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April, April! Bestimmt haben alle gedacht, der Eintrag mit der Abenddämmerung ist nun klassischer Bilddramaturgie folgend, der letzte für dieses Jahr, Abspann, Zack, Ende! Aber hier läuft alles ein bißchen anders. Ich habe ja dieses ungeheure Privileg, heute keinen Partystress zu haben. Ich musste mir keine Korkenzieherlocken (engl.: sausage curls) aufdrehen, kein kratziges Paillettenkleid überziehen, keine klebrige Nylonstrumpfhose, keine drückenden Stiletto-Sandaletten, kein großes Abend-Make-up auflegen. ICH habe Zeit zum Bloggen! Nichts könnte mich hindern! In aller Ruhe konnte ich ein paar letzte Aufnahmen von heute Nachmittag hochladen, die ansatzweise meine heutige Abendgarderobe zeigen, die extravaganterweise komplett identisch ist mit der am Vormittag, Mittag und Nachmittag. Nicht ganz so gelungen ist bei meiner heutigen privaten Pyjama-Party die Getränkeauswahl. Ich habe es schlichtweg versäumt, noch einmal einkaufen zu gehen und ein etwas prickelnderes Getränk zu kaufen, als diese komische letzte Flasche Wein, die ich nun hier wohl oder übel, zumindest teilweise, trinken werde. Ein Bio-Weißwein von der Bio Company aus – ich traue es mich fast nicht zu schreiben – Italien. Wer meine Aufsätze schon länger liest, weiß eigentlich, dass ich eine Weinregion strikt meide, und die fängt mit I an und hört mit talien auf. Die Bio Company-Regal-Einräumer haben versehentlich diese Sorte in das spanische Regal geräumt und meine Augen sind nicht mehr ganz so gut wie früher. Daheim, vorhin leider erst, habe ich dann die wahre Herkunft entziffert und hoffte, dass meine über Jahre gepflegten Vorurteile wenigstens mit diesem Biowein abgebaut werden könnten. Aber sogar dieser blöde Biowein schmeckt parfümiert, wie ich es eben nur von italienischen Weißweinen kenne. Aber nichts gegen einen extra trockenen italienischen Prosecco. Das können sie wenigstens und natürlich Kaffee, Espresso. Ich möchte meinen letzten Eintrag nicht so negativ ausklingen lassen. Das schickt sich einfach nicht. Und ich kann auch sonst Gutes über Italiener berichten: sie ziehen sich allgemein gut an und haben tolle Gesten, wenn sie schimpfen oder sich aufregen. Das gefällt mir gut! Manches Essen schmeckt mir auch. Also eigentlich sind nur die Weine problematisch. Sonst alles super! Bella Italia! Hoch soll es leben! Die ganze Welt soll hochleben! Hui! Jetzt wird es schon knalliger da draußen. Man hört jetzt schon die Sorte Feuerwerk, die sich wie so ein Rieseln anhört, ein bißchen wie Regen. Schön. Jedenfalls habe ich mir überlegt, ich werde zur Mitternachtsstunde mit Williamsbrand anstoßen, das gibt dem Augenblick das Besondere und ist ein edler Tropfen. Sie können ja in Gedanken mit mir anstoßen. Ich bin ja hier und werde es bestimmt hören. Allen ein frohes neues Jahr!
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16 Antworten auf „31. Dezember 2013“

  1. verdammte geile Scheiße…! Das ist das größte Feuerwerk, das ich in fünfzehn Jahren hier im fünften Stock am Gipsdreieck erlebt habe. Wunder- wunderschön. Gerade ist mir ein Fetzen von einer Rakete durchs Fenster im fünften Stockwek auf den Teppich geflogen. Zum Glück ohne Funken. Toll, toll, toll. Ich hab zum ersten mal die Kamera auf ein Feuerwerk gehalten. Wahrscheinlich ohrenbetäubend…! Wenn das Jahr so furios und freudvoll wird wie dieses Feuerwerk und Gejuchze:

    HERZLICH WILLKOMMEN!

