch. Man will es nicht wahrhaben, aber so ist es. Seinerzeit, also vor ungefähr fünfundwanzig Jahren, als ich wenig Veranlassung hatte, vor – sagen wir halbdrei – am Nachmittag aufzustehen, war ich im Anschluss vollauf damit beschäftigt, den damals noch auf achtzehn Uhr terminierten Ladenschluss nicht zu versäumen, sprich die letzte Möglichkeit abzupassen, die notwendigsten Sachen für das in den Abendstunden angedachte Frühstück zu erwerben. Das war vielleicht ein Stress. Ich war vollauf beschäftigt, es war praktisch kaum, bzw. nur unter absolutem Hochdruck zu schaffen. Ich hätte wirklich nicht gewusst, wann ich da noch hätte arbeiten sollen. Nach ausgiebigem Frühstück, man musste bereits Licht anmachen, war ich dann vollumfänglich mit der Aufgabe beschäftigt, mir zu überlegen, was ich zum Ausgehen anziehen soll. Schließlich wollte man nicht zweimal hintereinander in denselben Klamotten auftreten. Mit Auftreten meine ich jetzt nicht etwa ein Bühnenengagement, obwohl es schon auch einen gewissen Performance-Charakter hatte, jede zweite Nacht möglichst aufsehenerregend im Dschungel und im Anschluss in der Dominabar einzulaufen. Ich denke, ich habe es immer ganz gut hingekriegt, aber das war natürlich mit jeder Menge Vorarbeit verbunden. Ständig musste man sich neue Kombinationen der vorhandenen Abendgarderobe überlegen. Ein Glück, dass es damals schon Second Hand-Klamotten zum Kilopreis gab, da war ich dann glücklicherweise in Sachen Extravaganz immer ganz vorne mit dabei. Dann natürlich das Make up. Da musste ordentlich was drauf, schon wegen der Augenringe und dann schluckt die Beleuchtung in diesen schummrigen Etablissements ja auch unheimlich Farbe. Es war schon auch eine schöne Zeit, aber auf Dauer doch recht anstrengend. Denn wie bereits erwähnt, konnte ich diese Bühnenleistung nur jede zweite Nacht zu hundert Prozent absolvieren. Da man orts- und situationsbedingt genötigt war, das eine oder andere alkoholhaltige Getränk zu sich zu nehmen, sowie aus Solidarität und um die Form zu wahren, an der einen oder anderen Tüte gezogen hat, gab es im Anschluss einen nicht unbeträchtlichen Erholungsbedarf. Leider stand der zeitliche Aufwand, den man benötigte, um die verschiedenen Flüssigkeiten und Substanzen einzunehmen, in keinem Verhältnis zu den Bemühungen des Körpers, die Sachen wieder loszuwerden, um wieder aufs Neue loszulegen. Eine Nacht durchfeiern, eineinhalb Tage durchschlafen, im Anschluss erholen. Es war in jedem Fall ein hartes Stück Arbeit, das mir rückblickend irgendwann einfach zu anstrengend geworden ist. Burn out! Deswegen war irgendwann Schluss mit dem stressigen Nachtleben und dem Tagediebstahl! Ja gut, man mag mir nachsagen, ich bin da in gewisser Hinsicht bequem und leistungsunwillig. Sei’s drum! Es ist mir einfach zu anstrengend und außerdem bin ich seit geraumer Zeit in dem Alter, wo man mit jedem zusätzlichen Stündchen Nachtschlaf bei Tageslicht um mindestens ein Jahr besser aussieht. Nein, ich will nicht schreiben jünger, aber besser eben! Deswegen: Gute Nacht!

15. Januar 2012


Aber gestern war auch endlich Tag der Krankabine! Das Lied von Hilde trifft es schon sehr gut. Ich lebe wirklich seit ich hier bin zwischen Kränen. Fast immer zerschneidet ein gelber Arm eines Krans den Himmel aus mindestens einem Fenster. Manchmal sind die Bewegungen so dicht über meinem Balkon nach hinten raus, das sich die riesigen Arme wie gigantische Dinosaurier über mich zu beugen scheinen. Aber sie haben keine Grasbüschel im Maul sondern tonnenschwere Betongewichte. Sie bewegen sich wie in Zeitlupe, sehr gezielt und elegant. Ganz ruhig, mit einer exakten Choreographie. Ich habe mich ganz und gar daran gewöhnt. Im letzten Winter wäre es nicht möglich gewesen, eine Krankabine zu fotografieren. Viel zu viel Eis und Schnee. Aber in diesem Januar wird fleißig weiter gewerkelt. Die FR.tronic-Kabine gehört zum Kran der Baustelle, die ich mit einiger Aufregung beobachte. Hier entsteht das Berliner Architektenbüro von Sir David Chipperfield, dem letzten Preisträger des Mies van der Rohe Award for European Architecture. Seine Baustelle schräg vor dem Küchenfenster zu haben, macht mich ein bißchen stolz, obwohl ich in keinster Weise daran beteiligt bin. Es ist ein erhebendes Gefühl, dass er der Ecke derart die Ehre gibt und vor meinen Augen an einem Haus gebastelt wird, das er entworfen hat und in dem er an seinen europäischen Projekten arbeiten wird, wenn er nicht gerade in London oder Mailand oder Shanghai herumbastelt!
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15. Januar 2012


