Ich gucke mir jetzt gleich die Petra Schürmann-Doku im Bayrischen Fernsehen an, dem ‚dritten Programm‘ meiner Kindheit. Dafür mache ich sogar den Fernseher an, was sehr selten der Fall ist. Jetzt um 21:45. Petra Schürmann ist ein Teil meiner Kindheit. Ich mochte sie immer sehr gerne. Scharfsinnig, heiter und schön anzuschauen. Hat mich auch sehr traurig gemacht, ihre letzten Jahre mit den Schicksalsschlägen. Als sich die Götter plötzlich abgewendet haben, nachdem sie das Füllhorn über ihr ausgeschüttet hatten. Andersrum ist schöner.
Meine Mutter sprach, anders als über Ruth Leuwerik, die bei einer Premiere in Wuppertal („Lichtburg“ – so hießen Filmtheater damals noch!) „irgendwie arrogant“ gewirkt haben soll, über Petra Schürmann immer sehr wohlwollend. Als Kind unter „schöne Frau“ verbucht, aber ich mochte auch Marianne Koch, das darf man nicht zu hoch hängen.
Trauriger Film!
Frau Schürmann hat auch irgendwann einen Ratgeber für junge Mädchen verfasst („Knaurs Mädchenbuch“), den ich im entsprechenden Alter in der Pfarrbücherei in die Finger bekommen und gelesen hatte. Hat mich seinerzeit tief beeindruckt – auch wenn ich mich im Nachhinein nur an ihre Warnung vor wahllosem Sex erinnern kann. So wird sie mir in erster Linie ausgerechnet als Buchautorin in Erinnerung bleiben.