Meine Lieben.
Neulich schrieb Sascha in seinem facebook „nervbook faced“. Das klaue ich gerne. Ich bin gerade wieder sehr unbegeistert darüber, in welch beschränkter Weise damit elitäre Pseudokontakte zelebriert werden. Jede/r Dritte (von mir frei aus dem Bauch heraus erfundene Zahl!) hat mittlerweile so einen blöden Account und ich kann meiner Freundin nur aus zweiter Hand vermitteln, inwiefern ich dort etwas kommuniziert habe, was sie vielleicht auch amüsiert hätte, weil sie so einen Account halt nicht hat, und nicht bloß deswegen haben will, was auch mein Verständnis hat. Mir erschließt sich überhaupt nicht der Sinn von diesem hinter-den-Kulissen-Getue mit Anmeldungsnötigung. Schließlich kriegen die facebook-Macher ja auch kein Geld von mir. Ich kommuniziere gerne in breitmöglichster Zugänglichkeit, ansonsten mail ich halt persönlich. Gerade schrieb ich das an eine „Pinnwand“ unter einen Link zu meinem Blog, weil ich mich eigentlich ärgere, dass mir dieser Link nix bringt! Zeigefreudig wie ich bin!
Das also schrieb ich gerade. Und weil Ihr anderen das nicht lesen könnt und schließlich alle Welt wissen soll, was ich mir so zusammendenke, kopier ich es hier hin. Mach ich jetzt vielleicht immer!
Gaga Nielsen
Nervbook krankt u. a. daran, dass man genötigt wird, dem Verein beizutreten und „Freunde“ werden muss, um sich mal was anzuschauen. Das ist natürlich ein sehr schwacher Multiplikatoreffekt. Ein zu selektiver Kreis mit Pseudobindungen. Blogs sind in dieser Hinsicht demokratischer, liberaler, unrestriktiv. Jede/r kann die Einträge sehen und kommentieren, ohne gleich Vereinsmitglied zu werden. Fällt mir gerade auf, weil ich meine Albernheiten gerne breit streue und niemandem einen Link zu meinem Blödsinn schicken kann, weil’s ja keiner außer den „Freunden“ lesen könnte. Doof! Ich gehe jetzt wieder zu meinem Blog.

14 Antworten auf „03. November 2009

  1. Niemals würde ich Ihnen widersprechen wollen! Das Wort elitär fühlte sich auch schon beim Schreiben falsch an. Ich suche noch nach dem richtigen Begriff! Oder einfach streichen! Danke für den Hinweis! Wenn nur alle so mitdenken würden!

    edit:
    = gestrichen!

  2. Frau Nielsen ist in gerechtfertigter Motzlaune! Juchhuuu! Fein! Motz motz motz!

    Weiß nicht, ob bei dir alles freigeschaltet ist, da wir ja „Freunde“ sind, kann ich an deinen Ergüssen teilhaben! har har. Ah Moment, ich kann das checken, hab da nen kleinen Trick! Auf jede Fall kann zum Beispiel meine Freundin Nanou nicht lesen, was ich da poste, deswegen poste ich da so gut wie nix, außer Kommentare bei anderen (aber was für welche! Perlen vor die Säue!!!), weil sie keinen facebook account hat!

  3. @Cosmic Nein, mein Lieber. Deine Inhalte, jegliche Äußerungen und Links, die du Tag für Tag in die Welt postest, sind ausschließlich deinen „Freunden“ vorbehalten.

    Wenn man nicht Freund von dir ist, aber einen account bei facebook hat, liest man bei dir

    „(…) shares certain information with everyone. If you know (…) add him as a friend on Facebook.

