
butterbrot und rotwein geht auch. gut geht das. „nehmen sie doch das daneben, das ist noch kräftiger!“ meint frollein butterlindner und funkelt mich fast schon abenteuerlustig an. „ach nein, ich nehme jetzt das da, ich probiere mal alle durch“ (modell körnerkruste). wieso eigentlich kräftiger? sehe ich aus, als ob ich besonders kräftiges brot brauche? frollein butterlindner gibt mir ein wenig zu denken.
26. februar 2006
habe ich mich doch bis gestern noch der lektüre von kontaktanzeigen uneinsichtig versperrt, muss ich heute eingestehen: im kostenlos frei haus gelieferten berliner wochenblatt ist für jeden etwas dabei.
klaus, 75, etwas verdorben, sucht eine frau mit augen-make-up. das sollte kein problem sein, da kenne ich mich aus. oder heinz, 79, NR, pkw, volles weißes haar, wünscht sich eine harmonische freundschaft ohne zusammenzuziehen. ich denke, lieber heinz, wir beide liegen auf einer wellenlänge.
auch der herr darunter, der eine geliebte sucht, die ostsee, kultur und garten mag und liebe nicht nur als pflicht sieht, könnte mir gefallen. leider habe ich vor spontaner begeisterung die angaben links von NR überkringelt. vielleicht wäre dort die altersangabe zu entnehmen ge- wesen. sicher ein stattlicher mann. auch wäre ich eine partnerin, die nicht nur fernsehen möchte, so wie es sich 78 j., groß und schlank, gesunder autofahrer wünscht.

dagegen ist tommy, der schicke feuerwehrmann sicher noch ein ganz klein wenig grün hinter den ohren. obwohl er mit seinen neunundzwan- zig lenzen die versprochenen sterne sicher unfallfreier vom himmel holen könnte, als zum beispiel rüstiger privatier, 65/172/NR. (zumal der nach einer sie um die 55 ausschau hält; aber ich könnte mich ja ein klein wenig älter machen). am besten, ich halte mich gleich an andre- as, der als polizeibeamter über ein sehr gutes einkommen verfügt. auch für zwei. ich glaube, ich schlafe noch mal eine nacht darüber. oder zwei.
27. februar 2006

butterbrot und rotwein geht auch. gut geht das. „nehmen sie doch das daneben, das ist noch kräftiger!“ meint frollein butterlindner und funkelt mich fast schon abenteuerlustig an. „ach nein, ich nehme jetzt das da, ich probiere mal alle durch“ (modell körnerkruste). wieso eigentlich kräftiger? sehe ich aus, als ob ich besonders kräftiges brot brauche? frollein butterlindner gibt mir ein wenig zu denken.
26. februar 2006
habe ich mich doch bis gestern noch der lektüre von kontaktanzeigen uneinsichtig versperrt, muss ich heute eingestehen: im kostenlos frei haus gelieferten berliner wochenblatt ist für jeden etwas dabei.
klaus, 75, etwas verdorben, sucht eine frau mit augen-make-up. das sollte kein problem sein, da kenne ich mich aus. oder heinz, 79, NR, pkw, volles weißes haar, wünscht sich eine harmonische freundschaft ohne zusammenzuziehen. ich denke, lieber heinz, wir beide liegen auf einer wellenlänge.
auch der herr darunter, der eine geliebte sucht, die ostsee, kultur und garten mag und liebe nicht nur als pflicht sieht, könnte mir gefallen. leider habe ich vor spontaner begeisterung die angaben links von NR überkringelt. vielleicht wäre dort die altersangabe zu entnehmen ge- wesen. sicher ein stattlicher mann. auch wäre ich eine partnerin, die nicht nur fernsehen möchte, so wie es sich 78 j., groß und schlank, gesunder autofahrer wünscht.

dagegen ist tommy, der schicke feuerwehrmann sicher noch ein ganz klein wenig grün hinter den ohren. obwohl er mit seinen neunundzwan- zig lenzen die versprochenen sterne sicher unfallfreier vom himmel holen könnte, als zum beispiel rüstiger privatier, 65/172/NR. (zumal der nach einer sie um die 55 ausschau hält; aber ich könnte mich ja ein klein wenig älter machen). am besten, ich halte mich gleich an andre- as, der als polizeibeamter über ein sehr gutes einkommen verfügt. auch für zwei. ich glaube, ich schlafe noch mal eine nacht darüber. oder zwei.
22. februar 2006

man muß einfach prioritäten setzen.
technische daten:
– torte orangentraum
– maße: länge ca. 23 cm, breite 12 cm -> originalgröße
– dealer: butter lindner
– preis: weiß nicht
22. februar 2006

man muß einfach prioritäten setzen.
technische daten:
– torte orangentraum
– maße: länge ca. 23 cm, breite 12 cm -> originalgröße
– dealer: butter lindner
– preis: weiß nicht
21. februar 2006

