Der lustige Mann mit dem schlitzohrigen Funkeln in den Augen steht dicht neben mir, wir reden über die hochwichtige Bedeutung einer guten Körperhaltung und wie schwer es doch zuweilen fiele, diese durchzuhalten. Ich demonstriere die förderliche Auswirkung meiner Absatzstiefel und des breiten Gürtels mit Korsettfunktion während er sein elegantes dunkelblaues Hemd im Brust- und Bauchbereich etwas nachglättet. Er schaut mir in vorbildlicher Körperhaltung (beide!) beim Fotografieren zu und zwinkert: „Wenn ich aussehen würde wie du, würde ich nur noch mich selber fotografieren.“ Ich: „Ha ha! ich fotografiere fast nur mich selber. Das ist meine Spezialität! Ich habe es darin bis zur Perfektion getrieben! Manche finden ja, ich übertreibe.“ Lustiger Mann: „Ja? Wirklich!? Interessant!!! Kann man das wo sehen?“ Ich: „Ha ha! Und ob.“ Der putzige Mann mit den neugierigen Augen greift erwartungsfroh das dargebotene Kärtchen. Aber nun, Stunden später nicht wahr, verstehe ich, warum der lustige Kerl mehr als nur pädagogisches Verständnis für Selbstportraits gezeigt hat.

nicht doch.
gute Zeiten, schlechte Zeiten
ja, doch. Auch.
Drollig und faustdick hinter den Ohren.
Wenn ich mir Sie so anschaue, frage ich mich, wie viele Leute eigentlich noch einen Blick für die Ausstellung übrig hatten. ;-)
Das ist mein Trick. Herr Rival hat auch eine Minute gebraucht, als ich ihm vermittelte, dass ich bei solchen Gelegenheiten absichtsvoll Zirkus mit Strümpfen und Stiefeln veranstalte, um von der Fotografiererei abzulenken. Die Opfer müssen denken: „Die aufgetunte Braut ist ja irgendwie ganz lustig, aber will sich doch letztlich nur produzieren, wahrscheinlich weiß sie gar nicht, wie man die Kamera richtig einstellt! Eine etwas größere Halskette!“ Und während sie auf meine aparten Stiefelchen gucken, schlage ich zu. Ha.
Ich vermute eher, die Opfer denken etwas ganz anderes. :-)