Skymaster im Start! Viking! Sunderland! Berlin Airlift! Candy Drop over Berlin! Gerade die historische Luftbrücken-Doku da unten geguckt. Hab gar nicht gewusst, dass bei der Berliner Luftbrücke 1948 nicht nur normale Flieger im Einsatz waren, sondern auch ein ganz modernes Wasser-Flugzeug, die britische „Sunderland“. Das kann man alles sehr schön in der alten Dokumentation sehen. Großartige Filmbilder vom Flug der Sunderland vom Hamburger Hafen über die Elbe durch den Luftkorridor nach Berlin („inzwischen nimmt die Besatzung an Bord ein eiliges Lönch ein, denn bei mehreren Flügen pro Tag und Flugzeug ist keine Zeit zu verlieren!“). Interessant, in welchem Ausmaß die schon recht gewaltige Bild-Ästhetik von Leni Riefenstahl bei Kameraführung und Schnitt Schule gemacht und Einzug gehalten hat. Ein schöner Sonntag-Nachmittagsfilm. Ich bin drauf gekommen, als ich beim Kleiderschrank-Ausmisten dem hörenswerten Gespräch von Bettina Rust mit dem außerordentlich sympathischen Edzard Reuter lauschte, der erzählte, wie er als junger Mann, nach der Rückkehr aus der Emigration, seinen Vater Ernst Reuter begleitete, als die Rosinenbomber im drei-Minuten(!)-Takt landeten, um das ausgehungerte Berlin zu versorgen. Aus irgendeinem Grund rührt mich das ganze Luftbrücken-Dings dermaßen, dass mir doch tatsächlich die Tränen gekommen sind, und ich mich gefragt habe, warum mich das so aufwühlt. Liegt wohl an Berlin. Rosinenbomber für Mannheim oder Buxtehude wären auch schön, aber nur irgendsoein historischer Fakt von vielen. Schon komisch.

4 Antworten auf „29. Mai 2011

  1. Ja, sehr bewegend! Und ein paar sind ja auch bei ihrer Mission über Berlin abgestürzt, ich entdeckte einst eine kleine Gedenktafel auf einem Weg zum Arzt in Wilmersdorf. /Mein Kollege hat sich vor Jahren, auf diese Art, des Themas angenommen.

  2. Ich habe ja mal einen der Piloten getroffen und mich einige Stunden mit ihm unterhalten. Ein abenteuerliches Leben führte der Mann. Er war nämlich schon bei der Landung in der Normandie dabei, dann bei der Brücke von Remagen und später auf Okinawa. Seine Wohnung hing voll mit Fotos, die ihn und eine ganze Reihe US-Präsidenten zeigten.

    Gestartet sind die Rosinenbomber übrigens von dort (ich habe noch Fotos vom Inneren eines Flugzeuges, leider weiß ich nicht mehr, ob es ein Rosinenbomber war – das kommt davon, wenn man seine Blogpostings nicht beizeiten zu Ende bringt, da fehlt nämlich immer noch eine Fortsetzung).

Hinterlasse einen Kommentar