Herr Lüpertz, wie erfindet man sich selbst? »Man schaut in den Spiegel und prüft ein paar Dinge: In welcher Familie stecke ich drin, inwieweit bin ich von diesen Geschichten abhängig, bin ich abhängig von dem, was der Vater war, wurde ich geliebt oder nicht geliebt? Man registriert ein paar Verletzungen und auch das Glück, auch die guten Sachen. Und dann beschließt man, unabhängig zu sein, damit fängt es an. Man schließt einen Pakt mit sich selbst: Man will nicht mehr hässlich sein, man will nicht mehr dick sein, man will nicht mehr dumm sein, man will nicht mehr der Junge sein, der wenig Geld hatte. Man erfindet Vorteile selbst. So entschloss ich mich, ein schöner Mann zu sein und ein Genie. Ich trainierte meinen Körper und meinen Geist. Ich musste mir alles selbst erobern, die Entscheidungen eines freien Geistes.«
Viel besser noch vor allem, immer. Ein Kraftakt, den man niemals bedauern wird, weil er Kraft gibt.
ich glaube, es gibt da sehr große regionale Unterschiede. Alleine der atmosphärische Unterschied der sehr urbanen Zonen im Vergleich zu Randbezirken Berlins. Das ist wie Tag und Nacht.
Ich meine allerdings, dass seine Beobachtung von wegen „zu bundesrepublikanischen Zeiten in Kreuzberg und Neukölln gelebt und keinen Rassismus beobachtet“ insofern hinkt, als man in Kreuzberg und Neukölln auch heute nicht von Rassismus reden kann, da diese Bezirke, vor allem letzterer mehr denn je durch Einwanderer aus vielen Ländern, aber vor allem natürlich aus der Türkei dominiert werden (mein Atelier ist im tiefsten Orient Berlins, ich mag das und fühle mich als Minderheit, was den höflichen Umgang miteinander angeht, dort auch nicht diskriminiert;-)