…in tiefen nächten grab ich dich, du schatz, denn alle überflüsse, die ich sah, sind armut und armseliger ersatz für deine schönheit, die noch nie geschah. aber der weg zu dir ist furchtbar weit, und weil ihn lange keiner ging verweht
21. februar 2006

…in tiefen nächten grab ich dich, du schatz, denn alle überflüsse, die ich sah, sind armut und armseliger ersatz für deine schönheit, die noch nie geschah. aber der weg zu dir ist furchtbar weit, und weil ihn lange keiner ging verweht
19. februar 2006

danke für orgie. das einzige mal, dass ich buchstaben auf die vorder- seite einer leinwand malte, am siebenundzwanzigsten august zwei- tausend, vor lauter sehnsucht
19. februar 2006

danke für orgie. das einzige mal, dass ich buchstaben auf die vorder- seite einer leinwand malte, am siebenundzwanzigsten august zwei- tausend, vor lauter sehnsucht
15. februar 2006
eigentlich. eigentlich. eigentlich.
eigentlich ein tolles thema.
das ureigene. des pudels kern. der innere code.
13. februar 2005
seltsame dinge geschehen. heute habe ich zum ersten mal sinnlich (!) den satz begriffen: essen ist die erotik des alters, nachdem ich dieses satzgebilde über jahre hinweg immer nur mitleidig gönnerhaft zu belächeln wusste.
natürlich ist das eine lächerliche kokettiererei, natürlich habe ich schon oft schweinelecker und herrlich gegessen – aber was ich eigentlich sagen will: es gibt am savignyplatz tatsächlich ein lokal, das mir heute trotz anfänglich (!) latent mittelprächtiger grundstimmung, bissen für bissen dankbarste glücksgefühle erster kategorie beschert hat. man sollte keine seltsamen vorurteile hegen, nur weil ein restaurant mar y sol heißt. großartig. [ denn das gute liegt so nah ]
ja und wie wunderbar: so ein essen lässt sich einfach so verschlingen und wird einem später nie vorwürfe machen. niemals.
15. februar 2006
eigentlich. eigentlich. eigentlich.
eigentlich ein tolles thema.
das ureigene. des pudels kern. der innere code.
13. februar 2006

(…) nach der ärgsten mittagshitze gingen jessica und jakob an den strand. sie taten das jeden tag und immer gemeinsam, keiner von beiden rüttelte an dieser gepflogenheit. jessica trug über ihrem bade- anzug ein um die hüfte geknotetes tuch in flammenden farben. nie vergaß sie den großen wippenden strohhut und ihre sonnenbrille. so stöckelte sie in ihren silberpantoffeln neben jakob über die holz- planken,die jenseits der esplanade vom hotel aus bis nahe ans ufer ausgelegt warren. jakob ging barfuß und trug die beiden großen badetücher unter dem arm. jessica roch süßlich nach sonnencreme und der rand ihres hutes stieß gegen seinen oberarm. das klopfen ihrer hochhackigen schuhe ähnelte dem geräusch einer kriegs- trommel, und wie jeden tag mußte jakob sich zwingen, sie deshalb nicht zu erwürgen. tack, tack, tack, schritt sie dem meer entgegen, aufrecht wie eine kleine schlange im angriff.
die brandung schimmerte – nun gut, was sonst soll sie tun. der himmel war dunkelblau – ein zeichen, dass es zu heiß ist. der sand glänzte, als bestünde er aus goldstaub – was soll das, er bleibt auf der nassen haut und zwischen den zehen kleben, bitte breite schnell das badetuch aus. jakob hatte aufgehört, eindrücke mit ihr teilen zu wollen, er kannte jede ihrer erwiderungen und breitete wortlos das badetuch aus. sie schlüpfte aus den silberpantoffeln, als lege sie kurz ihren harnisch ab, stieg auf das tuch, als besteige sie eine festung, und schraubte die dicke tube sonnencreme auf, als entsichere sie einen revolver. sie saß im angesicht des ozeans als müsse sie ihn bekämpfen.
e. pluhar, matildas erfindungen
13. februar 2005
seltsame dinge geschehen. heute habe ich zum ersten mal sinnlich (!) den satz begriffen: essen ist die erotik des alters, nachdem ich dieses satzgebilde über jahre hinweg immer nur mitleidig gönnerhaft zu belächeln wusste.
natürlich ist das eine lächerliche kokettiererei, natürlich habe ich schon oft schweinelecker und herrlich gegessen – aber was ich eigentlich sagen will: es gibt am savignyplatz tatsächlich ein lokal, das mir heute trotz anfänglich (!) latent mittelprächtiger grundstimmung, bissen für bissen dankbarste glücksgefühle erster kategorie beschert hat. man sollte keine seltsamen vorurteile hegen, nur weil ein restaurant mar y sol heißt. großartig. [ denn das gute liegt so nah ]
ja und wie wunderbar: so ein essen lässt sich einfach so verschlingen und wird einem später nie vorwürfe machen. niemals.
13. februar 2006

