„Durch unsere grauen Zellen lasst ein rotes Mammut ziehen“ (…)

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► Collection Duke Meyer | Eibensang
[ Wind ]
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31. August 2013
30. August 2013
30. August 2013
Ihr Wahl-O-Mat Ergebnis
Die PARTEI 76,5 %
Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative
PIRATEN 72,4 %
GRÜNE 65,3 %
Die PARTEI ist eng mit dem Satiremagazin „Titanic“ verbunden. Forderungen sind u.a. die Einführung eines G1-Schulsystems, in welchem nach der 5. Klasse das Abitur erreicht wird, eine gesetzliche Faulenquote und der Wiederaufbau der Mauer.
► mehr Infos zur Partei
► zum Wahlspot
Danke Wahlomat!
29. August 2013
Der Ofen geht nicht richtig
und es ist auch nicht so wichtig
ob die Gewohnheit, an der mein Charakter krankt
rausgeht, mit deinem Psycho-Vollwaschgang
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WIEDERSEHEN Duke Meyer, 2001 ►watch on youtube
28. August 2013
Erzähl mir nicht, ich bin
nur zur Bescheidenheit bestimmt
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MANIFEST Duke Meyer, 1985 ►watch on youtube
27. August 2013
Vampirella kam zu Tarzan
Fragte, wo der Dschungel wohnt
Ihr Gummikleid schimmerte nass vor Feuer
Das hob sein UFO hoch zum Mond
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MACHT DIE NACHT HELL Duke Meyer, 1988/97 ►watch on youtube
26. August 2013
Tunk die Banane
In die Sahne
Das ist schön
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TUNK DIE BANANE Duke Meyer, 1999 ►watch on youtube
26. August 2013
Tunk die Banane
In die Sahne
Das ist schön
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TUNK DIE BANANE Duke Meyer, 1999 ►watch on youtube
25. August 2013
Das Tier sing ich dir in den Schädel zurück.
Samtweich kehrt Kraft in unsere Klauen zurück.
Komm, wir gehen in die Wohnhaft
und machen die Möbel verrückt.
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THORS WIEDERKEHR Duke Meyer, 1992 ►watch on youtube
24. August 2013
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Findelkind und Sonnenbrille, 24. August 2013, 11:27 Uhr
► watch on youtube
24. August 2013
Einer der schönsten Tage des Jahres.
Lauer Wind. Sonnenstreifen und die lanzenförmigen Schatten der Palme. Ich bin drinnen und ein bißchen draußen. Die nackten Fußsohlen auf den hellen, warmen Steinen. Ich habe die Kamera aus dem Schrank geholt und ihr mein Findelkind gezeigt. Sie hat es gleich gefilmt. Und ein bißchen mich. Heute, am vierundzwanzigsten August 2013.
24. August 2013
Einer der schönsten Tage des Jahres.
Lauer Wind. Sonnenstreifen und die lanzenförmigen Schatten der Palme. Ich bin drinnen und ein bißchen draußen. Die nackten Fußsohlen auf den hellen, warmen Steinen. Ich habe die Kamera aus dem Schrank geholt und ihr mein Findelkind gezeigt. Sie hat es gleich gefilmt. Und ein bißchen mich. Heute, am vierundzwanzigsten August 2013.
23. August 2013
22. August 2013
So eine gewisse Grundsättigung ist erreicht. Aber gut zu wissen, dass immer noch was in der Pfanne ist. In einer Viertelstunde könnte ich wieder Appetit verspüren. Ich glaube, das sind die Hormone. Aber auch ein gutes Zeichen von Lebenskraft. Ich gehöre ja zu den Menschen, denen es komplett den Appetit verschlägt, wenn etwas Schlimmes passiert. Streit, Trennung, Angst, Liebeskummer, Enttäuschung. Tod. Kriege ich nichts mehr herunter. Wer bei einer Totenfeier bei allen Gängen zulangt, ist glaube ich nicht so unmittelbar betroffen. Ist auch völlig in Ordnung. Irgendjemand muss ja das ganze Zeug essen. Es war so warm in dem Lokal, neulich. Da habe ich auch keinen Heißhunger. Aber heute ist mein Appetit Eins A. Ich esse meinen Teller ja immer leer, wenn ich wenig Hunger habe, nehme ich weniger, aber esse alles auf. Man kann sich ja im Laufe des Lebens einschätzen. Ich hole mir noch ein kleines Glas Rotwein. Den muss ich wieder bestellen. Die letzte Flasche von der einen großen Kiste. Jetzt, die letzten Tage, ist das Wetter unheimlich schön. So kuschelig laue Spätsommertemperaturen, wo ich nicht mehr alles abdunklen muss. Heute beim Müll runterbringen, eine verwaiste, ziemlich große Yucca-Palme an der Laube mit den Mülltonnen stehen sehen. Total gesund, aber jemand fand sie vielleicht nicht mehr zur Einrichtung passend. Ist zwar nicht meine absolute super-Lieblings-Pflanze aber ein schönes Exemplar, rank und schlank und ungefähr 1,50 1,80 m groß. Ich hab sie zu mir genommen, ihr einen schönen großen Tontopf gegeben und sie in der Dusche erst mal abgeduscht und jetzt steht sie auf meinem Balkon, als ob sie da schon immer gewohnt hätte. Die Vorbesitzer waren zu faul, die vertrockneten Fasern von den abgefallenen Blättern vom Stamm zu rupfen. Habe ich hingebungsvoll heute Abend gemacht. Sieht aus wie neugeboren. Habe ihr auch gut zugeredet. Mache ich bei besonderen Anlässen. Sie muss mich ja auch erst kennenlernen, nachdem ich sie entführt habe. Vor lauter Tippen habe ich jetzt noch gar nicht mein kleines Glas Wein geholt.
