merkwürdige spuren, die die zeit auf dieser wand eines grabmals hinterlassen hat. diese spiegelverkehrte schrift, ich habe keine erklärung dafür. es ist ein altes grabmal, um das sich niemand mehr kümmert. vor den gemauerten steinen muß etwas gewesen sein, eine marmorplatte vielleicht, ein steinfries. aber so finde ich es beinahe schöner, als jedes andere intakte grab, mit dieser großen narbe. vielleicht wurde damals ein stein mit bereits gemeißelter inschrift ein zweites mal verwendet, diesmal die rückseite, um die grabnische zu schmücken. die einzige erklärung… das mauerwerk noch feucht, und so entstand der abdruck der inschrift.

27 Antworten auf „26. april 2005

  1. s p e i ß ! ich habe gestern hin- und hergegrübelt, wie man das eigentlich richtig bezeichnet. danke! speiß – ich kannte das wort nicht…

  2. das foto ist aber schon zwei, drei wochen her mit dem langen schwarzen ledermantel, den ich gerne mal für helmut newton anziehe, ist nicht so bequem herumzugeistern, wenn man wie ich, gerne durchs gestrüpp krabbelt. leider werde ich auf diesen fotos von draußen so gut wie immer dieselben schlaffi-klamotten anhaben, wegen wohlfühlgefühl. meine glam- und glitterphase liegt gerade etwas brach, aber sollte sich eine reizvolle gelegenheit ergeben, hole ich gerne auch mal meine zwielichtigeren kleidungsstücke wieder ans tages- oder nachtlicht. je nach dem…

    speiß ist einfach der hammer, so ein fremdes interessantes wort… da können sie einpacken mit ihrem mörtel, herr schmerles. aber sie sind ja ohnehin meiner meinung.

    übrigens – was anderes: war gerade bei ihrem hirschfoto und hab gedacht, es wär ein jüngerer elch und hab ganz aufgeregt gepostet: wie wo was, wo ist der elch, bis ich die bildbezeichnung gelesen habe… dann habe ich mich ein bißchen geschämt und es wieder gelöscht, weil ich mich nicht blamieren wollte, wegen der verwechslung.

    ich war so aufgeregt, weil ich doch mal an meinem geburtstag ein elchpaar im wald getroffen habe, in der schorfheide. und das schönste war: ich habe es mir morgens ganz fest unter der dusche gewünscht, dass ich einen elch treffe, das soll nämlich ganz schön schwierig sein. und ich stand ungefähr 20 meter vor einem elchpaar entfernt. und nur durch einen glücklichen zufall, weil ich vom elchwaldbesucherweg abgekommen bin auf den trampelpfad zur elchfutterkrippe. das habe ich nicht gewusst! ganz ehrlich. ich war wie angewurzelt vor lauter glück und konnte vor gezittere gar kein bild schießen. aber im kopf ist es gespeichert, für immer und ewig, wie der elchhirsch mich direkt angeschaut hat, ganz aufmerksam und dann ganz langsam aus seiner liegenden position aufgestanden ist, so majästetisch, wie ich es mir nie erträumt hätte, und er hat einfach meinen blick gehalten und gesagt: hier ist mein revier und hat mich ganz ruhig angeschaut. und ich habe mich ganz dankbar und leise zurückgezogen. so groß und schön, stand er vor mir, im schattigen wald. und neben ihm lag seine frau, ganz dicht bei ihm, zwischen den bäumen.

    p.s. ich hab nochmal elchglück gehabt: in norwegen, auf andøya am nordpolarmeer, habe ich zwischen farnen an einem birkenstamm ein kleines halbes elchgeweih von einem dreijährigen gefunden. das wollten mir dann alle kleinen jungs abschwatzen, aber ich hab es nicht mehr hergegeben. wär ich ja blöd.

    und dann gab es noch eine elchmama mit ihren kindern, zwillinge, die eine straße in der nähe von narvik überqueren wollten. die kinder sind hinter ihr hergetrottet, aber über die straße haben sie sich nicht so getraut, wegen autos oder so. dann hat sich elchmama umgedreht, sie war schon auf der anderen seite und die elchkids haben sie groß angeguckt, dann hat sie mit dem kopf so bewegungen gemacht, wie wenn sie sagen will: los jetzt, kommt auch rüber. die haben sich aber nicht getraut und dann ist elchmama nochmal zurück , wieder über die straße, und hat die kinder angestupst, bis sie vorne weg gegangen sind, und sie hinterher. und dann waren alle auf der anderen seite, auf dem weg in die lichten arktischen wälder…

  3. ich geh gleich mal gucken! ist ja unglaublich. bin gleich wieder da. hey – sie verarschen mich. da ist kein elch. ich seh keinen. (nur ein springbrunnenfoto mit gebüsch – oder ist der elch da drin?)
    was denn für details zu meiner outingseite?

    edit: jetzt hab ich das viech entdeckt. echte sehen viel tapsiger aus, nicht so filigran. und ich muß es ja wissen: ich habe schließlich (mehr als…) einen getroffen ;-)

  4. Der da spielt Fussball und gibt gerade eine Flanke. Voll konzentriert.
    Deshalb nicht tapsig…
    Ist diese Ihre Outingsite?