Den Blick nach Norden gerichtet, zeigt sich der Himmel Blau. Und im Osten. Heute auch. Gestern in der Auguststraße. Aus der Tür vom Balkon im Norden und aus dem Badezimmerfenster. Die Mauer begrenzt im hinteren Bereich die Südterrasse meiner netten Nachbarin. Ich schätze sie etwas jünger als mich. Wir tauschen nette Sätze im Fahrstuhl, ich weiß sonst nichts über sie, außer dass sie ein ziemlich cooler Typ ist und sie einen ziemlich interessanten Job zu haben scheint, weil sie mal mit einer großen Reisetasche mit mir auf den Aufzug nach unten wartete und ich fragte, ob sie in Urlaub fährt und sie meinte, nicht ganz. Beruflich, nach Australien. Ich habe mich dann aber nicht getraut, weiter nachzufragen. Und im Sommer hat sie öfter Besuch auf der Terrasse, mit dem sie Englisch spricht. Sie ist aber selber Berlinerin, sie hat diesem typischen Tonfall, den echte Berliner haben, auch wenn sie Hochdeutsch sprechen. Und neulich als Wahl war, sind wir zeitgleich auf den letzten Drücker losgedüst, in die Kastanienschule um die Ecke, in der Gipsstraße. Sie ist so schön zurückhaltend und unaufdringlich ohne dabei schüchtern zu wirken. Sehr angenehm. Und sie bohrt kein einziges Loch in die Wand, seit sie da wohnt. Auch schon ein paar Jahre. Ich glaube, ich bin mittlerweile die langjährigste Mieterin in unserem Haus. Sie hält es aber auch schon relativ lange hier aus. Wüsste gerade auch keinen Grund, woanders hinzuziehen. Eine Zeit lang dachte ich vorübergehend darüber nach, mir ein Häuschen in ländlicher Umgebung zu mieten, mit uneinsehbarem kleinen Garten. Aber das mit dem uneinsehbar war in meiner Preisliga nicht zu verwirklichen. Dann habe ich die Idee beiseite gelegt. Kein Gedanke mehr. Ich danke dem lieben Gott, dass ich so ein gutes Versteck gefunden habe. Blauen Himmel zu sehen und dabei nicht gesehen zu werden, ist eines der schönsten Dinge auf der Welt.
http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=109615

11. Januar 2012

Bitte nicht meine dumme Angewohnheit übernehmen, sich niemals für Kündigungsfristen von freudig geschlossenen Verträgen zu interessieren. Will ich gar nicht weiter ausführen. Passt nicht so super zu meinen Ersparnisbestrebungen im guten neuen Jahr, aber das nenne ich dann immer euphemistisch Lehrgeld. Wird mir nimmer mehr passieren! Egal. Stets will ich aus meinen Fehlern lernen. Ich wäre auch so eine Kandidatin für irgendeine Knalltüte heiraten und dann aus, finito und ich habe irgendwelche dummen Sachen unterschrieben, in meiner für-immer-und-ewig-Verliebtheit. Oh je oh je. Besser, dass ich nie jemanden geehelicht habe. Die Tendenz zeichnet sich bei mir schon vorher ab, bevor das überhaupt ein Thema sein könnte. Dieses Unterstützende, Solidarische, stets hilfreich zur Stelle. Ein Problem, das ich jedenfalls gerade nicht habe. Wenn man es hat, nimmt man es meistens gar nicht wahr, das Materielle ist ja so ein schnödes, weltliches Thema, Hauptsache alles fließt usw. usf. und meine rosa Träumereien kriegen Futter. Dass ich jemals bei der Hinwendung zu Männern auf ihre materiellen Verhältnisse geachtet hätte, kann mir wirklich niemand nachsagen. Heute auch noch nicht. Aber ich bin vielleicht sensibilisiert, was den Ehrgeiz angeht, sich aus eigener Kraft zu erhalten. Ich deute das inzwischen auch als eine Art Charakterstärke, einen Zug von Rücksichtnahme, den Willen zu zeigen, in einem ausgewogenen Maß zu geben und zu beanspruchen. Zeit zu investieren, um einen gesellschaftlichen Beitrag zu liefern, der gebraucht und gefragt ist, nicht nur selbstgefällig egozentrisch zu definieren, welche Gegenleistung andere als brauchbar verifizieren sollen, weil es der bequemere Weg ist und dann griesgrämig Beschwerde führen, wenn die Hokuspokus-Ich-AG keine Kundschaft findet. Ich bin da erstaunlich streng, stelle ich fest. Ich habe größten Respekt vor den Menschen, die sich nicht zu schade sind, einfache aber notwendige und von mir hochgradig geschätzte Dienstleistungen zu erbringen, zum Beispiel an der Kasse von Aldi oder bei der Müllabfuhr. Die größten Helden des Alltags haben meistens keinen bekannten Namen. Da gab es neulich bei dieser Bambiverleihung den Preis für Menschen, die ehrenamtlich arbeiten. Großartig. Dagegen diese ganzen Poser-Jobs, wo nichts wirklich Notwendiges zustande kommt, diese ganzen Consultants und Blablabla-Berater. Täte sich die Erde auf, keiner würde auch nur einen vermissen. Außer vielleicht privat, haha. War da was? Nö.
Ein Hoch auf alle wahren Arbeiter und Arbeiterinnen. Ein Hoch auf alle Aldi-Kassiererinnen und die Damen und Herren hinter der Theke bei Butter Lindner. Und die Jungs von der BSR. Ich liebe, ehre und achte euch. Und alle Bus- und Taxifahrer. Und die ganzen anderen, die dauernd irgendetwas machen, damit Berlin funktioniert. Ich schließe alle Köche, Bäcker, Lieferanten, Kellner, Sanitäter, Handwerker, Montierer, Installateure, Pförtner, Friseure, Verkäuferinnen, Regaleinräumerinnen und Reinigungskräfte in mein Gute-Nacht-Gebet ein. Heute, morgen und immerdar. AMEN.