22. August 2013
So eine gewisse Grundsättigung ist erreicht. Aber gut zu wissen, dass immer noch was in der Pfanne ist. In einer Viertelstunde könnte ich wieder Appetit verspüren. Ich glaube, das sind die Hormone. Aber auch ein gutes Zeichen von Lebenskraft. Ich gehöre ja zu den Menschen, denen es komplett den Appetit verschlägt, wenn etwas Schlimmes passiert. Streit, Trennung, Angst, Liebeskummer, Enttäuschung. Tod. Kriege ich nichts mehr herunter. Wer bei einer Totenfeier bei allen Gängen zulangt, ist glaube ich nicht so unmittelbar betroffen. Ist auch völlig in Ordnung. Irgendjemand muss ja das ganze Zeug essen. Es war so warm in dem Lokal, neulich. Da habe ich auch keinen Heißhunger. Aber heute ist mein Appetit Eins A. Ich esse meinen Teller ja immer leer, wenn ich wenig Hunger habe, nehme ich weniger, aber esse alles auf. Man kann sich ja im Laufe des Lebens einschätzen. Ich hole mir noch ein kleines Glas Rotwein. Den muss ich wieder bestellen. Die letzte Flasche von der einen großen Kiste. Jetzt, die letzten Tage, ist das Wetter unheimlich schön. So kuschelig laue Spätsommertemperaturen, wo ich nicht mehr alles abdunklen muss. Heute beim Müll runterbringen, eine verwaiste, ziemlich große Yucca-Palme an der Laube mit den Mülltonnen stehen sehen. Total gesund, aber jemand fand sie vielleicht nicht mehr zur Einrichtung passend. Ist zwar nicht meine absolute super-Lieblings-Pflanze aber ein schönes Exemplar, rank und schlank und ungefähr 1,50 1,80 m groß. Ich hab sie zu mir genommen, ihr einen schönen großen Tontopf gegeben und sie in der Dusche erst mal abgeduscht und jetzt steht sie auf meinem Balkon, als ob sie da schon immer gewohnt hätte. Die Vorbesitzer waren zu faul, die vertrockneten Fasern von den abgefallenen Blättern vom Stamm zu rupfen. Habe ich hingebungsvoll heute Abend gemacht. Sieht aus wie neugeboren. Habe ihr auch gut zugeredet. Mache ich bei besonderen Anlässen. Sie muss mich ja auch erst kennenlernen, nachdem ich sie entführt habe. Vor lauter Tippen habe ich jetzt noch gar nicht mein kleines Glas Wein geholt.
22. August 2013
Manchmal koche ich mir zu wenig Abendessen. Dann muss ich noch mal kochen. So wie jetzt. Ich dachte, ich blogge mal was Normales. Nicht immer nur schlimmes oder pathetisches Zeugs.
19. August 2013
Der hämmernde Schnabel, der die Eischale bricht
Das pumpende Weltall, das Flüstern der Flut
Das Lachen der Schwerkraft, und das Singen im Blut
http://vimeo.com/moogaloop.swf?clip_id=77473588&color=55514e&server=0&title=0&byline=0&portrait=0&fullscreen=1&autoplay=0&loop=0
Das Stampfen der Hufe, wenn Horn an Horn klackt
Der Schrei der Blüte, die ein Sonnenstrahl packt.
