Cosmic ist etwas blogmüde. Ich bin etwas erklärungsmüde. Man muss sich erklären, so lange man mit anderen zu tun hat. Entweder ist das eine Phase oder ein Entwicklungsstadium. Am liebsten unterhalte ich mich im Augenblick ohne etwas zu erklären. Als Spiel. Oder um mich systematisch aufzuregen, gezielt und damit abzuregen, haha. Ansonsten… Poesie, lyrische Alltagsansprache oder zweckgebundene Ansagen. Zack zack. Fertig.
Heute hat mich mein Telefon verrückt gemacht. Ich telefoniere selten aus privatem Anlass, aber wenn dann richtig. Und lange. Und dieses Scheißtelefon verweigert plötzlich diese Anklopffunktion, die mich eh schon nervt – wenn es nur das wäre und man einfach weitertelefonieren könnte. Ha! Das Scheißteil schmeißt plötzlich den bisherigen Gesprächspartner aus der Leitung und präsentiert einen neuen! Man hat noch den Gedanken nicht zu Ende geführt, mitten im Satz – Ende, neuer Gesprächsteilnehmer! Na danke! Ich wüsste nicht, wann ich das Telefon umprogrammiert haben sollte, dass so ein Unfug geschieht. Da bin ich dann nicht freundlich und langmütig, sogar wenn die beste Freundin dran ist. (Die sich im umgekehrten Fall bestimmt auch geärgert hätte). Überlege, ob ich mir zu Weinachten ein altes Telefon mit Wählscheibe zulege, und zwar eines ohne jegliche zeitgenössische Funktionen. Nicht so eine Retro-Attrappe, sondern ein echtes altes Telefon, das nichts kann außer klingeln, telefonieren und Besetzt-Zeichen! Was ist aus dem guten alten Besetzt-Zeichen geworden? Ich bin nicht allzeit verfügbar und höre aus Prinzip nie die Ansagen auf diesem eingebauten Anrufbeantworter ab. Will ich nicht wissen, will ich nicht hören! Auch Anruflisten interessieren mich einen Scheißdreck! Wofür hat der liebe Gott die E-Mail erschaffen! Also! Genug aufgeregt.

Eine Antwort auf „16. Oktober 2009

  1. ;-)
    au ja, Telefon vom Flohmarkt!
    So eines wie Philipp Marlowe hat! Das passt sehr gut auf deinen Schreibtisch! Dann können wir auch endlich einen Detektiv-Film drehen, super!

    Mir fällt gerade die einzige positive Errungenschaft moderner Telefontechnik ein: liebsame Anrufer auf dem Display identifizieren zu können und bei allen anderen einfach nicht ranzugehen. Man muss noch geiziger mit seiner Telefonnummer werden. Geheimnummer! Maximal an drei bis sieben Personen weitergeben. Alle anderen können sich schriftlich melden. Ohne Garantie auf Antwortschreiben! So lange ich kein Sekretariat habe, kann ich mich nicht mit der Beantwortung von Allerweltsanfragen aufhalten! Da sind wir wieder bei unserer letzten Erkenntnis: ein Sekretariat muss her. Vorzimmerdamen und Herren (aber bitte räumlich weit enfernt), die sämtliche telefonischen und schriftlichen Kraut- und Rüben-Anliegen mit individualisierten Standardschreiben abfertigen. „Bitte haben Sie Verständnis, dass Frau Nielsen/Herr Cosmic nicht alle Anfragen persönlich beantworten kann. Frau Nielsens/Herrn Cosmics Terminkalender ist leider bis Ende 2011 ausgebucht. Bei Interesse an einer Terminvereinbarung ab 2012 wenden Sie sich bitte schriftlich an das Sekretariat.“ Das goldene Zeitalter.

    Zweimal im Jahr denke ich dreieinhalb Sekunden, wer weiß, was mir schon für hochkarätige Aufträge entgangen sind, die jemand mir über persönliche telefonische Kontaktaufnahme antragen wollte. Und dann denke ich in der fünften Sekunde: Quatsch! Wer ernsthaft etwas will, formuliert sein Anliegen schriftlich. Alleine diese Klingelgeräusche sind die reinste Umweltverschmutzung. Widerlich. Und Telefone mit eingebauter zwanghafter Mailbox-Funktion sind Nötigung. Nichts Geringeres. Keine Maschine der Welt hat das Recht mich zur Benutzung einer Funktion zu zwingen. Ekelhaft ist nur diese anmaßende Erwartungshaltung von Anrufern, die sich einbilden, man müsste ihr unbestelltes Gesabbel abhören und darauf reagieren. Bei Werbe-Terror-Anrufen lass ich gar nicht mehr ausreden. Wenn ich seltenerweise ans Telefon gehe, obwohl „unbekannt“ auf dem Display steht und so ein Callcenter-Wichser mit Umfragemüll und ähnlichem Generve kommt, sage ich nur noch „behelligen Sie mich nicht mit Umfragen“ oder „bei mir keine Umfragen!“ Auflegen! Zack! Manchmal echot es dann noch „aber das ist keine Umfrage“ weinerliches Gekrähe. Die haben Glück, dass mir meine Lebenszeit zu kostbar ist, mich mit juristischen Schritten zu befassen.

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