(…) nach der ärgsten mittagshitze gingen jessica und jakob an den strand. sie taten das jeden tag und immer gemeinsam, keiner von beiden rüttelte an dieser gepflogenheit. jessica trug über ihrem bade- anzug ein um die hüfte geknotetes tuch in flammenden farben. nie vergaß sie den großen wippenden strohhut und ihre sonnenbrille. so stöckelte sie in ihren silberpantoffeln neben jakob über die holz- planken,die jenseits der esplanade vom hotel aus bis nahe ans ufer ausgelegt warren. jakob ging barfuß und trug die beiden großen badetücher unter dem arm. jessica roch süßlich nach sonnencreme und der rand ihres hutes stieß gegen seinen oberarm. das klopfen ihrer hochhackigen schuhe ähnelte dem geräusch einer kriegs- trommel, und wie jeden tag mußte jakob sich zwingen, sie deshalb nicht zu erwürgen. tack, tack, tack, schritt sie dem meer entgegen, aufrecht wie eine kleine schlange im angriff.
die brandung schimmerte – nun gut, was sonst soll sie tun. der himmel war dunkelblau – ein zeichen, dass es zu heiß ist. der sand glänzte, als bestünde er aus goldstaub – was soll das, er bleibt auf der nassen haut und zwischen den zehen kleben, bitte breite schnell das badetuch aus. jakob hatte aufgehört, eindrücke mit ihr teilen zu wollen, er kannte jede ihrer erwiderungen und breitete wortlos das badetuch aus. sie schlüpfte aus den silberpantoffeln, als lege sie kurz ihren harnisch ab, stieg auf das tuch, als besteige sie eine festung, und schraubte die dicke tube sonnencreme auf, als entsichere sie einen revolver. sie saß im angesicht des ozeans als müsse sie ihn bekämpfen.
e. pluhar, matildas erfindungen
10. februar 2006
when I was seventeen< thirty-nine, it was a very good year – it was a very good year for small town girls sallow thorn and soft summer nights days. we I’d hide from the lights on the village green find me a place close a western shoreline, when I was seventeen thirty-nine
but and now the days grow short light. I’m in the autumn harvest of the year and now I think of my life as vintage wine from fine old kegs, from the brim to the dregs. and it poureds sweet and clear. it was is a very good year. it was a mess of good years
e.drake
12. februar 2006

hunt
[ reverse mode ]
09. februar 2006
Betrifft Ihren Reparaturauftrag 212411
Das von Ihnen zur Reparatur gegebene Gerät liegt für Sie zur Abholung bereit. Bei Abholung sind 0,00 EURO abzüglich eventuell geleisteter Anzahlung zu bezahlen. Bitte bringen Sie bei Abholung den Reparaturauftrag/Abholschein mit. Ohne Abholschein keine Geräteausgabe.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Service Team

