Die Wandelfähigkeit der Gefühle. Beschäftigt mich gerade. Jemanden zu sehen, wenn auch nur von weitem, in den man so tief verstrickt war. Wie man dachte, man käme nicht darüber hinweg. Und kaum verstrickt man sich auf’s Neue, ist der ganze Schmerz nur noch ein verblichenes Kapitel. Wenn auch unvergesslich, aber das Ziehen ist weg. Vorhin an Rios Junimond gedacht, nicht gehört, nur daran gedacht. Wie er singt Doch jetzt tut’s nicht mehr weh, und alles bleibt still und kein Sturm kommt auf, wenn ich dich seh‘. Dabei singt er es so, als wäre es durchaus nicht vorbei. Als täte es immer noch weh. Man glaubt es ihm nicht, in dem Lied, und für diesen Widerspruch liebt man ihn und den Junimond. Es ist eine Geisterbeschwörung. In der man verzweifelt wünscht, dass es endlich wahr wird, wenn man es nur oft genug behauptet. Großartiges Lied. Die Art von Liedern, die ich mir nicht mehr freiwillig anhöre. Es sei denn, es käme hinterrücks. Durch die kalte Küche. Per unkontrollierbarem Zufall.
Von den Ärzten („…aus Berlin!“) gibt es auch so einen Selbstzerfleischungssong, vorhin by random. Wenn man sich das entzückend einfühlsame Gewinsel von Farin anhört, könnte man denken, er wüsste wovon er singt. Ich mag diese schonungslos verzweifelte Teenieballade mit dem gepeinigten, grandprixreifen Bauchtanzgefiedel im Hintergrund. Aber wie gesagt, nur per Zufall.


Die Ärzte.
Nie gesagt


„Geht’s vielleicht ’ne Nummer kleiner?“ – Nö.

2 Antworten auf „26. April 2011

  1. As if it was a dream Ist nicht das ganze Leben ein (manchmal auch Alp-) Traum? Was ist schon real. Die Stimmen, die ich höre? Die Lichter, die ich sehe? Und Gefühle? Was sind schon Gefühle. Am einen Tag unerträglich was am anderen Tag unerklärlich.

    Wie war das nochmal mit den Skorpionen und den Wassermännern im Jupiter und Uranus und Pluto dieses Jahr? Und erst bei den Skorpionen mit Aszendenz zum Wassermann?
    Und wo ist eigentlich der royale Hutbeitrag hin?

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