4 Antworten auf „05. Juli 2015

  1. Es donnert! – Freunde, laßt uns trinken!
    Der Frevler und der Heuchler Heer
    Mag knechtisch auf die Knie sinken.
    Es donnert! – Macht die Gläser leer!
    Laßt Nüchterne, laßt Weiber zagen!
    Zeus ist gerecht, er straft das Meer!

    Gotthold Ephraim Lessing

    Prost!

    (ich erhebe mein Glas auf Gotthold Ephraim Lessing)

  2. Apropos Wein, ebenfalls von Lessing, Zwiegespräch mit Ente:

    (…) Ente, ist’s nicht die Natur,
    Die dich stets zum Teiche treibet?
    Ja, sie ists; drum folg ihr nur.
    Trinke, bis nichts übrig bleibet.

    Ja, du trinkst und singst dazu.
    Neider nennen es zwar schnadern;
    Aber, Ente, ich und du
    Wollen nicht um Worte hadern.

    Wem mein Singen nicht gefällt,
    Mag es immer Schnadern nennen.
    Will uns nur die neidsche Welt
    Als versuchte Trinker kennen.

    Aber, wie bedaur‘ ich dich,
    Daß du nur mußt Wasser trinken.
    Und wie glücklich schätz ich mich,
    Wenn mir Weine dafür blinken.

    Armes Tier, ergib dich drein.
    Laß dich nicht den Neid verführen.
    Denn des Weins Gebrauch allein
    Unterscheidet uns von Tieren.

    In der Welt muß Ordnung sein.
    Menschen sind von edlern Gaben.
    Du trinkst Wasser, und ich Wein:
    So will es die Ordnung haben.

  3. Ein Spitzendichter, nichts Gewöhnliches! Umso edler klingt die Kunst im Ohr, wenn nicht nur der Reim, sondern auch der Inhalt gefällt, quasi, im passenden Bilde, ein schönes Flascherl außen herum mit einem edlen Tropfen darinnen!

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