03. april 2006
26. april 2005
merkwürdige spuren, die die zeit auf dieser wand eines grabmals hinterlassen hat. diese spiegelverkehrte schrift, ich habe keine erklärung dafür. es ist ein altes grabmal, um das sich niemand mehr kümmert. vor den gemauerten steinen muß etwas gewesen sein, eine marmorplatte vielleicht, ein steinfries. aber so finde ich es beinahe schöner, als jedes andere intakte grab, mit dieser großen narbe. vielleicht wurde damals ein stein mit bereits gemeißelter inschrift ein zweites mal verwendet, diesmal die rückseite, um die grabnische zu schmücken. die einzige erklärung… das mauerwerk noch feucht, und so entstand der abdruck der inschrift.

25. april 2005
atanarjuat

gerade auf arte. wunderbarer film. grandioses kino. dort noch mal gucken, wenn er jemals wieder im kino läuft. der zauber vermittelt sich leider über mattscheibe nicht ganz so. aber im kino… hin und weg. ich jedenfalls…
24. april 2005
gestern (ja. bin ich – bzw. mein alter ego. ehrenwort)

gestern und heute in berlin
23. april 2005




heute in berlin.
21. april 2005

manchmal verliert man mehr worte, als man vorhatte. kein verlust, die worte. in guten händen, da wo sie sind.
und während ich diesen eintrag schreibe, summe ich ein lied. manha do carnaval. es gibt auch einen deutschen text für diese wunderbare melodie von antonio carlos jobim – das glück kam zu mir wie ein traum, am schönsten in der version von georgette d. oder in der französischen version, chanson d’orphée. aber das original aus dem wunderbaren film orfeu negro ist die zauberhafteste von allen
20. april 2005

[soundtrack: coney island baby, harvest moon, möwe, hafencafé etc.pp.
ja – ich hör dauernd dasselbe alte zeug – na und]
18. april 2004
eins nach dem anderen. nicht, dass mir gestern keine spektakulären makroaufnahmen unserer zauberhaften flora gelungen wären. aber vor allen anderen, möchte ich das nachfolgende schöne bild der welt unter keinen umständen vorenthalten:

was sehen wir? einen jungen mann an einem strand. einen sehr jun- gen mann am strand. nein. einen sehr, sehr jungen mann am strand. den ich nicht kenne. bis heute nicht. ich traf ihn gestern am flug- hafensee in berlin. ein unbekannter idyllischer ort, was der name nicht vermuten ließe. angrenzend an ein vogelschutzreservat. viele sanddü- nen. schwäne, enten. ein paar liebespaare. und ein paar nachwuchs- machos. hübsche kleine mädchen dabei. keck und selbstsicher. zwölf vielleicht, dreizehn. wie er da oben. noch nicht mal ein milchbart wächst ihm.
ich fotografierte nur die beiden stühle am strand und er fragte mich nach einer weile, ob er sich auf einen drauf setzen soll. da sage ich doch nicht nein. ich frage ihn: „willste mal gucken?“ er sagt: „ey klar – cool, zeig mal!“ (er duzt mich! – ich mag das ja – bei solchen gören…).
ich glaube, er hatte für sich beschlossen, dass ich irgendwie in ord- nung sein müßte, da ich ihn nur fragte, ob er eine mailadresse hätte, um ihm das bild zu mailen. er konnte sich leider nicht daran erinnern. der kleine frechdachs, mit seiner zigarette.
ich drehte eine ausgedehnte runde den strand entlang. kam zurück und er fragte nach mehr. fotos. ich sage: ‚ist doch quatsch, wenn du dich an deine e-mail-adresse nicht erinnern kannst, kann ich sie dir doch nicht zuschicken, hm?‘ da grinst er und stammelt irgendwelche buchstaben und irgendwas mit gmx. kriegt es nicht mehr zusammen, der kleine. tschüs. die anderen aus seinem kleinen clan rufen mir auch noch ein tschüs hinterher. ich mag solche begegnungen.
16. april 2005
15. april 2005
manchmal telefoniere ich mit dem papagei, von dem diese schwanz- feder stammt. die nette frau, die mit ihm lebt, hat mir gestern überra- schend diese außerordentlich große feder geschenkt. vorsichtig, am kiel mit einem stückchen tesafilm an einer halben meter langen trüf- felschachtel befestigt, so lang und breit wie die türkisblaue feder.

