Ich möchte erklären, warum ich in meinem letzten Beitrag nur einen Link zu einem älteren Eintrag setzte. Zu meiner ersten, einzigen und letzten Begegnung mit Kerstin Schlitter, der Fotografin. Kerstin starb am letzten Donnerstag im Alter von nur achtunddreißig Jahren nach schwerer Krankheit.
Ich wusste nichts davon und erfuhr es gestern Nacht durch einen Freund. Jetzt muss ich daran denken, wie wir aufeinander aufmerksam wurden. Das Thema war der Tod. Sie beschäftigte sich ähnlich intensiv wie ich damit, im Gegensatz zu mir allerdings mit der Konsequenz, dass sie im letzten Jahr eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin machte. Zum Nachlesen.

Kerstin, 13. Juli 2007
– – – doch. Mist.
ich weiß, es klingt verrückt, aber einen Moment lang dachte ich gestern – wow – sie hat es geschafft. Sie ist auf der anderen Seite. Erlöst. Manchmal ist das Leben hier unten richtige Knochenarbeit. Und nicht mal selten. Weißt du ja selbst… aber wenn es schön ist, dann richtig. Aber woanders ist es (vielleicht…) auch schön…
Ja, vielleicht. Ich wünsche ihr, dass es ihr gut geht dort wo sie jetzt ist und dass das letzte Stück vom Weg ihr nicht allzu schwer war und sie nicht alleine war.
Aber glauben kann ich das immer noch nicht!
Komisch, bei manchen kriegt man es nicht in den Kopf. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass wir uns hier über Jahre körperlos verständigen… das kommt einem kein bißchen tot vor. Wahrscheinlich sind das sowieso nur haltlose Gerüchte, mit dem tot sein. Die feiern da oben die wildesten Parties. Glaub mir.
Saudoof. Schließlich wollen wir hier unten auch Party haben. Mit coolen Fotos im Rolling Stone. Ich schätze mal, sie hat sich ganz sachlich überlegt, dass die größten Rockstars mittlerweile sowieso da oben sind. Bilder von Jimi Hendrix und Rio und Kurt Cobain bringen natürlich entsprechend mehr. Man darf gar nicht darüber nachdenken. Die Crème de la Crème! Mit den kleinen Nummern hier unten wollte sie sich eben nicht mehr aufhalten. Kann man ja auch verstehen. Irgendwie…