hm na ja die ecke sieht vielleicht doch ein bißchen gepfuscht aus. ich könnte jetzt ja was von götterdämmerung erzählen – aber die ecke war so grellweiß, da hab ich gebastelt – was ich sonst nie nie nie tue, verabscheue, ja geißle! ich bin ja keine große bildretuscheurin, was man an diesem kakaofarbenen dilettanten-experiment bewiesen sieht. ich meinte, es sähe vielleicht heimeliger aus, ohne die blendende ecke da. war vielleicht doch eine blöde idee…
ja. ich bin es wieder mal selbst. ich mache eine regelmäßiges selbstouting, bevor andere es tun. mit meiner ausgiebigen fotoselbst- darstellung habe ich schon so manchen erfolgreich verwirren können. besonders lustig war die reaktion eines von zwei ameisen, mit denen ich mich im letzten jahr auf ein paar bierchen traf. jener guckte mich ziemlich genau von allen seiten an und meinte dann – wie ich meine, irgendwie verblüfft – „du siehst ja wirklich aus, wie auf den fotos…“ darüber mußte ich eine weile nachdenken. mittlerweile kann ich mir seine reaktion erklären. oh ja…
p.s. was habt ihr eigentlich alle mit der hexe von blair? herr kid sprach mich auch schon mehrfach darauf an. kommt in dem film eine hexe vor, der ich ähnlich sehe? ich glaube ich muß mir das werk mal angucken…
parallele??? dieses schöne vogelnest aus holzstämmen hat mich auch verwundert. es ist mir nicht klar, ob da noch etwas werden soll, oder bereits ist. unweit davon steht ein kurioses haus auf rädern, in der art von einem bauwagen, nur sehr aufwendig gezimmert und liebevoll bemalt. goldsworthy mag ich sehr. von mir aus können ihn ruhig ein paar nachwuchskünstler kopieren. augenweiden.
‚blair witch‘ – du also auch! es gibt also auch eine für dich erkennbare parallele… hmpf. eine fiese parallele… ich werde immer neugieriger. man reiche mir bilder.
bildchen im netz – es ist schon häufiger mal leuten so gegangen, dass sie meinten, ich erinnere sie an irgendetwas bekanntes. (und die haben garantiert nicht die seltsame griechische fernsehsendung im offenen kanal geguckt, die ich anfang der neunziger aus neugier moderiert habe). wahrscheinlich bin ich so ein arche(bau)typ, der solche reflexe auslöst. zwar sind diese fotoseiten (chronologisch bedingt, nicht ganz so umfangreich) seit 2001 im netz, aber ich bin weder großartig in foren unterwegs, wo ich mit einem direkten link dazu hausieren gehe, noch laufe ich mit einem t-shirt mit der adresse rum. ich habe bisher zum glück keine verschwitzten reaktionen von irgendwelchen breitbeinigsitzern mit hang zur dreideutigkeit be- kommen. drei mal auf holz geklopft. die bilder gehen ja im großen und ganzen mehr so in richtung wald-und-wiesen-typ mit hang zu archaischen anwandlungen. das ist wohl nicht so die attraktion für einschlägige aufdringlinge. vielleicht laufen da draußen ein paar naturburschen herum, die gerne mal mit mir blumen pflücken würden – aber die sind dann glaube ich eher so verhalten-schöngeistig bis schüchtern veranlagt. ist mir auch ganz recht so.
ich bin nicht wenig gespannt auf dein blumeninspiriertes werk! abendsonne ist ja heute mal nicht so – aber die letzten tage waren ja auch zu schön. ich bade einfach zu gerne in sonnenuntergängen, kontrast ist aber auch gut.
alexandra etc. der film macht mich schon ein bßchen neugierig – wenn das subtil auf dieser halbdokumentarischen schiene gemacht ist, finde ich das evt. auch spannend. aber es ist kein funken wahrheit daran, oder? eigentlich blöd, wenn man es vorher schon weiß. wußten sie’s, dass es komplett erdacht ist? ich hatte als kind auch so ein schön unheimliches gefühl bei ‚picknick am valentinstag‘, hat mich sehr fasziniert, als halbwüchsiges mädchen.