  2. Sicher ein vertrauenswürdiger Wein aus – ich möchte jetzt nicht irgendwie deutschnational-tümelnd wirken – also: zum Wohl und auf ein angenehmes neues Jahr. Ein Weinhändler, der den einen oder anderen Bocksbeutel im Sortiment hat, ist jedenfalls auf einem guten Weg. Empfehlung von Frau Nielsen: fränkischer Silvaner (schnörkellos, unparfümiert)

  3. 5-Blitz-Effekt-Raketen mit schlagartiger Zerlegung! Beschriftbares Raketen-Etikett für Wünsche, Träume und gute Vorsätze im neuen Jahr! Dort sind ja großartige Produkte zu finden. „Schlagartige Zerlegung“! Bereits jetzt ein Bonmot für 2014. Die Fachsprache bereicherte mich auch um Begriffe wie „Heulpfeifenaufstieg“. Sicher auch im Alltag vielfach verwendbar, bin ich doch im Leben schon mancher Heulpfeife begegnet. Ich habe mich aber als erstes in die Kids-Abteilung begeben und staunte über „Morning Glory“ (also bitte). Aber es gibt auch hübsche und sogar lustige Sachen wie „Dicke Brummer“ oder „Großes Kinder-Peng“. Echtes Teufelszeug.

  4. Ich hatte so eine diffuse Ahnung, dass sich Ihnen die Poesie dieser Welt sofort erschließen würde. Das mit dem Heulpfeifenaufstieg ist ja wirklich ganz wunderbar in die Alltagssprache integrierbar. Danke für diesen Hinweis (ich habe mich noch nicht vollständig durch das üppige Sortiment arbeiten können).

    Nachdem es eine eigene kids-Abteilung gibt, habe ich nun auch mehr Verständnis, dass sich bereits kleine Kinder so aktiv in diesem Zweig der Showbranche einbringen. Ich werde demnächst milder urteilen, wenn wieder drei Tage vorher geknallt wird. Aus so einem kleinen großen Kinder-Peng kann später mal eine ganz große Wunschrakete werden, die womöglich die Welt rettet.

    „Schlagartige Zerlegung“ ist ja ein Premium-Beispiel für narrative Erschließung. Da kann sich mancher Blogger eine Scheibe abschneiden (Sie natürlich ausgenommen!)

  9. Das ist eine Steilvorlage, ich weiß genau, was die kann. Ich sage nur Bodenwirbel!

    Im Girls Bag ist die auch, habe ich gleich gesehen. Ich bin sozusagen bienensensitiv.

  10. Ich glaube, ich trau mich da nicht ran!
    Die Vorlage ist mir ein bißchen zu steil.
    Ich bin nämlich nicht schwindelfrei!

  11. P.S.:
    schön auch das Schlusswort vom Fachmann:

    „sehr kurze Brenndauer –
    aber der Effekt war sehr schön!“

    Sehr scharfsinnig beobachtet. (Ist jetzt natürlich keine Antwort (oder gar Metapher!) auf die Steilvorlage)

  12. Ich stimme dem vollinhaltlich zu, hätte aber etwas mehr Emphase in die Stimme gelegt. Nun gut, das ist ein Fachmann, die sind abgeklärter.

  14. „Drinnen ist sehr viel los: Geräusche, alles Mögliche!“ „Hallo?“ Da ist aber in mir drinnen mehr los, von wegen „Geräusche, alles Mögliche!“ Auch zünde ich nicht erst beim zweiten Mal! Hat mich nicht überzeugt. („Hallo…?“) Gut, dass es diese Profi-Videos auf youtube gibt, die einen davor behüten, sein kostbares wöchentliches Taschengeld zum Fenster rauszuwerfen!

  15. Also kommen Sie mir noch mal mit „zu intim“. „Tischbombe Mausi“ hätte einem schon zu denken geben können. Wie der da das rot erigierte Nupsi abreißt! Und sich wundert, daß anschließend nichts mehr zündet! Dann aber: „Da kommt immer so Zeug raus.“ Nee, is klar. Bloß nicht „zu intim“. Pff.

  16. Leider darf ich Kommentare, die nach zweiundzwanzig Uhr eingestellt werden, nicht aufmachen! Bestimmt stehen interessante Nupsi-Sachen drin! Aber leider nicht für meine Altersgruppe. Wenn ich nicht artig bin, kriege ich Haue statt Bienchen! Das möchte ich auf keinen Fall! Ich wünsche mir jetzt „Tischbombe Ente“, die wurde noch nicht getestet, und ich bin schon mächtig gespannt!

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