08. Januar 2012


Gestern, am Samstag war ich nach sehr langer Zeit wieder einmal im KaDeWe. Vorher ein kleiner Schlenker zum Alex, bei Galeria Kaufhof was gucken. Das Gleiche wollte ich auch im Kadewe anschauen. Nach was bestimmten gucken, was ich vorher nur auf Fotos im Internet gesehen habe. Im Kadewe war das Teil da, das mich interessiert hat. Was, hab ich gestern schon beim Kommentieren erzählt. Ich gehe zwar neuerdings zu Aldi, aber bei Gegenständen, die ein Leben lang halten sollen und auch noch möglichst schön sein sollen, würde ich jetzt eher nicht beim Lebensmitteldiscounter gucken. Wie auch immer – ich war also im Kadewe, in meinem Kadewe sage ich ja immer ein bißchen angeberisch. Nicht, dass ich jetzt eine Kaufhaus-Erbin wäre, aber das Kadewe macht mich immer ein bißchen stolz. Und sentimental. Und glücklich. Es versöhnt komplett mit der Warenwelt und der Freude am Überfluss. Die Schaufenster sind so schön, dass man eigentlich dauernd fotografieren muss. Drinnen ist es leider nicht erlaubt, dabei könnte man mehrere Wochen nur damit zubringen, die schönsten Sachen zu fotografieren. In der Parfümeriewarenabteilung ist alles so glamourös und verspiegelt und für jede Marke extravagant möbliert, dass ich mir jedesmal wie Alice hinter den Spiegeln im Wunderland vorkomme. Und überall sieht man filigrane schöne junge Männer, die an Kundinnen ihre Visagisten-Kunst zeigen. Die Verkäuferinnen möchte man auch dauernd fotografieren. Die Pagenköpfe, die Coco Chanel-Gesichter, die Haltung. Attitude. Ich bin ganz verliebt. Eigentlich müsste ich mir auferlegen, zu jeder Jahreszeit wenigstens einmal hingehen, um die Auslagen und die neuen Schaufenster zu bewundern. Es gibt immer ein Thema und immer ist es zauberhaft umgesetzt. Und ein bißchen burlesk. Diesmal, zur Weihnachtszeit war das Thema „Märchen“. Das könnte jetzt furchtbar süß und kitschig sein, ist es aber nicht, weil diese unfassbaren Schaufenstergestalter einen absoluten Draht dafür haben, immer eine kleine Irritation einzubauen. Sie haben die Schaufensterpuppen anders geschminkt, den Puppen kleine beleidigte Schnuten gemalt und burleske Strümpfe und frivole Posen eingebaut. Rapunzel schlägt kess die Beine übereinander, der lange blonde Zopf liegt als Haarteil auf dem Boden. Rapunzel in ihrem kleinen Luxus-Boudoir, in ihrem plüschigen Ankleidezimmer, ihrer Garderobe vor dem Märchen-Auftritt. Man schaut sich das an und ist sofort in einer anderen Welt. Deswegen liebe ich das Kadewe so fürchterlich. Das passiert mir in keinem anderen Kaufhaus. So habe ich mir als Kind das schönste und aufregendste Kaufhaus der ganzen Welt vorgestellt. Ich glaube, der liebe Gott persönlich hat sich das Kadewe ausgedacht. Am Tauentzien fange ich jedesmal wieder an zu glauben, dass die Welt im Grunde gut und voll von Wundern ist.
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05. Januar 2012

Jetzt war es gerade wieder so weit. Ich habe ja neulich diese schlimme Beichte abgelegt. Ich sitze vor dem Geschreibsel und trete aus meinem Körper aus* und beobachte mich, wie ich zwischen fassungslos und kopfschüttelnd vor den gewissen Einträgen sitze. Ich muss glaube ich mal die Filmkamera installieren, wenn ich mich durch diese Beiträge arbeite. Mal abgesehen von meiner astrologischen Intention, Plutos Potenzial am Individuum zu studieren, ist es inzwischen auf eine leicht perverse Art interessant für mich, klischeehafte Gedankenwelten und die Kommentarresonanz darauf zu betrachten. Wenn ich es nicht soeben mit eigenen Augen gelesen und gesehen hätte, würde ich es für das Werk eines begabten Satirikers halten, der sich über esoterische Lebenswelten aus organischem Selbstanbau lustig macht. Aber das ist ernst gemeint, was ich da sehe. Ich kann ja leider nicht verlinken. Ein Jammer! Man muss sich in etwa vorstellen – verdammt, ich darf es ja nicht genauer beschreiben. Also stellen Sie sich mal ungefähr die Begriffe (ich wähle absichtlich andere!) „Steinzeit-Yoga“, „Filzen in der Frauengruppe“, „Beckenboden-Meditation“, „Rohkost-Wochenende Tübingen“ in kalligraphisch ambitionierter Schnörkelschrift vor. Und dann denken Sie doch bitte einmal über Ihre persönlichen großen Lebensthemen im vergangenen Jahr nach. Auch Ihnen sollte es möglich sein, sich in eine liebevolle Meditation über die wichtigsten Ereignisse zu begeben, die sie zum Abschluss als Collage unter der Zuhilfename von schadstofffreien Naturmaterialien gestalten dürfen. An sich eine schöne Idee, wenn ich so darüber nachdenke. Weiß gar nicht, was es da den Kopf zu schütteln gibt. Bin ich etwa neidisch auf die Kreativität, die mir da in aller Herrgottsfrühe in Pastellfarben entgegenschlägt? Ich muss vielleicht doch noch einmal in mich gehen. Und diese negativen Einträge, die müssen auch aufhören. Das ist ganz schlecht für mein Karma. Ich muss meinen Geist noch besser von diesen schlechten albernen Gedanken rein halten.