VOGELSANG Text u. Musik Duke Meyer, 1994 ►watch on youtube
16. August 2013

Alte Bilder angeschaut. Von Zweitausendzehn. Unterwegs. Schön. Wirklich schön. Musik gehört. Diana Krall hat The Look of Love im Weißen Haus gesungen. Schon toll, wen man als Präsident so einladen kann. Hab die Tonspur gezogen. Wahnsinnig gute Version von dem Song. Sie ist ja sowieso besessen. Da sitzt sie und klimpert so aus dem Handgelenk an diesem unfassbar schön, warm und tief klingenden Flügel und holt alles heraus und schafft es noch dabei zu singen. So. So zu singen. So erzählt, geflüstert, unprätentiös, innig. Beinah zu intim. Meine Bilder von Zweitausendzehn waren auch sehr innig. So hatte ich sie gar nicht in Erinnerung. Aber mit Abstand sieht man manches deutlicher. Sie sollten und durften es auch sein. Nie lag es anders in meiner Absicht. Überrascht war ich dennoch. Nicht die Motive, nicht die Gesten. Aber die Nähe. Wann man nah rangeht. Keine Nacktheit, keine Berührungen. Eine andere Nähe, Annäherung. Ja, man kann jemanden mit der Kamera streicheln. Überhaupt keine Frage. Ich hatte beinah vergessen, wie gut ich das kann. So lange die Kamera nicht mehr in der Hand gehabt. Außer die wenigen, fast bewusstlos eingefangenen Bilder vom siebten August. Ich wusste immerhin noch, was wie funktioniert, ohne Nachdenken. Ich gehe wieder früher als sonst ins Bett. Ich brauche das. Mein Körper will irgendetwas nachholen, ausgleichen, obwohl ich mich nicht körperlich anstrengen musste. Wahrscheinlich alles zusammen. Man muss viel schlafen und träumen, um einen neuen Anfang zu finden. Bereit für neue Taten und Pläne zu werden. Ein- und Ausatmen. Wieder 23.47 Uhr. Und wieder wünsche ich gute Nacht.
19. August 2013
Der hämmernde Schnabel, der die Eischale bricht
Das pumpende Weltall, das Flüstern der Flut
Das Lachen der Schwerkraft, und das Singen im Blut
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Das Stampfen der Hufe, wenn Horn an Horn klackt
Der Schrei der Blüte, die ein Sonnenstrahl packt.
VOGELSANG Text u. Musik Duke Meyer, 1994 ►watch on youtube
16. August 2013

Alte Bilder angeschaut. Von Zweitausendzehn. Unterwegs. Schön. Wirklich schön. Musik gehört. Diana Krall hat The Look of Love im Weißen Haus gesungen. Schon toll, wen man als Präsident so einladen kann. Hab die Tonspur gezogen. Wahnsinnig gute Version von dem Song. Sie ist ja sowieso besessen. Da sitzt sie und klimpert so aus dem Handgelenk an diesem unfassbar schön, warm und tief klingenden Flügel und holt alles heraus und schafft es noch dabei zu singen. So. So zu singen. So erzählt, geflüstert, unprätentiös, innig. Beinah zu intim. Meine Bilder von Zweitausendzehn waren auch sehr innig. So hatte ich sie gar nicht in Erinnerung. Aber mit Abstand sieht man manches deutlicher. Sie sollten und durften es auch sein. Nie lag es anders in meiner Absicht. Überrascht war ich dennoch. Nicht die Motive, nicht die Gesten. Aber die Nähe. Wann man nah rangeht. Keine Nacktheit, keine Berührungen. Eine andere Nähe, Annäherung. Ja, man kann jemanden mit der Kamera streicheln. Überhaupt keine Frage. Ich hatte beinah vergessen, wie gut ich das kann. So lange die Kamera nicht mehr in der Hand gehabt. Außer die wenigen, fast bewusstlos eingefangenen Bilder vom siebten August. Ich wusste immerhin noch, was wie funktioniert, ohne Nachdenken. Ich gehe wieder früher als sonst ins Bett. Ich brauche das. Mein Körper will irgendetwas nachholen, ausgleichen, obwohl ich mich nicht körperlich anstrengen musste. Wahrscheinlich alles zusammen. Man muss viel schlafen und träumen, um einen neuen Anfang zu finden. Bereit für neue Taten und Pläne zu werden. Ein- und Ausatmen. Wieder 23.47 Uhr. Und wieder wünsche ich gute Nacht.