ich bin sicher keine türkin und griechin war ich in den neunzigern, da hatte ich eine starke affinität zu griechenland, war oft dort, fühlte mich sehr heimisch, auch in der musik – und ein land in dem man als alleinreisende frau auf familiäre art willkommen geheißen wird, ohne blöde anmache – wenigstens da wo ich war. ich fing an neugriechisch zu lernen und schwelgte in henry millers ‚koloss von maroussi‘. große faszination der einfachen architektur, der ägäis. musik von dalaras, der große weite himmel, dieses ewige blau-weiß.
genetisch passe ich da schon eher in die schublade slawisch, da sind die wurzeln.
natürlich kenne ich alexandra. ‚zigeunerjunge‘, ‚those were the days‘ singe ich immer wieder gerne. ich hoffe mein leben endet nicht so tragisch…
du bist süß. ja wirklich, liebe b.b. vielleicht wird an den heiratsangeboten ja noch gefeilt und gearbeitet. ich warte einfach noch ein weilchen…
die sendung im offenen kanal war schon wirklich ein knaller – nach hinten los. ich habe zuerst ab 92 zum teil wöchentlich, zum teil im 2-wochen-rhythmus, die deutsch-griechische presseschau gemein- sam mit dem griechischen rädelsführer moderiert und später 93, 94 und sporadisch auch noch 95, den sendeablauf, die anmoderationen der einzelnen beiträge. liebenswerter dilettantismus pur. ich fand es jedenfalls schon interessant, zu erkennen, dass der moment, wenn die rote lampe angeht, zu einer art normalität werden kann. das war nicht live, aber dennoch hätte ich gedacht, dass das längerfristig mit größerer aufregung verbunden wäre. aber ich habe den text immer gut vorbereitet. bei mir hängt lampenfieber eher davon ab, ob ich den draufhabe. habe ich auch bei meiner netten kleinen schauspiel- ausbildung gemerkt. ich war neugierig, ob mir das läge und hatte umfangreichen unterricht von einem schauspielerpaar, die beide ihre ausbildung noch zu ddr-zeiten an der guten alten ernst busch abgeschlossen hatten. der ernst-busch-lehrplan war dann auch das grundgerüst, dessen was sie vermittelten. immerhin habe ich erfahren, dass ich ohne stanislawski zu kennen, nach stanislawski bzw. strasberg an die rollen herangegangen bin… und ich habe leider gelernt, dass ich einfach zu faul bin, klassische texte zu lernen, so sehr ich sie mag. ich glaube, wenn ich zu stummfilmzeiten mit der schiene losgelegt hätte, hätte was aus mir werden können… nach allen seiten vielsagende und dramatische blicke werfen – darin bin ich ziemlich gut. bedeutungsschwanger quer über die bühne laufen – meine beste rolle, szenenapplaus garantiert… aber wehe ich habe mehr als fünf sätze festgeschraubten text am stück… ein verdammt harter beruf, wer das am theater durchzieht – hut ab.
p.s. dass ich auf ein foto von dir neugierig bin, brauche ich ja wohl nicht extra zu schreiben, oder ;-)
Frau Brittbee hat recht. Rosen vor der Tür und Heiratsanträge lassen mich an dieses Buch denken, dessen Titel mir gerade nicht mehr einfällt. Das, in dem sich ein Mann einfach auf der Türschwelle seiner Angebeteten niederlässt, bis sie ihn erhört.
Bin zu müde zum Denken. Jedenfalls wäre ich nicht überrascht, wenn auf Ihrer Türschwelle nicht nur Rosen lägen.
das ist furchtbar nett rosen regnet es bislang nur, wenn ich hilde auflege… und das ist jetzt ausnahmsweise nicht kokett gemeint. aber die zeiten können sich ja noch ändern. ich hoffe. irgendwie. und will mich nicht beschweren. (schokolade geschenkt zu kriegen, ist auch schon mal ziemlich toll. ich bin überhaupt leicht zu beschenken; zum geburtstag wünsche ich mir von meinen eltern immer dasselbe: ernte aus ihrem garten, die liebevoll hochgepäppelten früchte, zucchini und äpfel und papri- kaschoten, die nach sonne schmecken – so einfach bin ich gestrickt. ziemlich dankbar, mittlerweile…).
