
„Mein erster französischer Geliebter hat mir einmal gesagt: „Du wirst nie eine richtige Frau, Du hast nicht diesen Dackelblick.“ Und da ich ihn sehr mochte, hab‘ ich zunächst tatsächlich versucht, diesen Blick zu erlernen.“
Margarethe von Trotta

„Mein erster französischer Geliebter hat mir einmal gesagt: „Du wirst nie eine richtige Frau, Du hast nicht diesen Dackelblick.“ Und da ich ihn sehr mochte, hab‘ ich zunächst tatsächlich versucht, diesen Blick zu erlernen.“
Margarethe von Trotta
Nein, das da oben ist kein Dackelblick. Ich wollte damit auch eher meine innere Verwandtschaft zu Frau von Trotta illustrieren. Die Dackelblickbilder von mir, die es auch gibt, entstehen interessanterweise grundsätzlich nie, wenn ein Mann in meiner Gegenwart ist. Oder mir ist noch kein Dackel mit Fotoapparat begegnet. Ich habe wahrscheinlich die Tendenz, den Kerlen immer etwas entgegensetzen zu wollen, reflexartig. Guckt der Mann nicht wie ein Dackel, gucke ich auch nicht wie eine Dackelin. Wird mir immer bewusster. Guckt der Mann immer wie ein Dackel, langweile ich mich und will nichts mit ihm zu tun haben. Super sind Männer, die alles drauf haben und auf Anhieb begreifen, dass ich ein ziemliches Kaliber bin. Unangemessen autoritäres Auftreten mir gegenüber, das nicht witzig, ironisiert gemeint ist, hat grundsätzlich harte Konsequenzen, aber führt niemals zu unterwürfigen Blicken, geschweige denn Verhalten. Da werde ich zur scharfen Schäferhündin. Ist aber zum Glück so gut wie nie erforderlich. Solche Grenzüberschreitungen passieren eigentlich fast nie. Ich würde mich mit mir auch nicht anlegen wollen. Diese außerordentlich ausgeprägte Wehrhaftigkeit liegt wahrscheinlich unter anderem an der massiv autoritären Erziehung, der ich ausgesetzt war. Da sehe ich gerne mal rot. Dunkelrot.