*Out of Body Experience

07. Januar 2012


Achten Sie in diesen Tagen und Wochen in Ihrem Bekannten- Freundes- und Verwandtenkreis auf Geburtstagskinder der letzten März- und der letzten Septemberwoche. Die haben es gerade nicht leicht. Turbulenzen, Machtkämpfe, Abrupte Lebensveränderungen. Stellungswechsel, Beziehungsende, unberechenbarer Wechsel der Lebensrichtung. Schon ein Weilchen. Zehn Monate. Macht sich auch noch ein Weilchen bemerkbar. Ebenfalls bei Geburtsdaten Ende Juni und Ende Dezember. Das Pluto-Uranus-Quadrat. Das mir im Übrigen ohnehin ‚gut‘ dafür scheint, scheinbar stabile Verbindungen zu überprüfen. Achte ich mehr darauf oder gibt es in den letzten Wochen wirklich mehr überraschende Trennungen von Paaren, die eine besonders stabile Verbindungen nach außen zu tragen schienen? Pluto in Steinbock, Uranus in Widder. Obwohl sich die Zeichen nicht gegenüber stehen, keine Opposition bilden, sondern ein noch unangenehmeres Quadrat, empfinde ich die beiden Zeichen als äußerst konträr. Berechnung trifft Impulsivität. Reglementiert, Die Erde erstickt nur erste Flammen. Aber der Feuerherd ist nicht oberflächlich genug, um erstickt werden zu können. Es schwelt im Untergrund. Eruptiv. Lava. Da nützen die ganzen schönen, akribischen Berechnungen nichts. Die explosiven Kräfte arbeiten sich an die Oberfläche und finden ein Ventil. Noch eine Schaufel Erde drauf oder zubetonieren wird nicht helfen. Die Unwägbarkeit des Lebens begreifen lernen. Akzeptieren. Verstehen lernen. Man muss es ja nicht lieben. Aber es hilft natürlich. Todsicher ist nur der Tod.

05. Januar 2012

Jetzt bin ich ja von den Socken. Wie kann Xavier den guten Rüdiger nicht „mitnehmen“ und dafür die zickige Katja, nur wegen langweiliger Frauenquote. Die fliegt als nächste raus. Zack. Völlig unangemessene Entscheidung. Rüdiger Skoczowsky ist in jeder Hinsicht zauberhaft. Also wirklich. Mir fehlen die Worte. Oder traut er sich das nur, weil er eh mit ihm arbeiten wird und schon alles Mögliche auf dem Weg ist. Kann gut sein. Ich habe ja nun in den letzten Wochen gelernt, dass er offenbar mit Bedacht entscheidet.

Was mich heute ja schwer irritiert hat, dass nicht alle Coaches zu allen Darbietungen etwas sagen durften. Oder wollten. Kryptisches System. Am Anfang hat man von Nena noch dreimal was gehört und dann war Sendepause aus ihrer Ecke. Wie hängt das zusammen? Mich hätte mal interessiert, was sie über die singenden Damen gesagt hätte. Aber vielleicht wäre das nicht begeistert genug gewesen. Sie ist ja sehr ehrlich. Und wenn sie dann schon mal sagt, sie möchte nichts dazu sagen, weil sie damit nichts anfangen kann, wie in den Battleshows zuvor öfter mal passiert, ist vielleicht Friede Freude Eierkuchen in der elektrisierten Voice-Showhalle da hinten in Adlershof gefährdet. Vielleicht kriegen dafür die BossHosse und Naidoo morgen ab und zu einen Maulkorb. Wäre aber schade. Mir sind inzwischen eigentlich alle Coaches ans Herz gewachsen, mit ihrem launig losen Mundwerk. Besonders das von diesem Rea. Der entwickelt sich langsam zu meinem Liebling in der Riege. Außer Nena natürlich. Nena ist die Königin. Ich war in den Achtzigern absolut kein Fan von ihrem Gequake, aber in den letzten Jahren ist stetiglich meine Zuneigung zu ihr gewachsen. Scheinen jedenfalls alle das Herz auf dem rechten Fleck zu haben. Bis auf die Sache da oben versteht sich. Dass mir so ein Schnitzer nicht noch mal passiert. Die BossHosse haben dieselbe Entscheidung getroffen, die ich auch getroffen hätte. Völlig richtig. Weiter so, Jungs.