15. August 2013

Broken sunglasses. Meine Lieblings-Sonnenbrille ist zerbrochen. Ich fischte sie aus meinem schwarz-grau geringelten Seesack und der Rahmen hatte einen Sprung. Eine liebe Bekannte, die ich zufällig traf, als ich die Sonnenbrille gerade in ihrem kaputten Zustand entdeckte, meinte, ich sollte versuchen, es mit Superkleber zu reparieren. Aber ich sah, ich erkannte ohne jeden Zweifel, dass es nicht funktionieren würde. Die Spannung des schwarz getönten Kunstoffbrillenglases würde zu viel Gegendruck verursachen. Das würde nie halten. Manche Dinge muss man gar nicht erst versuchen. Wie amüsiert sie guckte, als ich nach „meine Lieblingssonnenbrille ist gerade kaputt gegangen“…“von Rossmann!!“ nachschob. Nicht von Dior, nicht von Chanel, nicht von Gucci, nicht von Pucci. Von Rossmann. Möglicherweise nicht die Billigste vom Ständer. Nicht etwa 9,99 €. Gut und gerne 10,99 €. Qualität hat eben ihren Preis. Sie hat einfach genau zu meinem Schädel gepasst, der oberen Hälfte. Ohne Schnörkel, ohne Muster, ohne Applikationen, ohne Gedöns, einfach nur tiefschwarz. Rahmen und Gläser. Zack. Ich fühlte mich wie nackt, ausgeliefert, ohne diesen Schutz am hellen Tag von Charlottenburg nach Mitte. Auf dem Rückweg, in der Rosenthaler Straße ging ich schnell zu Rossmann, in der Hoffnung ein ähnliches Modell zu finden. Auf dasselbe wagte ich nicht zu hoffen. Gab es auch nicht. Es gab überhaupt nur eine, die nicht komplett nach ihrem Preissegment aussah. Na ja. Schnell übergezogen. Unauffälliges Modell. Aber wir sind nicht Eins. Womöglich muss ich doch im Fachhandel gucken. Ich habe so viele Sonnenbrillen in den letzten Jahren gekauft, aber keine war wie meine Schwarze von Rossmann. Ich könnte das kaputte Modell mit in den Fachhandel nehmen und sagen: suchen Sie mir eine die möglichst identisch ist – Preis spielt keine Rolle! Haha. Das ist natürlich Quatsch. Diese Art der Vorgabe entspricht nicht meinem Naturell. Ich will ungestört und unbehelligt selbst die Modelle vom Ständer holen oder aus dem Regal greifen. Ohne jedesmal mit dem Finger drauf zeigen zu müssen, „Ach, könnten Sie mir bitte vielleicht dieses Modell reichen, ich würde es gerne probieren?“ Das ist mir viel zu umständlich. Den Zirkus hab ich nur einmal mitgemacht, bei Dior im KadeWe. Aber einmal reicht. Auch wenn es Champagner und Karton und Etui und weiß der Kuckuck obendrauf gibt. Höchstens, wenn mir mal sehr langweilig ist. Ich glaube mich zu erinnern, im KadeWe gibt’s auch so eine Abteilung, wo man nicht in der kompletten Trash-Liga ist, aber selber aussuchen kann, ohne dass die Fachverkäuferin lauert. Obwohl die ja alle wahnsinnig nett sind, aber ich entscheide gerne unbehelligt. Es tut gut, sich nach großem inneren Aufruhr mit solchen Dingen zu befassen. Es ist nämlich ein Luxus, sich überhaupt zu überlegen, ob man eine neue Sonnenbrille kauft. Nicht nur, weil man dazu Taschengeld braucht. Ganz einfach, weil man dazu am Leben sein muss. Total simpel. Nicht, dass ich mich die letzten Tage gedanklich mit Sonnenbrillen befasst hätte. Es war umfassender. Und kaum in knappen Sätzen, zu denen ich jetzt nur noch fähig bin, zu beschreiben. Existentielle Ereignisse provozieren existentielle Einsichten. Existentielle Dankbarkeit. Existentielle Relativierung. Das ist sehr bewegend, sehr aufrührend, erschütternd, bereinigend. Befriedend. Versöhnend. Wie froh ich darum bin. Dass ich dazu fähig. bin. Ein unverhofftes Geschenk. Selbstgemachtem Elend folgt selbstgemachtes Heil. Wachsen soll das Heil des Ganzen. Ein Textfragment. Von Rückert. Wie oft es mir duch den Kopf geht, in den letzten Tagen, Wochen. Es gibt nichts Erleichterndes, als jemandem die Hand zu reichen, von dem man sich viel zu weit entfernt wähnte. Und es mag richtig sein, in gewissen Zeiten Distanz auszuloten. Absolut. Aber bevor es zu spät ist, sollte man Versöhnung suchen. Nichts hat mich schon vor Wochen mehr umgetrieben. In vielerlei Hinsicht, vielerlei Beziehung. Alte, unbefriedete Dinge. Und plötzlich scheint Frieden möglich, greifbar. Weil ich es will. Dazu bereit bin. Wie froh ich darum bin. Ja. Und wieder öfter vor Mitternacht ins Bett. Ich habe ein bißchen gelitten. Ein bißchen erschöpft hat mir mein Spiegelbild entgegengesehen, die letzen beiden Wochen. Eitel bin ich immer noch. 23:47 Uhr. Muss Zähneputzen. Allen gute Nacht.
15. August 2013
12. August 2013
Schwarz schweigt die Nacht.
Eine Stille steigt stolz aus Erden Grund.