  5. unter anderem elche sehen selbst hochkonzentriert tapsig aus. dafür ist der niedliche, seltsam proportionierte körperbau verantwortlich. sehr süß.
    ich meine meistens die da, wenn ich von der outingseite rede.

  6. Frau gaga, mit Schpeiß haben meine Eltern ihr Haus gebaut, ich weiß schon, worum es geht. Man muß sich trauen, das Wort zu benutzen, weil es Dialekt ist, darum meine Begeisterung.

    Elche sind schön. Leider werden sie verhunzt, unschöne VW-Bus-Hinterteile im Schattenriss zu zieren.

  7. aus welcher region kommt der ausdruck? (was sprechen eigentlich heidelberger?) dialektbegriffe können sehr schön oder auch lustig sein. ist auch geschmackssache.

  8. kurpfälzisch hab ich jetzt gerade gar nicht in erinnerung – öh – spricht irgendwer bekanntes kurpfälzisch? der dicke altkanzler womöglich? am meisten bin ich ja beeindruckt, wenn jemand viele dialekte sprechen kann. wenn man mich wirklich zum lachen bringen will, muß man nur abwechselnd mit mir berlinerisch, hessisch, sächsisch, bayrisch und wienerisch sprechen. und was es noch so alles gibt. im ruhrpott gibt es auch schöne slangs, westfälisch ist auch ulkig oder dieser heinz becker-dialekt aus dem saarland glaube ich. lustig ist auch, selber dialekte nachzuahmen, man fühlt sich gleich besser. ungemein stimmungshebend. einen supertollen dialekt finde ich zum beispiel auch, was die südtiroler so zusammenknödeln. vieles verstehe ich überhaupt nicht, aber die haben da so tolle chchchr-laute drin, tief aus dem rachen. das hat was – diese reinhold-messmer-spreche meine ich. zünftig zünftig. hört man als außenstehender denn einen deutlichen unterschied zwischen badensisch (was ich mir gerade auch akustisch nicht so richtig vorstellen kann) und diesem kurpfälzisch? interessant finde ich auch, dass wenn man in einer region lange lebt, egal ob man dort geboren ist oder nicht, mit der zeit unterschiede innerhalb des regionalen slangs erkennt. also, den unterschied, wie ost- und westberliner berlinern. superinteressant. meine größte liebe gilt ja dem berlinerisch, das der gemeine bauarbeiter spricht. ich weiß nicht woher ich diese affenliebe habe, aber es rührt und erfreut mich, wann immer ich es höre. und das ist ganz schön oft (nicht nur von bauarbeitern – das nur als metapher). auch diese eigentümliche melodie die hamburger drauf haben, hört sich sehr heimelig an.

    es gibt aber auch durchaus viele zusammenhänge, wo man sich über dialektfreies flüssiges hochdeutsch freut. ich möchte deutsche lyrik im zweifel nicht mit erfurter singsang oder schwäbischem unterton hören müssen. es gibt auch noch ein paar weitere mundart-varianten, die nicht wirklich musik in meinen ohren sind. aber das ist eben auch geschmackssache.

  9. Kurpfäzisch reden geht ganz einfach, Frau gaga. Ich erklärs Ihnen. Sie schieben den Unterkiefer vor, so weit es grad geht. Spüren Sie die Unteren Zähne an Ihrer Oberlippenaussenseite.? Ja? Dann kann es losgehen. Jetzt einfach so bleiben und drauf los reden.

  10. irgendwie muß ich jetzt an heinz schenk denken heinz schenk macht das doch auch – aber der ist hesse. sie verwirren mich! außerdem haben sie meine frage nicht beantwortet. ich muß leider hartnäckig bleiben: gibt es irgendwelche bekannten menschen, die so sprechen? und wie nennt man die sprache, die helmut kohl spricht? und jetzt kommen sie auch noch mit pfälzensisch – ist das wieder was anderes wie kurpfälzisch???

