Um es festzuhalten. Die wahren Freunde erkennt man an Austausch, der mindestens großes Tischtennis ist. Will ich eigentlich gar nicht weiter darauf eingehen. Aber Ping Pong spielt eine große Rolle. Das bedeutet, einen gewissen flow zu kutlivieren, Rhythmus zu spüren. Was angemessen ist, oder in der Luft liegt. Findet man selten, merke ich gerade wieder. Und dann wieder doch. Tatsächlich ist es wohl auch so, dass ich seit geraumer Zeit nicht mehr bereit bin, mich hingebungsvoll mit dem Werk von jemandem zu befassen, der mich als Beifall- und Aufmerksamkeits-Maschine instrumentalisiert. Oh, klingt hart. Klingt böse. Aber reden wir doch lieber von Augenhöhe. Wie Du mir, so ich Dir. Eine Weile gibt man, eine gute Weile später gibt man dann lieber wieder sich selber. Oder anderen. Dass das Leben gelingt, hat erstaunlich viel mit der Ausgewogenheit von Geben und Nehmen zu tun. Sehr, sehr viel. Ist mir heute noch bewusster als früher. Aber auch: man muss sondieren, wo die „Investition“ fruchtbar ist. Ins Beliebige Energie zu schießen, kann beliebige Früchte tragen. Und zu selten, weil nur sehr zufällig, die ersehnten. Man muss die Antennen ausfahren. Die Ohrwaschel aufstellen. Das ist jetzt wieder genau der Punkt, wo man aufhören sollte zu schreiben, sonst nimmt das Gefasel überhand.
findet man selten. fand man schon immer selten, man hat’s nur nicht so recht gewusst, wissen wollen.
Wenn das Leben Geben und Nehmen ist, dann ist es doch ebenso gut Versuch und Irrtum. Investitionsstrategien drohen im Leben wie an der Börse oft genug zu scheitern. Zumindest wenn ich die emotionale Ebene betrachte. Auf der kreativen Ebene bin ich kein Kritiker (in anderen Bereichen als meinem ureigenen schon mal gar nicht) oder – angesichts des Dilettantismus, den ich in den Lyrikgruppen von Facebook oft genug finde – eine Dampfwalze ohne Gnade, sodaß ich mich eben zurückhalte. Auch finde ich inzwischen Medien immer wenig geeignet, sich wirklich gleichwertig auseinanderzusetzen, und das meint FB oder twitter, manchmal aber auch Blogs. Ich lebe damit, zum Teil einfach konsumiert zu werden – als Mensch, Schreiber, Onliner. Das ist sogar aushaltbar (meistens, aber nur selten auf der emotionalen Ebene), denn ich habe mich zum Macher (und damit zum Teil zum Autisten) konditioniert. Und ja, die Sehnsucht ist mir durchaus nicht fremd. ;)
Wer Einsamkeit ertragen kann, ist von der Masse unbesiegbar. Gertrud von le Fort
So ein echter Austausch, ob nun ernst oder spielerisch, ist für mich ebenfalls ungeheuer wichtig. Das liegt aber vielleicht auch daran, daß mein drittes Haus mit vier Planeten und zwei Konjunktionen das meist besetzte Haus in meinem Horoskop ist. Ich könnte mir vorstellen, daß es Menschen gibt, für die andere Dinge in einer Freundschaft wichtiger sind und die nicht so stark den Austausch brauchen. Allerdings ist diese Vorstellung für mich ziemlich abstrakt und nicht praktisch verifizierbar.