novemberwetter… die beiden von der ernst-busch, eva-maria und ulrich radoy sind nicht nur wahnsinnig gut auf den unterricht vorbereitet und mit feuer dabei, sondern haben eine so warme ausstrahlung, dass man spürt, sie möchten das beste aus einem herausholen. ich habe mich geradezu geborgen gefühlt, bei den beiden. es macht spaß, wenn man je- manden durch seine darbietung befeuern kann, der einem so viel erfahrung voraus hat. ich hatte nie das gefühl von überheblichkeit, eher zutiefst freundlicher anerkennung dessen, was bereits da ist. ich hatte auch kurzzeitig einen unglaublich autoritären schauspiellehrer, rainer adler, der auch zu ddr-zeiten an einer staatlichen schauspielschule war – ich weiß nicht welche – vielleicht die defa-film-und-fernseh- akademie. ich nannte ihn insgeheim immer dieter wedel für arme. ich habe den unterricht bei ihm geschmissen, nachdem es mal richtig geknallt hat, weil ich mir sein diktatorisches machogetue nicht unterwürfig gefallen ließ, wie er das normalerweise von den damen gewohnt ist. er hat richtig zunder von mir gekriegt. das sind mir die liebsten.
was ich eine sehr spannende arbeit in dem bereich fände, ist casting. das wäre ein feiner job für mich. die richtigen schauspieler für die jeweiligen rollen besetzen. ich empfände es auch als aufreibend, jeden tag in körperlicher und geistiger hochform da sein zu müssen. aber das ausmaß der anstrengung habe ich erst in diesem unterricht erfahren. die leichteste übung war, die rolle anzulegen und rüberzubringen – aber die disziplin für den immer gleichen text und ablauf ist anstrengend. es ist aber schon schön, atmosphärisch zu spüren, wenn man das publikum gepackt hat. wenn man sich verströmt und es kommt an. aber das geschieht nur, wenn man alle maniriertheiten und eitelkeiten ablegt.
hm na ja die ecke sieht vielleicht doch ein bißchen gepfuscht aus. ich könnte jetzt ja was von götterdämmerung erzählen – aber die ecke war so grellweiß, da hab ich gebastelt – was ich sonst nie nie nie tue, verabscheue, ja geißle! ich bin ja keine große bildretuscheurin, was man an diesem kakaofarbenen dilettanten-experiment bewiesen sieht. ich meinte, es sähe vielleicht heimeliger aus, ohne die blendende ecke da. war vielleicht doch eine blöde idee…
ja. ich bin es wieder mal selbst. ich mache eine regelmäßiges selbstouting, bevor andere es tun. mit meiner ausgiebigen fotoselbst- darstellung habe ich schon so manchen erfolgreich verwirren können. besonders lustig war die reaktion eines von zwei ameisen, mit denen ich mich im letzten jahr auf ein paar bierchen traf. jener guckte mich ziemlich genau von allen seiten an und meinte dann – wie ich meine, irgendwie verblüfft – „du siehst ja wirklich aus, wie auf den fotos…“ darüber mußte ich eine weile nachdenken. mittlerweile kann ich mir seine reaktion erklären. oh ja…
p.s. was habt ihr eigentlich alle mit der hexe von blair? herr kid sprach mich auch schon mehrfach darauf an. kommt in dem film eine hexe vor, der ich ähnlich sehe? ich glaube ich muß mir das werk mal angucken…
parallele??? dieses schöne vogelnest aus holzstämmen hat mich auch verwundert. es ist mir nicht klar, ob da noch etwas werden soll, oder bereits ist. unweit davon steht ein kurioses haus auf rädern, in der art von einem bauwagen, nur sehr aufwendig gezimmert und liebevoll bemalt. goldsworthy mag ich sehr. von mir aus können ihn ruhig ein paar nachwuchskünstler kopieren. augenweiden.