  11. aahhh langsam bekomme ich eine ahnung. gut, dass es figuren wie heinz becker gibt. da ich ja schon alt bin, ist das beste beispiel für mann- heimer dialekt für mich immer noch joy flemming (von der ich übrigens im zarten alter von neun oder zehn jahren, ein mich selbst zutiefst beeindruckendes portrait gezeichnet habe). das geknödel hab ich so- fort im ohr. furchtbar, furchtbar, aber bei ihr schon wieder lustig.

    so wie die zusammenhänge von dem komischen ‚alla‘ präsentiert werden, könnte man aber zu 87 prozent auch ‚ja also‘ dafür einsetzen. auch das französische alors will mir da nicht ganz verkehrt als herleitung vorkommen.

    auf jeden fall bin ich unbedingt dafür, dass ab sofort, wenn ich irgendwo zitiert werden sollte die o. g. phrase „das gaga han gesachd“ hergenommen wird. gefällt mir ganz ausgezeichnet! früher oder später möchte sich das gaga das rollinger’sche vorderpfälzisch auf jeden fall mal live anhören. damit müssen sie leben. jetzt bin ich neugierig. he he…

  12. alla dann sag ich auch (Sprachfamilie Brusler deitsch) . Sie haben wohl das kleine Banner auf meiner Seite rechts unten noch nicht bemerkt? Habe ich irgendwann mal so aus Jux gemacht.

  13. so so die „berühmte hemshoffriedel“ – never heard, aber bestimmt ein lokaler knaller. ich kriege die olle joy flemming ja nur sehr sporadisch mit, wenn sie alle fünf jahre einmal im fernsehen auftauchen darf. eine augen- und ohrenweide ist sie nicht, außer wenn sie losröhrt. aber ein unikum. sie repräsentiert rein äußerlich einen ziemlich hohen bevölkerungsanteil, meine ich. den kann es ruhig auch mal medial geben, stört mich gar nicht weiter.

    ich erinnere den original grand prix-auftritt im froschgrünen wallakleid. danach muß ich wohl das wirre bild gezeichnet haben. im vergleich zu den austauschbaren hooklines sonstiger grand prix beiträge, war das noch einer mit erkennbarer, eingängiger melodie. (oder ‚wunder gibt es immer wieder‘ von olle katja epstein, auch unverkennbar).
    „merci dir“ versuche ich mir gerade mit der sprechmelodie vor- zustellen, ich stelle mir vor, es geht beim „dir“ ein bißchen nach oben, so ähnlich wie bei einer frage. auf jeden fall habe ich schon wieder was gelernt – also: merci dir!

  14. das kleine banner… ja. das kleine banner habe ich durchaus nicht bemerkt, weil ich mir nicht die mühe mache, die ganzen waschzettel, die man jetzt überall rechts oder links unten findet, zu studieren. ich benutze das eh alles nicht, was da so angeboten wird. da reagiere ich wie bei reklohme: einfach nicht hingucken. gemein, ich weiß ;-)

  15. Ja, die „Monnemer Brigg“ das hat schon was.
    Erinnern Sie sich noch an den damals großen aber (ich glaube)disqualifizierten Joy Grand Prix Song „Joy for the World“.

    Merci Dir..hm ist da Melodie drin, keine Ahnung, oder ich hör es nicht.

    Die Vorderpfälzer (also das Gebiet vom Rhein bis an den Pfälzer Wald) sagen auch eher „Adsche“..so klingt das „Adsche“ eigentlich „Adé“ aber die alten sagen „Adsche“

    Man erkennt eben dann sofort woran die Leute herkommen und wenn es nur 30 km weg sind

  16. Wer JF den GP angeraten hat, muß eingesperrt werden.
    Herr Rollinger, mein Vater kam aus dem Nachbardorf, Luftlinie 2 km. Unn dord schwätza die Leit gornz ornerschd wie bei unz.

  17. sie wirkte schon irgendwie verkehrt auf der veranstaltung geb ich ja zu. (ich grübelte ein paar sekunden über den abkürzungen, dachte bereits an austausch lokalpolitischer interna… bis es dann doch geschnackelt hat.) unterhalten sie sich ruhig weiter. ich bin schon immer fremdspracheninteressiert. gerade auch die sitten und gebräuche fremder volksstämme faszinieren mich.

  18. ja! kann ich. bloß: was mache ich dann damit, wenn ich die (lieben?) kleinen (biester? gut? böse?) gefangen habe? außer einen darauf zu trinken selbstredend. nicht, daß ich bis vor fünf minuten von diesem zünftigen brauch gewusst hätte. aber ich habe mich schlau gemacht und bin nun sehr angetan. darüber könnten die menschen mal ein bißchen mehr schreiben. verwegene regionale bräuche. bin ganz ohr.

  19. Elwetritschen fangen hat mir mein Opa (mütterlicherseits) noch beigebracht. Ich habe noch die Laterne und den Sack .

  20. so muß das sein. opa macht traditionsbewußten unfug mit enkelsohn. ein schönes bild.
    ich sehe schon: sie und herr rollinger werden sich eine ganze menge zu erzählen haben ;-)

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