  4. Ich wollte dir in keinster Weise einen Vorwurf von Unzeitgemäßigkeit oder Sturheit machen. Deine Verweigerung verdient meinen vollen Respekt, ja meine Hochachtung! Weiter so! Kein Witz. Ich schreibe nur manchmal saulustige absurde Kommentarstränge, für die ich sogar zum Teil abgemahnt werde und mit denen ich dich erfreuen könnte. Du lachst doch so gerne! Ich führe das brave Medium tendenziell ad absurdum, indem ich übertreibe und Rollenspiele in Kommentarstränge einbaue. Das verwirrt den gemeinen facebook-user. Die sind das nicht gewohnt! Wenn dann mal eine/r mitspielt blühe ich natürlich auf, wie eine Rose ;-)

  5. Das letzte Stück ist noch ungefähr 17 Zentimeter breit. Aber höher als vorher! Ich habe ein Zauberkunststück vollbracht! Demnächst trete ich als Tortenjongleurin auf! Dann werde ich berühmt! Also noch berühmter, wollte ich sagen!

  6. nochmal @Cosmic Na, das sieht doch schon ganz anders aus! Jetzt kann ich in meiner zweiten facebook-Existenz als Nichtfreundin von dir den ganzen Unfug lesen und alle schlimmen Bilder sehen, die bisher nur deine Intimfreunde sehen durften! Ich glaube, jetzt sind wir die einzigen beiden facebookuser auf der Welt, die ihre Inhalte jedem anderen facebookuser ohne Freundgedöns zeigen.

    Ist ja völlig absurd auch: kommt einer auf die Idee, dir seine facebook-Freundschaft anzutragen, du kannst dir aber keinerlei Bild von der Person machen, außer das Profilphoto anschauen und kaufst quasi mit der „Freundschaftsbestätigung“ die Katze im Sack. Ist dann ja auch peinlich, hinterher, wenn man merkt, was für ein komischer Kauz, die Bestätigung zurückzuziehen. Ich google dann immer bei Anfrage jeweils vor Bestätigung den Namen und recherchiere im anderweitigen Netz, weil facebook ja keine Infos rausrückt! Absurd. Wie gesagt. Absurd.

  7. Ich hab dich schon verstanden gehabt, Liebes. Spiel nur Absurdistan und stifte Verwirrung! Ich lache wirklich gerne. Und weißt du, was ich auch gerne noch bald mit Dir machen würde? Wieder mal singen. Ich geh jetzt hinaus auf die Loggia, eine rauchen, ein Glas Wein wie Wodka hinunterkippen und dann singe ich – irgendein Volkslied oder so oder Cat Stevens oder … Da werden die türkischen Jungs unten bestimmt in ihren Kleinhirnen rattern.

  8. Oh super! Superduper! Kompliment des Jahres 2009! Gibt es die Kategorie eigentlich überhaupt und wird in der Presse ausreichend darüber berichtet? So wie „Wort des Jahres“?

    Webmaster of the Universe and God’s personal photographer!

    Das spricht mich unwahrscheinlich an! Ich fühle mich tief erkannt! Immerzu kann ich mir dieses Kompliment des Jahres 2009 durchlesen und nie wird es mir langweilig! Und das verdanke ich Ihnen! Und alle Welt kann ihre Komplimente lesen, die zu den besten der Welt zählen! Ja, des Universums! Jedes andere Kompliment gerät daneben zum Plagiat! Ich hoffe und wünsche für Sie, dass Sie dereinst Ihren Lebensunterhalt davon bestreiten können, denn das ist ihre wahre Berufung und vornehmste Lebensaufgabe!