‚blair witch‘ – du also auch! es gibt also auch eine für dich erkennbare parallele… hmpf. eine fiese parallele… ich werde immer neugieriger. man reiche mir bilder.
bildchen im netz – es ist schon häufiger mal leuten so gegangen, dass sie meinten, ich erinnere sie an irgendetwas bekanntes. (und die haben garantiert nicht die seltsame griechische fernsehsendung im offenen kanal geguckt, die ich anfang der neunziger aus neugier moderiert habe). wahrscheinlich bin ich so ein arche(bau)typ, der solche reflexe auslöst. zwar sind diese fotoseiten (chronologisch bedingt, nicht ganz so umfangreich) seit 2001 im netz, aber ich bin weder großartig in foren unterwegs, wo ich mit einem direkten link dazu hausieren gehe, noch laufe ich mit einem t-shirt mit der adresse rum. ich habe bisher zum glück keine verschwitzten reaktionen von irgendwelchen breitbeinigsitzern mit hang zur dreideutigkeit be- kommen. drei mal auf holz geklopft. die bilder gehen ja im großen und ganzen mehr so in richtung wald-und-wiesen-typ mit hang zu archaischen anwandlungen. das ist wohl nicht so die attraktion für einschlägige aufdringlinge. vielleicht laufen da draußen ein paar naturburschen herum, die gerne mal mit mir blumen pflücken würden – aber die sind dann glaube ich eher so verhalten-schöngeistig bis schüchtern veranlagt. ist mir auch ganz recht so.
ich bin nicht wenig gespannt auf dein blumeninspiriertes werk! abendsonne ist ja heute mal nicht so – aber die letzten tage waren ja auch zu schön. ich bade einfach zu gerne in sonnenuntergängen, kontrast ist aber auch gut.
alexandra etc. der film macht mich schon ein bßchen neugierig – wenn das subtil auf dieser halbdokumentarischen schiene gemacht ist, finde ich das evt. auch spannend. aber es ist kein funken wahrheit daran, oder? eigentlich blöd, wenn man es vorher schon weiß. wußten sie’s, dass es komplett erdacht ist? ich hatte als kind auch so ein schön unheimliches gefühl bei ‚picknick am valentinstag‘, hat mich sehr fasziniert, als halbwüchsiges mädchen.
ich bin sicher keine türkin und griechin war ich in den neunzigern, da hatte ich eine starke affinität zu griechenland, war oft dort, fühlte mich sehr heimisch, auch in der musik – und ein land in dem man als alleinreisende frau auf familiäre art willkommen geheißen wird, ohne blöde anmache – wenigstens da wo ich war. ich fing an neugriechisch zu lernen und schwelgte in henry millers ‚koloss von maroussi‘. große faszination der einfachen architektur, der ägäis. musik von dalaras, der große weite himmel, dieses ewige blau-weiß.
genetisch passe ich da schon eher in die schublade slawisch, da sind die wurzeln.
natürlich kenne ich alexandra. ‚zigeunerjunge‘, ‚those were the days‘ singe ich immer wieder gerne. ich hoffe mein leben endet nicht so tragisch…
du bist süß. ja wirklich, liebe b.b. vielleicht wird an den heiratsangeboten ja noch gefeilt und gearbeitet. ich warte einfach noch ein weilchen…
die sendung im offenen kanal war schon wirklich ein knaller – nach hinten los. ich habe zuerst ab 92 zum teil wöchentlich, zum teil im 2-wochen-rhythmus, die deutsch-griechische presseschau gemein- sam mit dem griechischen rädelsführer moderiert und später 93, 94 und sporadisch auch noch 95, den sendeablauf, die anmoderationen der einzelnen beiträge. liebenswerter dilettantismus pur. ich fand es jedenfalls schon interessant, zu erkennen, dass der moment, wenn die rote lampe angeht, zu einer art normalität werden kann. das war nicht live, aber dennoch hätte ich gedacht, dass das längerfristig mit größerer aufregung verbunden wäre. aber ich habe den text immer gut vorbereitet. bei mir hängt lampenfieber eher davon ab, ob ich den draufhabe. habe ich auch bei meiner netten kleinen schauspiel- ausbildung gemerkt. ich war neugierig, ob mir das läge und hatte umfangreichen unterricht von einem schauspielerpaar, die beide ihre ausbildung noch zu ddr-zeiten an der guten alten ernst busch abgeschlossen hatten. der ernst-busch-lehrplan war dann auch das grundgerüst, dessen was sie vermittelten. immerhin habe ich erfahren, dass ich ohne stanislawski zu kennen, nach stanislawski bzw. strasberg an die rollen herangegangen bin… und ich habe leider gelernt, dass ich einfach zu faul bin, klassische texte zu lernen, so sehr ich sie mag. ich glaube, wenn ich zu stummfilmzeiten mit der schiene losgelegt hätte, hätte was aus mir werden können… nach allen seiten vielsagende und dramatische blicke werfen – darin bin ich ziemlich gut. bedeutungsschwanger quer über die bühne laufen – meine beste rolle, szenenapplaus garantiert… aber wehe ich habe mehr als fünf sätze festgeschraubten text am stück… ein verdammt harter beruf, wer das am theater durchzieht – hut ab.