was für eine verpackung. so kann man mich aus dem häuschen bringen. dabei konnte sie weder wissen, daß ich mich derart über eine blaue papageienschwanzfeder freuen kann, noch mit welcher halt- losen begeisterung ich trüffel verzehre.
13. april 2005

vor einem jahr am 12. und 13. april.
milliarden sterne. ich wollte nicht im zelt schlafen, zugedeckt von einer schweren navajodecke den großen himmel sehen, die winde im canyon hören. das klare wasser vom san juan river, der sich irgendwo mit dem colorado verbindet, in einem felsenbecken des fast ver- trockneten flussbettes, gleich neben mir. was für ein glück, das erlebt zu haben. und diesen oder jenen tag im april.
12. april 2005
10. april 2005

feuerchen gemacht. das ist das erwähnte, mexikanische pink auf dem balkon in meinem kleinen atelier.
und auf dem friedhof wachsen fotomodelle

wer erkennt die schöne?
06. april 2005

heute blüht sie. einen tag.
04. april 2005

warum kenne ich kaum männer, die die farbe rosa mögen? weil es eine verweichlichte babyfarbe ist? weil ich insgesamt zu wenig männer kenne? testosteron? die schilddrüse? barbie? es gibt furchtbares rosa aber auch ganz zauberhaftes. so wie gestern.
03. april 2005
robert capa.
ich war also im martin-gropius-bau. die dort gezeigten abzüge von seinen fotografien sind nicht groß. formate, wie man sie in alben finden könnte.
von der ersten fotografie an fühlte ich mich zuhause. in seinen bildern. in seinem blick. was dieses gefühl verursacht, ist, wohin er sich begeben hat, um zu fotografieren. bilder von flüchtlingselend, kriegsschauplätzen, verlorenen existenzen, erschossenen. ruinen. die gesichter gegen ende des zweiten weltkrieges. da steht man und schluckt, denkt an eigene familienschicksale und daran, wie die geschichte des zweiten weltkriegs in die gegenwart reicht. ich jedenfalls.
wie kann man sich da zuhause fühlen? man kann, weil es sich um archaische augenblicke handelt, die er für alle zeiten festgehalten hat. augenblicke, die raunen.
an diese orte hat er sich begeben, um geschundene, verzweifelte, einsame, ungläubig staunende und gerührte menschen in einem schlüsselmoment ihres lebens auf seinen film zu bannen. es gibt kein bild ohne tiefes gefühl. existentielle erschütterung. rührung. entsetzen, wut, trauer, fassungslosigkeit, zärtlichkeit. innige momente. nie kalte entblößung. keine innere distanz, äußere ganz sicher. so weit wie nötig.
wie hat er das gemacht. er war nah dran, weil man ihn ließ. ich glaube, er hat die menschen wissen lassen, was er vorhat. das spürt man. und wäre es nur ein sekundenlanger blick gewesen, der das einverständnis sucht. das sind keine bilder aus dem hinterhalt.
da steht man und schluckt. und hat das gefühl, in jenem moment genau am richtigen ort zu sein. einer dieser seltenen momente von völliger gegenwärtigkeit. die haut beginnt zu vibrieren und man fühlt, man ist jenseits der banalität.
es war ziemlich dumm, gleichzeitig eine karte für die umfangreiche ausstellung von stanley kubrick zu kaufen, der eine etage höher mit vielen requisiten aus seinem lebenswerk vertreten ist. ich konnte das nach diesen eindrücken in keiner form würdigen, und bin eigentlich nur unkonzentriert und eilig durchgelaufen, mit capas bildern und jenen des wunderbaren dokumentarfilms, der gezeigt wurde, im kopf. beim essen wäre man nicht so dumm. man hätte einen verdauungsspaziergang gemacht oder ein nickerchen.
mich hat in diesem moment kaum ein detail irgendeines kubrick-films interessiert. ein neugieriger, aber flüchtiger blick auf das faszinierende modell jener babypuppe, die in 2001 durchs weltall schwebte, rotierte. diese puppe hat die augen eines erwachsenen. sie sehen aus wie echte glasaugen. solche, die man als prothesen einsetzt.
innerlich war ich immer noch bei capa. neben diesen leidvollen dokumentationen, machte er auch bilder wie diese wunderbar flirrende serie von picasso am strand. mit françoise und dem schirm. ich liebe dieses foto. es begleitet mich seit vielen jahren und klebt immer an irgendeiner wand. ein bild, das das glück eines augenblicks zeigt. ich wusste nicht, dass es von robert capa ist.

03. april 2005
meinethalben. man nenne mich blümchenknipserin. mir doch scheißegal – da lache ich doch nur.

sonnabendsonne
02. april 2005

im grunewald
jetzt bin ich aber ganz schön müde vom vielen geschenke auspacken. na ja. geburtstag hat man ja auch nicht jeden tag. mein berlin-geburtstag. in der nacht vom ersten auf den zweiten april habe ich mich auf den weg gemacht . vor neunzehn jahren . ich hab diesen tag gerne.
01. april 2005
eine bildergeschichte.

wünschen hilft eben doch





