Haha! Ich bin neun Jahre zu alt für mein Gewicht. Das ist das Ergebnis des BMI-Rechners. Ich wiege mich ungefähr ein bis zweimal im Jahr. Als ich heute aus der Dusche gekommen bin, kam ich mir irgendwie weniger vor und bin neugierhalber auf die Waage gestiegen. BMI-Auswertung: Ihr Body-Mass-Index: 20 (Untergewicht). Nach der BMI-Klassifikation der DGE fällt Ihr BMI in die Kategorie „Untergewicht“. Beobachten Sie Ihren Körper sorgfältig und nehmen Sie am besten auch Ihre Ernährung unter die Lupe. Essen Sie vielleicht zu wenig? (Womöglich?) Wenn Sie intensiv Sport treiben (Null) oder Ihr Körper einer dauerhaften Anstrengung (nein, aber mein Innerstes rotiert wie ein Hubschrauber) ausgesetzt ist, achten Sie auf den erhöhten Kalorienbedarf. Wenn man das Alter von 43 zum Beispiel auf 34 reduziert und die anderen Werte (181 cm/66,7 kg) beibehält, sieht es auf einmal so aus: Ihr Body-Mass-Index: 20 (Idealgewicht). BMI-Auswertung: Gratulation! Mit einem Wert von 20 ist ihr BMI ideal und sie haben genau das richtige Gewicht für Ihre Körpergröße. Dann bin ich eben 34. Mir doch wurscht. Jeder wie er es braucht. Mir geht ja der Hype um das junge Gemüse am Arsch vorbei, aber Mitte dreissig geht gerade noch. Ab da wird es ja überhaupt erst interessant. Und zwar in jeder Hinsicht. Nicht wahr.

5 Antworten auf „26. Dezember 2008

  1. Dieser Beitrag gehört ja eigentlich in die Kommentare hier. Ich bin sehr für direkten Austausch, gerade wenn jemand etwas Kritisches beizutragen hat und es einem einen eigenen Eintrag wert erscheint. Da muss man dann durch! Also auch ich. Ich kopiere den kleinen Kommentarstrang mal hierher:

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    Verfasst von: silbersturm | Dezember 28, 2008
    Gewichtiges
    Frauen, die zu jung für ihr Gewicht sind, sind mir unheimlich. Aber vielleicht bin ich auch nur etwas genervt. Meistens mag ich Menschen, die einen Hang zur Selbstdarstellung haben. Ganz besonders dann, wenn sie zu unterhalten wissen. Traurig werde ich hingegen, wenn ich die Angst spüre, die hinter der Fassade der Selbstdarsteller liegt. Irgendwann lässt sich das Alter nicht mehr runterrechnen. Erst recht nicht mit Pfunden. Ganz besonders nicht mit Pfunden.

    Von: Gaga Nielsen am Dezember 28, 2008 um 5:02 Uhr nachmittags
    Zu “alt.” Nicht zu jung. Wunderbar alt. Das Lamento richtet sich gegen Verschubladung und Etikettierung. Wenn selbst unsere (?) Generation nicht in der Lage ist, die Fahne mit dem realen Alter hochzuhalten und zu feiern – wer sollte es tun? Es gibt da jetzt so einen neuen Akt-Kalender, in dem Menschen über fünfzig zu sehen sind. Es handelt sich durchaus um sexuelle Wesen. Ich bin sehr dafür, das zu feiern und sich nicht selbst in diese Schublade jenseits von Gut und Böse zu setzen.

    Von: silbersturm am Dezember 29, 2008 um 8:19 Uhr vormittags
    Stimmt: es hätte zu alt heißen müssen. Ich bin sehr für das Feiern, aber auf dieser Feier wird eine Musik gespielt, mir unheimlich ist. Vielleicht verstehe ich etwas falsch? Das kommt vor.

    Von: Gaga Nielsen am Dezember 29, 2008 um 3:26 Uhr nachmittags
    Das Feuer bewahren. Wie Vera von Lehndorff. Wie Patti Smith. Uschi Obermaier. Gabriele Wohmann.

    Von: Gaga Nielsen am Dezember 29, 2008 um 4:25 Uhr nachmittags
    P.S. ich erlaube mir, diesen Beitrag mit den Kommentaren unter meinem Beitrag als Kommentar zu ergänzen. Ich mag direkten Austausch. Sie sind herzlich eingeladen, bei mir zu kommentieren.

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    Interessant für mich, dass sich jemand so damit beschäftigt. Ich bin zweifelsfrei eine Selbstdarstellerin, dieses Etikett kratzt mich überhaupt nicht. Welcher Blogger wäre kein Selbstdarsteller. Ich unterfüttere mein „Angebot“ mit Bildmaterial. Ungewöhnlich viel Bildmaterial. Keine Frage. Ich zeige das, was ich bei anderen gerne sehen würde. Dann darf man sich nicht ausnehmen. Und natürlich habe ich Spaß dabei. Und ein Gefühl für die Grenze zur Provokation.

    Mich beschäftigen diese Fragen von Selbstdarstellung, Selbstvermarktung. Klappern gehört zum Handwerk heißt es ja. In meiner zweiten Lebenshälfte habe ich beschlossen, mich nicht mehr zu verstecken und mein Licht nicht mehr unter den Scheffel zu stellen. Ich spüre, das tut mir sehr gut. Und hin und wieder kokettiert man. Aber ja. Interessanterweise scheint es eine Art Vereinbarung zu geben, dass es ungehörig ist, sich selbst zu feiern. Als gehörig gilt dagegen, demutsvoll über seine Defizite zu jammern. Das bringt warmen mitleidigen Zuspruch. Eine sichere Nummer. Politisch korrekt: „ich habe schon wieder zugenommen, keine Hose passt mir mehr.„. Politisch unkorrekt: „ich bin super in Form. Und wenn ich jetzt auch noch Sport machen würde, dann kann Naomi aber einpacken!“ Ich bin dafür, dass wir auf die Habenseite auf dem Konto schauen und uns diesen kurzen irdischen Aufenthalt in jedem Lebensalter sinnenfroh versüßen und durchaus nach Lust und Laune zeigen, was wir zu bieten haben. Und uns die Magie gegenseitiger Aufmerksamkeit schenken.

  2. Was wir mögen, sind doch die Unterschiede, die Vielfalt. (Oder?) Ich finde Frau gaga wunderschön und ihren Körper wie Uferschilf feiernswert, gerade in Kombination mit ihrem Alter.

    Während ich mich heute nach dem Schwimmen umzog, hörte ich vor meiner Umkleide die Unterhaltung zweier Frauen. Die Inhalte waren banal, die Stimmen und Rollen umso interessanter: Es unterhielten sich eine jüngere Frau und eine hörbar so alte, dass sie zumindest die Nachkriegszeit aus eigenem Erleben kennen musste, vielleicht sogar den Krieg. Als ich meine Umkleide verließ, guckte ich neugierig nach den beiden – und war komplett verdutzt: Die uralte Stimme gehörte der Frau, die mir vorher in der Dusche aufgefallen war – wegen ihres etwas verwitterten, aber topfitten Lederkörpers, den zahlreiche Tätowierungen zierten. Da lässt sich offensichtlich jemand sowas von gar nicht dreinreden, wie sie auszusehen hat. Großartig.

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