mist mist. beim nächsten grand prix muß ich doch mal mitsteno- grafieren. man könnte doch eine herrliche palette schöner adjektive verwenden, bei so einer live-berichterstattung. bei den ersten fünf liedern war ich ja noch in der küche zugange und bin immer nur mal nachschauen gegangen, welche klamotten am start sind. aber nun sitze ich doch recht diszipliniert vor dem fernsehgerät und werde der veranstaltung bis zum ende beiwohnen.
bis jetzt ist mir vor allem aufgefallen, dass heute besonders gerne besonders falsch gesungen wird. da kommt man schon mal auf die idee, sich evt. auch mal anzubieten. und nachdem ja die griechische sängerin angeblich seit jahren neunundvierzig ist – die sah aber ganz schön straff aus. überall, soweit man das beurteilen konnte.
das herz ging mir ja bei dieser schnulze* aus – ach jetzt hab ich das land vergessen – litauen? moldawien? lettland? na jedenfalls die einzige schnulze mit mandolinengeklimper, aus auf. danach kamen dann ein paar junge männer die in etwa gesungen haben ‚we are the winners‘ oder so ähnlich.
*edit: die schnulze kommt aus dem gar schönen bosnien-herzegowina
was ich gar nicht verstanden habe, wieso der komische moderator bei der finnischen (?) metalband anfing, eltern zu warnen. das war doch die einzige gruppe, wo die kleinen endlich mal ein wenig spaß gehabt hätten. schöne monstermasken, fette gitarren. ansonsten lustig, dass die so einen schwerfälligen akzent haben in ihrem englisch.
dass frollein shakira eine doppelgängerin hat, die ihre sache gar nicht mal schlechter macht, war mir auch neu. insofern, wieder ein fernsehabend, der meiner allgemeinbildung sehr zuträglich ist.
der deutsche beitrag ist mir irgendwie doch schleierhaft – dieses countrygeklimper käme ja bestimmt im steakhouse ganz gut, nettes melodiechen – aber was hat das mit unserem schönen heimatland zu tun? und dann das neckische getänzel im rosa baby doll, extra lang. der gute olli dittrich, so sympathisch er mir sonst ist, gehört nun leider auch zu den musikern, die vor lauter anstrengung epileptische grimassen schneiden müssen. das ist nicht schön. aber ich wünsche ihnen einen guten platz.

11 Antworten auf „20. mai 2006

  1. so gut gefällt mir allerdings keine der darbietungen, dass ich auf die idee käme, mir da irgendwo was runterzuladen. als brave gez- gebühren-zahlerin bin ich jedoch hin und wieder geneigt, das leistungsspektrum meines vertragspartners zu prüfen.

    ich kann mir übrigens schwer vorstellen, dass jemand der mit verlaub nicht ganz so neuen erkenntnis „die texte abgedroschen, die melodien schon tausendmal da gewesen“, ernstlich widersprechen wollte. es fällt naturgemäß schwer, sich an einzelne interpreten zu erinnern, sofern man nicht diszipliniert protokoll führt.

  2. das ist schon alles in ordnung. die europäer sind schon ganz gut drauf. ulkig fand ich die bemerkung des hamburger schmeichel- sängers gwildis, völlig aus dem häuschen, bei dieser after show- geschichte, auf die frage von hermanns, wie er das fände, oder sich erklären könnte: „danke odin! da haben alle götter zusammen- gearbeitet!“. je weiter man in den norden kommt, umso selbstver- ständlicher wird der nordische götterpantheon ins spiel gebracht. die trinkfeste finnin hat beim zuprosten und dankgebet wahrscheinlich auch eher thor als das zarte jesusknäblein im hinterkopf gehabt.

  3. mein tiefes mitgefühl. irgendwie bilde ich mir ja ein, dass die interpreten aus israel immer in weiß auftreten. peace und so. die ganzen strapsweiber konnte ich leider nicht auseinanderhalten, aber da war in der tat einiges geboten. dass wir beiden hübschen uns nun ausgerechnet bei der mandolinenschnulze einig sind, gibt mir für den rest dieses beschaulichen sonntags noch eine kleine denksport- aufgabe.

  4. @kid
    die „aufgestrapste kroatin“ hat kurz zuvor einen porno-film lanciert. der zirkuliert in serbien im netz, ich werde mal zusehen, dass ich dir einen link besorge. und wenn ich noch was dazu sagen darf: kroatische frauen sehen i.d.r. VIEL besser aus!

  5. das liegt wahrscheinlich daran, dass bei den meisten das kroatische taschengeld nicht ganz für schlauchboot-tuning à la ohoven langt. dadurch sieht man halt schon automatisch besser aus.

  6. diszipliniert protokoll führen natürlich führt man diszipliniert protokoll. und zwar mit sowas hier. und dann zählt man die von den anwesenden gästen vergebenen punkte in einer tabellenkalkulation zusammen, ordnet sie absteigend und veröffentlicht das hier. ist ja doch ganz simpel, oder? *grins*

  7. wie meinen? sie wollen doch nicht etwa damit zum ausdruck bringen, dass es sich bei dieser vorzüglichen veranstaltung nicht um eine sternstunde erster güte handelt, bei der uns und unseren geschätzten europäischen nachbarn gewiss nur die besten ihrer zunft präsentiert werden.

  8. Ach, im Filmgewerbe ist die auch? Also eine sehr kulturinteressierte Dame, diese Severina. Einen entsprechenden Link wüßte ich wirklich zu schätzen, merci.

    Dieser „Mata Hari“ sang einfach ein richtiges Lied, nicht so ein Lala-Strahle-Strahle-Uffta-Uffta-Stück wie die meisten anderen. Die weiße Klamotte brachte Punktabzug, aber sonst haben die Güte des Beitrags ja einige zu schätzen gewußt. Angenehm waren insgesamt die Beiträge, die wenn auch in sehr populärer Form, versuchten, folkloristische Elemente in die Musik einzubauen. Auch in der Hinsicht war der deutsche Beitrag ein wenig merkwürdig. Aber hier war ja auch das einzige Land, in dem diese gräßliche Schwedenholzfällertruppe „Rednex“ mit ihrem Squaredancepolka-Billigtechno Erfolg hatte.

Hinterlasse einen Kommentar