
vielleicht fragt sich mancher, wieso es nicht von allen bildern gibt, die gelesen haben. es hat nichts damit zu tun, dass sie bilder abgelehnt hätten. manchmal ist es für mich auch einfach schöner, nur zuzuhören. was mich wirklich beeindruckte – mehr als sonst – waren die stimmen. nicht nur der männlichen leser. bei modeste bekomme ich sofort eine leichte gänsehaut, sie liest, als ob man neben ihr auf dem kopfkissen liegt und sie einem zart ins ohr flüstert.
über weite strecken der lesung war ich in dem vorraum, der keine sicht auf die lesenden ermöglicht. ich hörte nur zu und unvermittelt stellten sich mir die nackenhaare auf. wer ist das nur. wem gehört diese stimme. wahnsinn. der schwer erkältete don dahlmann machte mich richtig nervös – ich habe seine stimme nicht mehr erkannt. dann parka lewis. wieso ist mir parka lewis noch nie aufgefallen. warum nur. dieses organ geht einem ja durch mark und bein. oder war es nur das mikrophon? (nein, nicht nur das mikrophon). burnster. naturgewalt.
mequito konnte mir ja noch nie auffallen, da ich ihn noch nie leibhaftig erlebt hatte. eine unvergessliche stimme. satt, sinnlich – man denkt sofort an essen, die guten dinge des lebens. dann die beinah ver- schwörerische barfrauen-tonlage von frau engl. das ohne vorwarnung den raum mit vibrieren erfüllende ohmmm von wortschnittchen.
don alphonso, der eine seinen martialischen schreiberton durch- kreuzende einfühlsamkeit in der stimme trägt, war ein bißchen zu schnell vorbei. ich hätte mir den text gerne auf der zunge zergehen lassen.
ich höre einem seltsam vertrauten, ja intime nähe vermittelnden ton bei frau frank zu. den mir als solchen noch nicht bekannten hochtalen- tierten stimmimitatorinnen lyssa, kaltmamsell und (alles but not least) frau schwadroneuse, die meine ganz persönliche neuentdeckung ist. nur herrn bunbury habe ich zu wenig aufmerksamkeit geschenkt. da hat mich wohl djuna gerade abgelenkt.
die stimmen werden mir in erinnerung an diesen abend bleiben. und warme blicke.
das ist der grund, warum ich die bilder gemacht habe. freut mich sehr.
…an mein herz.
liebe meike, jetzt weiß ich immerhin, wie die bildunterschrift zu ergänzen ist. (ich habe leider am späten abend allzu wenig namen behalten – der viele rotwein…)
noch ist die alte frau ja nicht blind (der augendoktor hat vor vier wochen hundertzwanzig prozent gemessen!). der hinweis „foto: junge blonde frau“ findet sich auf vier der letzten bilder und bezeichnet nicht die abgelichtete person, sondern ist ein verlegenheitsverweis darauf, dass ich der blonden jungen frau, die mir schräg gegenüber saß, für ein paar minuten meine kamera überlassen habe. das schöne motiv von dir ist also nicht mir zu verdanken. ich fand es trotz verwackelung zu schön, um es unter den tisch fallen zu lassen.
es geht eben heiß her, wenn die werktätigen schlafen ;-)
ähm. bin ich dann das „fotomädchen“? ich fühle mich gleich zwanzig jahre jünger. super, eigentlich
(b.t.w. schreibt fräulein charlotte auch?)
ich höre es wohl und ich höre es gerne. umso mehr, als ich unlängst im hauptstadtblog über die freude anlässlich der abwesenheit von herumgeknipse (wer will schon ‚geknipst‘ werden) im laine art oder wie der schuppen heißt, las ;-)
aber im ernst. etwas mehr ernsthaftigkeit in den texten ist hin und wieder auch ein schöner kontrapunkt. obwohl ich gerne lache; aber auch das lustige kann inflationär werden. auch insofern war ihrer ein mir sehr angenehmer text, frau barfrau engl