Wucherndes Grün krönt das Holz
Da hör ich
Im einzigen Schrei
Eines Tieres
Alle Lieder
http://vimeo.com/moogaloop.swf?clip_id=77473561&color=55514e&server=0&title=0&byline=0&portrait=0&fullscreen=1&autoplay=0&loop=0
GNOMENSPRUCH Text u. Musik Duke Meyer, 1993 ►watch on youtube
12. August 2013
Schwarz schweigt die Nacht.
Eine Stille steigt stolz aus Erden Grund.
Wucherndes Grün krönt das Holz
Da hör ich
Im einzigen Schrei
Eines Tieres
Alle Lieder
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GNOMENSPRUCH Text u. Musik Duke Meyer, 1993 ►watch on youtube
06. August 2013
Ich bin auf dem Weg zu Keitas letzter Reise. Kurz vor zwei fährt mein Zug. Muss noch ein paar Sachen packen. Morgen am siebten August um zehn Uhr ist es so weit. Ich würde das Bild gerne neben ihn stellen. Und nach der Feier meinen Eltern schenken. Es ist auf der Terrasse bei meinen Eltern entstanden. Am elften Mai Zweitausendzehn. Er hat das Bild gerne gehabt. Auch deswegen.

Ich habe es gestern überstürzt ausgedruckt und dann ein schönes Passepartout und einen Rahmen dafür gesucht. Ewig habe ich mit einer Fachverkäuferin die verschiedenfarbigen Passepartous ausprobiert. Lieber das graugrüne? Oder das gebrochen weiße? Oder das elfenbeinfarbene? Oder schwarz? Ich habe dann das Hellste genommen. Die Verkäuferin hat mir von einem größeren Rahmen abgeraten, den ich zuerst nehmen wollte. Sie sagte „das verliert sich“. Sie hatte recht. Ich habe auf sie gehört. Das Passepartout hab ich über die Glasscheibe gelegt, das sieht schöner aus. Und rechts unten seinen Namen gekritzelt, mit so schwarzem Faserschreiber. Und rechts auf der Seite senkrecht das Datum, wann das Bild entstanden ist. Und Gaga Nielsen. Ordnung muss sein. Ich trödle hier herum und hab noch gar nichts an. Um dreizehn Uhr wollte ich los. Unterwegs noch eine Flasche Wasser kaufen, ich glaube das Wasser auf dem Klo im ICE ist nicht unbedingt die gute Qualität wie das Berliner Leitungswasser. Blöderweise hab ich keine leichte Plastikflasche, wo ich welches abfüllen könnte, sonst hätte ich das längst gemacht. Also muss ich noch eine kaufen, irgendwo am Berliner Hauptbahnhof, da fährt der Zug los. Außerdem muss ich noch eine CD fertig brennen. Die vier schönsten Lieder von Esther & Abi Ofarim, hab ich schon für meine Mutter eine gebrannt, die die beiden immer sehr geliebt hat und jetzt fällt mir ein, dass Valerian das vielleicht auch schön fände, wenn er die vier Lieder hat. Jetzt mache ich noch eine. Am Freitag bin ich wieder zurück. Oder hab ich das schon geschrieben? Also ich mache mich dann mal fertig. Ich hab ein schönes Hotel mit WLAN, aber viel zum Bloggen werde ich wohl nicht kommen, die nächsten zwei Tage. Mal gucken. Ich komme jedenfalls zurück. Versprochen.
11. August 2013
06. August 2013
Ich bin auf dem Weg zu Keitas letzter Reise. Kurz vor zwei fährt mein Zug. Muss noch ein paar Sachen packen. Morgen am siebten August um zehn Uhr ist es so weit. Ich würde das Bild gerne neben ihn stellen. Und nach der Feier meinen Eltern schenken. Es ist auf der Terrasse bei meinen Eltern entstanden. Am elften Mai Zweitausendzehn. Er hat das Bild gerne gehabt. Auch deswegen.