05. Januar 2012

Jetzt war es gerade wieder so weit. Ich habe ja neulich diese schlimme Beichte abgelegt. Ich sitze vor dem Geschreibsel und trete aus meinem Körper aus* und beobachte mich, wie ich zwischen fassungslos und kopfschüttelnd vor den gewissen Einträgen sitze. Ich muss glaube ich mal die Filmkamera installieren, wenn ich mich durch diese Beiträge arbeite. Mal abgesehen von meiner astrologischen Intention, Plutos Potenzial am Individuum zu studieren, ist es inzwischen auf eine leicht perverse Art interessant für mich, klischeehafte Gedankenwelten und die Kommentarresonanz darauf zu betrachten. Wenn ich es nicht soeben mit eigenen Augen gelesen und gesehen hätte, würde ich es für das Werk eines begabten Satirikers halten, der sich über esoterische Lebenswelten aus organischem Selbstanbau lustig macht. Aber das ist ernst gemeint, was ich da sehe. Ich kann ja leider nicht verlinken. Ein Jammer! Man muss sich in etwa vorstellen – verdammt, ich darf es ja nicht genauer beschreiben. Also stellen Sie sich mal ungefähr die Begriffe (ich wähle absichtlich andere!) „Steinzeit-Yoga“, „Filzen in der Frauengruppe“, „Beckenboden-Meditation“, „Rohkost-Wochenende Tübingen“ in kalligraphisch ambitionierter Schnörkelschrift vor. Und dann denken Sie doch bitte einmal über Ihre persönlichen großen Lebensthemen im vergangenen Jahr nach. Auch Ihnen sollte es möglich sein, sich in eine liebevolle Meditation über die wichtigsten Ereignisse zu begeben, die sie zum Abschluss als Collage unter der Zuhilfename von schadstofffreien Naturmaterialien gestalten dürfen. An sich eine schöne Idee, wenn ich so darüber nachdenke. Weiß gar nicht, was es da den Kopf zu schütteln gibt. Bin ich etwa neidisch auf die Kreativität, die mir da in aller Herrgottsfrühe in Pastellfarben entgegenschlägt? Ich muss vielleicht doch noch einmal in mich gehen. Und diese negativen Einträge, die müssen auch aufhören. Das ist ganz schlecht für mein Karma. Ich muss meinen Geist noch besser von diesen schlechten albernen Gedanken rein halten.

*Out of Body Experience

04. Januar 2012


Die alte Narbe. Drücke mich vorm Staubsaugen. Und vorm dreißig Kleider von der linken Hälfte der Kleiderstange hängen, damit der Heizungsableser ohne Umstände den an der rückwärtigen Wand befindlichen Zähler ablesen kann. Und vorm Staubsauger und Zeugs aus dem Schränkchen unter der Spüle räumen und mal wieder durchwischen, damit der Ableser morgen früh zügig und ohne Zeitverlust den Wasserverbrauch ablesen kann. Morgen früh ab Sieben wohlgemerkt. Kann aber auch Neun werden. Man legt sich da nicht so fest. Ein echter Fortschritt für die gesamte Mietwohnungen bewohnende Menschheit wäre, sämtliche abzulesene Zähler und Facility-Gedöns in separate Kellerräume zu verlagern, wo sich der geschätzte Hausmeister gebündelt drum kümmert, den Zugang zu den Zählern zu gewährleisten. Völliger Planungsfehler. Das mag ja zur Jahrhundertwende 1899 erforderlich gewesen sein, aber ich wohne immerhin in einer Hütte Baujahr 1997 und da haben sie es erstaunlicherweise schon auf die Reihe gekriegt, die Stromzähler für alle Mietwohnungen in den Keller zu verlagern. Ich nehme an, dass in diesem Jahrtausend entstandene Wohnungen schon etwas fortschrittlicher bestückt sind. Wer litte nicht unter Ableseterminen. Selbst vergleichsweise gesellige Menschen brechen nicht in Begeisterung aus, wenn sie einem fremden Mann (und es sind immer Männer) die Wohnungstür öffnen müssen und ihn durch diverse private Räumlichkeiten lotsen, die man im Normalfall nicht einmal guten Bekannten zugänglich macht. Okay, ich mache den Zirkus nun auch schon ein paar Jahre mit. Aber früher wurde bei mir nie Warmwasser oder Heizung abgelesen, kann mich nicht erinnern. Dafür spar ich mir jetzt die Stromableserbesuche. Das macht übrigens auch dann noch Vattenfall, wenn man einen Vertrag bei greenpeace energy hat oder Lichtblick oder sonstwo. Hoheitlicher Stromableser-Monopol-Auftrag. Ist mir eigentlich egal. Und ist auch kein Geheimnis. Das wird in den diversen Stromverträgen der alternativen Anbieter haarklein erklärt, wie das zusammenhängt. Ich glaube, ich muss jetzt doch mal was machen, für das Erfolgserlebnis. Außerdem ist Prokrastinieren so Eighties, um nicht zu sagen Seventies. Frumpy.