alles wird gut
10. februar 2006
when I was seventeen< thirty-nine, it was a very good year – it was a very good year for small town girls sallow thorn and soft summer nights days. we I’d hide from the lights on the village green find me a place close a western shoreline, when I was seventeen thirty-nine
but and now the days grow short light. I’m in the autumn harvest of the year and now I think of my life as vintage wine from fine old kegs, from the brim to the dregs. and it poureds sweet and clear. it was is a very good year. it was a mess of good years
e.drake
09. februar 2006
Betrifft Ihren Reparaturauftrag 212411
Das von Ihnen zur Reparatur gegebene Gerät liegt für Sie zur Abholung bereit. Bei Abholung sind 0,00 EURO abzüglich eventuell geleisteter Anzahlung zu bezahlen. Bitte bringen Sie bei Abholung den Reparaturauftrag/Abholschein mit. Ohne Abholschein keine Geräteausgabe.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Service Team

alles wird gut
07. februar 2006

schwarz in schlangenbeschwörungslinie auf leinwand. orange hinter- her. rechts plätschert gewagt lichtes birkenblättergrün. oh je. da hilft nur noch gewalt. einmal gegen den waagrechten farbauftrag. wider- lichster farbbrei. tabula rasa. was für ein schönes warmes schwarz! schwarz, sehr gut. mysteriös, wie meine ferne schwarze kamera. eine elfe schlingt ihr bein zur orchidee, wächst dem nachtschatten ent- gegen. nightwood.
orchid. für djuna.
07. februar 2006

schwarz in schlangenbeschwörungslinie auf leinwand. orange hinter- her. rechts plätschert gewagt lichtes birkenblättergrün. oh je. da hilft nur noch gewalt. einmal gegen den waagrechten farbauftrag. wider- lichster farbbrei. tabula rasa. was für ein schönes warmes schwarz! schwarz, sehr gut. mysteriös, wie meine ferne schwarze kamera. eine elfe schlingt ihr bein zur orchidee, wächst dem nachtschatten ent- gegen. nightwood.
orchid. für djuna.
05. februar 2005