  9. haha… „die türkischen Jungs werden in ihren Kleinhirnen rattern“… Das hast du brillant formuliert. Ich bin sehr erheitert. Ja, singen! Es gibt ein schönes Lied von Klaus Hofmann, das kennst du glaube ich nicht, ich muss es dir mal mailen… es heißt, „wenn ich sing“ – der Text geht so

    Wenn ich sing

    Und du hast Pferde gekauft oben im Norden Bamiyans. Hast die Mädchen aus Frankfurt geseh’n, die ihre Wünsche in die staubige Straße spuckten. Die wollten weiter zu den Gurus nach Goa. Und du warst viele Joints unterwegs von Pantcho nach Tschadscha

    Und bist dir kein Stück näher gekommen

    Und du hast in dir gesessen viele Nächte im klaren Frost. Den Ochsen in dir gesucht bis er oft greifbar nah war. Warst auf den Märkten von Istanbul und in den Kneipen von Ivano, mal vegetarisch, mal steakversessen

    Und bist dir kein Stück näher gekommen

    Und hattest Träume von Castaneda und Bloch. Hast dich in den Nächten wie’s trunkene Schiff durch Sehnsüchte gewälzt, mit fremden Körpern die Scham bekämpft, die suchten in dir, was du suchtest, und du hattest am nächsten Morgen den faden Geschmack von Kastanien

    Und bist dir kein Stück näher gekommen

    Und stand’s so oft an der Wand mit dem hochmütigen Blick des Richters. Du wärst so gern beteiligt gewesen an der Spontaneität der ander’n. Hattest immer ein ABER bereit. Sprangst dann doch mitten hinein, ohne zu denken. Erlebtest ein paar Momente des Glücks

    Und warst Minuten lang Du …

    Wenn ich sing‘, ist ein Mantra in mir. Wenn ich sing‘, dann sing‘ ich mit dir. Wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, dann bin ich mir nah. Wenn ich sing‘, ist die Angst nicht mehr da. Wenn ich sing‘, wird ein Augenblick wahr. Wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, dann bin ich dir nah. Wenn ich sing‘, singt alles heraus, was kaputt, verboten, zerschlagen, im Aus. Wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, dann bin ich dir nah. Wenn ich sing‘, singt mein Kopf, mein Schwanz und mein Herz. Wenn ich sing‘, singt die Hoffnung, der Krampf, mein Schmerz. Wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, dann bin ich dir nah. Wenn ich sing‘, fliegt ein Stück Unterdrückung heraus. Wenn ich sing‘, werden Stimme und Worte zur Faust. Wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, dann bin ich dir nah. Wenn ich sing‘, sing‘ ich mit Papa Villon, mit Bibi und Robert und mit Rimbaud, wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, dann bin ich dir nah. Wenn ich sing‘, weiß ich noch immer nicht warum ich sing‘, ich weiß nicht, vielleicht wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, wenn ich sing‘, dann bin ich dir nah, wenn ich sing‘, dann bin ich mir nah…

    Wenn ich sing‘, singst Du

  10. Ein neuer Drummer wird getestet! Wann teste ich den denn? War das nicht meine ganz persönliche Aufgabe neue Drummer zu testen? In der Backstube? hihi

  11. PS Gesichtsbuch Was auch gegeißelt werden muss, ist die Zeichenbeschränkung. Epische Breite und tiefergehende Inhalte sind auf der Pinnwand unerwünscht. Ein Kommentar wie dieser http://gaga.twoday.net/stories/6025421/#6025596 wäre schon von der Länge her gar nicht abspeicherbar. Eine Schande! Ich möchte ellenlange Kommentare schreiben dürfen, die nicht nur als teaser erscheinen und zudem vom Umfang beschränkt sind. Diese kastrierte Optik ist nicht nach Frau Nielsens Geschmack! Epische Breite, kein fast food. Aber dafür hat der liebe Gott ja auch Blogs wie dieses erfunden. Aber trotzdem wünsche ich mir natürlich das Goldene Zeitalter auch in der Kommunikation, auch bei facebook und Konsorten. Wünschen darf man!

  12. Genug Internet-Psychose für heute ausgelebt! Auch wieder ein neues Krankheitsbild. Dafür müsste es eigentlich auch schon wieder ein Segment auf dem Psychomarkt geben. Aber ich hab ja keine Zeit mich zu informieren, muss ja dauernd im Internet kommentieren! Weiß gar nicht, wie das andere schaffen!

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