04. Januar 2012


Die alte Narbe. Drücke mich vorm Staubsaugen. Und vorm dreißig Kleider von der linken Hälfte der Kleiderstange hängen, damit der Heizungsableser ohne Umstände den an der rückwärtigen Wand befindlichen Zähler ablesen kann. Und vorm Staubsauger und Zeugs aus dem Schränkchen unter der Spüle räumen und mal wieder durchwischen, damit der Ableser morgen früh zügig und ohne Zeitverlust den Wasserverbrauch ablesen kann. Morgen früh ab Sieben wohlgemerkt. Kann aber auch Neun werden. Man legt sich da nicht so fest. Ein echter Fortschritt für die gesamte Mietwohnungen bewohnende Menschheit wäre, sämtliche abzulesene Zähler und Facility-Gedöns in separate Kellerräume zu verlagern, wo sich der geschätzte Hausmeister gebündelt drum kümmert, den Zugang zu den Zählern zu gewährleisten. Völliger Planungsfehler. Das mag ja zur Jahrhundertwende 1899 erforderlich gewesen sein, aber ich wohne immerhin in einer Hütte Baujahr 1997 und da haben sie es erstaunlicherweise schon auf die Reihe gekriegt, die Stromzähler für alle Mietwohnungen in den Keller zu verlagern. Ich nehme an, dass in diesem Jahrtausend entstandene Wohnungen schon etwas fortschrittlicher bestückt sind. Wer litte nicht unter Ableseterminen. Selbst vergleichsweise gesellige Menschen brechen nicht in Begeisterung aus, wenn sie einem fremden Mann (und es sind immer Männer) die Wohnungstür öffnen müssen und ihn durch diverse private Räumlichkeiten lotsen, die man im Normalfall nicht einmal guten Bekannten zugänglich macht. Okay, ich mache den Zirkus nun auch schon ein paar Jahre mit. Aber früher wurde bei mir nie Warmwasser oder Heizung abgelesen, kann mich nicht erinnern. Dafür spar ich mir jetzt die Stromableserbesuche. Das macht übrigens auch dann noch Vattenfall, wenn man einen Vertrag bei greenpeace energy hat oder Lichtblick oder sonstwo. Hoheitlicher Stromableser-Monopol-Auftrag. Ist mir eigentlich egal. Und ist auch kein Geheimnis. Das wird in den diversen Stromverträgen der alternativen Anbieter haarklein erklärt, wie das zusammenhängt. Ich glaube, ich muss jetzt doch mal was machen, für das Erfolgserlebnis. Außerdem ist Prokrastinieren so Eighties, um nicht zu sagen Seventies. Frumpy.

02. Januar 2012

Schon komisch, wenn man zufällig über einen Wikipediaeintrag über den aktuellen Stand der privaten Verhältnisse von jemandem erfährt, dem man andere Verhältnisse zugeordnet hatte, miteinander zu tun habender Weise. Seltsam, das in einem Lexikoneintrag zu lesen, ohne es vorher durch den persönlichen Kontakt wenigstens am Rande mitbekommen zu haben. Na gut, gehen wir davon aus, dass man mit seinem Scheitern nicht hausieren geht, aber wie kommen solche Informationen in diese Wikipediaeinträge? Muss der Betroffene zustimmen, dass der Stand der privaten Beziehungen erwähnt wird? Grübel, grübel. Es betrifft mich zwar nicht weiter, aber ich stelle das Kuriosum fest, diese Irritation. Das muss schon nicht einfach sein, wenn bei zunehmender Öffentlichkeit die privaten Beziehungen von Außenstehenden abgehandelt werden. Vielleicht greifen deswegen so viele Prominente zu stimmungskonditionierenden Hilfsmitteln, um den ganzen Quatsch von Getratsche und Gerede auszuhalten. Aber sie haben es ja vorher gewusst. Einige beherrschen ja doch die große Kunst, ihre privaten Beziehungen völlig undercover zu pflegen. Und diejenigen, denen das gelingt, erklären es damit, dass sie der Presse bei diesem Thema nicht zuarbeiten, eine strikte Grenze ziehen. Kann man schlussfolgern, wer mit seinem privaten Beziehungskrempel in der Öffentlichkeit vorkommt, hat versäumt die Grenze zu setzen oder zeigt sich kooperativ. Na ja, alles nicht mein Problem. Musste angesichts dieser zufälligen Entdeckung an eine andere Geschichte denken. Eine Frau erzählte mir vor Jahren, sie sei als Patientin beim Arzt gewesen, im Wartezimmer lagen verschiedene Zeitschriften aus. Eine Publikation der aufgefächerten Magazine war aus dem Laden, bei dem sie arbeitete. Die neueste Ausgabe einer monatlich erscheinenden Zeitschrift. Beim eher absichtslosen Durchblättern der Neuerscheinung fand sie ihren Namen mit der Information, dass sie für eine bestimmte Sache die Ansprechpartnerin sei, wovon sie bis zu diesem Arztbesuch keinerlei Kenntnis hatte. Nach ihrer Rückkehr, wieder genesen, erfuhr sie in einem spontan anberaumten Gespräch, dass sie ab sofort dieses neue Wirkungsfeld inne hat. So richtig überraschend war die Überraschung dann aber leider nicht mehr. Kann alles passieren. Das Leben macht Purzelbäume, die man sich als Drehbuchautor nicht herausnehmen dürfte, ohne sich den Vorwurf einzuhandeln, hoffnungslos konstruierte Geschichten abzuliefern.

01. Januar 2012

Ich habe gerade das Datum getippt und bemerkt, dass die Zahl 2012 eine für mich viel interessantere Aura hat, als 2011. Kann ich schlecht erklären. Die Zahl wirkt schon rein visuell auf mich visionärer. Aufstrebender. Mögen andere an Weltuntergang denken, der stand ja schon häufiger auf der Agenda. Zweitausendelf wirkte als Zahl bereits passiv und zurückgezogen. Ich bin da natürlich auch befangen. 2012 ist offener. Moderner. Experimentierfreudiger. Dynamischer. Behaupte ich einfach mal so, Kraft meiner Wassersuppe. Astrologen gucken in dem Jahr gebannt auf das wiederkehrende, Unruhe stiftende, hochexplosive Pluto-Uranus-Quadrat, das wir im März 2011 an Fukushima studieren durften. Da ist die letzte Messe noch nicht gesungen. Die persönlichen Konstellationen von Individuen stehen aber auf einem anderen Blatt. Den Stier-Jupiter habe ich im letzten Jahr nicht großartig bemerkt. Von wegen schönes Trigon zu meiner Sonne. Dafür aber Pluto, der sich bereits im ermutigend kraftspendenden Sextil zu meinem Skorpionmars befand und sich nach einigem Hin und Her nun endlich wieder dynamisch auf diese Konstellation zubewegt. Ich glaube hoffe bete, etwas überwunden zu haben, eine Sache, die mich die letzten drei Monate sehr beschäftigte, mir Kraft nahm. Etwas körperliches. Ich habe tatsächlich angefangen zu beten. Und noch strikter gelebt. Ich vermute, denke, beides hat geholfen.

