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Schaue ich gerade: „Der Mann, der Udo Jürgens ist“, im Ersten. Schöne alte Filmsequenzen. Gerade habe ich wieder begriffen, dass ich damals, als „Griechischer Wein“ über Wochen ein Nummer Eins-Hit war, den Inhalt gar nicht begriffen habe. Oder es auch nicht versucht habe. Erst Jahrzehnte später wurde mir klar, dass es beim griechischen Wein-Lied nicht um weinselige Griechenland-Urlaubserinnerungen von Deutschen geht, sondern um das Heimweh der sogenannten griechischen Gastarbeiter. Schon ziemlich großartig damals, diese Bevölkerungsgruppe mit einer Hymne zu beschenken. Und dass Udo die ersten zehn Jahre nicht sehr erfolgreich war und auch noch keine eigenen Lieder gesungen hat, war mir auch neu. Ich schaue mal weiter. Morgen wird er achtzig, noch nicht heute. Würde ich an seiner Stelle reinfeiern, indem ich mit allen Wegbegleitern den Film schaue und dann die Korken knallen lassen. Ach – und Blacky erzählt gerade, wie er den ersten Text für Udo geschrieben hat… „Was ich dir sagen will…“ schön.

6 Antworten auf „29. September 2014“

  3. P.S.: Griechischer Wein wurde 1974 veröffentlicht und 1975 Nummer Eins, Also wahrscheinlich Anfang 1975. Da war ich knapp neuneinhalb. Entschuldigt meine Unwissenheit vielleicht ein bißchen.

  5. Heimweh hatten auch „Zwei kleine Italiener“, die Conny Froboess besang. Aber die Wirkung ist ganz anders … Udo Jürgens ist halt doch eine andere Klasse. Auffallend ist es allerdings schon, dass dieses Thema Eingang in die deutsche Schlagerwelt gefunden hat. Ob da nicht doch Urlaubserinnerungen eine Rolle spielen? Besingt auch jemand das Heimweh von (Wirtschafts-)Asylanten und Flüchtlingen?

  6. Die ersten italienischen Gastarbeiter kamen ab 1955 aufgrund des Anwerbeabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien. „Zwei kleine Italiener“ ist von 1962 und ist der Gastarbeiter-Empfindungsversteher-Song schlechthin – kombiniert eben mit Italienurlaubswerbung und/oder -erinnerungen.

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