ich werde gleich größenwahnsinnig. ich kann da zwar selbst wenig ähnlichkeit erkennen, aber ausgerechnet den vergleich höre ich gerne. sagen wir: wenn ich mich anstrenge, könnte ich wahrscheinlich ähnlich klingen. aber das war jetzt ja die extra harmlose märchen- tante-stimme. ich kann mich auch böse anhören! har har. soll ich mal was böses lesen?
ich muß dazu sagen, dass ich nico sehr, sehr geliebt habe. im dezember 1984 habe ich sie live mit ihrem harmonium erlebt. ein wahrer gottesdienst. ihr grab kenne ich auch. es ist hier in berlin, im grunewald. von efeu überwuchert, liegt sie unter einer eibe. mein gott ich heule gleich.
tja die aufnahmequalität macht mir noch ein bißchen kopfzerbrechen. muß mal schauen, welcher abstand zum mikro ideal ist. das grundrauschen in den pausen wegzukriegen ist einfach – aber dann entstehen immer brüche, wenn wieder stimme dabei ist. schwierig. und das geknacke hat in der tat vinylcharme. na ja.
ein trauriger teil ihrer existenz. besonders düster, wenn man james youngs ’nico – reise in die finsternis‘ gelesen hat. danach steht man wirklich vor einer verdrängungsaufgabe was ihr ‚heroinentum‘ angeht. aber man klammert sich ja immer gerne rückblickend an das schöne. ihr teutonisches pathos, das nur erträglich war, weil es von einer so überirdischen schönheit ins fragile gebrochen wurde. nicht von dieser welt. darin finden nur verrückte (wie ich) heimat.
eine gesangslehrerin hat mir mal gezeigt, was beim singen den marlene-effekt ausmacht: bewusst und konsequent die endsilben vernuscheln. ein echtes aha-erlebnis. die tonlage muss freilich auch einigermaßen hinhauen.
hildes sprechgesang liebe ich auch sehr. sie hat die große kunst verstanden, auf technisch ambitionierte gratwanderungen zugunsten des ausdrucks zu verzichten. das begreifen die wenigsten sänger. leider. allerdings konnte sie es sich auch erlauben, weil sie diese hinreißende stimme hatte. darin lag eine wärme, die man auf bildern von ihr nicht immer sofort erkannt hat. in ihrer stimme habe ich mich schon als kind zuhause gefühlt. das war die zeit, als man das radio aufdrehen konnte und ‚eins und eins das macht zwei‘ auf rias gespielt wurde. technisch gekonnte schnörkel sind so unendlich langweilig, wenn charisma fehlt. das wunderbare ist ja, dass im ausdruck der stimme, teile der persönlichkeit hörbar werden, die die bandbreite des bewusstseins ausmachen. da kann man schlecht lügen.
die nico-icon-doku zeigt schon viel. an diesem delon kann ich eine ganze menge nicht leiden. zum beispiel die eitle kälte, die er aus- strahlt, seine politischen neigungen, die nahezu regungslose, un- differenzierte mimik, das aalglatte äußere. ein darsteller vom format eines dressmans. für meinen geschmack auch keinerlei sexappeal. einer, der nicht schwitzt. da fehlt die schaufel dreck. eindeutig.
die stimme verändert sich mit den jahren gewaltig. nicht nur die stimmlage. man hört die narben.
ich werde gleich größenwahnsinnig. ich kann da zwar selbst wenig ähnlichkeit erkennen, aber ausgerechnet den vergleich höre ich gerne. sagen wir: wenn ich mich anstrenge, könnte ich wahrscheinlich ähnlich klingen. aber das war jetzt ja die extra harmlose märchen- tante-stimme. ich kann mich auch böse anhören! har har. soll ich mal was böses lesen?
ich muß dazu sagen, dass ich nico sehr, sehr geliebt habe. im dezember 1984 habe ich sie live mit ihrem harmonium erlebt. ein wahrer gottesdienst. ihr grab kenne ich auch. es ist hier in berlin, im grunewald. von efeu überwuchert, liegt sie unter einer eibe. mein gott ich heule gleich.
tja die aufnahmequalität macht mir noch ein bißchen kopfzerbrechen. muß mal schauen, welcher abstand zum mikro ideal ist. das grundrauschen in den pausen wegzukriegen ist einfach – aber dann entstehen immer brüche, wenn wieder stimme dabei ist. schwierig. und das geknacke hat in der tat vinylcharme. na ja.
ein trauriger teil ihrer existenz. besonders düster, wenn man james youngs ’nico – reise in die finsternis‘ gelesen hat. danach steht man wirklich vor einer verdrängungsaufgabe was ihr ‚heroinentum‘ angeht. aber man klammert sich ja immer gerne rückblickend an das schöne. ihr teutonisches pathos, das nur erträglich war, weil es von einer so überirdischen schönheit ins fragile gebrochen wurde. nicht von dieser welt. darin finden nur verrückte (wie ich) heimat.
eine gesangslehrerin hat mir mal gezeigt, was beim singen den marlene-effekt ausmacht: bewusst und konsequent die endsilben vernuscheln. ein echtes aha-erlebnis. die tonlage muss freilich auch einigermaßen hinhauen.
hildes sprechgesang liebe ich auch sehr. sie hat die große kunst verstanden, auf technisch ambitionierte gratwanderungen zugunsten des ausdrucks zu verzichten. das begreifen die wenigsten sänger. leider. allerdings konnte sie es sich auch erlauben, weil sie diese hinreißende stimme hatte. darin lag eine wärme, die man auf bildern von ihr nicht immer sofort erkannt hat. in ihrer stimme habe ich mich schon als kind zuhause gefühlt. das war die zeit, als man das radio aufdrehen konnte und ‚eins und eins das macht zwei‘ auf rias gespielt wurde. technisch gekonnte schnörkel sind so unendlich langweilig, wenn charisma fehlt. das wunderbare ist ja, dass im ausdruck der stimme, teile der persönlichkeit hörbar werden, die die bandbreite des bewusstseins ausmachen. da kann man schlecht lügen.
die nico-icon-doku zeigt schon viel. an diesem delon kann ich eine ganze menge nicht leiden. zum beispiel die eitle kälte, die er aus- strahlt, seine politischen neigungen, die nahezu regungslose, un- differenzierte mimik, das aalglatte äußere. ein darsteller vom format eines dressmans. für meinen geschmack auch keinerlei sexappeal. einer, der nicht schwitzt. da fehlt die schaufel dreck. eindeutig.
die stimme verändert sich mit den jahren gewaltig. nicht nur die stimmlage. man hört die narben.