Aber nun das neue Jahr, das ich wirklich von Herzen willkommen heiße. Mir sind in den letzten zwei Jahren Dinge widerfahren, über die ich so schnell nichts schreiben werde können. Ich habe zwar keinen Weg gesehen, aber bin einfach weiter gegangen. Die Dinge vor Augen gehalten, die noch gut sind, in meinem Leben. Und jetzt möchte ich Hundertsieben werden. Oder eine andere schöne Zahl mit Sieben. Nur Siebenundvierzig wäre mir zu früh, um zu gehen. So alt werde ich in diesem Jahr. Und Siebenundfünfzig ist mir auch zu bald. Und Siebenundsechzig auch. Ab Siebenundsiebzig lasse ich mit mir reden. Aber auch nur bedingt. Immerhin ist Vera von Lehndorff im kommenden Mai Dreiundsiebzig und wenn ich sie so sehe, fände ich Siebenundsiebzig doch auch entschieden übereilt. Mein erster Januar 2012 begann in gewisser Weise spektakulär, da ich meiner bereits Ende November beendeten privaten Prohibiton endlich Taten folgen ließ. Ich bunkerte in meinem Kühlschrank seit einer Einladung zwei übriggebliebene Dosen Prosecco vom Berliner Currywurstmuseum. Die gab’s mal gratis und ich dachte, wenn du mal Gäste haben solltest, sorge vor! Punkt Mitternacht öffnete ich als mein exclusivster Gast eine der beiden gut gekühlten Dosen, mit einem eher mittelmäßigen Geschmackserlebnis rechnend. Der Augenblick war mir nicht zu schade, um die alkoholhaltige Flüssigkeit auf zwei Champagnergläser zu verteilen und mit mir selber anzustoßen. Aus so einem Champagnerkelch schmeckt doch alles gleich viel besser. Ein erfrischendes Getränk zur Mitternachtsstunde, das mir wohl bekommen ist. Ich war dann auch ein bißchen stolz deswegen, weil ich mich endlich überwunden habe, pünktlich zur Geburtstunde des neuen Jahres.
http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=109615
Gut ausgeruht nach festem Schlaf, unverkatert und insgesamt guter Dinge stand ich auf und war bereit, wichtige Dinge anzugehen. Ein kleiner Neujahrsausflug stand an. Zuerst den Müll runterbringen und dann mal Fotos von der Hütte hier mit mir drauf machen. Hab ich noch nie von unten fotografiert, meinen kleinen Kensington Palast. Die Luft war mild und ich musste gar nicht weinen. Die Sonnenbrille hab ich nur aus Gewohnheit aufgesetzt. So gefällt sogar mir spazierengehen. Frost und Schnee hat mir kein bißchen gefehlt, müsste ich lügen. Dann in mein Atelier – nein halt! – vorher war noch etwas ganz Wichtiges zu erledigen. Ich bin zur Sparkassenfiliale in der Hermannstraße und habe meinen Kontostand geprüft und neues Wirtschaftsgeld für Januar abgeholt. Den Kontostand hab ich sogar fotografiert! Na ja. Ein bißchen albern, aber ich kann mich eben noch freuen. Und dann bin ich in mein Atelier, mein stiefmütterlich vernachlässigtes Kabuff, und habe in den Briefkasten geguckt und zur Feier des Tages ein bißchen sauber gemacht. Man muss nach einigen Monaten immer ein paar Sachen machen, auch wenn man gar nicht da war. Zum Beispiel das alte Herbstlaub vom Balkon putzen. Und die Reste vom Feuerwerk. Hat sich gelohnt. Alles wieder picobello. Ging eigentlich ganz fix. Im Briefkasten war nur Reklame. Dann bin ich wieder heimgefahren, in die Auguststraße, mit meiner U 8. Und habe neue Umschläge präpariert. Ich bin bereit für das neue Jahr.

Allen, die mich gut leiden können, wünsche ich ein schönes, glückliches, gesundes und heilsames und so weiter Jahr. Was eben so gebraucht wird. Bei Eugene hab ich mit Panzerknackerlachen unter den Neujahrsglückwunsch geschrieben, dass ich durchaus nicht Allen ein gutes neues Jahr wünsche, aber dafür ein gerechtes. Ihr wünsche ich natürlich ein supergutes, weil sie es verdient hat. Und ihr auch. Und ich auch.

