Ich war gerade bei Rio. Gießen. Obwohl es ja gestern Abend schön geregnet hat, aber heute wieder viel Sonnenschein, aber nicht mehr so furchtbare Bruthitze. Endlich kann ich die Sonne wieder genießen und suche nicht nur Schatten und geschlossene Räume. Die schönsten (Spät-)Sommertage fangen an. Endlich kriegt meine Haut ein paar Strahlen ab, so wenig war ich nocn nie draußen, wie in den letzten drei Monaten. Wie ein Maulwurf unter der Erde vergraben. Endlich wieder Licht und Luft und keine Verbarrikadierungen mehr, das ist so schön. Gestern im Grunewald ist mir aufgefallen, dass es tief im Wald viel kühler ist als außerhalb, da konnte ich es gut aushalten, obwohl es auch über 28 Grad im Schatten war. Und ein laues Lüftchen. Also Wald an zu warmen Tagen, wenn man doch mal raus will, muss ich mir merken. Ich war noch nie am Grab von Rio, seit er hier liegt. Was für ein heiter anmutender Friedhof, so licht und hell und freundlich. Und links vom Eingang ein kleines Café mit aufgespannten Sonnenschirmen und alten, verschnörkelten Gartenstühlen, ein bißchen italienisch. Und Palmen in Kübeln. Entzückend. Also ein Mini-Café auf dem Friedhof, nicht davor! Rios Grab ist – wenn man es weiß – leicht zu finden. Auf der mittleren Hauptachse, gegenüber vom Eingang, immer geradeaus, und dann so hundert Meter vor dem Ende, vor dem großen Steinkreuz in der Mitte links. Ganz liebevoll geschmückt von seinen Fans, und Blumen und ein Krönchen und zwei gerahmte Fotos. Hinter einem Busch steht eine große gefüllte Gießkanne, da habe ich ein bißchen gesprengt. Hat Freude gemacht. Dann wieder heim, mit der S-Bahn, von Yorckstraße bis Oranienburger Straße, ohne umsteigen. Ein paar wenige Fotos gemacht. Ging gerade noch, ich habe den Fehler begangen, mir vorgestern Akkus zu kaufen, die nicht wiederaufladbar sind und ich habe sie doch in die Ladestation, jetzt sind sie hinüber. Das „do not recharge“ war so klein gedruckt und sie waren so teuer, dass ich gedacht habe, bei dem Preis müssten die rechargeable sein. Blöd! Muss ich morgen zu Saturn und neue kaufen, rechargeable. Morgen ist mein NaKo-Termin mit der Ganzkörper-Computertomographie. Ich kriege übrigens laut Broschüre keinerlei Stimmungsaufheller. Morgen also nach Berlin Buch, aber erst am Nachmittag, kann ich vorher noch zu Saturn.
Wird bei der NaKo eigentlich auch untersucht, welche positiven Auswirkungen das eigene Blog und die Kommentatoren auf Stimmung und Gesundheit haben?
P.S. Rio wurde übrigens erdbestattet, also auch im Sarg umgebettet, nicht nur eine Urne mit seiner Asche. Seine Knochen liegen also hier.
Im Krankenhaus in Buch? Dort habe ich meine Bestrahlungen erhalten. Da bist du ganz nah bei den freilaufenden Kühen. Einfach den hinterwärtigen Ausgang vom S-Bahnhof hinaus über die Felder laufen, die Straße überqueren und in den dortigen Wald spazieren. Leider war ich in diesem Jahr mangels anderem Müll noch nicht dort.
PS: Was heißt eigentlich NaKo?
„Ich kriege übrigens laut Broschüre keinerlei Stimmungsaufheller.“
Warum auf den Spaß verzichten? (Aber wir hatten das Thema ja schon mal. Ich habe jetzt ein gutes Dutzend MRTs hinter mir, ich will meine Drogen dazu ;-))
Musste eben lachen. Manchmal verlinke ich in einem Eintrag eine Seite mit passender Hintergrundinformation, ohne sie selber gründlich gelesen zu haben oder lese sie, wie eben geschehen, erst eine Weile später richtig. Wie zum Beispiel diesen Link zu Rios Ruhestätte in Berlin. Und da steht geschrieben:
„„Die Grimms waren bisher die Stars hier“, sagt Bernd Boßmann. Der 51-Jährige hat einen kleinen Blumenladen und betreibt nebenan, im früheren Verwalterhaus, seit 2006 Berlins erstes Friedhofscafé. Dessen Name Finovo erklärt sich aus „Fin“, Ende, und „novo“ für das Neue.
Bernd Boßmann sagt, dass Rio Reiser den Grimms inzwischen ein wenig den Rang abgelaufen hat. „Er bekommt oft Besuch“, sagt er. Vor allem Leute um die 50 kämen.„