Ich habe es gestern überstürzt ausgedruckt und dann ein schönes Passepartout und einen Rahmen dafür gesucht. Ewig habe ich mit einer Fachverkäuferin die verschiedenfarbigen Passepartous ausprobiert. Lieber das graugrüne? Oder das gebrochen weiße? Oder das elfenbeinfarbene? Oder schwarz? Ich habe dann das Hellste genommen. Die Verkäuferin hat mir von einem größeren Rahmen abgeraten, den ich zuerst nehmen wollte. Sie sagte „das verliert sich“. Sie hatte recht. Ich habe auf sie gehört. Das Passepartout hab ich über die Glasscheibe gelegt, das sieht schöner aus. Und rechts unten seinen Namen gekritzelt, mit so schwarzem Faserschreiber. Und rechts auf der Seite senkrecht das Datum, wann das Bild entstanden ist. Und Gaga Nielsen. Ordnung muss sein. Ich trödle hier herum und hab noch gar nichts an. Um dreizehn Uhr wollte ich los. Unterwegs noch eine Flasche Wasser kaufen, ich glaube das Wasser auf dem Klo im ICE ist nicht unbedingt die gute Qualität wie das Berliner Leitungswasser. Blöderweise hab ich keine leichte Plastikflasche, wo ich welches abfüllen könnte, sonst hätte ich das längst gemacht. Also muss ich noch eine kaufen, irgendwo am Berliner Hauptbahnhof, da fährt der Zug los. Außerdem muss ich noch eine CD fertig brennen. Die vier schönsten Lieder von Esther & Abi Ofarim, hab ich schon für meine Mutter eine gebrannt, die die beiden immer sehr geliebt hat und jetzt fällt mir ein, dass Valerian das vielleicht auch schön fände, wenn er die vier Lieder hat. Jetzt mache ich noch eine. Am Freitag bin ich wieder zurück. Oder hab ich das schon geschrieben? Also ich mache mich dann mal fertig. Ich hab ein schönes Hotel mit WLAN, aber viel zum Bloggen werde ich wohl nicht kommen, die nächsten zwei Tage. Mal gucken. Ich komme jedenfalls zurück. Versprochen.
02. August 2013
Ein Nachmittag, den ich nie vergessen werde.
Heute, gegen vierzehn Uhr dreißig habe ich durch einen Anruf meines Neffen Valerian erfahren, dass sein großer Bruder ertrunken ist. Ich bin selbst erstaunt, wie gefasst ich in der Lage bin, das noch am selben Tag in dieses Fenster zu schreiben, in dem man Blogeinträge erstellt. Mein Neffe Richard Keita, ist zum Schwimmen an einen Fluß gegangen und nicht wiedergekehrt. Man fand ihn. Da war er schon im ewigen Meer der Gezeiten. Ganz bestimmt bei meinem lieben Bruder, der ihn, seinen erstgeborenen Sohn liebte, wie man ein Kind nur lieben kann. Mein Bruder saß auf dem Teppich, mit gekreuzten Beinen und spielte Gitarre, aber in der Kuhle, in seinem Schoß, saß sein neugeborener Sohn, so habe ich die beiden oft gesehen. Richard Keita hatte seinen Vater nur gute zwei Jahre, dann geschah der blöde Unfall. Aber er hat das dickste, fetteste Paket Liebe mitbekommen, das man sich vorstellen kann. Und das hat man immer gespürt. Er war ein sensibler junger Mann, voller Liebe und Sanftheit. Und er spielte Gitarre, wie sein Vater. Die Stratocaster kam abhanden, aber seine Les Paul hat er über alles geliebt und gespielt. Ich glaube, ich werde die Kommentare bei diesem Eintrag deaktivieren, nicht weil ich es nicht ertragen würde, sondern weil ich fürchte, dass sich Leser unbekannterweise genötigt fühlen, die dann üblichen Beileidskommentare zu hinterlassen. Obwohl, das wäre eigentich auch nicht wirklich schlimm. Ich will nur sagen, ich weiß, dass er zuhause ist, da wo er endlich mit seinem Vater Gitarre spielen kann. Und das gibt mir großen Frieden. Ich bin nicht verzweifelt, denn alles war gut. Wir hatten immer ein schönes, wenn auch unregelmäßiges Neffe-Tante-Verhältnis. Zuletzt sprachen wir ungefähr im Februar am Telefon miteinander. Er wollte mit seinem Bruder Valerian nach Berlin kommen und ich bot an, sie könnten in meinem Atelier übernachten, eine große Matratze organisieren und alles prima. Aber erst wenn es schön ist in Berlin, warm. Ja, das machen wir, wenn es wärmer ist, dann ist Berlin erst richtig schön. Jetzt musst du dir das alles von der Wolke da oben angucken, mein kleiner Fisch. Es hat mir viel bedeutet, dich vor achtundzwanzig Jahren in den Armen zu halten, neugeboren, selig blinzelnd. Du hast mir mein eigenes Kind mit einem Blick zurückgeschenkt. Und dafür danke ich dir. Für immer und ewig.
P.S. ich wollte dir noch sagen, du hast auf deinem Facebook-Profil unter einem Foto, das ich von dir gemacht habe, geschrieben: Photograph: Valerian Seethaler. Das Bild war aber von mir. Ich verzeihe dir, du hast den Kommentar erst letztes Jahr druntergeschrieben, unter das Bild von 2010. Im Mai war das. Das sind die Bilder. Du mochtest sie sehr. Das weiß ich noch. Ich denke, es ist okay für dich, wenn ich hier den Link einklebe. Du musst dich übrigens daran gewöhnen, dass ich jetzt, wo du dich da oben bei Jimi und deinem Vater rumtreibst, direkt anspreche. Ich bin das so gewohnt. Mein Bruder, also dein Vater, und ich machen das auch immer so. Weißt du Bescheid. Ich lasse die Kommentare doch offen. Alles ist gut. Schlaf gut, mein kleiner Fisch.