p.s. dass ich auf ein foto von dir neugierig bin, brauche ich ja wohl nicht extra zu schreiben, oder ;-)
Frau Brittbee hat recht. Rosen vor der Tür und Heiratsanträge lassen mich an dieses Buch denken, dessen Titel mir gerade nicht mehr einfällt. Das, in dem sich ein Mann einfach auf der Türschwelle seiner Angebeteten niederlässt, bis sie ihn erhört.
Bin zu müde zum Denken. Jedenfalls wäre ich nicht überrascht, wenn auf Ihrer Türschwelle nicht nur Rosen lägen.
das ist furchtbar nett rosen regnet es bislang nur, wenn ich hilde auflege… und das ist jetzt ausnahmsweise nicht kokett gemeint. aber die zeiten können sich ja noch ändern. ich hoffe. irgendwie. und will mich nicht beschweren. (schokolade geschenkt zu kriegen, ist auch schon mal ziemlich toll. ich bin überhaupt leicht zu beschenken; zum geburtstag wünsche ich mir von meinen eltern immer dasselbe: ernte aus ihrem garten, die liebevoll hochgepäppelten früchte, zucchini und äpfel und papri- kaschoten, die nach sonne schmecken – so einfach bin ich gestrickt. ziemlich dankbar, mittlerweile…).
novemberwetter… die beiden von der ernst-busch, eva-maria und ulrich radoy sind nicht nur wahnsinnig gut auf den unterricht vorbereitet und mit feuer dabei, sondern haben eine so warme ausstrahlung, dass man spürt, sie möchten das beste aus einem herausholen. ich habe mich geradezu geborgen gefühlt, bei den beiden. es macht spaß, wenn man je- manden durch seine darbietung befeuern kann, der einem so viel erfahrung voraus hat. ich hatte nie das gefühl von überheblichkeit, eher zutiefst freundlicher anerkennung dessen, was bereits da ist. ich hatte auch kurzzeitig einen unglaublich autoritären schauspiellehrer, rainer adler, der auch zu ddr-zeiten an einer staatlichen schauspielschule war – ich weiß nicht welche – vielleicht die defa-film-und-fernseh- akademie. ich nannte ihn insgeheim immer dieter wedel für arme. ich habe den unterricht bei ihm geschmissen, nachdem es mal richtig geknallt hat, weil ich mir sein diktatorisches machogetue nicht unterwürfig gefallen ließ, wie er das normalerweise von den damen gewohnt ist. er hat richtig zunder von mir gekriegt. das sind mir die liebsten.
was ich eine sehr spannende arbeit in dem bereich fände, ist casting. das wäre ein feiner job für mich. die richtigen schauspieler für die jeweiligen rollen besetzen. ich empfände es auch als aufreibend, jeden tag in körperlicher und geistiger hochform da sein zu müssen. aber das ausmaß der anstrengung habe ich erst in diesem unterricht erfahren. die leichteste übung war, die rolle anzulegen und rüberzubringen – aber die disziplin für den immer gleichen text und ablauf ist anstrengend. es ist aber schon schön, atmosphärisch zu spüren, wenn man das publikum gepackt hat. wenn man sich verströmt und es kommt an. aber das geschieht nur, wenn man alle maniriertheiten und eitelkeiten ablegt.