01. Januar 2012

Ich habe gerade das Datum getippt und bemerkt, dass die Zahl 2012 eine für mich viel interessantere Aura hat, als 2011. Kann ich schlecht erklären. Die Zahl wirkt schon rein visuell auf mich visionärer. Aufstrebender. Mögen andere an Weltuntergang denken, der stand ja schon häufiger auf der Agenda. Zweitausendelf wirkte als Zahl bereits passiv und zurückgezogen. Ich bin da natürlich auch befangen. 2012 ist offener. Moderner. Experimentierfreudiger. Dynamischer. Behaupte ich einfach mal so, Kraft meiner Wassersuppe. Astrologen gucken in dem Jahr gebannt auf das wiederkehrende, Unruhe stiftende, hochexplosive Pluto-Uranus-Quadrat, das wir im März 2011 an Fukushima studieren durften. Da ist die letzte Messe noch nicht gesungen. Die persönlichen Konstellationen von Individuen stehen aber auf einem anderen Blatt. Den Stier-Jupiter habe ich im letzten Jahr nicht großartig bemerkt. Von wegen schönes Trigon zu meiner Sonne. Dafür aber Pluto, der sich bereits im ermutigend kraftspendenden Sextil zu meinem Skorpionmars befand und sich nach einigem Hin und Her nun endlich wieder dynamisch auf diese Konstellation zubewegt. Ich glaube hoffe bete, etwas überwunden zu haben, eine Sache, die mich die letzten drei Monate sehr beschäftigte, mir Kraft nahm. Etwas körperliches. Ich habe tatsächlich angefangen zu beten. Und noch strikter gelebt. Ich vermute, denke, beides hat geholfen.

Aber nun das neue Jahr, das ich wirklich von Herzen willkommen heiße. Mir sind in den letzten zwei Jahren Dinge widerfahren, über die ich so schnell nichts schreiben werde können. Ich habe zwar keinen Weg gesehen, aber bin einfach weiter gegangen. Die Dinge vor Augen gehalten, die noch gut sind, in meinem Leben. Und jetzt möchte ich Hundertsieben werden. Oder eine andere schöne Zahl mit Sieben. Nur Siebenundvierzig wäre mir zu früh, um zu gehen. So alt werde ich in diesem Jahr. Und Siebenundfünfzig ist mir auch zu bald. Und Siebenundsechzig auch. Ab Siebenundsiebzig lasse ich mit mir reden. Aber auch nur bedingt. Immerhin ist Vera von Lehndorff im kommenden Mai Dreiundsiebzig und wenn ich sie so sehe, fände ich Siebenundsiebzig doch auch entschieden übereilt. Mein erster Januar 2012 begann in gewisser Weise spektakulär, da ich meiner bereits Ende November beendeten privaten Prohibiton endlich Taten folgen ließ. Ich bunkerte in meinem Kühlschrank seit einer Einladung zwei übriggebliebene Dosen Prosecco vom Berliner Currywurstmuseum. Die gab’s mal gratis und ich dachte, wenn du mal Gäste haben solltest, sorge vor! Punkt Mitternacht öffnete ich als mein exclusivster Gast eine der beiden gut gekühlten Dosen, mit einem eher mittelmäßigen Geschmackserlebnis rechnend. Der Augenblick war mir nicht zu schade, um die alkoholhaltige Flüssigkeit auf zwei Champagnergläser zu verteilen und mit mir selber anzustoßen. Aus so einem Champagnerkelch schmeckt doch alles gleich viel besser. Ein erfrischendes Getränk zur Mitternachtsstunde, das mir wohl bekommen ist. Ich war dann auch ein bißchen stolz deswegen, weil ich mich endlich überwunden habe, pünktlich zur Geburtstunde des neuen Jahres.
http://www.flickr.com/apps/slideshow/show.swf?v=109615
Gut ausgeruht nach festem Schlaf, unverkatert und insgesamt guter Dinge stand ich auf und war bereit, wichtige Dinge anzugehen. Ein kleiner Neujahrsausflug stand an. Zuerst den Müll runterbringen und dann mal Fotos von der Hütte hier mit mir drauf machen. Hab ich noch nie von unten fotografiert, meinen kleinen Kensington Palast. Die Luft war mild und ich musste gar nicht weinen. Die Sonnenbrille hab ich nur aus Gewohnheit aufgesetzt. So gefällt sogar mir spazierengehen. Frost und Schnee hat mir kein bißchen gefehlt, müsste ich lügen. Dann in mein Atelier – nein halt! – vorher war noch etwas ganz Wichtiges zu erledigen. Ich bin zur Sparkassenfiliale in der Hermannstraße und habe meinen Kontostand geprüft und neues Wirtschaftsgeld für Januar abgeholt. Den Kontostand hab ich sogar fotografiert! Na ja. Ein bißchen albern, aber ich kann mich eben noch freuen. Und dann bin ich in mein Atelier, mein stiefmütterlich vernachlässigtes Kabuff, und habe in den Briefkasten geguckt und zur Feier des Tages ein bißchen sauber gemacht. Man muss nach einigen Monaten immer ein paar Sachen machen, auch wenn man gar nicht da war. Zum Beispiel das alte Herbstlaub vom Balkon putzen. Und die Reste vom Feuerwerk. Hat sich gelohnt. Alles wieder picobello. Ging eigentlich ganz fix. Im Briefkasten war nur Reklame. Dann bin ich wieder heimgefahren, in die Auguststraße, mit meiner U 8. Und habe neue Umschläge präpariert. Ich bin bereit für das neue Jahr.

Allen, die mich gut leiden können, wünsche ich ein schönes, glückliches, gesundes und heilsames und so weiter Jahr. Was eben so gebraucht wird. Bei Eugene hab ich mit Panzerknackerlachen unter den Neujahrsglückwunsch geschrieben, dass ich durchaus nicht Allen ein gutes neues Jahr wünsche, aber dafür ein gerechtes. Ihr wünsche ich natürlich ein supergutes, weil sie es verdient hat. Und ihr auch. Und ich auch.