Deine Tante
Gaga
04. August 2013
.
Warum erzählt ihr nichts vom Strand
von weißen Küsten, einem fernen Land
wo das Meer blau ist und die Wiesen grün und schön
Und wenn es schwarz ist
und nur schwarz und windumtost
dann malt uns diesen Wind als Trost
Als Vogel, der uns rüberträgt ins Licht
wir Menschen schaffen’s ohne Bilder nicht
uns die Verwandlung vorzustellen
Euern Saum hab ich geküsst
seitdem weiß ich, wie das ist
das Glück des Lebens
Duke Meyer 2013
Lieber Duke,
warmen Dank für deine Gedanken und behutsamen Worte von einer nächtlichen Terrasse in Andalusien. Ein schönes Bild. Auch hier wird die kühlere, laue Nacht herbeigesehnt. Ich habe deine Songskizze, deine Ode an den Tod gehört. Es gibt darin mich sehr berührende Momente und Zeilen, besonders diese.
Wenn man mich vorgestern, noch ahnungslos, gefragt hätte, was ich glauben würde, wie ich angesichts einer kommenden Todesnachricht reagieren würde, ich hätte es nicht einmal beantworten können. Man geht von einer Art Verzweiflung aus, einer Hilflosigkeit, Fassungslosigkeit, so wie ich sie kannte und erlebte, als ich als einundzwanzigjährige junge Frau vom Tod meines Bruders erfuhr. Doch diesmal ist es anders, ganz anders. Vielleicht, ja sicher sogar, kann ich diesmal allen anderen, die von tiefer Trauer erfasst sind, Trost geben, denn ich bin zutiefst getröstet. Ich würde meinen Frieden mit diesen letzten Dingen gerne weitergeben, verschenken, verströmen, auch dir. In einem Kommentar letzte Nacht, wo mir ein lieber Freund aus Hamburg unter meinem Blogeintrag sein Beileid aussprach, habe ich vieles formuliert, wie meine Gefühle dazu sind, nicht nur angesichts dieses Todes meines Neffen.
Was ich nicht schrieb, Duke, ist – dass es sich für mich stimmig anfühlt, was geschah. Ebenso wie damals bei meinem Bruder, auch wenn es ein tieferer Schmerz und über Jahre dauernde Fassungslosigkeit war. Ein Lebenskreis hat sich geschlossen und ist vollendet. Ein flammender Kreis katapultiert ins Universum, vereint mit allen anderen Flammen vergangener Leben. Keita Richard war auch im Zeichen der Fische geboren, so wie du. Das hat eine große Nähe zwischen ihm und mir gezaubert, weil mir diese besondere Sensibilität und Phantasie so nah war, mir so gemäß. Wir verstanden uns auf den ersten Blick ohne Worte. Ja, Keita hatte keine Todesangst. Man konnte ohne jede Scheu mit ihm über diese letzten Dinge sprechen, er war ein tief spiritueller Mensch, was ihm in die Wiege gelegt war. Da war nichts Angelesenes, es kam tief aus seiner Seele, diese Gewissheit, dass alles gut ist, was uns am Ende widerfährt, auf dieser letzten Reise.
Wie gerne würde ich dir von meiner tiefen Ruhe und Zuversicht, ja Heiterkeit in dieser Hinsicht abgeben. Diese Gewissheit hat keinen Hintergrund, der auf einer Religion beruhen würde, die ich praktiziere. Ich bin weder Christin noch Buddhistin noch Muslimin, noch bete ich namentlich nennbare Gottheiten an. Mir ist der Lauf der Sonne und der Regen und der Wind und die Musik Religion genug. Aber so war es schon immer. Ich respektiere alles und jeden, woran jemand glaubt. Jedoch dieser tiefe Frieden, den ich nun damit habe, ist ein Geschenk der späten Jahre, die mir das Universum mit seinem Füllhorn bereitet. Vielleicht, weil ich viele Verluste zu beklagen hatte, musste ich sehr viel unternehmen, um die irdische Existenz als die ebenso schöne Seite zu sehen. Die Idee von Erlösung war aber immer mit dem Ende der körperlichen Existenz verbunden, eine seltsame tiefe Gewissheit. Es ist schon gut, aber es kann sogar noch besser werden. Ich freue mich auf diese letzte Reise ins Ungewisse. Sehr. Und habe dabei keine Todessehnsucht in diesen Tagen mehr. Ich möchte sogar Hundertsieben werden. Und dann ist es aber auch gut. Naja, Hundertsieben ist schon wirklich lange. Ich denke, ich habe noch so viel zu tun und zu geben, da brauche ich einfach noch ein ordentliches Päckchen Jahre zum Fertigwerden, bevor ich zu den Sternen fliege.