pinselwaschanlage
seltsam. das bild hat zwei seiten.
03. februar 2006
ich hätte eigentlich gerne lobendes verfasst. nun frage ich mich, ob vielleicht ein geeigneter männlicher darsteller irgendetwas hätte retten können. vielleicht wären die platten dialoge in projektion auf einen attraktiven mann als angenehm schlicht oder rührend pathetisch erschienen. nun kann man ja nicht gerade sagen, dass der titel in irgendeiner weise vielversprechend klänge. sagen wir, ich habe ihn mir trotz der zweifelhaften überschrift angesehen. nun, am ende lässt sich sagen, die qualität des filmtitels passt in etwa zur güte des werkes.
dabei sind ein paar schöne ideen dabei. es gibt sogar eine sequenz, als sie mit ihrem inneren monolog über den friedhof läuft, die so etwas wie intensität vermittelt. vielleicht wäre es eine gute empfehlung, den film bis genau dahin anzusehen, als sie den anruf nach ihrem brief auf die kontaktanzeige erhält und dann – genau dann, bevor sie den anzeigenaufgeber im café trifft, das kino zu verlassen. eine aus- gezeichnete idee eigentlich.
sympathisch allein, nach der vorstellung, die diplomatisch wirkenden, leicht widerspenstigen bemerkungen der elsner, die sich auch nicht so recht zu einem begeisterten gesamturteil hinreissen ließ und sich seltsam herumdrückte.
warum nur musste ich immer wieder an die bemerkung eines herrn denken, der anlässlich dargebotener plattheiten gerne feststellte: „ein lexikon der allgemeinplätze braucht man nicht zu kaufen“. es ist alles geboten. die gute elsner arbeitet sich als der nabel des kamera- geschehens (ihre anstrengungen sind erheblich, keine frage) an denkbar peinlichen sätzen ab und kann trotz allem bemühens, zu keinem zeitpunkt die erotische distanz zu ihrem text aufsagenden nebendarsteller verhehlen.
ein seltsames gefühl, einen film zu sehen, in dem man neun von zehn darstellern die rolle nicht abkaufen kann und sich selbst wiederholt bei hämischem lachen ob der hölzernen absurditäten ertappt (und damit meine ich nicht etwa sprechende orakel-bäume). das ist mir – soweit erinnerbar – nur noch bei einem sehr sehr peinlichen film mit wynona rider und richard gere widerfahren. (irgendwas mit september drin). im kinositz himmeldrehende blicke mit den nachbarn auszutauschen hat allerdings eine besondere qualität, die ich bislang noch nicht erleben durfte. so gesehen…
die filigrane klaviermusik im hintergrund gibt eine ahnung davon, dass ursprünglich etwas zauberhaftes gemeint gewesen sein könnte, das auf der kinoleinwand nur noch als karikatur daherkommt. das macht den traurigen unterschied, von einer sache enttäuscht zu sein, der man latente sympathie entgegengebracht hat. schade.
lieber den
04. februar 2006
04. februar 2006
03. februar 2006
ich hätte eigentlich gerne lobendes verfasst. nun frage ich mich, ob vielleicht ein geeigneter männlicher darsteller irgendetwas hätte retten können. vielleicht wären die platten dialoge in projektion auf einen attraktiven mann als angenehm schlicht oder rührend pathetisch erschienen. nun kann man ja nicht gerade sagen, dass der titel in irgendeiner weise vielversprechend klänge. sagen wir, ich habe ihn mir trotz der zweifelhaften überschrift angesehen. nun, am ende lässt sich sagen, die qualität des filmtitels passt in etwa zur güte des werkes.
dabei sind ein paar schöne ideen dabei. es gibt sogar eine sequenz, als sie mit ihrem inneren monolog über den friedhof läuft, die so etwas wie intensität vermittelt. vielleicht wäre es eine gute empfehlung, den film bis genau dahin anzusehen, als sie den anruf nach ihrem brief auf die kontaktanzeige erhält und dann – genau dann, bevor sie den anzeigenaufgeber im café trifft, das kino zu verlassen. eine aus- gezeichnete idee eigentlich.
sympathisch allein, nach der vorstellung, die diplomatisch wirkenden, leicht widerspenstigen bemerkungen der elsner, die sich auch nicht so recht zu einem begeisterten gesamturteil hinreissen ließ und sich seltsam herumdrückte.
warum nur musste ich immer wieder an die bemerkung eines herrn denken, der anlässlich dargebotener plattheiten gerne feststellte: „ein lexikon der allgemeinplätze braucht man nicht zu kaufen“. es ist alles geboten. die gute elsner arbeitet sich als der nabel des kamera- geschehens (ihre anstrengungen sind erheblich, keine frage) an denkbar peinlichen sätzen ab und kann trotz allem bemühens, zu keinem zeitpunkt die erotische distanz zu ihrem text aufsagenden nebendarsteller verhehlen.
ein seltsames gefühl, einen film zu sehen, in dem man neun von zehn darstellern die rolle nicht abkaufen kann und sich selbst wiederholt bei hämischem lachen ob der hölzernen absurditäten ertappt (und damit meine ich nicht etwa sprechende orakel-bäume). das ist mir – soweit erinnerbar – nur noch bei einem sehr sehr peinlichen film mit wynona rider und richard gere widerfahren. (irgendwas mit september drin). im kinositz himmeldrehende blicke mit den nachbarn auszutauschen hat allerdings eine besondere qualität, die ich bislang noch nicht erleben durfte. so gesehen…
die filigrane klaviermusik im hintergrund gibt eine ahnung davon, dass ursprünglich etwas zauberhaftes gemeint gewesen sein könnte, das auf der kinoleinwand nur noch als karikatur daherkommt. das macht den traurigen unterschied, von einer sache enttäuscht zu sein, der man latente sympathie entgegengebracht hat. schade.
lieber den
01. februar 2006
winterliche renaissance*. nur das ‚lied an eine schauspielerin‘ ver- misse ich
…damals hat sich nicht die welt verändert, nur das rauchen hab ich mir an diesem abend angewöhnt. und dann frag ich mich, warum es mir nicht egal ist und warum man solche lieder niemals wirklich schreibt. es gibt menschen, die man sich nicht eingesteht, weil man viel zu oft enttäuscht, längst schon vor sich selber angst hat…
vor zwanzig jahren auch aufgeschrieben. haut mich immer noch um. oder die obsession der niedertracht
laß mich dein drecksstück sein, und sei du wider alle vernunft meine nützliche idiotin. laß dich betrügen, verraten, belügen, an die hung- rigen wölfe im käfig meines lachens verfüttern. mach uns und dir etwas vor. in der kühle einer kathedrale aus schwachsinn, sprich dein jawort. bis in den tod.
heimat
(und freunde, mit denen man sich in einer silvesternacht solche sachen anhören kann. und leonhard cohen. vier mal hintereinander)
* kritische gesamtausgabe
01. februar 2006

finish
01. februar 2006

finish

