Anhand des Bildes einer Pflanze, die zum Licht strebt, wird sichtbar, welche Bedeutung Raum zur Entfaltung und die Verfügbarkeit von Nahrung für die Entwicklung eines Lebewesens zur vollen Blüte hat. Man kann dieses Bild visualisieren und auf eine Beziehungskonstellation und deren Entfaltungsmöglichkeiten übertragen. Unsere Lebenszeit mit Platz für Beziehungen ist nur ein kleiner Blumenkasten.
Was geschieht, wenn mehrere Pflanzen den begrenzten Fensterplatz an Sonne und den bemessenen Erdboden teilen. Die Pflanzen passen sich mit der Zeit dem zugeteilten Raum an und lernen zu haushalten, indem sie den Wuchs verlangsamen, beschränken, um zu überleben, da die genetisch angelegte mögliche Entfaltung zu voller Größe, zum sicheren vorzeitigen Lebensende führen würde. Tod durch Verhungern, Mangelernährung.
Eine Pflanze wird etwas größer als die anderen werden, diejenige, die den besten Platz an der Sonne erwischt hat, den Platz in der Mitte. Aber auch sie wird sich mit dem halben Wachstum begnügen, nur kleine Blüten entwickeln. Am Rande, seitlich in den Schatten gedrängt, werden die zaghafteren Pflanzen um ihr Überleben ringen, schwache Triebe bilden, um mehr Sonne zu spüren. Aber keine Pflanze wird sich in ihrer vollen Größe und Schönheit entfalten. Begrenzung ist kein guter Dünger.
Große, dicke, saftige Erdschollen für alle.

6 Antworten auf „Anpassung vs. Entfaltung

  1. Eben. Ich bin auch keine Hecke.
    (Und kein Bonsai.) Ich habe auch gar nichts gegen Nachbar-Königreiche, sie müssen nur schön weit weg sein!

  2. und hier wuchern & disteln die Gedanken letztens ja nur noch so

    Bloggen als Therapie ;-)

    Danke, dass Sie mir alle so schön bei der Verarbeitung behilflich sind und noch nicht einmal Honorar dafür verlangen.

  3. Auch ein schöner irgendwie transzendenter Gedanke, wenn man sich selbst befragt, was einem besser gefiele: die Abwesenheit des Problems und damit auch die Abwesenheit jeglicher Wachstumsregung und Osmose oder der Kampf um die Eroberung fruchtbaren Bodens…

    (ich glaube, jetzt langt’s langsam mit meinen verschwurbelten Metaphern hier, ich hör schon auf damit;-)

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