(aus einer Mail vom 3. August 2013)

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03. August 2013

Jeff Buckley, Hallelujah
Jeff Buckley wurde nur dreißig Jahre alt. Er ging zum Schwimmen in den Wolf River in Memphis, wo er schon oft zum Schwimmen war. Er wurde von der Bugwelle eines Schiffes erfasst und ertrank.
03. August 2013

Jeff Buckley, Hallelujah
Jeff Buckley wurde nur dreißig Jahre alt. Er ging zum Schwimmen in den Wolf River in Memphis, wo er schon oft zum Schwimmen war. Er wurde von der Bugwelle eines Schiffes erfasst und ertrank.
02. August 2013
Ein Nachmittag, den ich nie vergessen werde.
Heute, gegen vierzehn Uhr dreißig habe ich durch einen Anruf meines Neffen Valerian erfahren, dass sein großer Bruder ertrunken ist. Ich bin selbst erstaunt, wie gefasst ich in der Lage bin, das noch am selben Tag in dieses Fenster zu schreiben, in dem man Blogeinträge erstellt. Mein Neffe Richard Keita, ist zum Schwimmen an einen Fluß gegangen und nicht wiedergekehrt. Man fand ihn. Da war er schon im ewigen Meer der Gezeiten. Ganz bestimmt bei meinem lieben Bruder, der ihn, seinen erstgeborenen Sohn liebte, wie man ein Kind nur lieben kann. Mein Bruder saß auf dem Teppich, mit gekreuzten Beinen und spielte Gitarre, aber in der Kuhle, in seinem Schoß, saß sein neugeborener Sohn, so habe ich die beiden oft gesehen. Richard Keita hatte seinen Vater nur gute zwei Jahre, dann geschah der blöde Unfall. Aber er hat das dickste, fetteste Paket Liebe mitbekommen, das man sich vorstellen kann. Und das hat man immer gespürt. Er war ein sensibler junger Mann, voller Liebe und Sanftheit. Und er spielte Gitarre, wie sein Vater. Die Stratocaster kam abhanden, aber seine Les Paul hat er über alles geliebt und gespielt. Ich glaube, ich werde die Kommentare bei diesem Eintrag deaktivieren, nicht weil ich es nicht ertragen würde, sondern weil ich fürchte, dass sich Leser unbekannterweise genötigt fühlen, die dann üblichen Beileidskommentare zu hinterlassen. Obwohl, das wäre eigentich auch nicht wirklich schlimm. Ich will nur sagen, ich weiß, dass er zuhause ist, da wo er endlich mit seinem Vater Gitarre spielen kann. Und das gibt mir großen Frieden. Ich bin nicht verzweifelt, denn alles war gut. Wir hatten immer ein schönes, wenn auch unregelmäßiges Neffe-Tante-Verhältnis. Zuletzt sprachen wir ungefähr im Februar am Telefon miteinander. Er wollte mit seinem Bruder Valerian nach Berlin kommen und ich bot an, sie könnten in meinem Atelier übernachten, eine große Matratze organisieren und alles prima. Aber erst wenn es schön ist in Berlin, warm. Ja, das machen wir, wenn es wärmer ist, dann ist Berlin erst richtig schön. Jetzt musst du dir das alles von der Wolke da oben angucken, mein kleiner Fisch. Es hat mir viel bedeutet, dich vor achtundzwanzig Jahren in den Armen zu halten, neugeboren, selig blinzelnd. Du hast mir mein eigenes Kind mit einem Blick zurückgeschenkt. Und dafür danke ich dir. Für immer und ewig.
P.S. ich wollte dir noch sagen, du hast auf deinem Facebook-Profil unter einem Foto, das ich von dir gemacht habe, geschrieben: Photograph: Valerian Seethaler. Das Bild war aber von mir. Ich verzeihe dir, du hast den Kommentar erst letztes Jahr druntergeschrieben, unter das Bild von 2010. Im Mai war das. Das sind die Bilder. Du mochtest sie sehr. Das weiß ich noch. Ich denke, es ist okay für dich, wenn ich hier den Link einklebe. Du musst dich übrigens daran gewöhnen, dass ich jetzt, wo du dich da oben bei Jimi und deinem Vater rumtreibst, direkt anspreche. Ich bin das so gewohnt. Mein Bruder, also dein Vater, und ich machen das auch immer so. Weißt du Bescheid. Ich lasse die Kommentare doch offen. Alles ist gut. Schlaf gut, mein kleiner Fisch.
Deine Tante
Gaga




